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Geht auch ganz einfach:

Technik-Check: 4,0-Liter-Biturbo-V8-Motor von Mercedes AMG Kraft-Konzentrat

Der neueste Achtzylinder von AMG kommt mit nur 4,0 Liter Hubraum aus. Dennoch begeistert der Biturbo mit seinem derben Sound – ganz nach Art des Hauses

Es ist diese Mischung aus Leidenschaft und unerschütterlicher Kompetenz, die Christian Enderle ausstrahlt, wenn er vom M 178 erzählt. Die Rede ist vom Mercedes AMG-Motorenchef und seinem jüngsten Triebwerk, das noch in diesem Jahr im Sportwagen Mercedes AMG GT Premiere feiert sowie im C 63 AMG und damit den 6,2-Liter-V8-Saugmotor ablöst. Der 5,5-Liter-Biturbo-V8, derzeit aktiv unter dem Kürzel 63 AMG in Baureihen wie E-Klasse, S-Klasse und CLS, bleibt allerdings im Programm.

 

Neuer AMG-V8: LEICHTBAU, EFFIZIENZ UND HOHE DYNAMIK

Besonders im Vergleich zum SLS-Motor steht der neue Biturbo-V8 für Fortschritt in jeder Beziehung. Mit einem Trockengewicht von nur 209 kg baut der Vierliter sehr leicht, was zum Teil auch auf das Konto des im Sandgussverfahren hergestellten Alu-Kurbelgehäuses geht, das gerade mal 38 kg wiegt. Steht man dem neuen Motor gegenüber, fällt zudem dessen Kompaktheit ins Auge, was natürlich auch an der Anordnung der beiden Turbolader liegt, die sich auf der Innenseite des V verstecken.

Dies spart nicht nur Bauraum, sondern hält zudem die Abgas- und Ansaugwege relativ kurz sowie strömungsgünstig, was ein spontanes Ansprechverhalten der Turbolader auch unter schnell wechselnden Lastanforderungen begünstigt. Letzteres wird auch durch die Schubumluftventile sowie durch die ein- und auslassseitig variablen Ventilsteuerzeiten unterstützt.

So sorgt zum Beispiel eine große Überschneidung der Ventilöffnungszeiten bei hoher Last und niedriger Drehzahl für „Durchzug“ im Brennraum, was wiederum ein spontanes Hochdrehen der Lader zur Folge hat. Allerdings entwickeln die beiden Turbos zwischen den Zylinderbänken auch viel Wärme, die unter der Haube durch spezielle Lüfter und Luftführungsklappen schnell abgeführt werden muss, damit es nicht zu thermischen Problemen kommt.

Mit 510 PS und einem maximalen Drehmoment von 650 Newtonmetern steht der neue 90-Grad-V8 gut im Futter, womit das Konzept jedoch sicherlich noch nicht ausgereizt ist. Wie viel da noch drin ist, möchte uns Herr Enderle aber noch nicht verraten.

Mit seiner hochmodernen, ultra schnellen Piezo-Direkteinspritzung (200 bar, bis zu sieben Einspritzungen pro Arbeitstakt), der dünnwandigen, aber reibungsoptimierten NANOSLIDE-Zylinderbeschichtung, den leichten Schmiedekolben mit reibungsarmen Kolbenringen, den speziellen Zylinderköpfen aus temperaturfester und sehr gut wärmeleitender, mit dem Mineral Zirkon versetzter Aluminium-Guss-Legierung ist der AMG-V8 zugleich auf Effizienz, Dynamik und Drehfreude ausgelegt. So erreicht der V8 sein maximales Drehmoment (650 Nm) bereits bei 1750 /min und hält dies bis 4750 Umdrehungen. Andererseits dreht die leichte Schmiedekurbelwelle locker hoch bis auf 7200 Touren.

Dass der Mercedes AMG GT mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (Transaxle-Bauweise) damit einen höchst potenten Antrieb bekommt, ist schon mal gewiss. Vom starken, wohlkomponierten Sound konnten wir uns schon auf dem Prüfstand überzeugen, wo der M 178 bereits seine Standfestigkeit bewiesen hat – ebenso wie auf tausenden von Testkilometern auf Asphalt. Beste Voraussetzungen also für den weiteren Erfolg von AMG. Und das weiß nicht nur Christian Enderle.

Jürgen Voigt

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