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Geht auch ganz einfach:

Mercedes M102: Vierzylinder-Motor im 230 E W123 Solider Geselle

Motoren, die uns bewegten: Mit dem Vierzylinder M102 spendierte Mercedes dem 230 E (W123) 1980 einen sparsamen, kräftigen und zuverlässigen Motor

Als Mercedes im November 1975 die Baureihe W123 einführte, setzte man bei deren Basis-Motorisierung zunächst noch auf die von der Strich-8-beziehungsweise W115-Serie bekannten Motoren. Erst im Jahr 1980 wurden die Vierzylinder mit Hubräumen von 2,0 und 2,3 Litern von einer komplett neu konstruierten Generation abgelöst – den M102-Aggregaten.

Während das bisherige 2,0-Liter-Triebwerk vom Typ M115 nur 95 PS aufwies, stand dessen mit einem Stromberg-Vergaser versehene Nachfolger mit 109 PS deutlich besser im Futter. Noch sehr viel drastischer fiel der Unterschied beim 2,3-Liter-Motor aus: Dieser leistete bis dahin 110 PS, während es sein M102-Nachfolger im Mercedes 230 E auf erkleckliche 136 PS bei 5100/min brachte.

 

DANK BOSCH K-JETRONIC SEHR GUT IM FUTTER

Hauptverantwortlich für den Leistungszuwachs war im Falle des M102-Triebwerks im 230 E die erstmals eingesetzte Bosch K-Je-tronic. Die mechanische Einspritzung vermochte das Kraftstoff-Luft-Gemisch deutlich effi zienter aufzubereiten, aber auch die Konstruktion des Grundmotors geriet wesentlich moderner. So kam zwar nach wie vor ein Grauguss-Motorblock zum Einsatz, der dank Versteifungsrippen jedoch geringere Wandstärken ermöglichte. Insgesamt fiel der M102 rund zehn Kilo leichter aus als sein Vorgänger.

Die M102-Aggregate für den 200er und den 230 E einte der Hub von 80,25 mm. Während der 2,0-Liter-Motor über 89 mm Bohrung verfügte, kam der im Verhältnis von 9,0:1 verdichtete 2,3-Liter auf 95,5 mm. So konnten vergleichsweise große Ein- und Auslassventile untergebracht werden. Im Verein mit einem modernen OHC-Querstrom-Zylinderkopf mit obenliegender, via Einfach-Rollenkette angetriebener Nockenwelle sowie Kipphebeln erreichte man einen hohen Gasdurchsatz. Mit 206 Nm bei 3500/min stand zudem viel Drehmoment bereit, und so gesellte sich zur merklich gesteigerten Drehfreude des neuen Motors auch mehr Durchzugskraft. Laufleistungen von 300.000 km und mehr sind für den M102 eine leichte Übung, und so gilt er in der 2,3-Liter-Version im 230 E, 230 CE und 230 TE als zuverlässiger, leistungsstarker und sparsamer Partner. Anfällig ist allenfalls die Steuerkette, die beim Modellwechsel zum W124 von einer Duplex-Kette ersetzt wurde. Von 1985 an kam mit der KE-Jetronic eine mechanisch-elektronische Einspritzung zum Einsatz, welche die Verwendung eines geregelten Dreiwege-Kats ermöglichte. Die Leistung betrug 132 PS.

Wie gut die Konstruktion des M102 tatsächlich gelungen war, belegte die Evolutionsstufe vom Typ M102/2 für den 1983 präsentierten, sportlich ausgelegten 190 E 2.3-16. Dieser erhielt neben zahlreichen Detailmodifikationen einen bei Cosworth entwickelten DOHC-Vierventil-Zylinderkopf sowie Schmiedekolben und eine nitrierte  Kurbelwelle. Damit erreichte er starke 185 PS bei 6200/min.

Jürgen Gassebner

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