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Geht auch ganz einfach:

Oldtimer-Ratgeber: Entrostung mit Wasserstrahl Wasser marsch!

Mit Wasser gegen Rost? Was zunächst wie ein Aprilscherz klingt, entpuppt sich als echte Alternative zu Sandstrahlen und Tauchbad-Entrostung

Eine schmucklose Industriehalle gleich neben den Brabus-Werken in Bottrop: Siro Feltrin, Experte von der Firma Water Works Technology (WWT), führt durch die Räume. In einer großen Halle warten noch einige Kundenfahrzeuge auf die Behandlung, gleich daneben in einer Schallschutzkammer sind die vier starken Scheinwerfer bereits eingeschaltet und beleuchten das Porsche 911 G-Modell.

Der große Generator läuft. Er liefert den Strom für den mächtigen Kompressor, der für bis zu 3000 bar sorgt. Siros Kollege bereitet sich vor. Wie ein Tiefseetaucher mit glockenförmigem Helm und in Gummizeug betritt er die Kammer. Mit ganzer Kraft muss er sich gegen die Gewalt der Strahllanze stemmen. Für das Auge nicht wahrnehmbar beschreibt die Düse Kreise und schießt das Wasser hart aufs Blech. Ein Ohren betäubender Lärm – ähnlich wie beim Eisstrahlen.

Der Effekt ist verblüffend: Nur Unterbodenschutz, Dichtmasse, Lack und Rost werden abgetragen. Das Blech bleibt unversehrt.

 

KEIN WUNDER, SONDERN ERGEBNIS VIELER TESTS

„Es hat lange gedauert, bis wir die Technologie richtig abgestimmt hatten“, erklärt Siro Feltrin, „und wir wollen auch keine Wunder versprechen: Wenn ein Blech sehr rostnarbig ist, können feinste Rostpartikel tief in den Narben zurückbleiben.“ In so einem Fall muss der Kunde später entscheiden, ob er mit Rostumwandler arbeiten möchte oder das Blech doch besser heraustrennt.

In 14 großen Tanks, die kaskadenartig übereinander gestapelt sind, läuft das benutzte Wasser nach einer groben Filterung (dreifach) Stufe um Stufe zurück. Dabei setzen sich Schwebstoffe ab, sodass am Ende das Wasser fast wieder klar ist und nochmals feingefiltert wird. Dann ist es bereit zur Wiederverwendung.

„Ein geschlossenes System, bei dem wir pro Tag nur etwa 50 Liter ergänzen müssen“, so Feltrin. Gearbeitet wird mit normalem Leitungswasser. Die Lackreste, die in der Schallschutzkabine zu Boden fallen, werden zusammengekehrt und als Sondermüll entsorgt – nur wenige Kilogramm pro Auto. Kein Vergleich mit Sandstrahlen oder Tauchbad-Entlacken.

Weitere Vorteile: Es kann keine Chemie oder Strahlgut in Hohlräumen zurückbleiben. Außer dem muss kein Unterbodenschutz entfernt werden. Die Kosten sind vergleichsweise günstig: Eine Porsche-Rohkarosserie per Hochdruck-Wasserstrahl zu bearbeiten, kostet etwa 1900 Euro, jedes Anbauteil 140 Euro.

Zum Vergleich: Sandstrahlen einer solchen Rohkarosserie kommt auf 1000 Euro (z. B. www.sandstrahltechnik-kraft.de), wobei aber zuvor der U-Schutz entfernt werden muss. Tauchbad-Entrostung verbinden seriöse Anbieter direkt mit einer KTL-Beschichtung (Kataphorese, z. B. www.syre-entlackung.de). Vorteil: So werden alle Hohlräume erreicht und geschützt. Die Kosten für Bad und KTL: 4500 Euro.

Water Works Technology (WWT) kommt aus Italien und arbeitet dort z. B. für das Ferrari-Museum

Water Works Technology GmbH
Werkstraße 2
46240 Bottrop
Tel.: 02041 / 6936704
www.wwtde.de

Thorsten Elbrigmann

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