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Neue BMW-Modelle: M1 Plug-In, M4, M235i, Familien-Van und Sportwagen Münchner Planspiele

Neuheiten: BMW macht sich fit für die Herausforderungen der nächsten Dekade. Die Palette der neuen Modelle reicht vom Supersportwagen bis zum Familien-Van mit sieben Sitzen

Norbert Reithofer ist der erfolgreichste BMW-Vorstandsvorsitzende aller Zeiten: Rekordverkäufe, Rekordgewinne und Rekordanstiege des Aktienkurses. Seit seinem Amtsantritt stieg die Aktie auf Rekordniveau. Chapeau! Doch der Ingenieur Reithofer hat nicht nur in Sachen Zahlen Geschichte geschrieben, sondern auch bei der Marke und der Positionierung deutliche Spuren hinterlassen. Neben dem Produktfeuerwerk vor allem bei den SUV, wo BMW inzwischen weltweit den Ton angibt, heimsen die Münchener auch für ihr Design zwischenzeitlich wieder viel Lob ein. Meriten, die sich Chef-Designer Adrian van Hooydonk an die Brust heften darf. Doch vor allem liegt Reithofers Augenmerk auf der Reduzierung der Verbräuche und des CO2-Ausstoßes sowie der Elektromobilität.

Neben den demnächst auf den Markt kommenden Elektromodellen i3 und i8 bereitet er zusammen mit Toyota den nächsten Coup vor: einen "modernen" Sportwagen. Der Hintergrund: Toyota-Chef Akio Toyoda schwärmt schon lange von den sportlichen Genen der Marke BMW. Und die Japaner selbst hatten bereits 2004 mit dem Volta eine Hybrid-Sportwagen-Studie gezeigt, die aber nie in Serie ging. Es ist kein Geheimnis, dass Akio Toyoda die Marke emotionalisieren möchte. Der Anfang ist der zusammen mit Subaru entwickelte Sportwagen GT86. Demnächst geht man in Le Mans an den Start, und der Supersportler Lexus LFA aus dem gleichen Konzern zeigt, dass die Japaner Sportwagen bauen wollen und können. Noch steckt das Projekt allerdings in den Kinderschuhen. Doch wie die AUTO ZEITUNG exklusiv aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, könnte der Sportwagen ein Karbonmonocoque oder ein Leichtbau-Chassis in Mischbauweise aufweisen. Denkbar wäre ein Mittelmotor wie bei der Ikone M1.

Als Antrieb könnte neben Vier- und Sechszylindermotoren auch der aufgeladene neue Dreizylinder dienen, der extrem leicht und sparsam sein soll. In Kombination mit einem Plug-in Hybriden sind Leistungen zwischen 300 und 400 PS locker zu realisieren. Nach Reithofers Visionen sollte der Sportwagen Teil einer ganzen Sportwagen-Plattform sein, aus der BMW weitere Derivate ableitet. Auch ein möglicher Nachfolger des i8 könnte aus diesem Baukastensystem entstehen. Bei der Entwicklung gehen Toyota und BMW gemeinsame Wege, beim Design marschieren die beiden getrennt. Es wird aller Voraussicht nach von jedem Hersteller ein eigenes Modell geben.

 

DER M4 BEKOMMT EINEN SECHSZYLINDER MIT TURBOAUFLADUNG

Ein Sportler klassischer Prägung wird dagegen der 2014 erscheinende M4 werden, der das M3 Coupé ablöst. Den M3 wird es aber weiterhin als 4-türige Limousine geben. Statt eines Achtzylinder-Saugers wie bisher wird BMWs Sportikone künftig von einem aufgeladenen Sechszylinder angetrieben. Die Leistung soll bei etwa 420 bis 450 PS liegen. Karbon kommt hier noch nicht zum Einsatz, erst in der nachfolgenden Modellgeneration.

Trotzdem soll der M4 deutlich leichter werden als der bisherige M3. Doch zuvor erscheint das 4er Coupé, wieder einmal ein Meisterstück von Chef desi gner Adrian van Hooydonk und seinem Team. M235i heißt demnächst der kleinste M-Ableger. Auf Basis des aktuellen 1er mit Heck- und Allradantrieb zeichneten die BMW-Designer ein Stufenheck-Coupé mit sportlichen Proportionen in Anlehnung an den legendären 2002. Kurze Überhänge der Karosserie, stark integrierte Radläufe und deutlich auffälligere Räder geben dem Coupé eine äußerst dynamische Präsenz. Nieren und Front sind anders gestaltet als beim aktuellen 1er, die Scheinwerfer flacher, leicht angeschrägt mit Doppelscheinwerfern unter Glas. Das obere Ende des Scheinwerfers bildet ein Lichtband, das sogenannte Racer-Light.

Ein großer Lufteinlass in der Mitte unter dem Stoßfänger und zwei weitere rechts und links an der Seite sorgen dafür, dass die Neuheit 235i immer genügend Luftzufuhr bekommt. Außenspiegel im Alu-Look unterstreichen die Sportlichkeit, am Heck dominieren einteilige L-Leuchten mit homogenen LEDs. Ein kleiner Heckspoiler, mehr eine Abrisskante, ist als Lippe dezent in Wagenfarbe auf den Deckel aufgesetzt. Durch die sportlichen Insignien sieht der 2er breiter aus als der 1er. Aber der Eindruck täuscht, die Ausmaße sind bei beiden Autos gleich. Die Leistung wird voraussichtlich leicht auf 320 PS gesteigert. Im Interieur fallen das neue Design der Rundinstrumente und das neue M-Lenkrad auf. Die 2er-Baureihe wird auch um ein Cabrio bereichert, dass die erfolgreiche Tradition des 1er Cabrios weiterführen soll. Charakterisiert wird die Linienführung durch ein sehr flach gehaltenes Verdeck, bei dem optional auch ein neuer Stoff in leicht glänzendem Anthrazit erhältlich sein wird. Marktstart ist auch hier 2014.

 

MIT DEM 7-SITZER GREIFT BMW IM FAMILIENSEGMENT AN

Auf der Villa d’Este präsentierte BMW das wunderschöne Gran Lusso Coupé. Ob das Auto als Nachfolger eines 850er oder möglicherweise auch als 7er Coupé erscheinen könnte, ist noch ungewiss. "Wir haben hier noch nichts entschieden", so Reithofer.

Die eigentliche Revolution jedoch ist, dass BMW plötzlich das Familienauto entdeckt. Denn auf der Basis der Frontantriebsplattform erscheint zuerst der als Konzept bereits gezeigte Active Sports Tourer. Der 5-Sitzer zielt eindeutig auf die Mercedes B-Klasse. Auf dieser Plattform wird aber auch eine komplette Produktfamilie mit Derivaten erscheinen, die Golf und Co. Konkurrenz machen sollen. So wird nicht nur die nächste Generation des Mini und des X1 davon abgeleitet, sondern BMW hat damit im wahrsten Sinne des Wortes noch Größeres vor. Wie der AUTO ZEITUNG exklusiv bestätigt wurde, kommt ein größerer Van mit sieben Sitzen. Im Vergleich zum Active Sports Tourer wird der 7-Sitzer mehr Länge und Höhe sowie einen größeren Radstand aufweisen. Besonders im Heckbereich soll sich der Van vom Active Sports Tourer deutlich unterscheiden. Das Design wird etwas mehr "boxy" sein, die Heckscheibe steht steiler, um ein größeres Raumangebot zu realisieren.

Der 7-Sitzer, dessen Name noch geheim ist, wird über die gleichen Motoren wie der Active Sports Tourer verfügen. Zum Einsatz kommen dabei Dreizylinder bis hin zum aufgeladenen Vierzylinder mit 245 PS. Der als Fronttriebler und als Allradler erhältliche Van zielt eindeutig auf den Volkswagen Touran. Norbert Reithofer, ansonsten kein Mann der markigen Worte, ist sich sicher, dass BMW "mit dieser Produktoffensive auch in Zukunft die Premium-Marke Nummer eins" sein wird.

Computerdesign: Jean-Francois Hubert, DeLusi, Reichel CarDesign

Volker Koerdt

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