VW Tiguan (2016): Kompakt-SUV im Vergleich Bleibt der neue Tiguan Spitze?

Mit mehr als 40.000 Neuzulassungen bis Oktober ist der seit 2007 gebaute VW Tiguan immer noch das erfolgreichste SUV Deutschlands. Diesen Titel will der Hochsitzer an seinen Nachfolger weitergeben, der jetzt auf der IAA 2015 das Licht der Welt erblickte und im Frühjahr 2016 zu den ersten Kunden rollt. Das Design des ...
... Tiguan II wurde behutsam weiterentwickelt. Die Länge wuchs um 60 Millimeter auf 4,49 Meter, in der Breite legte der VW um 30 Millimeter zu. Das macht sich im Fond mit einem noch besseren Platzangebot bemerkbar.
Besonders aber profitierte der Kofferraum: Das Ladevolumen erhöhte sich bei besetztem Fond um 145 Liter auf 615 Liter. Die Rücksitzlehnen sind asymmetrisch teilbar, die Bank ist längs um 18 cm verschiebbar. Die Lehne kann zudem in der Neigung eingestellt werden. Das maximale Ladevolumen beträgt 1655 Liter.
Bei Bedienung, Infotainment, Connectivity und Assistenzsystemen ist der Tiguan jetzt wieder auf dem neuesten Stand. Dank des neuen Modularen Infotainment- Baukastens der zweiten Generation (MIB II) lassen sich alle aktuellen Apple- und Android-Smartphones mit dem VW vernetzen.
Die Ausstattungslinien wurden denen anderer Volkswagen angepasst und hören jetzt auf die Namen Trendline (Basis), Comfort und Highline. Unterschiedliche Frontschürzen für Gelände- und Straßenversionen können über Pakete geordert werden.
Außer für die Basisversionen mit 125-PS-Benziner und 115-PS-Diesel gibt es für alle den Allradantrieb 4Motion optional oder gar serienmäßig. Neben den neuen Benzinern mit 180 und 220 PS kommen auch neue Turbodiesel (190 und 240 PS) zum Einsatz. Bestseller in Deutschland wird wohl weiter der effiziente 2.0 TDI mit 150 PS sein. In ...
... Verbindung mit dem optionalen Allradantrieb bringt er seine Kraft wahlweise per Sechsgang-Schaltung oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebem (DSG) auf die Straße. Die Preise hat VW noch nicht veröffentlicht. Der Tiguan 2.0 TDI mit 150 PS dürfte aber bei 30.000 Euro starten, der Allradantrieb kostet wahrscheinlich 2000 Euro extra.
Audis derzeit kleinstes SUV ist acht Zentimeter kürzer als der neue Tiguan, was sich in einem reduzierten Platzangebot niederschlägt. Besonders in der zweiten Reihe sitzt man beengter, das ...
... Ladevolumen fällt mit maximal 1365 Litern deutlich geringer aus. Dafür besticht der Q3 mit einem sehr hochwertigen Innenraum – bei der Verarbeitungsqualität reichen die anderen Kompakt-SUV nicht an den Audi heran, auch wenn Tiguan, X1 und GLA deutlich aufgeholt haben.
Seit dem Facelift Ende 2014 erfüllen die Q3-Turbodiesel die Euro-6-Norm und sind deshalb wie im neuen Tiguan mit einem SCR-Kat samt Harnstoffeinspritzung ausgerüstet. Wie im VW leistet das durchzugsstarke Triebwerk 150 PS, mit einem Normverbrauch von nur 5,0 Litern ist es zumindest auf dem Papier sehr sparsam. In der Realität dürfte der Durst aber bei über sechs Litern liegen. Auch ...
... fahrdynamisch hat der recht straff abgestimmte Q3 mit seiner präzisen Lenkung einiges zu bieten. In jedem Fall empfiehlt sich das adaptive Fahrwerk (980 Euro), das für jede Situation die passende Abstimmung liefert. So fährt der Audi sowohl leer als auch beladen sicher und komfortabel.
Mit einer Länge von 4,52 Metern gehört der Ford Kuga zu den größeren Kompakt-SUV. Der 2013 in der zweiten Generation gestartete Kölner kann beim Platzangebot mit dem neuen VW Tiguan gut mithalten, im Fond haben Mitreisende sogar ...
... noch mehr Beinfreiheit. Bei der Variabilität erreicht der Kuga fast das Niveau des VW: Auch hier lässt sich die Neigung der Rücksitzlehne einstellen, per Hebelzug kann man sie sogar komplett umlegen. So entsteht eine fast ebene Fläche von 1,70 Meter Länge. Allerdings ist die Rücksitzbank nicht in der Länge verschiebbar.
Seit diesem Jahr hat Ford die Motoren auf Euro 6 umgestellt. Während bei den Benzinern zwei 1,5-Liter-EcoBoost mit 150 und 182 PS verbaut werden, blieben die Diesel bei zwei Liter Hubraum. Die Leistungsspanne reicht von 120 bis 180 PS, wobei der schwächste Motor nur mit Frontantrieb, der ...
... stärkste nur mit Allradantrieb zu haben ist. Der Kuga ist ein fahrdynamisches SUV. Sein Dieseltriebwerk läuft kultiviert und durchzugsstark. Auch in puncto Sicherheitsausstattung und Konnektivität glänzt der Ford. Schwächen zeigt er bei der Bedienung: Mini-Display und Schalterflut sollen erst mit dem Facelift 2016 optimiert werden. Dafür ist der Kuga recht fair eingepreist.
Den X1 hat BMW in der zweiten Generation komplett umgekrempelt. Aus dem SUV mit längs eingebauten Motoren und Hinterradantrieb in der Basis wurde ein Auto mit Quermotoren und Vorderradantrieb. Die meisten Varianten des SUV, das nun auf dem BMW 2er Active Tourer basiert, werden aber mit Allradantrieb (xDrive) angeboten.
Die Motorenpalette reicht zur Zeit von 136 bis 231 PS, wobei der Benziner im 18i (ab 29.950 Euro) sogar mit nur drei Zylindern auskommt. Vorteil der neuen Plattform: Obwohl der X1 mit dem Modellwechsel nicht größer geworden ist, hat er beim Platzangebot zugelegt. Der ...
... Kofferraum fasst jetzt 505 bis 1550 Liter Gepäck, was immerhin ein Plus von 85 Litern bedeutet. Auch die Passagiere in der zweiten Reihe dürfen sich vor allem über mehr Beinfreiheit freuen. Zugelegt hat das SUV zudem bei Materialqualität und Verarbeitung.
Sparsamkeit gehört bei BMW hier nicht mehr zu den offensichtlichen Kerntugenden. Beim Turbodiesel im 18d offenbar schon: Mit einem Normverbrauch von 4,8 Liter geht die Allradvariante noch geiziger mit dem Treibstoff um als der neue VW Tiguan.
Mit einem tollen Sieg im Vergleichstest hat sich der neue Hyundai Tucson gut eingeführt – gehörte zur geschlagenen Konkurrenz doch der alte VW Tiguan, der über Jahre alle Tests für sich entschieden hatte. Ging es Mitte 2015 jedoch um den 185-PS-Diesel im Vergleich mit dem 184-PS-Turbodiesel aus Wolfsburg, ist jetzt die ...
... Variante mit 136 PS gefragt. Sie holt ihre Kraft ebenfalls aus zwei Liter Hubraum und kann vom Kunden mit Vorderrad- oder Allradantrieb AWD bestellt werden. Der Aufpreis beträgt 1900 Euro.
In Sachen Gepäckraum hat der neue VW den Koreaner schon überholt: Obwohl beide SUV 4,48 Meter lang sind, fasst das Ladeabteil des Tucson bis zu 150 Liter weniger. Beim Platzangebot für Fahrer und Passagiere liegen beide aber gleichauf.
Der Turbodiesel des Tucson arbeitet ebenfalls agil und kultiviert, ist aber nicht ganz so drehfreudig. Die niedrigere Leistung macht sich im Vergleich zu den Rivalen durch längere Beschleunigungszeiten und eine geringere Höchstgeschwindigkeit bemerkbar. Moderne Assistenzsysteme sind im neuen Hyundai entweder Serie oder lassen sich gegen Aufpreis bestellen.
Das kleinste SUV aus Stuttgart beweist, dass in dem beliebten Segment auch Agilität gefragt ist. Der 4,42 Meter lange Mercedes vernachlässigt etwas die praktischen Seiten und setzt eher auf Sportlichkeit.
Mit dem 2,1 Liter großen und in diesem Fall 136 PS starken Turbodiesel ist der GLA 200 d 4Matic flott unterwegs. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h kann sich sehen lassen. Während die straffe Lenkung überzeugt, reagiert das serienmäßige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe etwas träge. Die ...
... Kehrseite ist der mit nur 421 bis 1235 Liter kleinste Laderaum in diesem Vergleich. Auch das Platzangebot und der Einstieg in den Fond sind knapp bemessen – kein Vergleich zu den Raumriesen Tiguan oder Kuga. In der ersten Reihe bietet das auf der A-Klasse basierende SUV aber ein ausreichendes Raumangebot, der Fahrer fühlt sich gut integriert.
Die Verarbeitung ist fast so gut wie im Audi Q3 und besser als im neuen Tiguan. Der BMW X1 rangiert etwa auf dem gleichen Niveau. Das lässt sich Mercedes gut bezahlen: Mit 36.819 Euro Grundpreis ist der GLA 200 d 4Matic etwa 6000 Euro teurer als ein vergleichbarer Tiguan. Dafür punktet der Schwabe mit seiner vorbildlichen Sicherheitsausstattung.
Mit mehr als 16.300 Neuzulassungen war der Nissan Qashqai bis einschließlich August nicht nur das erfolgreichste Modell der Japaner in Deutschland, sondern verkaufte sich auch besser als Ford Kuga oder Mercedes GLA. Der ...
... gefällig designte Asiate ist seit Anfang 2014 in der zweiten Generation unterwegs und wird mit Benzinern von 115 und 163 PS sowie mit Turbodieseln der Konzernmutter Renault angeboten. Die Variante mit 1,5 Litern leistet 110 PS, aus 1,6 Liter Hubraum kommen 130 PS und ein Drehmoment von 320 Newtonmetern.
Das Platzangebot gefällt, das zur Top-Ausstattung Tekna (4400 Euro) gehörende Panoramaglasdach schränkt aber die Kopffreiheit im Fond ein. Der Kofferraum ist mit 430 bis 1585 Litern Mittelmaß, der Preis wiederum recht günstig.
Nur das starke Triebwerk ist mit Allradantrieb zu haben, der bei Nissan etwas sperrig All-Mode 4x4i heißt. Der Motor zeigt sich im Test angenehm drehfreudig und kultiviert. Und den niedrigen Normverbrauch von 4,9 Liter Diesel auf 100 km konnte der Qashqai im Test mit gemessenen 6,1 Litern bestätigen.
Der völlig neue VW Tiguan soll 2016 die Führung bei den Kompakt-SUV verteidigen. Doch auch die Rivalen werden immer stärker. Erster Faktencheck!
Wenn der neue VW Tiguan im April 2016 auf den deutschen Markt rollt, trifft er auf eine gut aufgestellte Konkurrenz. Der Audi Q3 verfügt mit der MQB-Plattform und dem 2.0 TDI über die gleiche technische Basis. Allerdings ist er enger geschnitten, liegt dafür aber bei der Verarbeitung ganz vorn. Der neue BMW X1 hat die Schwächen des Vorgängermodells bei Raumangebot und Qualität ausgeglichen, ist jedoch teurer als der VW. Der Mercedes GLA ist kleiner und kostet ebenfalls mehr als der Tiguan, wird ihm das Leben aber bei der Fahrdynamik schwer machen.
Bilder: Neuer Tiguan 2016 gegen die SUV-Konkurrenz
Der Ford Kuga überzeugt mit Fahrdynamik
Der geräumige Ford Kuga kann im Vergleich mit dem Wolfsburger vor allem beim Platzangebot für Gepäck und Passagiere mithalten. Auch fahrdynamisch ist der Kölner gut, zeigt aber Schwächen in der Bedienung. Der Nissan Qashqai rangiert in puncto Platzangebot in der zweiten Reihe und beim Ladevolumen hinter dem Tiguan. Für ihn sprechen jedoch die sparsamen Motoren, eine gute Ausstattung und günstige Preise. Den kompletten ersten Check lesen Sie in der Bildergalerie!
Mazda CX-3, Fiat 500X und Co.: Mini-SUV im Vergleich