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    Alle Tests zum VW Golf

    VW Golf 7 2.0 TDI: Dauertest VW Golf 7 im 100.000-km-Test

    AUTO ZEITUNG
    Inhalt
    1. VW Golf 7 im Test über über 100.000 Kilometer
    2. Der 2.0-TDI-Motor des Golf 7 gibt sich im Test sparsam
    3. Gelungene Fahrwerksabstimmung im Golf 7
    4. Nur wenige Störungen
    5. VW Golf 7 mit niedrigen Kosten
    6. Störungen und Wartungen
    7. Technik
    8. Fazit

    Wie zuverlässig zeigt sich der VW Golf 7 mit 2.0 TDI im Dauertest über 100.000 Kilometer? Wir haben die Langzeit-Qualität des Kompaktklasse-Bestsellers mit 150 PS-Turbodiesel getestet.

    Auch der VW Golf 7 2.0 TDI muss sich unserem harten Dauertest über 100.000 Kilometer stellen: Wie zuverlässig ist der Bestseller mit dem beliebten Diesel-Aggregat? Der Golf führt seit Jahrzehnten die hiesige Zulassungsstatistik mit scheinbar uneinholbarem Vorsprung an. Mit jeder neuen Generation setzt VW die Benchmark im Kompaktsegment, das deshalb schon lange als "Golf-Klasse" bezeichnet wird. Besonders beliebt waren bislang die Dieselmotoren, die flotte Fahrleistungen mit effizientem Kraftstoffkonsum kombinieren. Doch mit dem Bekanntwerden der Abgasmanipulationen im VW-Konzern hat das Image des größten deutschen Autobauers erheblich gelitten. Trotzdem ist die Nachfrage nach dem VW Golf 7 mit Dieselmotor zumindest in Europa ungebrochen. Als der silberfarbene Golf 7 im Januar 2014 mit 150 PS starkem Zweiliter-Dieselmotor und umfangreicher Highline-Ausstattung zum Dauertest antritt, staunt mancher Redaktionsmitarbeiter ob des Testwagenpreises nicht schlecht. Zum Grundpreis von 27.250 Euro addieren sich Sonderausstattungen in Höhe von 12.646 Euro, sodass der Golf-Neupreis die 40.000-Euro-Marke um lediglich 114 Euro verfehlt. Allein die 1000 Euro teure adaptive Dämpferregelung, das hochauflösende Navigationssystem "Discover Pro" (2.315 Euro) oder die lederbespannten Sportsitze für 1650 Euro lassen den kompakten Volkswagen rasch in Preisregionen einer Mittelklasse-Limousine vorstoßen.

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    VW Golf 7 im Test über über 100.000 Kilometer

    Weil der kräftige 2.0 TDI den Golf 7 von vornherein für den Langstreckeneinsatz prädestiniert, haben wir zusätzlich eine Reihe von Assistenzsystemen geordert, die den Komfort und die Sicherheit auf langen Etappen steigern sollen. Neben der Kurvenlichtfunktion (355 Euro) für die in der Highline-Ausstattung serienmäßigen Xenonscheinwerfer verfügt der Testwagen auch über eine automatische Distanzregelung samt Notbremsfunktion (560 Euro), einen 510 Euro teuren Spurhalteassistenten und ein Crash-Früherkennungssystem (150 Euro). Die Anhängerkupplung schlägt mit weiteren 845 Euro zu Buche, und für die im Winter nützliche Standheizung werden 1170 Euro fällig. Außerdem mit an Bord: digitaler Radioempfang (230 Euro), Rückfahrkamera (285 Euro) samt Einparkassistenten (200 Euro), Diebstahlwarnanlage (325 Euro), Seitenairbags im Fond (360 Euro) sowie weniger kostspielige Extras wie etwa eine erweiterte Multifunktionsanzeige (150 Euro). Dermaßen umfangreich ausstaffiert, bietet der Golf 7 einen Reisekomfort, der in dieser Fahrzeugklasse seinesgleichen sucht. Stefan Miete, stellvertretender Chefredakteur, beschreibt den Golf als "ausgezeichneten Reisewagen" und attestiert den Sportsitzen einen tollen Sitzkomfort.

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    Der 2.0-TDI-Motor des Golf 7 gibt sich im Test sparsam

    Besonderes Lob erntet aber vor allem der kultivierte und starke Zweiliter-TDI. Die 150 PS fühlen sich subjektiv nach deutlich mehr an. So notiert Classic-Cars-Projektleiter Gerrit Reichel nach einer längeren Reise mit hohem Autobahnanteil: "Der geht ja richtig gut!" Die werkseitig angegebene Höchstgeschwindigkeit von 214 km/h erreicht der 2.0 TDI jedenfalls mühelos. Bergab sind laut Tacho sogar Spitzengeschwindigkeiten von 240 km/h drin. Besonders erfreulich: Trotz sehr zügiger Fahrweise auf Fernreisen, Stau- und Stadtfahrten liegt der Verbrauch über die gesamte Testdistanz bei respektablen 6,2 Litern. Wer seinen rechten Fuß zu zügeln weiß, wird sogar mit Verbräuchen von unter vier Litern belohnt. Ressortleiter Test & Technik Michael Godde schreibt bei Kilometerstand 40.343: "Das ist der beste Dauertestwagen bislang – 3,7 Liter Verbrauch bei gemächlicher Fahrt bis 120 km/h und bei Bedarf über 200 Spitze." Übrigens: Das in unserem Dauertest-Golf installierte Dieselaggregat ist zwar noch nach der Abgasnorm Euro 5 zugelassen, aber nicht von den Abgasmanipulationen betroffen.

     

    Gelungene Fahrwerksabstimmung im Golf 7

    Dass sich der Golf 7 bei weiteren Dienstreisen einer solch großen Beliebtheit in der Redaktion erfreut, liegt aber auch an der gelungenen Fahrwerksabstimmung. Die adaptiven Dämpfer ermöglichen eine weite Spreizung zwischen komfortbetontem und sportlichem Federungsverhalten. Im Komfort-Modus sprechen die Dämpfer äußerst sensibel auf Fahrbahnunebenheiten aller Art an und halten selbst grobe Schlaglöcher wirkungsvoll von den Insassen fern. Wählt man die Einstellung "Sport", zeigt der Golf sein fahrdynamisches Potenzial und wieselt schnell und sicher über kurvige Landstraßen. "Der Wagen liegt gerade im Sport-Modus super auf der Straße – ich bin begeistert," resümiert etwa Art Director Andreas Schulz. Weitere Pluspunkte sammelt der silberne Dauerläufer dank seiner intuitiven Bedienbarkeit und der großzügigen Platzverhältnisse auf allen Plätzen. "Der Golf ist im Redaktionsalltag auch mit größeren Gepäckmengen völlig ausreichend", protokolliert Autor und Familienvater Johannes Riegsinger. Das Gepäckabteil fasst im Normalzustand zwar respektable 380 Liter, wer jedoch häufiger zu viert reist, sollte sich nach einer Dachbox für zusätzlichen Stauraum umsehen oder gleich in die Kombiversion Variant investieren. Das Navigationssystem "Discover Pro" überzeugt dagegen weniger: Die Bedienung über den großen Touchscreen funktioniert zwar reibungslos, und die Kartendarstellung ist gestochen scharf, allerdings zeigt das System teilweise fehlerhafte Stauinformationen an. Einmal fällt das Navi sogar mit der Fehlermeldung "Ungültige Datenbank überprüfen" komplett aus. Erst ein als Garantieleistung durchgeführter Reset in der VW-Werkstatt schafft Abhilfe. Kleinere Probleme bereitet auch der Fensterheber auf der Fahrerseite. Die Antipp-Funktion zum kompletten Heben und Senken der Scheibe versagt zuweilen ihren Dienst, sodass sich die Scheibe nur durch durchgehendes Drücken öffnet oder schließt.

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    Nur wenige Störungen

    Dafür funktionieren die Assistenzsysteme auch nach 100.000 km einwandfrei: Der Spurhalteassistent hält den VW Golf VII im gesamten Dauertest zuverlässig auf Kurs, sodass kleinere Unachtsamkeiten auf langen Fahrten wirkungsvoll von der Elektronik korrigiert werden. Und auch die automatische Distanzregelung arbeitet durchweg fehlerfrei. Dass Autos aus dem VW-Konzern regelmäßig Vergleichstests gewinnen und viele Käufer finden, liegt nicht zuletzt an den hochwertigen, sauber verarbeiteten Materialien. Der Golf liegt in puncto Verarbeitungsqualität in seinem Segment weit vorn. Unser Dauertester glänzt ebenfalls mit edler Materialauswahl und sauberen Passungen. Kurz vor Erreichen der 100.000er-Marke zeigt aber auch er leichte Alterungserscheinungen. Autor Johannes Riegsinger moniert etwa Abnutzungen an Ladekante und Seitenschwellern sowie Falten in der Lederpolsterung. Und aus den Türverkleidungen sind auf schlechter Fahrbahn leichte Knistergeräusche zu vernehmen. Deutlich unangenehmer als eine alternde Kunststoffleiste ist allerdings das Eigenleben, das die Klimaautomatik zuweilen entwickelt. So vermerkt der stellvertretende Chefredakteur Klaus Uckrow nach knapp 30.000 Kilometern im Fahrtenbuch, dass "sich die Klimaanlage nicht an gewählte Einstellungen wie Temperatur oder Lüftungsintensität hält". Diese laut VW "unregelmäßig auftretende Funktionsstörung" ist bekannt und seit Herbst 2015 per Software-Update behebbar – erfolgreich auf Garantie angewendet auch bei unserem Dauertestfahrzeug. Für gerümpfte Nasen sorgt die im Golf 7 verbaute Standheizung: Zwar arbeitet das System auch bei sehr frostigen Temperaturen zuverlässig, Autor Karsten Rehmann stört sich aber am deutlichen Abgasgeruch im Innenraum sowie in der direkten Umgebung des Fahrzeugs. Nach Abschluss des Dauertests stellt sich heraus, dass ein Teil der Abgasanlage der Standheizung beschädigt ist – eventuell als Folge eines leichten Aufsetzers des Vorderwagens – und somit Ursache der Geruchs. Das ebenfalls auffällig laute Betriebsgeräusch der Standheizung ist laut VW durch eine mittlerweile modifizierte Konstruktion behoben.

     

    VW Golf 7 mit niedrigen Kosten

    Nach Abschluss der Dauertest-Distanz von 100.000 Kilometern prognostiziert die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) unserem VW Golf VII einen Restwert von 14.685 Euro. Der ehemalige Neupreis betrug 39.886 Euro, was einen Wertverlust von 25.201 Euro bedeutet. Das ist objektiv betrachtet zwar viel, zumal man für einen schlechter ausgestatteten Golf mit vergleichbarer Laufleistung kaum weniger erhält. Allerdings trugen die zahlreichen Sicherheits- und Komfortfeatures maßgeblich dazu bei, dass der Golf in der Redaktion stets ein beliebter Weggefährte war. Inzwischen werden für einen VW Golf 2.0 TDI Highline inklusive der Sonderausstattungen des Testwagens 42.063 Euro fällig. Die Preise aller Extras haben sich in den letzten zwei Jahren erhöht. So kostet etwa das Navigationsystem "Discover Pro" heute 200 Euro mehr als zum Zeitpunkt der Bestellung des Dauertestwagens. Und der Spurhalteassistent ist inzwischen an einen Ausparkassistenten gebunden. Kostenpunkt: 895 statt der damals fälligen 510 Euro. Insgesamt ergibt sich eine absolute Preissteigerung von gut fünf Prozent. Aufgrund des bereits erwähnten Durchschnittsverbrauchs von 6,2 Litern mussten wir während des gesamten Dauertests nur 168 Mal eine Tankstelle anfahren und insgesamt 6256 Liter nachtanken. Eine Werkstatt sah der Dauertest-Golf nur zu den obligatorischen Inspektionen und zum kostenlosen Update des Navisystems. Außerplanmäßige Kosten fielen keine an, was sich zusammen mit den geringen Aufwendungen für den Dieselkraftstoff in erfreulich niedrigen Kilometerkosten von zwölf Cent widerspiegelt.

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    Störungen und Wartungen

    KilometerstandSTÖRUNGEN UND WARTUNGEN BIS 100.000 KILOMETER
    4523 kmTestbeginn
    16.859 kmWechsel auf Sommerreifen, 29,75 Euro
    30.306 kmInspektion: Ölwechsel, Einstellung Xenon-Scheinwerfer, 348,47 Euro
    36.007 kmWerkstatt: Reset Navigationssystem, Garantie
    62.017 kmInspektion: Ölwechsel, Austausch Staub- und Pollenfilter, Wechsel Bremsscheiben, Austausch Bremsbeläge, 1060,30 Euro
    89.567 kmWechsel auf Winterreifen, 29,75 Euro
    91.189 kmInspektion: Ölwechsel, Austausch Kraftstofffilter, 422,05 Euro
    104.523 kmTestende
     

    Technik

    TECHNIK 
     VW Golf 2.0 TDI BlueMotion
    Motor4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel
    Hubraum1968 cm3
    Leistung110 kW/150 PS bei 3500 - 4000 /min
    Max. Drehmoment340 Nm bei 1750 – 3000 /min
    Getriebe6-Gang, manuell
    AntriebVorderrad
    Bereifung225/45 R17, Dunlop SPT Maxx RT A0
    L/B/H4255/1790/1437 mm
    Radstand2620 mm
    Leergewicht11409/451 kg
    Kofferraum380 – 1270 l
    Beschleunigung10-100 km/h in 8,6 s
    Höchstgeschwindigkeit1214 km/h
    EU-Verbrauch14,1 l D/100 km
    CO2-Ausstoß1106 g/km
    AZ-Normrunde25,7 l D/100 km
    Dauertest-Verbrauch26,2 l D/100 km
    Neupreis Testwagen (Januar 2014)139.886 Euro

    1 Werksangabe
    2 Messwert

     
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    Unser Fazit

    Der VW Golf 2.0 TDI hinterlässt im harten Dauertest einen sehr positiven Eindruck: Dank des kräftigen und effizienten Dieselmotors überzeugt er als Langstreckenrenner. Die zahlreichen Sonderausstattungen treiben den Anschaffungspreis zwar in die Höhe, angesichts des hohen Sicherheits- und Komfortniveaus stimmt aber der Gegenwert. Vorbildlich sind zudem Raumangebot, Zuverlässigkeit sowie die niedrigen Kilometerkosten. Für leichte Schatten auf der weißen Weste sorgen jedoch das teils unzuverlässig arbeitende Navigationssystem und auch die fehlerhafte Klimaautomatik. Dennoch erreicht der Golf einen respektablen vierten Platz in der Dauertest-Statistik.

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