Was haben ein biederer Audi 90 und ein feuriger Ferrari F40 gemein? Hier die bodenständige bayrische Mittelklasse-Limo mit solider Technik und Rentner-Image, dort der 478 PS starke Supersportler und Kopfverdreher aus Maranello. So unterschiedlich die beiden Autos auch scheinen mögen, 2017 feiern sie gemeinsam ihren 30. Geburtstag und dürfen fortan ein H-Kennzeichen tragen.
Audi 90
Und es gibt acht weitere Autoklassiker, die sich ab 2017 offiziell Oldtimer nennen dürfen. H-Kennzeichen für alte Fahrzeuge erfreuen sich großer Beliebtheit, bieten sie doch neben einer pauschalen jährlichen Kfz-Steuer von 192 Euro auch einen Freifahrtschein für Umweltzonen. Fahrer die das Nummernschild ihres Schätzchens mit einem „H“ schmücken wollen, müssen sich von anerkannten GTÜ- oder Dekra-Prüfern ein gewisses Maß an Originalität versichern lassen: Stark verbastelte Oldies mit fremdem Motor oder "Typ-unpassenden Details" haben keine Chance auf ein H-Kennzeichen. Der Audi 90 kam bereits 1984 als luxuriöse Version des Audi 80 auf den Markt. 1987 folgte...
Audi 90
...die zweite Generation (Typ 89) mit aufgewerteter Ausstattung, Chromleisten, neuen Scheinwerfern und Rücklichtern sowie kraftvolleren Motoren. Damals wie heute ist besonders der 2,3-Liter-Fünfzylinder mit bis zu 170 PS erste Wahl für den Mittelklasse-Audi. Rund 4500 Euro werden heute für einen gut erhaltenen Ingolstädter mit Rentnerimage fällig.
Ferrari F40
Deutlich mehr Glamour versprühten Ende der 1980er Jahre aber Supersportler wie der Ferrari F40. 478 PS quetschten die Ferrari-Ingenieure aus einem Twin-Turbo-V8 und bauten mit dem F40 den bis dato schnellsten Sportler aus Maranello. 324 km/h betrug der Topspeed des F40, an dessen Entwicklung...
Ferrari F40
...Firmengründer Enzo noch höchst selbst maßgeblich beteiligt war. Wer sich heute einen der seltenen Supersportler zulegen möchte, sollte über ein prall gefülltes Bankkonto verfügen: Rund 970.000 Euro kostet ein gepflegter F40 und auch die Preise für Ersatzteile und Wartung liegen auf astronomischem Niveau.
Ford Sierra
Weniger kostspielig ist dagegen ein Ford Sierra der zweiten Generation. Das Kölner Mittelklassemodell kam 1987 mit flacheren Scheinwerfern und ABS auf den Markt und streifte schon wenig später das Image des Altherren-Autos ab. Denn schließlich feierte Ford mit dem 204 PS starken Sierra Cosworth Ende der 1980er Jahre große Rallye-Erfolge. Zum echten Oldtimer wird die Sportversion allerdings erst 2018. Wer also früher einen Sierra mit H-Kennzeichen ergattern möchte, muss sich mit den zahmeren Motorvarianten zufrieden geben. Diese kosten rund 4200 Euro.
BMW 750i E32
Ein hohes Maß an Reisekomfort gepaart mit furiosen Fahrleistungen bietet der BMW 750i der Baureihe E32. 1987 präsentierte BMW das 7er-Topmodell mit dem ersten Zwölfzylinder-Triebwerk der Nachkriegszeit. Aus fünf Litern Hubraum mobilisiert der 750i, den es auch als Langversion zu kaufen gab, satte 299 PS. Die Höchstgeschwindigkeit war...
BMW 750i E32
...elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Rein optisch stach das Topmodell der Baureihe mit seiner breiteren Niere im Kühlergrill hervor. Gemein hatte die gesamte E32-Baureihe dagegen L-förmigen Rückleuchten, die bis heute typisch für das BMW-Design sind. Knapp 9000 Euro werden für den Münchener Nobelschlitten heute fällig, der damalige Grundpreis eines750i lag bei rund 100.000 D-Mark.
Mercedes Coupé (C124)
1987 erhielt die Limousine W124 Verstärkung von einem Coupé mit dem Namen C124. Die Karosserieform des Zweitürers erhöhte zwar den...
Mercedes Coupé (C124)
...Coolnessfaktor des Benz, machte sich aber auch im erhöhten Grundpreis bemerkbar. Gute Exemplare kosten heute rund 9.000 Euro.
Porsche 959
Der Porsche 959 erhielt 1987 erstmals eine Straßenzulassung. 450 PS reichten für mehr als 300 km/h Topspeed. Heute kostet der auffällige Sportler mindestens 900.000 Euro.
Mazda 626
Die dritte Auflage des 626 brachte Mazda 1987 nach Deutschland. Die Ausstattung fiel zwar üppig aus, der einzig verfügbare Dieselmotor leistete aber nur müde 60 PS. Preis heute: Ab 1.900 Euro.
Peugeot 405
Das aerodynamische Design der Löwen-Mittelklasse konnte sich Ende der 1980er Jahre wirklich sehen lassen. Die Motorenpalette reichte vom 64 PS schwachen Basis-405 bis zum Topmodell mit 158 Pferdchen. Heute kostet ein gut erhaltener 405 rund 1.500 Euro.
Renault R21 Turbo
227 km/h Topspeed und nur 7,4 Sekunden von Null auf 100 - der Renault R21 Turbo gehörte Ende der 80er zu den Schnellen in der Mittelklasse. Heute gibt es den dynamischen Franzosen ab 6.500 Euro.
Opel Senator B
Mit einer Länge von 4,85 Metern und den kräftigen Sechszylinder-Motoren stellte der Opel Senator B ab 1987 das Flaggschiff der Rüsselsheimer dar. Seriemäßig fuhr die Limo mit ABS und ZF-Servotronic vor.
Aston Martin Zagato Volante
Der Aston Martin Zagato Volante ist ein Sportwagen mit britisch-italienischen Wurzeln: Die Technik stammt von Aston, das Design von Zagato. Mit einer Leistung von 305 PS ermöglicht der V8 sehr gute Fahrleistungen.
Alfa Romeo 164
Der Alfa Romeo 164 kam ebenfalls 1987 auf den Markt. Die Oberklassenlimousine verfügt über die gleiche technische Basis wie Saab 9000, Lancia Thema und Fiat Chroma. Highlight: Der 2,5-Liter-Dieselomotor ermöglichte einen Topspeed von 200 km/h - Rekord für einen Selbstzünder zu dieser Zeit.
Honda CRX
Der CRX ist ein Sportcoupé auf Basis des Kompaktmodells Honda Civic. 1987 leistete der stärkste Motor 130 PS und schaffte maximal 212 km/h Spitze. Knapp 29.000 D-Mark wurden damals für einen neuen CRX fällig.
Audi 90, Ferrari F40, Ford Sierra, Porsche 959 und BMW 7er E32 feiern 2017 ihren 30. Geburtstag und dürfen ab 2017 ein H-Kennzeichen tragen.
Was haben ein biederer Audi 90 und ein feuriger Ferrari F40 gemein? Hier die bodenständige bayrische Mittelklasse-Limo mit solider Technik und Rentner-Image, dort der 478 PS starke Supersportler und Kopfverdreher aus Maranello. So unterschiedlich die beiden Autos auch scheinen mögen, 2017 feiern sie gemeinsam ihren 30. Geburtstag und dürfen fortan ein H-Kennzeichen tragen. Und es gibt acht weitere Autoklassiker, die sich ab 2017 offiziell Oldtimer nennen dürfen. H-Kennzeichen für alte Fahrzeuge erfreuen sich großer Beliebtheit, bieten sie doch neben einer pauschalen jährlichen Kfz-Steuer von 192 Euro auch einen Freifahrtschein für Umweltzonen. Fahrer die das Nummernschild ihres Schätzchens mit einem „H“ schmücken wollen, müssen sich von anerkannten GTÜ- oder Dekra-Prüfern ein gewisses Maß an Originalität versichern lassen: Stark verbastelte Oldies mit fremdem Motor oder „Typ-unpassenden Details“ haben keine Chance auf ein H-Kennzeichen. Mehr zum Thema: Alfa 156 GTA gegen Lancia Delta Integrale
Der VW Bulli im Video:
H-Kennzeichen 2017: Diese Autos sind dabei
Der Audi 90 kam bereits 1984 als luxuriöse Version des Audi 80 auf den Markt. 1987 folgte die zweite Generation (Typ 89) mit aufgewerteter Ausstattung, Chromleisten, neuen Scheinwerfern und Rücklichtern sowie kraftvolleren Motoren. Damals wie heute ist besonders der 2,3-Liter-Fünfzylinder mit bis zu 170 PS erste Wahl für den Mittelklasse-Audi. Rund 4500 Euro werden heute für einen gut erhaltenen Ingolstädter mit Rentnerimage fällig. Deutlich mehr Glamour versprühten Ende der 1980er Jahre aber Supersportler wie der Ferrari F40.
478 PS quetschten die Ferrari-Ingenieure aus einem Twin-Turbo-V8 und bauten mit dem F40 den bis dato schnellsten Sportler aus Maranello. 324 km/h betrug der Topspeed des F40, an dessen Entwicklung Firmengründer Enzo noch höchst selbst maßgeblich beteiligt war. Wer sich heute einen der seltenen Supersportler zulegen möchte, sollte über ein prall gefülltes Bankkonto verfügen: Rund 970.000 Euro kostet ein gepflegter F40 und auch die Preise für Ersatzteile und Wartung liegen auf astronomischem Niveau.
Umfangreiche Muscle-Car-Sammlung im Video:
Daily Driver: Ford Sierra für 4200 Euro
Weniger kostspielig ist dagegen ein Ford Sierra der zweiten Generation. Das Kölner Mittelklassemodell kam 1987 mit flacheren Scheinwerfern und ABS auf den Markt und streifte schon wenig später das Image des Altherren-Autos ab. Denn schließlich feierte Ford mit dem 204 PS starken Sierra Cosworth Ende der 1980er Jahre große Rallye-Erfolge. Zum echten Oldtimer wird die Sportversion allerdings erst 2018. Wer also früher einen Sierra mit H-Kennzeichen ergattern möchte, muss sich mit den zahmeren Motorvarianten zufrieden geben. Diese kosten rund 4200 Euro.
Ein hohes Maß an Reisekomfort gepaart mit furiosen Fahrleistungen bietet der BMW 750i der Baureihe E32. 1987 präsentierte BMW das 7er-Topmodell mit dem ersten Zwölfzylinder-Triebwerk der Nachkriegszeit. Aus fünf Litern Hubraum mobilisiert der 750i, den es auch als Langversion zu kaufen gab, satte 299 PS. Die Höchstgeschwindigkeit war elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Rein optisch stach das Topmodell der Baureihe mit seiner breiteren Niere im Kühlergrill hervor. Gemein hatte die gesamte E32-Baureihe dagegen L-förmigen Rückleuchten, die bis heute typisch für das BMW-Design sind. Knapp 9000 Euro werden für den Münchener Nobelschlitten heute fällig, der damalige Grundpreis eines 750i lag bei rund 100.000 D-Mark.