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Hyundai & Kia: Wirtschaft Der Erfolg von Hyundai und Kia

Markus Bach Chefredakteur Crossmedia
Inhalt
  1. Wirtschaft: Der Erfolg von Hyundai & Kia
  2. Hyundai & Kia setzen auf alternative Antriebe
  3. Kia-Elektroautos: EV1 bis EV9

Die AUTO ZEITUNG arbeitet auf, wie Hyundai und Kia zu den erfolgreichsten asiatischen Importeuren in Deutschland wurden – und was die Konzernmarken künftig planen: darunter die Elektro-Plattform E-GMP für neun elektrische Kia-Modelle EV1 bis EV9.

Am Anfang, in den frühen 1990er-Jahren, wurden Hyundai und Kia in Deutschland noch belächelt. Sie waren damals unbekannte Billigmarken, die alte japanische Autos kopierten. Doch mit ein wenig Koreanisch-Kenntnissen hätte man merken können, wie ehrgeizig die Newcomer waren: So wird Hyundai mit "Moderne" übersetzt, und die beiden Schriftzeichen von Kia bedeuten "Aufsteigen aus Ostasien". Schon bald mussten die Wettbewerber:innen die Koreaner:innen jedoch ernst nehmen, die seit der Übernahme von Kia durch Hyundai 1998 zum gleichen Konzern gehören. Bis 2010 hatten sie sich als Importeure auf dem umkämpften deutschen Markt etabliert. Und dann starteten sie erst richtig durch: Hyundai steigerte seinen Absatz in Deutschland von 74.287 Neuwagen im Jahr 2010 auf 129.508 Fahrzeuge im Jahr 2019 – ein sattes Plus von 74 Prozent. Kia konnte seine jährlichen Neuzulassungen von 36.624 auf 69.608 sogar fast verdoppeln. Bis 2019 erzielte die Marke fünf Absatzrekorde in Folge. Mittlerweile haben die beiden Koreaner bis auf Toyota alle japanischen Importeure in Deutschland weit hinter sich gelassen. Hyundai ist in der Bundesrepublik die erfolgreichste Marke aus Asien. Zwar mussten auch die zwei asiatischen Marken im Corona-Jahr 2020 Absatz-Einbußen verkraften, die Marktanteile konnte Hyundai jedoch halten, während Kia hier sogar Zugewinne von 1,9 auf 2,3 Prozent erzielte. Die Marke feierte im März 2020 mit dem einmillionsten verkauften Fahrzeug in Deutschland sogar ein Absatz-Jubiläum. Und auch Hyundai konnte in der Zeit zwischen den beiden Corona-Shutdowns im Oktober 2020 mit 10.458 Neuzulassungen einen Rekordmonat verbuchen.

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Wirtschaft: Der Erfolg von Hyundai & Kia

Der Hauptgrund für den Erfolg der beiden Koreaner ist ihre konsequente Ausrichtung auf den europäischen Markt. Während die Japaner:innen die Bedürfnisse der hiesigen Kund:innen nicht immer ganz verstanden, lernten Hyundai und Kia schnell, ihre Modelle anzupassen. So gründete der Konzern 2003 ein Entwicklungszentrum in Rüsselsheim, drei Jahre später errichtete Kia ein Werk in der Slowakei, 2008 folgte Hyundai mit einer Fabrik in Tschechien. Auch beim Design setzte man früh auf europäische Kompetenz: Der VW-Mann Peter Schreyer etwa wurde bei Kia als einer der ersten Europäer:innen Designchef einer asiatischen Marke. Dieser verpasste dem Hersteller mit der sogenannten Tigernase ein bis heute gültiges Markengesicht. 2006 und 2007 starteten mit dem Kia Ceed und dem Hyundai i30 die ersten speziell für Europa entwickelten Modelle. Im Gegensatz zu den Japaner:innen erkannten die zwei Hersteller auch die Bedeutung des Diesels und des Kombis für den hiesigen Markt. Schon früh bestückten sie zudem das SUV-Segment. Mit jeder Generation steigerten sie die Qualität ihrer Fahrzeuge, was sich auch in vielen Vergleichstest-Siegen in der AUTO ZEITUNG niederschlug. Um die Zuverlässigkeit ihrer Autos zu unterstreichen, landeten Hyundai und vor allem Kia einen Marketing-Coup: Als erste Marken führten sie fünf- respektive siebenjährige Herstellergarantien ein. Nach dem Verstand bemühten sich die Koreaner:innen dann verstärkt um das Herz der Autokäufer:innen: Mit den erfolgreichen Hyundai N-Modellen und dem Kia Stinger zeigten sie, dass sie auch sportlich-emotional können.

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Hyundai & Kia setzen auf alternative Antriebe

Gleichzeitig setzten sie früh auf alternative Antriebe: So brachte Kia bereits 2011 sein erstes Elektro-Auto auf den Markt und verkaufte bis heute weltweit über 100.000 Stromer. Hyundai präsentierte 2016 mit dem Ioniq das erste Auto, das in den drei verschiedenen Antriebsvarianten Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektro zu haben war. Daneben forcierte Hyundai die Brennstoffzellen-Technik: Während die deutschen Hersteller trotz erfolgversprechender Experimentalfahrzeuge eine große Serienfertigung scheuten, haben die Koreaner:innen mit dem Hyundai Nexo seit 2018 ein serienmäßiges Wasserstoff-Fahrzeug im Angebot. Und bei den Elektro-Autos zündet der Konzern schon 2021 die nächste Stufe: Dann startet mit dem Ioniq 5 das erste Fahrzeug auf der neu entwickelten Elektro-Plattform E-GMP. Zugleich debütiert mit dem SUV-Coupé Hyundais neue Submarke Ioniq, die bis 2024 drei Modelle umfassen soll. Kia plant bis 2027 sogar sieben neue, rein elektrische Fahrzeuge, die eine neue Designrichtung der Marke zeigen sollen.

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Kia-Elektroautos: EV1 bis EV9

Im Gegensatz zur Schwestermarke Hyundai setzt Kia nicht auf eine eigenständige Elektromarke. Wie die Koreaner:innen bekannt gegeben haben, firmieren die neun Baureihen unter den Modellnamen Kia EV1 bis EV9. Welche Varianten konkret dahinter stecken, wurde zwar noch nicht verraten, dafür aber, welche Segmente Kia mit ihnen bedienen möchte: So sollen unter anderem ein Crossover, ein Alltagsauto, ein SUV, ein Sportauto sowie eine Limousine entstehen. Sie basieren auf der neuen und skalierbaren Electric Global Platform (E-GMP), die unter anderem für eine Maximalleistung von 600 PS, Beschleunigungswerte von 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und bis zu 260 km/h Höchstgeschwindigkeit sowie bis zu 500 Kilometer Reichweite nach WLTP stehen soll. 800-Volt-Ladetechnik ermöglicht Ladezeiten von fünf Minuten für 100 Kilometer sowie von 18 Minuten für 80 Prozent der Batteriekapazität. Los geht es 2021 mit dem Crossover. Und damit die Kunden unterwegs schneller und einfacher laden können, ist der Konzern dem europäischen Schnelllade-Netzwerk Ionity beigetreten. Damit finden sich die Koreaner in einem Club mit BMW, Mercedes und Porsche wieder. Wer hätte das Anfang der 90er-Jahren gedacht?

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