Kompaktsport auf japanisch: Der Honda Civic Type R trat auf der verkürzten Streckenvariante (3618 Meter) der Nürburgring-GP-Strecke zum Tracktest an.
Honda Civic Type R 2015
Es zieht uns auf die Rennstrecke. Dieses Mal soll der Nordschleifen-Rekordhalter sein Können auf dem GP-Kurs des Nürburgrings unter Beweis stellen.
Honda Civic Type R 2015
Der mächtige Heckflügel lässt den Civic Type R förmlich auf der Straße kleben. Hinter den markanten 19-Zoll-Rädern arbeitet eine standfeste Bremsanlage.
Honda Civic Type R 2015
Nachdem wir die Reifen warm gefahren und den Luftdruck angepasst haben, aktivieren wir den +R-Modus, der unter anderem das Fahrwerk strafft und den Motor dynamischer ansprechen lässt.
Honda Civic Type R 2015
Die Beschleunigung in Richtung der ersten Kehre fällt dennoch nicht so spektakulär aus wie erwartet. Die Werksangabe für den Sprint von null auf 100 km/h (5,7 s) verfehlt der Civic Type R in unserem Test um immerhin 0,7 Sekunden – bei für Turbomotoren sicher nicht idealen hochsommerlichen Temperaturen.
Honda Civic Type R 2015
Diese leichte Sprintschwäche kompensiert der Honda allerdings mit einer beeindruckenden Kurven-Perfomance. Wir können uns an keinen Kompaktsportler der Kategorie „um die 300 PS und Vorderradantrieb“ erinnern, der derart präzise einlenkt wie der Type R mit den speziell auf ihn abgestimmten Continental-Reifen.
Honda Civic Type R 2015
Kurven jedweder Art durcheilt er äußerst neutral und ermöglicht dabei extrem hohe Geschwindigkeiten. Das ausgeklügelte Aerodynamikkonzept mit großem Heckflügel und fast komplett verkleidetem Unterboden scheint zu funktionieren: Der Type R klebt förmlich auf dem Asphalt. Selbst aggressives Räubern über die Randsteine bringt kaum Unruhe ins Fahrzeug.
Honda Civic Type R 2015
Das sehr sportlich angehauchte Cockpit wirkt etwas verspielt, gibt in der Bedienung aber keine Rätsel auf. Der +R-Knopf schärft Motorcharakteristik und Fahrwerk nach. Aufeinander zulaufende LED-Bögen als eindeutige Empfehlung zum Hochschalten.
Honda Civic Type R 2015
Störender ist da eher die nicht optimale Sitzposition. Diese ist wegen des unter den Vordersitzen platzierten Tanks Civic-typisch verhältnismäßig hoch, wodurch das Lenkrad etwas zu tief steht. Außerdem schwappt der Sprit bei forcierter Fahrweise und niedrigem Füllstand so stark hin und her, dass die Zufuhr unterbrochen und der Motor absterben kann.
Honda Civic Type R 2015
Wer den Erwerb des neuen Honda Civic Type R in Betracht zieht, sollte über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen. Mit seinem extrovertierten Äußeren zieht der Kompaktsportler im alltäglichen Straßenverkehr die Aufmerksamkeit unweigerlich auf sich.
Honda Civic Type R 2015
Die Reaktionen reichen dabei von purem Erstaunen über belustigtes Kopfschütteln bis hin zu bewundernder Anerkennung. Derart im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, ist nicht unbedingt etwas für sensible Gemüter.
Honda Civic Type R 2015
Hinzu kommt, dass der Honda Civic Type R vor Kurzem einen neuen Nordschleifen-Rundenrekord für Kompaktsportler mit Vorderradantrieb aufgestellt hat.
Honda Civic Type R 2015
In nur 7:50,63 Minuten umrundete ein weitgehend serienmäßiges Entwicklungsfahrzeug die legendäre Eifel- Rennstrecke. Vor diesem Hintergrund hilft es zweifellos, wenn der Type R Eigner von seinen eigenen fahrerischen Fähigkeiten überzeugt ist, um sich am Steuer des derart dekorierten Japan-Sportlers nicht deplatziert vorzukommen.
Honda Civic Type R 2015
Das soll aber nicht heißen, dass der Civic Type R seinem Fahrer im täglichen Umgang besondere Fähigkeiten abverlangt – ganz im Gegenteil. Das 310-PS-Kompaktmodell gibt sich lammfromm, ja geradezu zurückhaltend.
Honda Civic Type R 2015
Der aufgeladene Zweiliter-Motor lässt sich problemlos niedertourig – also nahezu ohne Unterstützung durch den Turbolader – und somit verhältnismäßig sparsam fahren. Wer die Hinweise der Schaltpunktanzeige befolgt, rollt bei Innenstadt-Tempo 50 beispielsweise im fünften Gang mit nur rund 1500 Umdrehungen daher.
Honda Civic Type R 2015
Bei mäßiger Beschleunigung mahnt der grüne Pfeil im Drehzahlmesser nur wenig später noch vor der 60-km/h-Marke zum Wechsel in die höchste der sechs Getriebestufen.
Honda Civic Type R 2015
Erfreulich ist auch, dass der Civic Type R trotz allen sportlichen Anspruchs und 19-Zoll-Niederquerschnittsreifen (235/35) einen alltagstauglichen Fahrkomfort an den Tag legt. Die serienmäßigen adaptiven Dämpfer passen im Der mächtige Heckflügel lässt den Civic Type R förmlich auf der Straße kleben.
Honda Civic Type R 2015
Hinter den markanten 19-Zoll-Rädern arbeitet eine standfeste Bremsanlage Rahmen der vier vorwählbaren Programmstufen die Dämpferkraft permanent den jeweiligen Straßenzuständen an. Auch der Geräuschkomfort ist zufriedenstellend – zumindest in den niedrigeren Drehzahlregionen.
Honda Civic Type R 2015
Mit dem neuen Civic Type R meint es Honda ernst. Fahrdynamisch legt der 310-PS-Sportler die Messlatte extrem hoch, vor allem in Kurven macht dem Japaner so schnell keiner was vor. Leon Cupra, Mégane R.S. und Co. müssen sich warm anziehen.
Der neue Honda Civic Type R trägt optisch dick auf! Rechtfertigt der flinke Japaner sein martialisches Äußeres mit einer eindrucksvollen Vorstellung auf der Rennstrecke?
Wer den Erwerb des neuen Honda Civic Type R in Betracht zieht, sollte über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen. Mit seinem extrovertierten Äußeren zieht der Kompaktsportler im alltäglichen Straßenverkehr die Aufmerksamkeit unweigerlich auf sich. Die Reaktionen reichen dabei von purem Erstaunen über belustigtes Kopfschütteln bis hin zu bewundernder Anerkennung. Derart im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, ist nicht unbedingt etwas für sensible Gemüter. Hinzu kommt, dass der Honda Civic Type R 2015 vor Kurzem einen neuen Nordschleifen-Rundenrekord für Kompaktsportler mit Vorderradantrieb aufgestellt hat. In nur 7:50,63 Minuten umrundete ein weitgehend serienmäßiges Entwicklungsfahrzeug die legendäre Eifel- Rennstrecke. Vor diesem Hintergrund hilft es zweifellos, wenn der Type R-Eigner von seinen eigenen fahrerischen Fähigkeiten überzeugt ist, um sich am Steuer des derart dekorierten Japan-Sportlers nicht deplatziert vorzukommen.
Civic Type R: Von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde
Das soll aber nicht heißen, dass der Civic Type R seinem Fahrer im täglichen Umgang besondere Fähigkeiten abverlangt – ganz im Gegenteil. Das 310-PS-Kompaktmodell gibt sich lammfromm, ja geradezu zurückhaltend. Der aufgeladene Zweiliter-Motor lässt sich problemlos niedertourig – also nahezu ohne Unterstützung durch den Turbolader – und somit verhältnismäßig sparsam fahren. Wer die Hinweise der Schaltpunktanzeige befolgt, rollt bei Innenstadt-Tempo 50 beispielsweise im fünften Gang mit nur rund 1500 Umdrehungen daher. Bei mäßiger Beschleunigung mahnt der grüne Pfeil im Drehzahlmesser nur wenig später noch vor der 60-km/h-Marke zum Wechsel in die höchste der sechs Getriebestufen. Erfreulich ist auch, dass der Civic Type R trotz allen sportlichen Anspruchs und 19-Zoll-Niederquerschnittsreifen (235/35) einen alltagstauglichen Fahrkomfort an den Tag legt. Die serienmäßigen adaptiven Dämpfer passen im Rahmen der vier vorwählbaren Programmstufen die Dämpferkraft permanent den jeweiligen Straßenzuständen an. Auch der Geräuschkomfort ist zufriedenstellend – zumindest in den niedrigeren Drehzahlregionen.
Einen großen Teil zur sehr guten Vorstellung auf der Rennstrecke steuert die Bremsanlage von Brembo bei. Sie ist gut dosierbar und packt auch nach mehreren Runden noch unverändert fest zu. Beim harten Anbremsen vor Kurven bleibt der Civic Type R dabei bis auf ein harmloses leichtes Tänzeln an der Hinterachse absolut stabil und vorhersehbar. Untermalt wird das Ganze vom infernalischen Röhren des Turbos. Ab 4500 Touren herrscht im Innenraum ein Geräuschniveau, das dem im verwandten Civic-Rennwagen aus der Tourenwagen-WM ziemlich nahe kommen dürfte. Echte Racer genießen das. Störender ist da eher die nicht optimale Sitzposition. Diese ist wegen des unter den Vordersitzen platzierten Tanks Civic-typisch verhältnismäßig hoch, wodurch das Lenkrad etwas zu tief steht. Außerdem schwappt der Sprit bei forcierter Fahrweise und niedrigem Füllstand so stark hin und her, dass die Zufuhr unterbrochen und der Motor absterben kann. Die Sitze selbst begeistern mit ihrem hervorragenden Seitenhalt, die Sitzfläche könnte aber zumindest für größer gewachsene Piloten etwas weiter geschnitten sein.
Unser Fazit
Mit dem neuen Civic Type R meint es Honda ernst. Fahrdynamisch legt der 310-PS-Sportler die Messlatte extrem hoch, vor allem in Kurven macht dem Japaner so schnell keiner was vor. Leon Cupra, Mégane R.S. und Co. müssen sich warm anziehen.