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Geht auch ganz einfach:

Opel-Verkauf an PSA: Strategie "Opel wird elektrisch" Opel verkündet Elektro-Offensive

Alexander Koch Chefredakteur Digital
Inhalt
  1. Opel-Sanierungsprogramm "Pace"
  2. Technologietransfer von PSA zu Opel
  3. Opel-Personalrochade: Lohscheller neuer Chef
  4. PSA: zweitgrößter Autokonzern Europas

Nach dem Verkauf von Opel an PSA greift der Autobauer neu an: Zur IAA 2019 verkündet Opel-Chef Michael Lohscheller die Opel-Elektro-Offensive "Opel wird elektrisch". Dieser Artikel wurde am 10.09.2019 aktualisiert!

"Opel wird elektrisch", verkündet Opel-Chef Michael Lohscheller auf der IAA 2019. Gemeint ist eine Elektroauto-Offensive, die auf der Automesse mit dem Opel Corsa-e und dem elektrischen Rallyependanten ihren Auftakt feierte. "Bis 2024 werden alle Opel-Baureihen elektrifiziert sein – dann können Kunden bei jedem unserer Modelle auch eine E-Variante wählen", kündigt der PSA-Vorstand an. Zu der Elektroauto-Strategie zählen nicht nur die Pkw, sondern auch die leichten Nutzfahrzeuge. Entsprechend kündigte der Rüsselsheimer Autobauer an, auch den Opel Combo Life, den Combo Cargo und den Zafira Life ab 2021 zu elektrifizieren. Der Transporter Opel Vivaro soll schon 2020 als Elektroauto angeboten werden. Vor dem Hintergrund der Strategie "Opel wird elektrisch" kündigte Lohscheller außerdem an, dass das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim zum globalen PSA-Kompetenzzentrum "Wasserstoff & Brennstoffzelle" ernannt wurde. Dabei werde der Opel Zafira Life das erste Fahrzeug sein, das für die nächste Generation der Brennstoffzellen-Technologie stehen soll.

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Opel-Modellpalette im Video:

 

Opel-Sanierungsprogramm "Pace"

Anfang November 2017 hat Opel sein Sanierungsprogramm "Pace" vorgestellt. Die wichtigste Neuigkeit: Opel will den Neustart ohne betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen schaffen. Trotzdem müsse erneut mit den Gewerkschaften verhandelt werden, denn laut des Sanierungsplans sollen Lohnkosten über Abfindungen, innovative Arbeitszeitkonzepte und Altersteilzeit gesenkt werden. Noch bis Ende 2018 sind die rund 19.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Noch vor der Vorstellung des Sanierungsplans hatte PSA-Chef Carlos Tavares den Druck erhöht: "Allen muss klar sein, dass der Status quo bei Opel keine Option ist", sagte er. Die Fabriken der einstigen General-Motors-Tochter seien nicht effektiv genug und erfüllten die eigenen Vorgaben nicht. Bei der britischen Schwester Vauxhall machen die Franzosen bereits ernst und wollen sich von jedem vierten der rund 1600 Beschäftigten im Astra-Werk Ellesmere Port trennen, unter anderem mit Abfindungen. Bei den Konsumenten im bislang größten Einzelmarkt des Opel/Vauxhall-Verbundes grassiert die Brexit-Angst, der Absatz schwächelt merklich. Britische Analysten wie Evercore gehen bereits von einer Schließung in Ellesmere Port und bis zu zwei weiteren Opel-Werken in Europa aus, sollte PSA nicht zusätzliche Kapazitäten für seine anderen Marken benötigen.

 

Technologietransfer von PSA zu Opel

Wohin die Reise unter PSA technisch geht, sieht Opel seit 2012 im eigenen Unternehmen: Mit den Franzosen sind inzwischen vier Modelle, etwa Opel Crossland X und Opel Grandland X, auf den Weg gebracht worden, in denen ein Großteil Peugeot-Technik tickt. Aus Lizenz- und Kostengründen muss Opel zudem möglichst schnell aus dem Entwicklungsverbund mit der alten Mutter General Motors (GM) herausgelöst werden. Das lässt die Fragezeichen hinter geplanten Modellen größer werden, die noch auf GM-Plattformen aufbauen, namentlich des Mokka-X-Nachfolgers und der SUV-Version des Flaggschiffs Insignia. Der nächste Corsa wird bereits auf eine PSA-Basis umgeplant. In Zukunft könnte den Opel-Ingenieuren bei etlichen Autos nur noch der äußere Feinschliff als Aufgabe bleiben, um die neuen Opels von den Schwestermodellen der anderen Konzernmarken Peugeot, Citroën und DS unterscheidbar zu machen. Tavares schätzt an den Opel-Autos ihre "Germanness", den deutschen Stil, den man auch auf anderen Märkten in der Welt gut verkaufen könnte. Fragt sich, wieviel deutsches Engineering es dafür braucht. Mehr zum Thema: Opel-Vorwürfe im Dieselskandal

 

Opel-Personalrochade: Lohscheller neuer Chef

Opels Vorstandschef Karl-Thomas Neumann hatte das Unternehmen mit der Übernahme durch PSA im Juni 2017 verlassen. Für seinen Nachfolger Michael Lohscheller kam der bisherige PSA-Controller Philippe de Rovira als Finanzchef in den Vorstand. Auch drei neue Bereichsvorstände wurden berufen. Außerdem hat Opel seine Organisation verschlankt und Opel Marketing sowie Vertrieb zusammengelegt. Die bisherige Chefin des Opel-Marketings, Tina Müller, schied deshalb Ende September 2017 aus. Die zusammengelegten Abteilungen übernahm Vertriebschef Peter Küspert. Mit der Übernahme stellte Opel auch sein neues Logo und einen neuen Markenspruch vor. Der Wandel von "Wir leben Autos" hin zu "Die Zukunft gehört allen" und das minimalistischere Logo sollen die Entwicklung Opels vom Autohersteller zum "Mobilitätsdienstleister" unterstreichen.

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PSA: zweitgrößter Autokonzern Europas

Seit dem 1. August 2017 gehört Autobauer Opel zum französischen PSA-Konzern. Zuvor hatte die EU-Kommission der seit März 2017 verhandelten Übernahme kartellrechtlich zugestimmt. PSA zahlte für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro. GM-Finanzvorstand Chuck Stevens hatte die Kosten für den Verkauf auf 5,5 Milliarden Dollar (4,7 Mrd. Euro) beziffert, da GM noch Pensionsverpflichtungen für die Mitarbeiter übernimmt. Opel/Vauxhall beschäftigt etwa 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Mit der Übernahme entstand gemessen an den Absatzzahlen der nach Volkswagen zweitgrößte Autokonzern Europas mit einem Marktanteil von rund 17 Prozent. Zuvor hatte Opel seit 1929 zu General Motors gehört und war zeitweise der größte Autobauer in Deutschland. Seit 1999 hatten die Rüsselsheimer mit ihrer britischen Schwestermarke Vauxhall allerdings keinen operativen Jahresgewinn mehr abgeliefert.

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