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Geht auch ganz einfach:

Dodge Custom Royal: Traumwagen Königliches Vergnügen

Inhalt
  1. US-Klassiker Dodge Custom Royal im Fahrbericht
  2. REICHLICH CHROM UND ZAHLREICHE FARBKOMBINATIONEN
  3. POWER-PACKAGE FÜR LEICHTES MOTOR-TUNING AB WERK

Mit seiner prächtigen Ausstattungsfülle lockte der Dodge Custom Royal Mitte der 1950er-Jahre die Kunden in die Showrooms. Ein Traumwagen

Mitte der 1950er-Jahre gaben die Entwickler und Designer in den US-Automobilfirmen so richtig Gas, sowohl bei der Leistung der Triebwerke als auch beim äußeren Erscheinungsbild der Autos.

 

US-Klassiker Dodge Custom Royal im Fahrbericht

Außerdem bediente man sich im Sinne preislicher Konkurrenzfähigkeit mehr und mehr der konzerninternen Verwendung von Gleichteilen und deckte den Markt – ganz wie es der Volkswagen-Konzern in unseren Tagen beispielhaft vormacht – durch eine clevere Diversifizierung mittels verschiedener Marken ab.

So auch beim Chrysler-Konzern, wo Dodge seit 1928 verankert war und zwischen den anderen Chrysler-Marken Plymouth und DeSoto vornehmlich das mittlere Preissegment bediente. Allerdings schuf Dodge auch Spitzenmodelle, denen es an Ausstattung und Luxus nicht mangelte, wie etwa den Custom Royal im Jahr 1955.

Technisch basierend auf dem Dodge Coronet und dem luxuriöseren Royal, las sich die Ausstattungs- und Optionsliste des Custom Royal, der wie seine Brüder noch den Beinamen Lancer trug, geradezu wie eine Speisekarte für Luxus-affine Technik-Gourmets:

Servolenkung, hydraulische Bremsen, Klimaanlage, elektrische Sitzverstellung, beheizbare Heckscheibe, elektrische Fensterheber, Radio mit Sendersuchlauf und Zusatzlautsprechern im Fond sowie vieles mehr.

Für die Formensprache der Dodge-Custom-Royal-Modelle jener Tage, die es als Limousine, zweitüriges Hardtop und Cabriolet gab, zeichnete einmal mehr Chrysler-Chefdesigner Virgil Max Exner verantwortlich.

Markenübergreifend schuf er das Forward-Look-Design, wie es später etwa auch beim Chrysler New Yorker eingesetzt wurde. So setzte Exterieur-Designchef Henry King Exners Vorgaben beim Custom Royal 1955 in eine langgestreckte, clean wirkende Karosserie um, wenngleich sie mit rundlichen Stilelementen doch noch ganz den Geist der frühen 50er-Jahre verkörperte.

 

REICHLICH CHROM UND ZAHLREICHE FARBKOMBINATIONEN

Reichlich Chrom und eine spektakulär geschnittene Frontpartie reihten sich nahtlos in die damaligen Produktangebote ein. Für den Flugzeug- und Luftfahrt-Enthusiasten Exner durfte dabei die in den USA aufstrebende Luft und Raumfahrt aber einmal mehr nicht zu kurz kommen, und so spendierte er dem Custom Royal nicht nur ein asymmetrisch geschnittenes Cockpit mit zahlreichen Zusatzinstrumenten und futuristisch gestalteten Lüftungsdüsen, sondern auch vier einzeln stehende, runde Rückleuchten mit aufwändig gearbeiteten Metallgehäusen, die mit ihren dezenten Finnen an den Unterbau einer Rakete erinnerten.

Seinem Faible entsprechend verordnete Exner dem Custom Royal auch noch kleine, metallisch blanke Heckflossen, die den Luxuswagen zusammen mit einer zweifarbigen Lackierung in einen echten Hingucker verwandelten.

Dem hauseigenen Anspruch nach einer edlen, aber auch Aufmerksamkeit erregenden Optik trug der Custom Royal schließlich auch mit einer Farbpalette Rechnung, die kaum Wünsche offen ließ. Viele zum Teil skurrile Farben – das war seinerzeit durchaus ein Trend, dem etwa auch der Studebaker Speedster mit einer gelbgrünen Lackierung und knallgelber Innenausstattung folgte.

Ganz so weit wollte man bei Dodge zwar nicht gehen, doch die Auswahl an möglichen Farbkombinationen war gigantisch. So standen 13 Basisfarben, darunter auch Metallic-Töne, zur Auswahl. Hinzu kamen 16 Zweifarben- und 16 Dreifarben-Kombinationen, was sich zu stolzen 45 Möglichkeiten summierte, mit denen man seinen Dodge Custom Royal alleine äußerlich gestalten konnte.

Angetrieben wurde der Dodge Custom Royal von einem Chrysler-V8, der wegen seiner modernen, halbkugelförmigen Brennräume auch den Beinamen Hemi-V8 trug. Aus 92,2 Millimetern Bohrung und 82,7 Millimetern Hub ergaben sich 4419 Kubikzentimeter Hubvolumen, aus denen der 90-Grad-V8 vergleichsweise moderate 186 PS bei 4400 Umdrehungen pro Minute schöpfte. Mit 332 Newtonmetern bei 2400 Touren stand jedoch sattes Drehmoment bereit.

Die homogene Leistungsabgabe gestattete es, die Kraftübertragung mit einer Zweistufen-Automatik namens Power-Flite zu versehen, deren Betätigung über einen kleinen, filigran aus Metall gearbeiteten Hebel rechts neben der Lenksäule am Armaturenbrett erfolgte.

Alternativ dazu wurde der Custom Royal auch mit Dreigang-Getriebe samt bereits synchronisiertem zweiten und drittem Gang sowie Einscheiben-Trockenkupplung angeboten.

 

POWER-PACKAGE FÜR LEICHTES MOTOR-TUNING AB WERK

Rannte der mit 1580 Kilogramm vergleichsweise leichte Custom Royal mit 186 PS bereits 175 km/h schnell, hielt Dodge für Leistungs-Fans – und davon gab es Mitte der 50er-Jahre etliche – sogar ein Power-Package bereit.

Ein Vierfach-Fallstromvergaser vom Typ Carter WCFB-2253 S rückte hierbei an die Stelle des serienmäßigen Stromberg WW3-120, eine zweiflutige Auspuffanlage mit geringerem Gegendruck sorgte für eine effizientere Abfuhr der Abgase. So standen 196 PS und 333 Newtonmeter bereit – zur Rakete wurde der Dodge damit zwar nicht, aber 180 km/h waren drin.

DODGE ROYAL CUSTOM (Bj.: 1955-56): Technische Daten und Fakten
V8-Zyl.; Hubraum: 4419 cm3; Leistung: 137 kW/186 PS bei 4400/min; max. Drehm.: 332 Nm bei 2400/min; Zweigang-Automatik; Hinterradantrieb
Aufbau und Fahrwerk
Ganzstahlkarosserie auf Rahmen mit vier Türen; Radaufhängung vorn: Dreieckquerlenker, Schraubenfedern; hinten: Starrachse, Blattfedern; v./h. Stoßdämpfer; Bremsen: v./h. Trommeln; Reifen: v./h. 7,10-15
Eckdaten
L/B/H: 5390/1892/1540 mm; Radstand: 3048 mm; Leergewicht: 1580 kg; Bauzeit: 1955-1956; Stückz.: 10.650; Preis (1955): 3524 US-Dollar
Fahrleistungen1
Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 13 s; Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h; Verbrauch: 15-18 l/100 km
1Werksangaben


MARKTLAGE

Zustand 2:  27.400 Euro
Zustand 3:  17.500 Euro
Zustand 4:     7800 Euro
Wertentwicklung: stagnierend
Definition der Zustandsnoten

Jürgen Gassebner

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