BMW gegen VW Teil 6: BMW X1 sDrive18i und VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion im Vergleichstest BMW X1 und VW Tiguan
Es muss nicht immer klassisch sein: BMW und VW bieten spannende Alternativen zu Dreier und Golf. Teil sechs unseres Markenduells BMW gegen VW
An dieser Stelle müssen nicht mehr viele Worte über den VW Tiguan verloren werden. Er ist längst einer der Lieblinge bei den Wolfsburgern und kann seit seiner Markteinführung vor gut drei Jahren trotz Wirtschaftskrise eine makellose Verkaufsbilanz vorzeigen. Als meistverkauftes SUV in Deutschland zählt er auch zu den besten Angeboten auf dem Markt – wie viele Vergleichstest bewiesen haben.
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Der Erfolg scheint Eindruck zu machen – zumindest setzt ihm BMW gleich zwei Konkurrenten entgegen. Neben dem just erneuerten X3 gibt es seit gut einem Jahr auch den deutlich günstigeren X1. In der Basisversion sDrive18i mit 150 PS und Heckantrieb (27.600 Euro) spielt er in der gleichen Preisklasse wie der Tiguan 2.0 TSI mit 170 PS und Allradantrieb 4Motion (28.375 Euro).
ZWEI MAL ZWEI LITER – SAUGER GEGEN TURBO
Dass der Tiguan unter seiner ausladenden Karosserie mehr Platz bietet als der kompaktere BMW X1, ist schon auf den ersten Blick klar. Dafür sitzt der BMW wie ein Maßanzug, scheint sich nach dem Einsteigen voll dem Fahrer zuzuwenden und ihn sicher einzuschließen. Das Platzangebot ist dennoch nicht eng bemessen. Mitfahrer werden sich selbst in der zweiten Reihe nicht über mangelnde Bein- oder Kopffreiheit beschweren. Und der Kofferraum bietet bei umgeklappten Rücksitzen und mit ebener Ladefläche bis zu 1.350 Liter Volumen.
Lademeister in diesem Vergleich bleibt jedoch der VW Tiguan– mit deutlich mehr Staufächern, großzügigen Türablagen und 160 Liter mehr Kofferraum. So verschieden die Karosseriekonzepte der zwei sind, so unterschiedlich zeigen sich ihre Antriebseinheiten. Über Benzin- Direkteinspritzung verfügen beide. Doch während BMW auf bewährte Sauger-Technik vertraut und aus zwei Liter Hubraum 150 PS zaubert, lässt VW seinen Vierzylinder von einem Turbolader einheizen. Hier steht prinzipbedingt ein deutlich höheres Drehmoment zur Verfügung (280 zu 200 Nm). Und das Leistungsmaximum ist im Tiguan schon bei 4.300 Umdrehungen erreicht – gut 2.000 Zähler früher als beim BMW.
Wer also zügig unterwegs sein möchte, muss den BMW erst auf Touren bringen. Der TSI-Motor hingegen kann den 1,6-Tonnen-Tiguan auch locker aus niedrigen Drehzahlen stattlich anschieben. Allerdings gönnt sich der VW bei zügiger Fahrt gern mehr als zehn Liter Super (Durchschnitts-Testverbrauch: 9,8 Liter). Der X1 fährt mit 9,2 Litern je 100 km etwas sparsamer. Der ist allerdings auch nur mit Heckantrieb unterwegs. Wer einen Allrad-X1 fahren will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Dann gibt es auch stärkere Motoren, doch nähert sich der Einstiegspreis schnell der 40.000er- Marke. Und dafür bekommt man schon einen Tiguan in absoluter Vollausstattung.
Markus Schönfeld
ZWISCHENSTAND: BMW 2 : 6 VW
Gegen die ausgeprägten Tugenden des VW Tiguan tut sich der BMW X1 in diesem Vergleich schwer. Er ist weder so praktisch, so geräumig noch so übersichtlich wie der Verkaufsschlager aus Wolfsburg. Zudem sollte man ihm trotz „X“ im Namen im Gelände nicht mehr als einen Feldweg zumuten. Er überzeugt aber mit dynamischen Fahreigenschaften und BMW-typischer Verarbeitung.
BMW gegen VW: Alle Duelle des Markenvergleichs
- Teil 1: Mini Cooper S und VW Polo GTI
- Teil 2: BMW 118d und VW Golf 2.0 TDI
- Teil 3: BMW 120d Coupé und VW Scirocco 2.0 TDI
- Teil 4: BMW 320d und VW Passat 2.0 TDI
- Teil 5: BMW 330i Coupé und VW Passat CC 3.6 V6
- Teil 6: BMW X1 sDrive18i und VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion
- Teil 7: BMW X5 xDrive30d und VW Touareg V6 TDI
- Teil 8: BMW 740i und VW Phaeton V8 4Motion
TECHNIK |
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BMW X1 sDrive18i |
VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion |
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Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzer |
4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbolader, Direkteinspritzer |
Nockenwellenantrieb | Steuerkette | Steuerkette |
Hubraum | 1995 cm3 | 1984 cm3 |
Leistung bei | 150 PS (110 kW) bei 6400 /min | 170 PS (125 kW) bei 4300 /min bis 6000 /min |
Max. Drehmoment bei | 200 Newtonmeter Drehmoment bei 3600 /min |
280 Newtonmeter Drehmoment bei 1700 bis 4200 /min |
Getriebe | 6-Gang, manuell | 7-St.-Doppelkuppl. |
Antrieb | Heckantrieb | Allrad, permanent |
Fahrwerk | v.: McPherson-Federbeine, Querlenker,Zugstreben, Stabilisator; h.: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer,Stabilisator; DSC (ESP) |
vorn: McPherson-Federbeine, adapt. (Option), Querlenker, Stabilisator; hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, adaptive Dämpfer (Option), Stabilisator; ESP |
Bremsen | rundum: innenbelüftete Scheiben; ABS, Bremsassistent |
vorn: innenbelüftete Scheiben; hinten: Scheiben; ABS, Bremsassistent |
Bereifung | rundum: 225/50 R 17 H |
rundum: 235/65 R 17 V |
Felgen | rundum: 7 x 17 | rundum: 7,5 x 17 |
L/B/H | 4454/1798/1545 mm | 4427/1809/1686 mm |
Radstand | 2760 mm | 2604 mm |
Leergewicht / Zuladung | 1505 kg / 485 kg | 1648 kg / 552 kg |
Anhängelast, gebr./ungebr. | 1700 kg / 750 kg | 2200 kg / 750 kg |
Kofferraumvol. | 420 – 1350 l | 470 – 1510 l |
Abgasnorm | Euro 5 | Euro 5 |
Typklassen | 19 HP/20 VK/25 TK | 18 HP/19 VK/23 TK |
FAHRLEISTUNG / VERBRAUCH |
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0-100 km/h | 9,7 s | 8,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 202 km/h | 199km/h |
EU-Verbrauch | 8,2 l S / 100 km | 8,6 l S / 100 km |
Test-Verbrauch | 9,2 l S / 100 km | 9,8 l S / 100 km |
KOSTEN | ||
Grundpreis | 27.600 Euro | 30.200 Euro |
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