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Geht auch ganz einfach:

VW GTI Historie VW GTI Historie

GTI ist nicht nur eine simple Abkürzung – mittlerweile ist der Gran Turismo Injektion Geschichte. Wie alles bei VW begann...

Der Höhepunkt auf dem VW Stand der IAA 1975 war sicherlich ein Golf. Wenn auch kein herkömmlicher. Denn der sportliche Ableger mit dem Namen GTI beeinflusste mehrere Generationen von Kompaktautos und machte den Weg frei für kleine und starke Flitzer

Der erste Golf GTI wiegt 800 Kilogramm, misst nur 3,70 Meter und entwickelt aus 1,6-Liter Hubraum 110 PS. Damit beschleunigte der leichte Kompakte in 9,2 Sekunden von Null auf 100 km/h – bei 182 km/h war erst im vierten Gang Schluss. Zum Vergleich: Damalige Mittelklasse-Limousinen schafften lediglich 165 km/h.

Die erste Generation mit der kantigen Karosserie war schlicht ausgestattet und ist von heutigen komfortablen GTI-Editionen meilenweit entfernt. Zwei Farben, Marsrot und Diamantsilber, standen zur Wahl, das Handschuhfach hatte keinen Deckel und es gab den Kompakten lediglich als Dreitürer. Passend zum erstarkten Motor bot VW aber Sportsitze und Sportfahrwerk an. Mit 13.850 Mark (7081 Euro) kostete der Brandstifter allerdings 5050 Mark zusätzlich zum Basis Golf L mit 50 PS.

Die Kunden erschreckt der Aufpreis nicht, der GTI wird ein Verkaufsschlager und die Ingenieure entwickeln und verbessern den Liebling weiter. Noch vor der zweiten Ölkrise 1979 erhält er Fünfganggetriebe und robustere Stoßstangen. 1980 werden die Heckleuchten breiter und ein neu gestaltetes Armaturenbrett samt Vierspeichenlenkrad findet Einzug. Ein Jahr später folgt der Fünftürer und 1982 der 1,8-Liter Vierzylinder mit 112 PS ab 19730 Mark (10.087 Euro). Bis September 1983 finden 350.000 Golf GTI ihre Kunden.

1983 bekommt der Kompakte ein neues Kleid – die zweite Generation des Golf steht beim Händler und ein Jahr später auch der GTI. In dem 3,98 Meter langen Wolfsburger geht es nun komfortabler, dafür aber weniger sportlich zu. 1985 werden Doppelscheinwerfer und Doppelrohrauspuff bereitgestellt. Zu dem bekannten 1,8-Liter mit zwei Ventilen (112 PS) gesellte sich 1986 der GTI 1.8 16V mit vier Ventilen. 139 PS stehen jetzt offiziell zur Verfügung, durch den Einsatz der neu eingeführten Katalysatoren allerdings später nur 109 respektive 129 PS.

Um den durch die Katalysatoren geschwächten GTI zu mehr Kraft zu verhelfen, wird die Leistung 1990 dank G-Lader im G60 auf 160 PS erhöht. Der Zuwachs muss allerdings teuer bezahlt werden: 43.140 Mark (22057 Euro) sind fällig. Der auf 5000 Exemplare limitierte Rallye Golf mit 160 PS gehört zwar auch zu den sportlichen Ablegern, ist aber streng genommen ebenso wenig ein GTI wie der 210 PS starke G60 Limited für 70.500 Mark (36.046 Euro) von 1989.

1991 läuft die dritte Generation des Golf und gleichzeitig auch der neue GTI von den Bändern: größer, stärker, moderner und durstiger. Der Vierzylinder steigt auf zwei Liter Hubraum, der Zweiventiler leistet 115 PS (34.500 Mark/17.639 Euro), der Vierventiler nun 150 PS (38.600 Mark/19.735 Euro). Dafür offeriert VW den Golf III GTI aber von Beginn als Drei- oder Fünftürer an. Mit dabei: ABS, Schiebedach, Klimaanlage und Aluräder. Eine Verbrennungs-Revolution unter der Motorhaube lässt die GTI-Familie 1996 um eine zusätzliche Variante anwachsen, nimmt man den GTD der II. Generation außen vor. Stark und sparsam: 110 PS TDI.

Sechs Jahre später, im Sommer 1997, folgt die vierte Generation des Golf mit 4,15 Meter und über 1,2 Tonnen Gewicht. Neben dem 1,8-Liter wird der 2,3-Liter Fünfzylinder angeboten, beide mit 150 PS. Der 2.3 erstarkt später auf 170 PS.

Seit 2003 ist nun die aktuelle Version Golf V auf dem Markt, seit 2005 auch wieder als GTI: VW pflanzt in die Ikone den Vierzylinder 2.0 TFSI. Der Direkteinspritzer mit Turboaufladung leistet 200 PS, in der GTI Edition 30 sogar 230 PS.

Wer weniger Leistung in seinem GTI haben möchte, auf Fahrspaß nicht verzichten will, kann eine Nummer tiefer ins Modellregal greifen – zum Polo.

Der Polo GTI kommt spät

Der erste wirklich sportliche VW Polo heißt nicht GTI, sondern G40. 1987 kommt der Kraftzwerg mit 115 PS auf die Straße und soll der Konkurrenz in Form von Ford Fiesta XR2i, Opel Corsa GSI und Peugeot 205 GTI kräftig einheizen. Für einen Kleinwagen ist der Wolfsburger mit 24580 Mark (12567 Euro) allerdings teuer und wird nur zwei Jahre gebaut. Die zweite Generation des Polo erhält 1990 bis 1994 wieder einen G-Lader für den Vierzylinder, nun mit Katalysator und 113 PS.

Der erste richtige Polo GTI erblickt mit der dritten Generation (6N2) 1999 das Licht der Welt. Der 1,6-Liter Motor leistet 125 PS – bis 2001. Danach ist aber für vier Jahre Schluss, denn sein Nachfolger Polo IV muss ohne GTI-Variante auskommen.

Erst seit dem Facelift 2005 gibt es wieder einen GTI. Nun mit Fünfventilkopf, 1,8-Liter Hubraum und 150 PS – und damit deutlich stärker als der erste Golf GTI. Seit Juli 2006 spielt er aber bei der Leistung nur die zweite Geige. Mit dem Polo GTI Cup Edition wird aus dem gleichen Motor starke 180 PS gequetscht.

Kleiner Lupo auch als GTI

Auch den kleinsten VW, den Lupo, gab es eine zeitlang als starke GTI-Version. Ab 1998 machte der Dreitürer die linke Spur zu seinem Revier. Bis Frühjahr 2005 wurde der 125 PS Floh in Wolfsburg und später in Brüssel produziert. Der 1,6-Liter Vierzylinder aus dem Polo sorgt bei 6500 U/min für ein Drehmoment von 152 Newtonmeter und 125 PS. Damit beschleunigt der 3,52 Meter lange Lupo in 8,2 Sekunden auf 100 km/h und fährt bis zu 205 km/h schnell. Mangels Nachfrage fiel der Lupo aber aus dem Programm und damit auch der GTI. Sein Nachfolger Fox wird es in der Sportvariante nicht mehr geben.
Fabian Hoberg

» zum VW Golf GTI Pirelli

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