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Geht auch ganz einfach:

BMW M3 Coupé/Audi TT RS: Test M3 Coupé gegen TT RS

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Die quattro GmbH legt mit dem Audi TT RS einen 340 PS starken Sportler mit Fünfzylinder-Turbomotor auf. BMWs M GmbH setzt das M3 Coupé mit 420 PS und V8-Triebwerk dagegen

 

Sie entstehen im Verborgenen, abgeschieden von der Serienproduktion und angetrieben von Enthusiasten, denen Leistung und fahrdynamische Effizienz am Herzen liegen. Später verraten Kürzel wie „RS“ oder „M“ die spezielle Herkunft. Die Autos der quattro GmbH (Audi) und der M GmbH (BMW) markieren die sportliche Spitze der jeweiligen Modellreihen.

Mit der Präsentation des Audi TT RS auf dem Genfer Autosalon war klar: Der Fünfzylinder-Turbo kommt wieder. Ein fauchendes Triebwerkskonzept, das die Audi Urquattro der 80er zu vielen Rallye-Triumphen befl ügelte. Tatsächlich steckt im TT RS für 55 800 Euro ein solcher 340 PS starker Treibsatz. Die Ahnen des BMW M3 reichen ebenfalls bis in die 80er zurück und sind sportlich genauso erfolgreich – aber auf Asphalt, nicht auf Schotterpisten.

Das aktuelle 420 PS starke Modell tritt in diesem Test mit einem Siebengang- Doppelkupplungsgetriebe (3800 Euro) an. Das erhöht den Grundpreis auf 71 750 Euro. Kann der leistungsstärkere BMW den Audi in die Schranken weisen?

 

Karosserie

 

Beide Sportcoupés setzen auf Leichtbau-Konzepte. Die Karosserie des BMW besteht aus einem Materialmix, der Aluminium (Motorhaube), Kunststoff (Kotflügel) und sogar Kohlefaser (Dach) beinhaltet. Die nur 206 kg leichte Rohkarosse des Audi besteht zu68 Prozent aus Aluminium, Teile des Hecks, beide Türen und die Heckklappe sind aus Stahl. Auf der Waage offenbart sich ein Unterschied von 150 kg zugunsten des Audi, die höhere Zuladung und den größeren Kofferraum bietet aber der BMW. Beide Wagen besitzen umlegbare Rücksitzlehnen, der M3 lässt sich mit einem Skisack (200 Euro) ausrüsten.

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Auch beim Raumangebot in den Sitzreihen punktet der M3, das kuppelartige Dach des TT lässt vorn allerdings mehr Kopffreiheit zu. In der zweiten Reihe sind im Audi nur Personen bis 1,50 Meter Körpergröße zugelassen, der TT ist ähnlich wie ein Porsche 911 eher ein Zweisitzer mit variabler Gepäckablage.Während sich die Premium-Hersteller bei der Verarbeitungsqualität keine Blöße geben, demonstriert der BMW mit seiner umfangreichen serienmäßigen Sicherheitsausstattung den hohen Anspruch des M3. Kleinlich: Eine Reifendruckkontrolle kostet beim TT RS 80 Euro extra.

 

KarosserieMax. PunkteAudi TT RSBMW M3 Coupé
Raumangebot vorn1006569
Raumangebot hinten100526
Übersichtlichkeit703536
Bedienung/ Funktion1008885
Kofferraumvolumen1001635
Variabilität1001018
Zuladung/ Anhängelast801925
Sicherheit1508699
Qualität/ Verarbeitung200182185
Kapitelbewertung1000506578
 

Fahrkomfort

 

Das Serien-Sportfahrwerk im Audi TT RS legt die Karosserie um zehn Millimeter tiefer. Die straffe Abstimmung passt auf kurvigen Landstraßen und auch für den Ausflug auf den Rennkurs perfekt, verursacht auf welligen Fahrbahnen aber Komforteinbußen. Auch die optionalen Schalensitze (2855 Euro) mit dünner Leder-Polsterung federn kaum Stöße ab. Dafür bieten sie dem Körper besten Seitenhalt. Ein „magnetic ride“-Fahrwerk mit zwei wählbaren Dämpfer-Kennlinien kostet bei Audi 1100 Euro.

Der BMW M3, ausgerüstet mit dem dreistufigen EDC-Dämpfersystem (1900 Euro) und bequem gepolsterten Sitzen samt ausziehbarer Schenkelauflage, ist für Langstrecken besser geeignet und rollt harmonischer ab. Pluspunkt: Das allgemeine Geräuschniveau ist im M3 deutlich niedriger.

 

FahrkomfortMax. PunkteAudi TT RSBMW M3 Coupé
Sitzkomfort vorn150136138
Sitzkomfort hinten100529
Ergonomie150124134
Innengeräusche502027
Geräuscheindruck1009190
Klimatisierung503735
Federung leer200131139
Federung beladen200130138
Kapitelbewertung1000674730
 

Motor und Getriebe

 

Hier treffen zwei Philosophien aufeinander: der Audi-Fünfzylinder- Reihenmotor mit Turboaufl adung (Ladedruck: 1,2 bar) und ein hochdrehender V8 von BMW. Der 2,5 Liter große Audi-Direkteinspritzer erreicht sein maximales Drehmoment von 450 Nm konstant zwischen 1600 und 5300 Umdrehungen.

Selbst seine 340 PS entwickelt er breitbandig zwischen 5400 und 6500 Umdrehungen. Schub ist also bei jedem Gangwechsel garantiert. Und dieser Vorwärtsdrang ist jederzeit beeindruckend. Das manuelle Sechsganggetriebe hat zwar eine Schaltwegverkürzung, könnte aber noch exakter arbeiten. Der Sprintmesswert von 4,5 s auf Tempo 100 liegt auf Porsche 911- Niveau und eine Zehntel unter der Werksangabe.

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Die erreicht der BMW M3 mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Schnellstart-Automatik (Launch-Control) nicht: 5,1 statt avisierter 4,6 s für den Standardsprint. Dafür schaltet das Getriebe im Alltagsbetrieb schnell und fast so sanft wie eine Wandlerautomatik. Der kultivierte M3-Achtzylinder mit vier Liter Hubraum ist ein feinnerviger, hochverdichteter Rennmotor mit konstant ansteigender Leistungsabgabe. Erst bei 8300 Touren ist das Maximum von 420 PS erreicht.

Beim Verbrauch ist er dafür weniger zurückhaltend: 13,7 Liter Super Plus pro 100 km stehen 11,9 Litern beim Audi gegenüber.

 

Motor und GetriebeMax. PunkteAudi TT RSBMW M3 Coupé
Beschleunigung150143138
Elastizität100  
Höchstgeschwindigkeit150102102
Getriebeabstufung1008993
Kraftentfaltung504845
Laufkultur1008592
Verbrauch325155121
Reichweite2587
Kapitelbewertung1000630598
 

Fahrdynamik

 

Audi TT RS und BMW M3 verlangen auf dem Handlingkurs unterschiedliche Fahrweisen: Der narrensicher abgestimmte TT RS bewegt sich neutral und reagiert selbst auf provozierte Lastwechsel kaum. Die Kurveneingangs- Geschwindigkeiten des über die Vorderräder schiebenden Audi sind niedriger als beim BMW, dafür erlaubt der Allradantrieb des TT RS sehr frühes Beschleunigen.

Am Kurvenausgang hat also der Audi die Nase vorn. Unter Last bleibt er neutral und gut einschätzbar – trotz der um die Mittellage etwas indirekten Lenkung. Die gut abgestimmte „Sport“-Einstellung des ESP-Systems ist selbst für den Rennstreckenbetrieb geeignet.

Wer dem BMW M3 die Sporen gibt und dabei das DSC (ESP) gänzlich deaktiviert, sollte sich bei vollem Leistungseinsatz auf eine agile Hinterachse einstellen. Die variable Differenzialsperre (bis zu 100 Prozent Sperrgrad) sorgt dabei für bestmögliche Traktion und lässt bei hohen Raddrehzahlen gepflegte Drifteinlagen zu. Grundsätzlich verlangt der leichtfüßige BMW mit seiner feinfühligen Lenkung bei einer Annäherung an den Grenzbereich mehr Aufmerksamkeit als der Audi.

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Der M3 bleibt auf dem Handlingkurs und im Slalom dem Audi leicht überlegen. Um 1,1 s distanziert der 150 Kilogramm schwerere, aber nahezu perfekt ausbalancierte BMW den Audi auf der Rennstrecke. Beim stark frontlastigen TT RS drücken dagegen 860 kg auf der Vorderachse, die Hinterachse trägt aber nur 570 kg. Dabei montiert Audi die Lammellenkupplung des Allradantriebs – sie regelt in Millisekunden die Kraftverteilung zwischen den beiden Antriebsachsen – zwecks besserer Gewichtsverteilung am Ende der Kardanwelle direkt vor dem Hinterachs-Differenzial.

Die hervorragenden Bremsleistungen beider Kontrahenten liegen auf einem Niveau. Die M3- Bremse lässt sich über einen dauerhaft exakt spürbaren Druckpunkt allerdings besser dosieren. Das Bremspedalgefühl im Audi wird mit steigender Belastung der Stopper etwas teigig.

 

FahrdynamikMax. PunkteAudi TT RSBMW M3 Coupé
Handling150106110
Slalom1007881
Lenkung1008895
Geradeauslauf504539
Bremsdosierung302224
Bremsweg kalt150109107
Bremsweg warm150111110
Traktion1008256
Fahrsicherheit150132120
Wendekreis20148
Kapitelbewertung1000787750
 

Umwelt und Kosten

 

Für einen Sportwagen auf VW Golf-Basis sind 55 800 Euro happig, doch im Vergleich zum größeren und leistungsstärkeren BMW M3 fast ein Schnäppchen. Rund 16 000 Euro beträgt die Differenz zum BMW mit Doppelkupplungsgetriebe. Auch die Unterhaltskosten sind für den M3 höher: Der BMW hat die ungünstigeren Versicherungseinstufungen, die Werkstattkosten sind fast doppelt so hoch wie die vorläufi gen Schätzwerte für den Audi, und bei der neuen Kfz-Steuer schneidet der großvolumige, durstigere Münchner ebenfalls schlecht ab (410 zu 242 Euro). Auch die nur fünfjährige Mobilitätsgarantie kostet den M3 wertvolle Punkte.

 

Kosten/UmweltMax. PunkteAudi TT RSBMW M3 Coupé
Bewerteter Preis67510274
Wertverlust50107
Ausstattung251917
Multimedia50  
Garantie/Gewährleistung502820
Werkstattkosten201410
Steuer1086
Versicherung403221
Kraftstoff552519
Emissionswerte2587 
Kapitelbewertung1000325174
 

Fazit

 

Für die automobile Leistungs-Gesellschaft ist der Audi TT RS eine Bereicherung. Fahrstabil, enorm antrittsstark und nicht zu durstig etabliert er sich auf Anhieb knapp vor dem BMW M3 Coupé. Der Münchner verliert trotz des guten Raumangebots und seiner ausgeprägten Handlingstärken. Der hohe Kostenfaktor und der ausgeprägte Durst des begeisternden V8-Motors werfen ihn zurück. Daran kann auch das gekonnt abgestimmte neue Doppelkupplungsgetriebe nichts ändern.

Gesamtbewertung

 

 Max. PunkteAudi TT RSBMW M3 Coupé
Summe500029222830
Platzierung 12

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