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Geht auch ganz einfach:

Oberklasse Vergleich: BMW 525d vs. Mercedes E 250 CDI Mein Haus, mein Auto

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Mercedes E-Klasse und BMW 5er sind ebenso Visitenkarten wie  außergewöhnliche Häuser. Wer sie besitzt, hat es zu etwas gebracht und seinen Stil gefunden. Vergleich der Diesel in der 200-PS-Klasse

Es gibt Statussymbole, die machen Fragen überflüssig. Segelboote, edle mechanische Uhren oder ein Oldtimer gehören ebenso dazu wie eindrucksvolle Häuser oder Autos der Marke Selbsterklärer.

Wer in einer E-Klasse vorfährt oder in einem 5er BMW, muss seine Wahl eben nicht begründen und schon gar nicht rechtfertigen. Diese Limousinen sind akzeptiert als Ausweis beruflichen Erfolgs, der ja in der Regel mit einem anständigen Gehalt einhergeht. Da muss niemand auf den Cent achten. Aber deswegen gleich übertreiben? Das tut er auch nicht. S-Klasse oder 7er sollen die großen Bosse fahren, denn E-Klasse und 5er tun es in 99 von 100 Fällen ebenso gut.

Und als Ausweis der Vernunft fährt der Mann von Welt Diesel – und zwar nicht die Top-Motoren. Er kauft vielmehr 525d und E 250 CDI. So bleibt noch Geld über, um den Gärtner zu bezahlen und den Oldtimer restaurieren zu lassen.

 

Karosserie

Satt ins Schloss fallende Türen, akkurat zusammengefügte Bauteile im Innenraum und Materialien, die wohl auch in zehn Jahren noch gut aussehen, zeugen hier wie da von Qualitätsdenken. Im Detail macht die neue E-Klasse zwar einen leicht besseren Eindruck, doch wirkt auch der BMW hochwertig und grundsolide.

Kritik wird erst fällig beim Betrachten der erlaubten Zuladung: 460 kg sind ein schlechter Witz für eine Oberklasselimousine wie den BMW, denn mit vier Erwachsenen an Bord darf der 520 Liter große Kofferraum kaum genutzt werden. Der Mercedes ist mit 590 Kilogramm Zuladung von praxis-tauglicherem Kaliber. Für ihn spricht auch das bessere Raumangebot vorn vor allem für sehr lang geratene Fahrer (119 zu 110 Zentimeter maximales Knickmaß). Im Fond wiederum ähneln sich die Bilder sehr. Platz gibt es genügend – sowohl für lange Beine als auch für hoch erhobene Köpfe.

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Wie schon im Vergleich der Benziner (Ausgabe 8/2009) beschrieben, ist der Mercedes im Bereich der Sicherheitsausstattung momentan der Maßstab. Toter-Winkel-Warner und Spurassistent, Presafe-Bremsung sowie Tempolimit-Warnung kosten zwar Aufpreis. Doch der Aufmerksamkeitsassistent und auch die aufspringende Motorhaube für den Fußgängerschutz sind ebenso serienmäßig an Bord wie ein Airbag für die Knie des Fahrers.

KarosserieMax. PunkteMercedes E 250 CDIBMW 525d
Raumangebot vorn1008880
Raumangebot hinten1008888
Übersichtlichkeit703937
Bedienung/ Funktion1008083
Kofferraumvolumen1004643
Variabilität1001313
Zuladung/ Anhängelast804638
Sicherheit150123110
Qualität/ Verarbeitung200189184
Kapitelbewertung1000712676
 

Fahrkomfort

Die möglichen Reichweiten auch zu nutzen, fällt angesichts des guten Fahrkomforts leicht. Selbst lange Strecken werden nicht zur Tortur, weil beide Autos zum Beispiel beim Geräuschkomfort ein Niveau erreicht haben, das vor wenigen Jahren noch der Luxusklasse vorbehalten war.

Vom Mercedes-Motor ist ab etwa 180 km/h zwar mehr zu hören als vom dunkel grollenden BMW-Diesel. Doch das ist auch Fluch der guten Tat. Denn der Wind streicht nochmals leiser um die E-Klasse als um den 5er, der in diesem Punkt schon ein sehr gutes Niveau erreicht hat.

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Wer öfters lange Strecken bewältigt, sollte sich auf jeden Fall die aufpreispflichtigen Multikontursitze des Mercedes (619 Euro) oder die Komfortsitze des BMW (2050 Euro) gönnen. Sie stützen den Körper wirklich hervorragend ab, lassen sich vielfältig einstellen bis zur elektrisch betriebenen Lendenwirbelstütze und beugen Verspannungen wirkungsvoll vor. Im Fond bietet der BMW den leicht besseren Komfort, denn die Rücksitzlehnen des Mercedes sind im Schulterbereich stark geneigt und stützen den Oberkörper nicht ausreichend.

Die Folgen schlechter Straßen können die Sitze allein natürlich nur begrenzt mildern. Doch dafür ist ja in erster Linie das Fahrwerk zuständig. Mercedes hat hier den komfortableren Weg gewählt, was durch den Verzicht auf Notlaufreifen begünstigt wird, wie sie BMW serienmäßig aufzieht.

So quittiert der 525d Querfugen oder Kanaldeckel beim Überfahren deutlicher als der E 250 CDI, wobei auch der nicht sänftengleich über allem schwebt. Auf dauergewellten Straßen liegt der Mercedes aber erheblich ruhiger und trägt seine Passagiere gelassen wiegend, aber nicht schaukelig ans Ziel. Der BMW geht leicht straffer, aber beileibe nicht hart über Wellen, Buckel und Täler hinweg, so dass allein der Federungskomfort eine gute Hilfe bei der Kaufentscheidung sein kann.
Was die Ergonomie angeht, bieten beide ein hohes Niveau –
mit kleinen Vorteilen für den Mercedes. So gestatten die größeren Fondtüren einen leichteren Zugang zu den hinteren Plätzen. Die Ablagen für den üblichen Krimskrams sind besser gestaltet und platziert, die Bedienung der Klimaautomatik ist unkomplizierter, und die Tasten der Sitzeinstellung in den Türverkleidungen sind optimal erreichbar.

FahrkomfortMax. PunkteMercedes E 250 CDIBMW 525d
Sitzkomfort vorn150128128
Sitzkomfort hinten1008183
Ergonomie150121115
Innengeräusche504243
Geräuscheindruck1007576
Klimatisierung504341
Federung leer200157145
Federung beladen200152142
Kapitelbewertung1000799773
 

Motor und Getriebe

Zur knäckebrotspröden Spar-Veranstaltung führt dieser weise Verzicht allerdings nicht. Schließlich bringt es der BMW-Sechszylinder auf 197 PS und 400 Newtonmeter, deren Durst durch das EfficientDynamics-Maßnahmenpaket im Zaum gehalten werden soll: mit verstellbaren Lüftungsklappen, Leichtlaufreifen, Schaltpunktanzeige oder Energierückgewinnung beim Bremsen. Die Start-Stopp-Funktion der Vierzylinder-Modelle hat der 525d allerdings nicht.

Auch dem E 250 CDI fehlt dieses Feature – und er verzichtet gegenüber dem BMW auf rund 800 Kubikzentimeter Hubraum. Sogar an der Zahl der Zylinder spart er: Nur vier sind es, doch die werden gleich von zwei Turboladern unter Druck gesetzt, was in Anbetracht des gerade einmal 2,1 Liter großen Hubraums zu beeindruckenden Daten führt: 204 PS und 500 Newtonmeter sind es – so viel Drehmoment bringen gute Fünfliter-Benziner ohne Aufladung.

Egal, für welches Auto man sich entscheidet: Es gibt stets ein sehr überzeugendes Pro und ein kleines Contra. Für den BMW spricht – den grummeligen Leerlauf ausgenommen – die bessere Laufkultur, dass er angenehmer klingt als der Mercedes-Vierzylinder und dazu freudvoller hochdreht – bis kurz vor 5000 Umdrehungen, wenn’s mal eilt. Bei den Beschleunigungsmessungen hat der BMW daher nicht unerwartet die Nase vorn (7,5 zu 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h, 18,2 zu 18,9 Sekunden bis 160 km/h).

Dafür legt sich der mit dem Motor des 530d baugleiche, durch Softwareanpassung in der Leistung gestutzte Sechszylinder allerdings erst jenseits der 1600 Umdrehungen richtig ins Zeug, während der doppelt geladene Mercedes-Vierer hier schon in vollem Saft steht und dampfmaschinengleich, von trommelndem Verbrennungsgeräusch begleitet, Fahrt aufnimmt. So deklassiert der kleine Vierzylinder den Sechszylinder in der Beschleunigungselastizität deutlich. Eine Sekunde nimmt der Mercedes dem BMW ab, wenn im fünften Gang von 60 auf 100 km/h beschleunigt wird; im sechsten von 80 auf 120 km/h sind es sogar 1,6 Sekunden.

Der E 250 CDI lässt sich also  schaltfauler bewegen, wobei man diese Unterschiede ebenso wenig überbewerten sollte wie die Differenzen in der Sprintprüfung: Beide Limousinen sind sehr ordentlich motorisiert und erlauben eine souveräne, durchaus zügige Fahrweise ohne Hektik und ohne  permanentes Ausloten der Leistungsreserven.
Das ist im Fall des Mercedes auch gut so, denn bei weit durchgedrücktem Gaspedal wird sein Motorgeräusch präsenter, und die Laufkultur leidet ein wenig unter feinen Schwingungen. Auffällig ist auch ein kleines Drehmoment-Löchlein bei Leerlaufdrehzahl. Wer die Kupplung beim Anfahren nachlässig dosiert, steht schnell mit abgewürgtem Motor da.

Auf der Verbrauchsstrecke zeigt das von Mercedes betriebene Downsizing hingegen rundum positive Folgen: Mit 7,0 zu 8,1
Litern deklassiert der neue E 250 CDI den 525d klar. So ermög-licht der Stuttgarter trotz seines
erheblich kleineren Tanks Reichweiten von mehr als 800 Kilometern. Nicht schlecht für Limousinen, die locker mehr als 230 km/h schaffen. Wer es gemütlicher angehen lässt, kann mit beiden sogar Werte knapp über sechs Liter realisieren. Wer hätte das gedacht?

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes E 250 CDIBMW 525d
Beschleunigung150117120
Elastizität1008580
Höchstgeschwindigkeit1508481
Getriebeabstufung1008488
Kraftentfaltung503835
Laufkultur1007176
Verbrauch325249228
Reichweite251617
Kapitelbewertung1000744725
 

Fahrdynamik

BMW-Fans können aufatmen. Der 5er ist nach wie vor eindeutig dynamischer als die E-Klasse. Das Bremspedalgefühl ist transparenter, und die Lenkung ist präziser als in der E-Klasse, die Kurswechsel zwar sehr spontan, aber nicht frei von Wankbewegungen und etwas weniger akkurat umsetzt.

Auf dem Handlingparcours und in der Slalomgasse ist der BMW ohne Wenn und Aber schneller, doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Denn zum einen bremst das nicht komplett abschaltbare ESP den Mercedes beim Slalom oft rabiat ein; zum anderen stand der BMW auf optionalen 17-Zöllern und war mit aktiven Stabilisatoren (Dynamic Drive, 2360 Euro) ausgerüstet. Ohne diese Zutaten lägen E-Klasse und 5er näher beisammen als jemals zuvor. Mercedes hat seinen neuen Star also fahrdynamisch prächtig weiterentwickelt. Einzig die mittelmäßige Verzögerung bei strapazierter Bremse ist ernsthaft zu bekritteln.

FahrdynamikMax. PunkteMercedes E 250 CDIBMW 525d
Handling1506880
Slalom1004570
Lenkung1008389
Geradeauslauf504337
Bremsdosierung301721
Bremsweg kalt1508690
Bremsweg warm1507397
Traktion1004136
Fahrsicherheit150130122
Wendekreis201210
Kapitelbewertung1000598652
 

Umwelt und Kosten

Mit der AZ-Normausstattung ist der 525d gut 1600 Euro billiger als der E 250 CDI. Für den 5er sprechen auch die niedrigeren Wartungskosten sowie die günstigere Vollkaskoversicherung.

Doch der Mercedes hält mit guten Argumenten dagegen: Sein niedrigerer Verbrauch beschert ihm geringere Kraftstoffkosten, und die bessere Abgasqualität mit deutlich weniger Kohlendioxid- und Stickoxidausstoß entlastet zudem die Umwelt. Außerdem erfüllt er die Euro-5-Abgasnorm, was beim Wiederverkauf durchaus eine Rolle spielen kann. Vielleicht attestieren die unabhängigen DAT-Marktbeobachter dem E 250 CDI auch deshalb einen um rund 1000 Euro geringeren Wertverlust als dem 525d.

Da Mercedes 30 Jahre lang für Durchrostungsschäden und Mobilität im Pannenfall geradesteht, geht dieses Kapitel ebenfalls – wenn auch nur sehr knapp – an die neue E-Klasse.

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes E 250 CDIBMW 525d
Bewerteter Preis675130135
Wertverlust501414
Ausstattung251515
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502723
Werkstattkosten201314
Steuer1075
Versicherung402627
Kraftstoff554138
Emissionswerte258684
Kapitelbewertung1000359355
 

Fazit

In der neuen E-Klasse finden sich die traditionellen Stärken des Vorgängermodells weiter ausgebaut: Komfort und Sicherheit wurden noch einmal besser. Hinzu kommen der sparsame Twin-Turbo und ein neues Maß an Fahrdynamik. In diesem Punkt ist der BMW jedoch nochmals besser und verteidigt sein Stammrevier. Mehr Federungskomfort täte ihm trotzdem gut.

Gesamtbewertung

Max. PunkteMercedes E 250 CDIBMW 525d
Summe500032123181
Platzierung12

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