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Geht auch ganz einfach:

Kompakt-SUV: X3, C-Crosser, Antara und RAV4 Voll auf Angriff

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Als Starstürmer im Derby der Kompakt-SUV ist der neue Citroën C-Crosser HDi 155 FAP nominiert: Mit hoher Variabilität soll der schicke Franzose dem gut warmgelaufenen Meister BMW X3 2.0d, der einen neuen Motor hat, ans Leder. Flankenangriffe gibt es vom attraktiven Opel Antara 2.0 CDTI und dem Toyota RAV4 2.2 D-CAT. Anpfiff!

 

Kleine SUV? Wir werfen einen kurzen Blick in die Zulassungsstatistik. Erster Platz: BMW X3. Und das ist nun wirklich eine Überraschung, denn der kleine Bayer ist schließlich alles andere als ein Sonderangebot. Stramme 5120 Euro trennen ihn in der Ausführung mit Zweiliter-Dieselmotor von einem vergleichbaren Toyota RAV4 2.2 D-CAT. Nur um beim neidischen Nachbarn für Gesichtsblässe zu sorgen, werden wohl kaum so viele Käufer diesen satten Aufpreis schlucken. Der X3 bietet rationalen Mehrwert, der sich ganz banal in Testsiegen niederschlägt. Mittlerweile hat es das kleine BMW-SUV aber mit einer wachsenden Anzahl von Konkurrenten zu tun: Neben dem Toyota RAV4 schielt der Opel Antara auf die Krone im Segment, die jüngste Herausforderung kommt allerdings aus Frankreich. Der Citroën C-Crosser, der Zwilling des Peugeot 4007 auf Basis des Mitsubishi Outlander, setzt auf Variabilität und Größe.

 

Karosserie

 

Seine imposanten Abmessungen verteilt der Citroën C-Crosser recht smart: Vorn sitzt man bequem, im Fond ist viel Raum, und dank neigungseinstellbarer Fondsitzlehnen fühlen sich hinten auch Erwachsene auf langen Strecken gut untergebracht. Richtig los geht es aber im Gepäckabteil, das entweder mit zwei im Boden versteckten Sitzen (in "Knie-an-die-Ohren"- oder Kinder-Größe) oder diversen Koffern befüllt werden kann. Und das geht mithilfe des nach unten klappenden Stoßfängers auch noch sehr komfortabel – der Citroën C-Crosser hat die niedrigste Ladekante im Vergleich. Genau anders ist es beim Opel Antara: Vorn sehr geräumig, herrscht im Fond schon weniger Platz, und das Ladevolumen ist das zweitkleinste im Test. Überdies muss das Gepäck über eine hohe Ladekante gewuchtet werden. Wären da nicht die zur ebenen Fläche umlegbaren Fondsitzlehnen und optional die ebenso wegfaltbare Beifahrersitzlehne – der Antara müsste beim Umzug zu Hause bleiben. Dass aber schiere Größe überhaupt nicht sein muss, beweisen BMW und Toyota: Trotz relativ kompakter Abmessungen schaffen es die beiden Bestseller, Mitfahrer und Gepäck mit Anstand unterzubringen. Der X3 bietet allerdings nur eine geringe Variabilität, und der Toyota RAV4 nervt durch die rechts angeschlagene Hecktür. Besonderheiten: Der Opel Antara patzt trotz seiner auf den ersten Blick sauberen Verarbeitung durch eine knisternde Karosserie. Die Qualität ist beim BMW wiederum grundsolide, dafür ziert er sich mit der geringsten Zuladung und Anhängelast, wenn es um größere Transporte geht. Das schlichte Interieur des Citroën C-Crosser mag auf den ersten Blick überhaupt nicht ins sonst so plüschige Frankreich passen, erfreut aber durch eine gute Übersicht, eine saubere Verarbeitung und eine passende Funktionalität. Großes Lob verdient auch das optionale Navigationssystem, das seine Daten blitzschnell von einer Festplatte bezieht, anstatt zögerlich auf DVD oder gar CD zu suchen. Obendrein können Musikdaten auf der 30 GB großen Festplatte gespeichert werden – klasse. Der Toyota gängelt dagegen durch eine Navigation mit Touchscreen-Monitor, deren wesentliche Funktionen während der Fahrt gesperrt sind. Das soll verhindern, dass der Fahrer abgelenkt wird, lässt aber nicht mal dem Beifahrer die Möglichkeit zur Routenkorrektur. Und wer will schon immer anhalten, nur weil er eine Stau-Umfahrung eingeben möchte?

 

KarosserieMax. PunkteBMW X3 2.0dCitroën C-Crosser HDi 155 FAPToyota RAV4 2.2 D-CATOpel Antara 2.0 CDTI
Raumangebot vorn10073716974
Raumangebot hinten10067706267
Übersichtlichkeit7053534850
Bedienung/ Funktion10088888585
Kofferraumvolumen10053544850
Variabilität10028534543
Zuladung/ Anhängelast8031464444
Sicherheit150102667882
Qualität/ Verarbeitung200175163161156
Kapitelbewertung1000670664640651
 

Fahrkomfort

 

Der Opel Antara könnte die Komfortwertung für sich entscheiden, wenn er nicht so kleine, unbequeme Sitze hätte – und die Ingenieure bei der Dämpfer-Entwicklung nicht einfach zu früh aufgehört hätten: Flockig schwebt der Antara über kurze Bodenwellen und harte Schläge, sein Motor ist watteleise. Diesen Vorsprung kann der Opel aber zu wenig ausbauen, um sich weit genug von der Konkurrenz abzusetzen. Denn sobald es über wirklich grobes Terrain oder lange Bodenwellen geht, beginnt der Antara zu schwimmen und zu wippen. Der BMW X3 wiederum ist zwar deutlich härter abgestimmt, seine Federelemente sprechen aber gut an und schlucken leichte bis mittelschwere Unebenheiten sehr willig. Und seine harmonische Dämpfung lässt die Bewegungen der Federelemente nie schwabbelig werden, sondern behält trotz straffer Auslegung stets die Kontrolle. Der Toyota ist etwas komfortabler, aber auch unhomogener abgestimmt – er federt hinten härter als vorn und neigt so zu Nickbewegun-gen, die durch seinen kurzen Radstand noch verstärkt werden. Der Citroën ist ähnlich straff wie der BMW, verliert aber deutlich früher die Kontrolle: Auf tiefen Boden-wellen schlägt er durch, kurz aufeinander folgende Querfugen brin-gen das SUV zum Stuckern. Immerhin: Der Sitzkomfort im Citroën ist gut, was man vom Toyota und vom Opel nicht uneingeschränkt behaupten kann. Die Sitze im RAV4 sind besonders für Großgewachsene zu klein, im Antara wundert man sich über schlecht konturierte Fauteuils mit wenig Beinauflage. Positiv: Mit dem neuen Zweiliter-Diesel im BMW X3 kann sich der früher kernigere Selbstzünder auch hören lassen – beziehungsweise nicht: Der X3 2.0d läuft nun kultiviert und leise. Was so auch für den 2,2-Liter-HDi-Motor im C-Crosser gilt. Obwohl er die schlechtesten Dezibel-Messwerte hat, gefällt er subjektiv sogar besser als der etwas raue Toyota-Diesel.

 

FahrkomfortMax. PunkteBMW X3 2.0dCitroën C-Crosser HDi 155 FAPToyota RAV4 2.2 D-CATOpel Antara 2.0 CDTI
Sitzkomfort vorn150100128785
Sitzkomfort hinten10074707865
Ergonomie150133133129127
Innengeräusche5031172835
Geräuscheindruck10073727074
Klimatisierung5034313837
Federung leer200134126126135
Federung beladen200133126130134
Kapitelbewertung1000712587686692
 

Motor und Getriebe

 

Zwei Temperamentsbolzen gibt es in diesem Vergleich, die sich bereits beim Blick auf das Datenblatt ausmachen lassen. Mit stolzen 177 PS distanzieren der neue BMW X3 2.0d und der Toyota RAV4 D-CAT die schwächeren Kontrahenten. Dabei wirkt der Toyota sogar noch druckvoller. Diese Wahrnehmung kommt aber durch seine Alles-oder-Nichts-Leistungscharakteristik: Untenherum hat er wenig Dampf, dann geht es plötzlich los, aber obenherum wird es wieder kurzatmiger. Der BMW-Motor wirkt dagegen beinahe so ausgeglichen und drehfreudig wie ein Benziner – und die Fahrleistungen des X3 sind ein Stück besser. Mit seinen 156 PS kann der 2,2-Liter-HDi im Citroën hier nicht ganz mithalten, er ist aber trotzdem durchzugsstark sowie drehfreudig und überzeugt mit einem hervorragend abgestimmten Getriebe: ein Sahne-Motor. Gegen diese hochkarätige Konkurrenz sieht der an sich nicht so schlecht geratene Opel-Antrieb etwa blass aus. Er hat nur fünf Gänge, die überdies etwas hakelig zu schalten sind, und der 150 PS starke Motor könnte kraftvoller zupacken. Schade, dass die hervorragenden Dieselmotoren aus Vectra und Astra nicht den Weg in den Antara made in Korea gefunden haben. Vielleicht sollte man bei GM die konzernweite Aufgabenteilung etwas smarter gestalten und einen Opel auch bei Opel machen lassen: Die Mannschaft in Rüsselsheim kann es einfach am Besten. Und Korea-billig ist der Antara schließlich auch nicht.

 

Motor und GetriebeMax. PunkteBMW X3 2.0dCitroën C-Crosser HDi 155 FAPToyota RAV4 2.2 D-CATOpel Antara 2.0 CDTI
Beschleunigung150147137140125
Elastizität100    
Höchstgeschwindigkeit15076707050
Getriebeabstufung10078787260
Kraftentfaltung5035353225
Laufkultur10070706769
Verbrauch325186183175171
Reichweite2516131212
Kapitelbewertung1000608586568512
 

Fahrdynamik

 

Heimspiel für den BMW: Egal ob Stadtverkehr, Autobahn oder kurvige Landstraße, der X3 fährt superhandlich, hervorragend kon-trollierbar und völlig stabil. Ge-genüber früheren Versionen ist sogar noch etwas Handlichkeit hin-zugekommen, was sich in spürbarer Lebendigkeit um die Hochachse ausdrückt. Auch die Bremsen halten hier gut mit – der BMW ist Bester im Test. Großes Lob verdient auch sein Allradantrieb (xDrive): Der bietet hervorragende Traktion, was besonders auf nasser Fahrbahn zu spüren ist. Der Rest der Truppe kann nicht ganz mithalten, obwohl auch der Citroën und der Toyota keine Kin-der von Traurigkeit sind. Beim C-Crosser tendiert die Lenkung im Slalom zum Verhärten, Antriebseinflüsse sind spürbar, und beim RAV4 missfällt das synthetische Lenkgefühl ohne rechte Rückmeldung. Der Opel Antara lässt sich hier abhängen – er ist zu sehr auf Komfort getrimmt. Seine Lenkung ist unpräzise und das Fahrverhalten auffällig untersteuernd.

 

FahrdynamikMax. PunkteBMW X3 2.0dCitroën C-Crosser HDi 155 FAPToyota RAV4 2.2 D-CATOpel Antara 2.0 CDTI
Handling15048372419
Slalom10046312016
Lenkung10086797671
Geradeauslauf5037403935
Bremsdosierung3020181817
Bremsweg kalt15073572963
Bremsweg warm15080575465
Traktion10085667575
Fahrsicherheit15013877120120
Wendekreis209125102
Kapitelbewertung1000622587465483
 

Umwelt und Kosten

 

Die Kostenwertung geht an den Toyota – er punktet bei der Anschaffung und beim Unterhalt. Seinen günstigen Anschaffungspreis verdirbt sich der Opel durch die höchsten Werkstattkosten, einen hohen Verbrauch und die ungünstigsten Emissionswerte. Der Citroën bleibt im Rahmen und holt sich mit seinem kleinen Durst Sympathiepunkte. Der BMW X3 verliert trotz seiner guten Umwelt- und Verbrauchsdaten wegen seines zu hohen Anschaffungspreises.

 

Kosten/UmweltMax. PunkteBMW X3 2.0dCitroën C-Crosser HDi 155 FAPToyota RAV4 2.2 D-CATOpel Antara 2.0 CDTI
Bewerteter Preis675152170173177
Wertverlust5019192018
Ausstattung2517202519
Multimedia50    
Garantie/Gewährleistung5025332527
Werkstattkosten2015141610
Steuer107667
Versicherung4030292930
Kraftstoff5541413938
Emissionswerte2580818577
Kapitelbewertung1000386413418403
 

Fazit

 

Der BMW X3 sichert sich ein weiteres Mal den Testsieg. Zurückzuführen ist dies auf das Fahrwerk, das ohne wirkliche Härten höchstes Fahrspaß- und Fahrsicherheitspotenzial bietet. Der neue Zweiliter-Diesel ist nicht nur stärker, sondern auch kultivierter und sparsamer geworden. Wer aber nicht den sehr hohen Preis zahlen möchte und auf deutlich bessere Variabilität Wert legt, kann sich getrost für den Citroën C-Crosser entscheiden. Der Toyota RAV4 ist recht ausgewogen, setzt aber keine Glanzpunkte, und der komfortable Opel Antara kann nur wenig Begeisterung wecken.

 

 

 

Gesamtbewertung

 

 Max. PunkteBMW X3 2.0dCitroën C-Crosser HDi 155 FAPToyota RAV4 2.2 D-CATOpel Antara 2.0 CDTI
Summe50002998283727772741
Platzierung 1234

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