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Geht auch ganz einfach:

Vergleichstest Fiat Panda 4x4 und Suzuki Jimny Krabbel-Kisten

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Seit gut 20 Jahren bevölkern allradgetriebene Panda und kleine Suzuki-Offroader Bergbauernhöfe, Forsthütten und Strandpromenaden. Wir haben mit den aktuellen Diesel-Modellen einen Ausflug durch den Schnee unternommen und dabei die Talente der sympathischen Knirpse auf die Probe gestellt

Endlich ist er da, der Fiat Panda 4x4 1.3 JTD mit Dieselmotor. Bislang verkauften die Italiener den Allrad-Winzling nur mit einem recht zahnlosen Benzinmotor. Doch neuerdings schürt der 70 PS starke 1,3-Liter-Diesel die Neugier auf den kleinen Vielzweck-Fiat. Hat er jetzt genug Mumm in den Knochen, um mit einem rustikalen Geländegänger wie dem selbstzündenden Suzuki Jimny 1.5 DDiS auf Klettertour zu gehen? Zumal die Japaner ihrem Geländefloh gerade eine Überarbeitung spendiert haben. Dank optischer Retuschen wirkt die Frontpartie des Jimny nun bulliger als bisher. Und mit der von 65 PS auf 86 PS gestiegenen Motorleistung geht auch der knuffige Suzuki viel temperamentvoller zur Sache als gewohnt. Im direkten Wettstreit zeigen die zwei Mini-Offroader, was sie drauf haben. Und zwar nicht nur über Stock und Stein, sondern auch im Großstadtverkehr und bei extremen Fahrmanövern.

 

Karosserie

Bei wenig mehr als 3,5 Meter Außenlänge darf man sich von der Bewegungsfreiheit im Inneren von Panda und Jimny keine falschen Hoffnungen machen. Der größte Unterschied der Karosserien besteht in der Anzahl der Türen. Den Fiat gibt es ausschließlich mit vier Türen, während der Suzuki zwangsläufig mit zwei Türen auskommen muss. Beide Autos bieten genug Platz für vier Personen und das Nötigste an Gepäck. Wahlweise wird der Panda auch mit einer Rückbank für drei Personen ausstaffiert, doch das sollte man niemandem ernsthaft zumuten. Zu zweit sitzt man dagegen recht anständig im Fiat-Fond. Wer auf die Rückbank des Suzuki gelangen will, hat zwei Möglichkeiten: Entweder er fädelt sichmit akrobatischer Eleganz zwischen Fahrersitz und B-Säule hindurch, oder er nutzt die dank Easy-Entry-Funktion erheblich bequemere rechte Seite, um zu- oder auszusteigen. Beim Stauraum liegt der Panda vorn. Er verfügt über den größeren Kofferraum und eine praktische Heckklappe. Der Jimny schließt mit einer großen Tür ab, die jedoch rechts angeschlagen ist und darum zum Gehweg hin öffnet. Außerdem passt hinter die aufgestellte Rückbank lediglich Gepäck vom Format einer Getränkekiste. Als Zugwagen eignet sich der Suzuki mit 1,3 Tonnen Anhängelast eher (Fiat: 900 Kilogramm).

KarosserieMax. PunkteFiat Panda 4x4 1.3 JTDSuzuki Jimny 1.5 DDiS
Raumangebot vorn1003229
Raumangebot hinten1002823
Übersichtlichkeit706975
Bedienung/ Funktion1007273
Kofferraumvolumen1002716
Variabilität1002220
Zuladung/ Anhängelast802121
Sicherheit1504313
Qualität/ Verarbeitung200118110
Kapitelbewertung1000432380
 

Fahrkomfort

Bereits auf den ersten Metern Fahrt wird spürbar, dass die Sitze der beiden Minis wenig Halt bieten und recht klein bemessen sind. Zudem schmälert die ausladende Mittelkonsole des Fiat das Wohlbefinden, während im Suzuki Jimny das nicht einstellbare Lenkrad stört und man sehr dicht an der Türverkleidung kauert. Bereits die Dieselmaschinen brummen (Fiat) und tuckern (Suzuki) recht lautstark, sie werden zudem von vernehmlichen Abroll- und Windgeräuschen unterstützt. Die recht bockigen Federungen und die ausgeprägte Seitenneigung beider bei Kurvenfahrt tun ein Übriges, um die Nerven der Besatzung zu strapazieren. Die beiden kauzigen Charakterdarsteller eignen sich nur sehr bedingt für die große Urlaubsreise. Kurze Trips in die nähere Umgebung sind ihr bevorzugtes Revier. Speziell beladen und bei der Fahrt über unbefestigte Forstwege kann der Jimny mehr wegstecken als der Panda. Der Fiat hingegen punktet mit mehr Ablageflächen in Reichweite des Fahrers.

FahrkomfortMax. PunkteFiat Panda 4x4 1.3 JTDSuzuki Jimny 1.5 DDiS
Sitzkomfort vorn1507072
Sitzkomfort hinten1003430
Ergonomie1508074
Innengeräusche50715
Geräuscheindruck1004346
Klimatisierung501518
Federung leer2007469
Federung beladen2005459
Kapitelbewertung1000377383
 

Motor und Getriebe

Kleine Autos haben kleine Motoren. Ist ja klar. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie kraftlos sind. Sowohl der drehfreudige, vierventilige Fiat-Turbodiesel mit 1,3 Liter Hubraum als auch der immerhin 1,5 Liter große und durchzugsstarke Selbstzünder im Suzuki gehen ausgesprochen temperamentvoll zu Werke. Hat der Fiat Panda seine leichte Anfahrschwäche überwunden, legt er munter an Tempo zu, bis sich die Tachonadel an der 160er-Markierung endgültig festbeißt. Allerdings schummelt der Italo-Floh ein bisschen, denn tatsächlich rennt er nur 150 km/h schnell. Doch das genügt, um den Suzuki Jimny (145 km/h) peu a peu abzuhängen. Dessen Aggregat stammt übrigens aus dem Hause Renault und arbeitet wie der JTD nach dem Common-Rail-Prinzip. Die größte Stärke des Zweiventilers liegt im kräftigen Antritt aus niedrigen Drehzahlen. Sein vergleichsweise üppiges Drehmoment von maximal 200 Newtonmetern steht bei lediglich 1750 Touren bereit. Das höhere Leergewicht und die weniger windschnittige Form sorgen dafür, dass der DDiS 7,9 Liter Diesel verbrennt, während sein Rivale nur 6,6 Liter Treibstoff benötigt. Hier wie dort lässt sich die Kraft mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe portionieren. Beide Schaltungen arbeiten exakt und auf kurzen Wegen. Über eine Geländeuntersetzung (1:2,00) verfügt aber nur der Jimny. Sie wird via Drucktaste elektromechanisch aktiviert und beschert dem Auto eine beeindruckende Geländegängigkeit.

Motor und GetriebeMax. PunkteFiat Panda 4x4 1.3 JTDSuzuki Jimny 1.5 DDiS
Beschleunigung1508682
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit1502015
Getriebeabstufung1007176
Kraftentfaltung502722
Laufkultur1004240
Verbrauch325171161
Reichweite251315
Kapitelbewertung1000430411
 

Fahrdynamik

Das verschränkungswillige Fahrwerk und die stoßunempfindliche, aber völlig gefühllose und indirekte Kugelumlauflenkung des Jimny lassen ihn auf der Asphaltstrecke unbeholfen wirken. Massives Untersteuern schränkt die Handlichkeit des kurzen Autos ein. Im Slalom offenbart er sich ferner als kippelig. Allerdings nur, wenn der Pilot grobe Fahrfehler begeht. Traktionsprobleme kennt der Suzuki keine, selbst wenn der Fahrer den Allradantrieb nicht zuschaltet. Ein rettend eingreifendes ESP fehlt ihm allerdings. Das gilt ebenso für den Panda. Der 4x4-Fiat aktiviert seinen Allradantrieb zwar selbsttätig, doch im Slalom hopst er jeweils nur auf zwei Rädern um die Pylonen. Das schafft kein Vertrauen in seine Kippstabilität, doch die serienmäßig montierten M+S-Reifen begrenzen den Grip, sodass die Lage nie brenzlig wird. Die elektromechanische Lenkung arbeitet angenehm straff und erlaubt auf Knopfdruck (City-Modus) Rangierfahrten mit dem kleinen Finger.

FahrdynamikMax. PunkteFiat Panda 4x4 1.3 JTDSuzuki Jimny 1.5 DDiS
Handling1504530
Slalom1003020
Lenkung1005139
Geradeauslauf503329
Bremsdosierung30129
Bremsweg kalt1507344
Bremsweg warm1507822
Traktion1006067
Fahrsicherheit1507065
Wendekreis202218
Kapitelbewertung1000474343
 

Umwelt und Kosten

Unterm Strich fährt man mit dem Panda günstiger als mit dem Jimny, obwohl auch dieser den Geldbeutel seines Besitzers nicht übermäßig belastet. Außerdem spricht die erheblich umfangreichere Sonder-Ausstattungsliste für den Fiat. Einen Rußfilter hat keiner von beiden.

Kosten/UmweltMax. PunkteFiat Panda 4x4 1.3 JTDSuzuki Jimny 1.5 DDiS
Bewerteter Preis675388383
Wertverlust508179
Ausstattung252627
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung501720
Werkstattkosten204039
Steuer103735
Versicherung404240
Kraftstoff554138
Emissionswerte257276
Kapitelbewertung1000744737
 

Fazit

Nüchtern betrachtet mangelt es diesen beiden Autos an vielem: Sie sind klein, laut und langsam. Außerdem klaffen in der Liste der Sicherheitsausstattungen etliche Lücken, und ihr Fahrverhalten im Grenzbereich erfordert starke Nerven. Aber es sind gerade diese Unzulänglichkeiten, die sie aus der Masse all jener beinahe perfekten automobilen Allround-Talente abheben und ihnen Charakter verleihen. Für die meisten Einsatzzwecke dürfte sich der Fiat Panda 4x4 1.3 JTD Climbing als die bessere Wahl erweisen. Doch wer ernsthafte Offroad-Ambitionen hegt, sollte unbedingt zum kernigen Suzuki Jimny 1.5 DDiS greifen

Gesamtbewertung

Max. PunkteFiat Panda 4x4 1.3 JTDSuzuki Jimny 1.5 DDiS
Summe500024572254
Platzierung12

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