close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Vergleichstest: Aud A6 2.8 FSI vs. Mercedes E280 Kräfte-Messe

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Audi greift weiter an, neue Modelle und neue Motoren setzen die Konkurrenz unter Druck. Der brandneue A6 2.8 FSI mit 210 PS soll es mit dem 231 PS starken Mercedes E 280 aufnehmen. Wie gut schlägt sich der zwar schwächere, aber auch mehr als 4000 Euro günstigere A6?

Audi und Mercedes spornen sich aus langjähriger Tradition gegenseitig immer wieder zu Höchstleistungen an. In unseren Vergleichstests liefern sich die beiden deutschen Premium-Marken meist ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Ein Sieg hängt nicht selten vom Antrieb der jeweiligen Variante der Baureihe ab. Nun hat die A6-Motorenpalette mit dem neuen 2.8 FSI einen weiteren Titelanwärter im Programm. Der Rivale: der Mercedes E 280. Wie gut schlägt sich der neue, 210 PS starke Audi A6 gegen die 21 PS kräftigere, aber auch über 4000 teurere Mercedes E-Klasse?

 

Karosserie

Limousinen der Oberklasse sind seriöse Begleiter. Souveräne Ausstrahlung und gediegener Luxus stehen bei den finanzkräftigen Käufern hoch im Kurs. Vor allem Audi hat sich in diesen beiden Punkten in den letzten Jahren an die Spitze gesetzt. Die Verarbeitung des A6 ist daher auch in diesem Duell das Maß der Dinge. Spaltmaße innen und außen verlaufen wie mit dem Lineal gezogen. Sämtliche Bauteile sind penibel zusammengesetzt, die Materialien ein Augenschmaus, und die Haptik ist ein Genuss für die Fingerspitzen. Die Mercedes E-Klasse hat zwar mit dem Facelift 2006 deutlich an Qualität gewonnen, dennoch erreicht sie nicht ganz das Niveau des A6.

Auch beim Raumangebot kann der Audi mehr Punkte auf seinem Konto verbuchen als der Mercedes. Vorn wie hinten empfangen die Passagiere vorzügliche Platzverhältnisse. Gegenüber der E-Klasse genießen die Insassen im A6 vor allem mehr Bewegungsfreiheit in der Breite. Der im vorderen Innenraum um fünf Zentimeter schmalere E 280 lässt die Mitreisenden näher an die Türen rücken. Enge kommt aber auch hier nicht auf – der Stuttgarter bietet ein gutes Raumangebot.
Dass der Unterschied zwischen A6 und E 280 in der ersten Kapitelwertung nicht größer ausfällt, verdankt der Mercedes seiner sehr umfangreichen Sicherheitsausstattung. Serienmäßig ist das Presafe-System (Unfallfrüherkennung) mit an Bord. Ein ähnliches System ist für den Audi bisher noch nicht erhältlich. Inkonsequent ist, dass Audi die bisher für den A6 angebotenen Notlaufreifen mangels Nachfrage wieder aus der Liste der Extras gestrichen hat. Für den Mercedes sind sie nach wie vor erhältlich: zusätzliche Sicherheit für 298 Euro – eine gute Investition.

KarosserieMax. PunkteAudi A6 2.8 FSIMercedes E-Klasse 280
Raumangebot vorn1008880
Raumangebot hinten1008580
Übersichtlichkeit703839
Bedienung/ Funktion1008376
Kofferraumvolumen1004646
Variabilität1001010
Zuladung/ Anhängelast803134
Sicherheit15096109
Qualität/ Verarbeitung200175170
Kapitelbewertung1000652644
 

Fahrkomfort

Individuell einstellbare Fahrwerke sind in der Oberklasse auf dem Vormarsch. Nahezu jeder Hersteller bietet ein adaptives Feder- und Dämpfersystem an. So sind auch unsere Testfahrzeuge (Audi: Adaptive Air Suspension, 1950 Euro; Mercedes: Airmatic DC, 1946 Euro) auf Luft gebettet. Vor allem der Mercedes schwebt damit regelrecht über die Autobahn. Mit stoischer Ruhe schluckt der Stuttgarter Bodenwellen und andere Straßenbaumängel.

Das leicht sperrige Ansprechverhalten der ersten Modelljahre wurde erfolgreich reduziert und ist selbst mit 17-Zoll-Bereifung (ab 714 Euro) erfreulich sensibel. Je länger man mit dem Mercedes unterwegs ist, umso mehr schätzt man ihn. Nicht zuletzt das niedrige Geräuschniveau und die zwar teuren, aber sehr bequemen sowie gut anliegenden fahrdynamischen Multikontursitze (673 Euro) tragen dazu bei, dass man selbst nach stundenlangen Reisen entspannt aus der E-Klasse steigt. Die zusätzliche und sehr angenehme Funktion der Vordersitzbelüftung gibt es nur in Verbindung mit den 1208 Euro teuren Komfortsitzen.

Darauf muss der Audi-Fahrer verzichten, nicht aber auf gute Sitzmöbel. Die optionalen Sportsitze (605 Euro) mit den stark ausgeformten Flanken sind zwar enger geschnitten als die breiten, per Luftpolster anpassbaren Sessel des Mercedes, dafür haben sie eine sehr gute Kontur und eine ebenfalls sehr komfortable Polsterung. Nur die Federung ist nicht ganz so feinfühlig wie die des Mercedes. Hervorstehende Kanaldeckel oder Querfugen nimmt der A6 etwas ungehobelter unter die Vorderräder.

Dass die Mercedes E-Klasse ihren Vorsprung in diesem Kapitel nicht noch deutlicher ausbauen kann, liegt an der vorbildlichen Bedienung des Audi A6. Insbesondere die Menüführung des integriertes Bedienungssystems (MMI = Multi Media Interface) erschließt sich im Audi schneller als im Mercedes.

FahrkomfortMax. PunkteAudi A6 2.8 FSIMercedes E-Klasse 280
Sitzkomfort vorn150132132
Sitzkomfort hinten1007575
Ergonomie150122115
Innengeräusche502938
Geräuscheindruck1008184
Klimatisierung503942
Federung leer200170176
Federung beladen200170178
Kapitelbewertung1000818840
 

Motor und Getriebe

Mit dem neuen V6 des A6 2.8 FSI haben die Ingoldstädter Ingenieure eine echtes Prachtstück entwickelt. Die von uns gemessenen Werte des 210 PS starken A6 mit manuellem Sechsganggetriebe liegen auf dem Niveau des vor einem Jahr getesteten A6 3.2 FSI mit stufenlosem Automatikgetriebe. Ersparnis: 6000 Euro. Ordert man die Multitronic für die 2.8-Variante, bleibt immer noch ein Preisvorteil von 4000 Euro. Der Kunde kann also getrost zum 2,8 Liter großen V6-Triebwerk greifen. Zudem gewinnt der Motor mit dem kleineren Hubraum an Laufkultur.

Das Mercedes-Triebwerk muss sich bei der Beschleunigung – trotz der 21 PS Mehrleistung – dem spritzigen und drehfreudigem Direkteinspritzer des Ingolstädter geschlagen geben. Der Mercedes-V6 mit Saugrohreinspritzung wirkt schwerfälliger und hängt nicht so gierig am Gas wie der A6-Treibsatz. Ebenfalls auf der Habenseite des Audi: der günstigere Verbrauch. Elf Liter Super pro 100 Kilometer sind zwar nicht wirklich lobenswert, aber zumindest unterbietet der A6 damit den Durchschnittsverbrauch des E 280 von zwölf Litern.

Die beiden Testfahrzeuge waren mit unterschiedlichen Getrieben ausgestattet. Für sich betrachtet, harmonieren sowohl das exakt und leicht zu schaltende Sechsganggetriebe des Audi als auch die Siebengangautomatik (7G-Ttronic, 2249 Euro) des Mercedes sehr gut mit den jeweiligen Leistungscharakteristiken der Motoren.

Motor und GetriebeMax. PunkteAudi A6 2.8 FSIMercedes E-Klasse 280
Beschleunigung150159157
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150113118
Getriebeabstufung1008989
Kraftentfaltung504439
Laufkultur1007880
Verbrauch325151138
Reichweite25119
Kapitelbewertung1000645630
 

Fahrdynamik

Wie gut ausbalanciert der frontgetriebene Audi und der heckgetriebene Mercedes sind, belegen beide mit einem ausgesprochen sicheren Fahrverhalten auf der Handlingstrecke. Sicherheit muss allerdings nicht im Widerspruch zum Fahrspaß stehen.

Bei den fahrdynamischen Prüfungen agiert vor allem der Audi sehr lebhaft. Trotz der hohen Last auf der Vorderachse lenkt er flink ums Eck. Dabei vermittelt der A6 viel Rückmeldung über die leichtgängige, aber direkte Lenkung. Auf Lastwechsel, die durch spontanes Bremsen oder Gaswegnehmen in Kurven auftreten können, reagiert er allerdings mit einem abrupt nach außen drängenden Heck.

Bei ausgeschaltetem ESP leidet der Audi zudem unter Traktionsproblemen, die ihn aus engen Kehren heraus hinter den Mercedes zurückfallen lassen. Dennoch nimmt er dem stets gutmütigen E 280, der bei zu hohem Kurveneingangstempo und trotz Lastwechseln nur sanft über die Vorderräder schiebt, auf dem Handlingparcours und beim Slalom stets ein paar Zehntel ab. Nicht zuletzt, weil das ESP des Audi im Grenzbereich feiner und nicht so vehement ins Geschehen eingreift wie das des E 280.

Die Bremsen verschaffen dem A6 in diesem Kapitel den entscheidenden Vorteil. Insbesondere mit warmen Bremsen steht der Audi über einen Meter früher als der bereits sehr gut verzögernde Mercedes.

FahrdynamikMax. PunkteAudi A6 2.8 FSIMercedes E-Klasse 280
Handling1506060
Slalom1004140
Lenkung1008381
Geradeauslauf504242
Bremsdosierung301715
Bremsweg kalt1509385
Bremsweg warm15010288
Traktion1003542
Fahrsicherheit150125125
Wendekreis20712
Kapitelbewertung1000605590
 

Umwelt und Kosten

Selten liegen vergleichbare Fahrzeuge einer Klasse preislich so weit auseinander wie der Audi A6 2.8 FSI und der Mercedes E 280. Der Grundpreis für den Stuttgarter liegt mit 42424 Euro (Sechsgangsschaltung) exakt 4174 Euro über dem Einstiegspreis des Audi (38250 Euro). Und das freut den Kunden nicht nur beim Kauf, sondern auch, wenn er seinen Audi nach vier Jahren und einer Gesamtfahrleistung von 80000 Kilometern wieder verkaufen möchte.

Denn trotz des prozentual höheren Wertverlustes verliert er in dem von uns zu Grunde gelegten Zeitraum über 2000 Euro weniger als ein Mercedes-Kunde. Geld, das man in individuelle Extras neben der bereits ab Werk sehr umfangreichen Ausstattung investieren kann.

Und mit günstigeren Werkstattkosten, niedrigeren Versicherungsprämien und geringeren Kraftstoffkosten lassen sich weitere Euro sparen. Lediglich die besseren Emissionswerte sprechen für den teuren Schwaben.

Kosten/UmweltMax. PunkteAudi A6 2.8 FSIMercedes E-Klasse 280
Bewerteter Preis675151136
Wertverlust501514
Ausstattung251615
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502827
Werkstattkosten201512
Steuer1088
Versicherung403027
Kraftstoff553128
Emissionswerte258386
Kapitelbewertung1000377353
 

Fazit

Dieses Kräftemessen gewinnt der Audi A6 2.8 FSI. Neben den bekannten Vorzügen aller Audi A6-Modelle, der großen und exzellent verarbeiteten Karosserie und dem gewohnt sicheren sowie agilen Handling punktet er vor allem mit seinem spritzigen und kultivierten V6-Direkteinspritzer. Da kann der 21 PS stärkere Mercedes E 280 nicht kontern – weder bei den Fahrleistungen und erst recht nicht beim Preis.

Über 4000 Euro Differenz bringen selbst Kunden mit langjähriger Markenbindung in Versuchung, zumal auch die Folgekosten niedriger ausfallen. Dennoch ist der Mercedes E 280 ein rundum gelungenes Auto. Der ausgezeichnete Federungskomfort und das sehr niedrige Geräuschniveau des Stuttgarters – auch bei hohem Tempo – machen ihn zum idealen Reisewagen.

Gesamtbewertung

Max. PunkteAudi A6 2.8 FSIMercedes E-Klasse 280
Summe500030973057
Platzierung12

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.