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Geht auch ganz einfach:

Vier Luxus-Cabrios von BMW, Jaguar, Lexus und Mercedes im Vergleichstest Sommerfrische

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Für viele Autofahrer gibt es nichts Schöneres, als mit geöffnetem Verdeck den Sommer zu genießen. Wenn es sich dabei auch noch um so sportliche und zugleich alltagstaugliche Luxus-Cabrios wie den BMW 6er, den Jaguar XK, den Lexus SC 430 und den Mercedes SL handelt, wird wohl kaum jemand auf einen Ausflug verzichten wollen

Cabrio-Fahrer kann man grundsätzlich in zwei unterschiedliche Kategorien einteilen. Es gibt die wahren Puristen, denen nicht genug Wind um die Nase wehen kann und die auch keinerlei Wert auf Komfort oder Luxus legen. Sie werden sich für diesen Vergleich wahrscheinlich nicht sonderlich interessieren, weil ihnen diese Luxus-Cabrios nicht rustikal genug sind. Aber es gibt auch noch die andere Kategorie der Cabrio-Fahrer, die zwar Wert auf gute Fahrleistungen und sportliche Optik legen, aber trotzdem gediegen und edel durch die Landschaft reisen wollen. Mit BMW 630i Cabrio, Jaguar XK 4.2 Cabrio, Lexus SC 430 und Mercedes SL 350 hat gerade diese Klientel eine elitäre Auswahl, die die Kaufentscheidung nicht gerade leicht macht. Wir haben die vier Edel-Cabrios, die eher für das entspannte Cruisen benutzt werden, einmal dem nüchternen Testalltag unterzogen und decken ihre Vor- und Nachteile auf.

 

Karosserie

Mit einer Länge von 4,82 Metern hat das BMW 630i Cabrio die größte Karosserie. Ihm am nächsten kommt der Jaguar mit einer Geamtlänge von 4,79 Metern. Mercedes (4,53 Meter) und Lexus (4,54 Meter) fallen wesentlich kürzer aus. Auch in der Breite übertreffen Jaguar und BMW die Konkurrenten aus Stuttgart und Japan. Diese üppigen Maße machen sich beim Raumangebot bemerkbar. Sowohl für die Front- als auch für die Fondpassagiere bietet der Münchner die besten Platzverhältnisse. Auf Platz zwei rangiert der Brite. Im Lexus geht es vorn zwar enger zu als im Mercedes, dafür bietet er mit seinen Rücksitzen zumindest die Möglichkeit - wie auch BMW und Jaguar -, weitere Passagiere mitzunehmen. Nicht sonderlich bequem, aber immerhin. Der SL hat schlicht und ergreifend keine Rücksitze. Dafür macht der Stuttgarter mit seiner guten Übersichtlichkeit und der einfachen und logischen Bedienung wieder Punkte gut. Die Stoffverdecke von 630i und XK schränken die Sicht nach schräg hinten erheblich ein, beim SC 430 wiederum stört die hohe Heckpartie. Der Japaner bietet zwar die größte Zuladung, wer allerdings mit geöffnetem Verdeck unterwegs ist, sollte nur das ganz kleine Gepäck mitnehmen. Das Kofferraumvolumen schmilzt auf nur 135 Liter zusammen, außerdem lässt sich das Blechdach nicht wie beim SL im Kofferraum anheben. Um an das Gepäck zu gelangen, muss man das Dach komplett schließen. Der Mercedes glänzt mit einer hervorragenden Verarbeitung. Das gilt auch für den BMW, der allerdings auf unebener Fahrbahn nicht ganz so stabil wirkt. Der Jaguar zeigt, mit viel Leder und Holz ausgestattet, dass die Briten mehr Wert als bisher auf eine vernünftige Verarbeitung legen. Lediglich lose Kofferraumverkleidungen stören den guten Gesamteindruck. Einen solchen würde auch der Lexus hinterlas-sen, wenn es auf Bodenwellen nicht in den Türen und Ablagen knacken und poltern würde.

KarosserieMax. PunkteMercedes SL 350BMW 630 i CabrioJaguar XK 4.2 CabrioLexus SC 430
Raumangebot vorn10073807665
Raumangebot hinten100201211
Übersichtlichkeit7051353243
Bedienung/ Funktion10090787572
Kofferraumvolumen10040413737
Variabilität100153310
Zuladung/ Anhängelast809101014
Sicherheit150104918690
Qualität/ Verarbeitung200190187181178
Kapitelbewertung1000572545512520
 

Fahrkomfort

Dass Sportwagen meist sportlich abgestimmt sind, ist unbestritten. Im Fall unserer vier Testkandidaten stand für die Konstrukteure aber eher eine komfortable Dämpfung im Vordergrund, die die Insassen vor Stößen weitestgehend bewahren soll. Und das ist sehr gut gelungen. Der Mercedes kennt dank seines ABC-Fahrwerks keinerlei Nick- oder Wankbewegungen der Karosserie. Lange Bodenwellen meistert er mustergültig. Bei kurzen, rasch aufeinander folgenden Fahrbahnunebenheiten spüren die Passagiere allerdings ein leichtes Rütteln in den Rückenlehnen. Die für alle Körpergrößen optimal einstellbaren Sitze sind sehr bequem und verfügen über den nötigen Seitenhalt in schnell gefahrenen Kurven. Ein niedriger Geräuschpegel sowie gut erreichbare Bedienelemente und reichlich vorhandene Ablageflächen bescheren dem Stuttgarter den Kapitelsieg. Auf einem ähnlich hohen Niveau liegt das 6er-Cabrio. Seine Dämpfung ist allerdings straffer, Fahrbahnunebenheiten dringen spürbarer in den Innenraum durch. Die aufpreispflichtigen Sportsitze bieten ebenfalls viel Seitenhalt, nur die Sitzflächen sind etwas kleiner geraten. Der Jaguar schaukelt sich bei langen Wellen an der Hinterachse leicht auf, und beim Lexus wird man am deutlichsten über die Beschaffenheit der Straße informiert.

FahrkomfortMax. PunkteMercedes SL 350BMW 630 i CabrioJaguar XK 4.2 CabrioLexus SC 430
Sitzkomfort vorn150140130129114
Sitzkomfort hinten100231212
Ergonomie150120110107101
Innengeräusche5033312436
Geräuscheindruck10074727674
Klimatisierung5041373535
Federung leer200159156151146
Federung beladen200159156155150
Kapitelbewertung1000726715689668
 

Motor und Getriebe

Achtzylinder oder Sechszylinder: In dieser Fahrzeugklasse ist dies schon fast eine Glaubensfrage. Bei Jaguar und Lexus vertrauen die Verantwortlichen auf V8-Zylinder-Motoren. Der 630i von BMW ist mit einem Reihensechszylinder ausgestattet, während der Mercedes SL 350 von einem V6-Triebwerk angetrieben wird. Das Plus an Zylindern nutzen Japaner und Briten auch zu einem Leistungsvorteil aus. Die britische Katze aktiviert mit 298 PS die meiste Kraft und verfügt über 4,2 Liter Hubraum. Der Lexus kann 286 PS aus 4,3 Liter Hubraum schöpfen. 272 PS aus 3,5 Liter Hubraum reichen dem SL aus, und der BMW muss mit 258 PS aus drei Liter Hubraum auskommen. Auch beim Drehmoment haben die beiden V8-Cabrios mit 411 (Jaguar) und 419 (Lexus) Newtonmetern die Nasen vorn. BMW und Mercedes erreichen nur 300 beziehungswiese 350 Newtonmeter. Diese liegen aber deutlich früher an als bei den Achtzylindern und stehen auch über einen wesentlich breiteren Drehzahlbereich zur Verfügung. Die aus diesen Zahlen resultierenden Messwerte zeigen bei der Beschleunigung einen Vorteil für Jaguar und Lexus, die beide in 7,1 Sekunden von Null auf 100 km/h sprinten. Der SL folgt mit 7,3 Sekunden, und der 630i benötigt 7,8 Sekunden, bis er die 100-km/h-Marke durcheilt hat. Als Höchstgeschwindigkeit erzielen alle vier Kandidaten elektronisch abgeregelte 250 km/h. Weniger Einigkeit herrscht bei den Getrieben. Zwar sind alle vier Cabriolets mit einer Automatik ausgestattet, aber der etwas in die Jahre gekommene Japaner muss mit einer Fünfgang-Schaltbox auskommen, während BMW und Jaguar auf sechs Fahrstufen setzen und der SL sogar derer sieben besitzt. Den meisten Spaß bereitet es, XK und SL ihre volle Kraft abzuverlangen. Beide Getriebe wechseln die Gänge butterweich und spontan. Zudem steht in allen Lebenslagen die richtige Übersetzung bereit. Der Jaguar unterstreicht seine Agilität zudem mit einem herrlich dumpfen Sound aus den beiden Auspuffrohren, der von der Konkurrenz unerreicht bleibt. Die BMW-Schaltbox hinterlässt einen etwas ruppigeren Eindruck, und beim Lexus harmonieren die Anschlüsse nicht so richtig. Dafür läuft sein V8 seidenweich, wie übrigens auch der Jaguar-Motor. Hier können die beiden Sechszylinder nicht mithalten. Dass der Verbrauch nicht gleichzusetzen ist mit Zylinderzahl, Hubraum und Leistung, beweisen die Messwerte dieser Cabrios. Der Mercedes benötigt verhältnismäßig bescheidene 12,5 Liter pro 100 Kilometer, ihm am nächsten kommt der Lexus mit 12,9 Litern. Der BMW konsumiert 13,2 Liter, und zwar am liebsten das teure Super Plus, da ihm sonst Leistung fehlt. Die britische Raubkatze markiert mit 13,7 Litern das Schlusslicht in dieser Disziplin.

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes SL 350BMW 630 i CabrioJaguar XK 4.2 CabrioLexus SC 430
Beschleunigung150162157164164
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150120120120120
Getriebeabstufung10094919386
Kraftentfaltung5039384239
Laufkultur10088888989
Verbrauch325115108103111
Reichweite2522171619
Kapitelbewertung1000640619627628
 

Fahrdynamik

Hier schlägt die Stunde des Jaguar. Seine Lenkung arbeitet direkt, und er ist sehr ausgewogen ausbalanciert. Selbst in schnellen Kurven und bei Lastwechseln bleibt er neutral und somit leicht beherrschbar. In Verbindung mit der vorhandenen Kraft setzt er sowohl auf dem Handling-Parcours als auch beim Slalom die Bestwerte. Standfeste Bremsen sorgen zudem für ein sicheres Fahrgefühl. Nur die Bremswege selbst könnten etwas kürzer sein, was ihn schlussendlich auch den Kapitelsieg kostet. Den verbucht der BMW für sich. Er bremst am besten, kommt dem Jaguar bei der Zeitmessung am nächsten und bietet durch sein zweistufiges DSC für alle Piloten die richtige Fahrdynamikregelung. Wer das System komplett eingeschaltet lässt, wird wie beim Mercedes sehr früh in seinem Tatendrang eingebremst. Wer die erste Stufe wählt, ist überaus schnell und sicher unterwegs, und wer will, kann die elektronischen Helfer ganz abschalten. Dann wird das Heck allerdings etwas unruhig. Beim Mercedes überzeugen die überarbeitete, jetzt direkter agierende Lenkung, die beim Slalom allerdings etwas verhärtet, und die nun gut dosierbaren Bremsen. Lediglich das extreme Untersteuern stört. Dem Lexus hingegen merkt man seine Jahre an. Die gefühllose Lenkung in Verbindung mit einem heftig ausbrechenden Heck bei abgeschaltetem VSC ruft ebenso manchen Adrenalinstoß bei den Insassen hervor wie das Eigenleben der Hinterachse beim Bremsen auf Bodenwellen.

FahrdynamikMax. PunkteMercedes SL 350BMW 630 i CabrioJaguar XK 4.2 CabrioLexus SC 430
Handling150110111114105
Slalom10050596537
Lenkung10084828271
Geradeauslauf5040404241
Bremsdosierung3020201816
Bremsweg kalt150133142127135
Bremsweg warm150138146129130
Traktion10048465044
Fahrsicherheit15011011511495
Wendekreis20117119
Kapitelbewertung1000744768752683
 

Umwelt und Kosten

Der BMW kann beim Grundpreis, bei den Werkstattkosten, der Versicherung und der Steuer punkten, was ihm den Kapitelsieg beschert. Beim Jaguar verhindern sein üppiger Anschaffungspreis, schlechte Emissionswerte und gepfefferte Werkstattkosten eine bessere Platzierung. Der hohe Preis macht auch dem Mercedes zu schaffen, der dafür mit niedrigen Kraftstoffkosten und Emissionswerten glänzt. Der Lexus wiederum überzeugt vor allem beim Preis.

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes SL 350BMW 630 i CabrioJaguar XK 4.2 CabrioLexus SC 430
Bewerteter Preis675196220173223
Wertverlust50
Ausstattung2547474848
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung5027242825
Werkstattkosten2034413041
Steuer1034373030
Versicherung4031332730
Kraftstoff5524212123
Emissionswerte2583776978
Kapitelbewertung1000476500426498
 

Fazit

Mit einem sehr knappen Vorsprung kann der SL den BMW auf den zweiten Platz verweisen. Er ist einfach der klassische Roadster, der am ausgewogensten erscheint. Der große BMW ist für all jene die richtige Wahl, die auch mal mehr als nur einen Passagier zur Ausfahrt einladen wollen, zudem auf den Preis achten und auf Fahrdynamik nicht verzichten können. Der neue Jaguar begeistert mit seinem Motor und seiner Dynamik. Beim Preis scheiden sich allerdings die Geister. Der Lexus kann mit der Konkurrenz nicht ganz mithalten. Für ihn sprechen aber der seidenweiche V8-Motor und der günstige Preis.

Gesamtbewertung

Max. PunkteMercedes SL 350BMW 630 i CabrioJaguar XK 4.2 CabrioLexus SC 430
Summe50003158314730062997
Platzierung1234

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