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Geht auch ganz einfach:

Porsche Turbo Historie Porsche Turbo Historie

Der Porsche 911 Turbo ist das Top-Ass jeden Auto-Quartetts. Ein Überblick über die Geschichte des Sportwagens

Als sich auf dem Pariser Autosalon im Oktober 1974 Menschen auf dem Porsche-Stand drängeln, ahnt noch keiner, dass sie der Geburt einer Ikone beiwohnen – dem Synonym für Sportfahrzeugen schlechthin. Der Turbo gehört heute zur Porsche-Tradition wie die Zahl 911 zu Sportwagen. Sein Abgasturbolader machte die Aufladung hoffähig – nicht nur bei Ottomotoren.

1975 kommt der Turbo (intern 930 genannt) zum Händler und übertrifft den Carrera leistungs- und preismäßig bei weitem. Verlangt Porsche für einen 911 Carrera mit 210 PS 44230 Mark (22614 Euro), so müssen für den 260 PS starken Turbo üppige 65800 Mark (33643 Euro) bezahlt werden. Zum Vergleich: Der 50 PS VW Golf kostet nur etwa 8000 Mark (4090 Euro). Dafür schaffte der Sportsfreund den Sprung in die Sprinter-Bestenliste.

Dank Abgasturbolader KKK3 sind die 100 km/h in sechs Sekunden erledigt, Schluss ist erst bei 250 km/h. Doch der Weg dorthin ist das eigentlich Eindrucksvolle: Wenn der Turbo in den Ladebereich kommt, ist es vorbei mit der Gemütlichkeit, schlagartig stehen die 260 PS zur Verfügung und wollen den Asphalt aufreißen.

Der Hecktriebler mit manueller Viergangschaltung fordert eine harte Hand, sonst schlägt er mit dem Heck um sich wie ein durchgehender Hengst – trotz großem Heckspoiler mit Gummilippe für verbesserten Anpressdruck.

Die erste Motorengeneration wird bis 1977 gebaut, danach erhält der drei Liter große Sechszylinderboxer eine Hubraumerweitung auf 3,3-Liter. Damit steigt neben dem Preis von 78500 Mark (40136 Euro) auch die Leistung auf satte 300 PS. Der Turbo rennt jetzt 260 km/h und erledigt den klassischen 100er-Sprint in unter sechs Sekunden. Die Optik bleibt allerdings unverändert.

Ab September 1984 werden Targa und Cabrio im Werksturbo-Look mit Spoiler-Kit und Kotflügelverbreiterung vertrieben, unter der Heckklappe arbeitet aber weiterhin ein Saugmotor. Allerdings verlangt Porsche für den Karosserieumbau 20 Prozent Aufpreis.

Erst im Februar 1987 erhält das Blendwerk endlich den Druck, den es verspricht: den KKK-Turbolader für 300 PS. Mit 145000 Mark (74137 Euro) ist das leistungsstarke Cabrio aber nicht gerade preiswert. Im letzten Modelljahr des 930 mit Faltenbalg-Stoßstangen wird dem Turbo noch ein Fünfganggetriebe spendiert. Das Turbo Cabrio wird lediglich zwei Jahre, bis 1989, produziert.

Im März 1990 kommt wieder eine Ablösung. Der 964, als Carrera- Coupé -Version mit Saugmotor und 250 PS schon seit 1988 auf dem Markt, erhält als Turbo Coupé einen 3,3-Liter Sechszylinder mit 320 PS, gut für 270 km/h. Leistungshungrige erhalten ab 1992 den Turbo S mit 381 PS. Abgelöst wird der 3,3-Liter Motor allerdings schon ein Jahr später durch den 3,6-Liter Boxer, der nun 360 PS auf die Hinterachse überträgt. Ein Cabrio mit Turboaufladung fehlt im Modellprogramm.

Auf der IAA 1993 debütiert der stilistisch stark überarbeitete 911, intern 993 genannt. Ein Jahr später stellt Porsche den neuen Turbo vor. Zwar weiterhin mit 3,6-Liter Hubraum, aber nun mit zwei Turboladern und 408 PS. Erstmals setzt Porsche bei seiner Spitzenmotorisierung auf Allradantrieb, um den brutalen Vortrieb besser in den Griff zu bekommen. Der Turbo fährt jetzt in einer neuen Dimension: über 300 km/h. 1995 werden in einer Kleinserie von 14 Exemplaren Turbo-Cabrios mit dem „alten“ 3,6-Liter Boxer-Turbo mit 360 PS hergestellt – noch ohne Allradantrieb. Ab 1996 gibt es wieder eine Werksleistungssteigerung auf 430 PS. 1998 kommt das „Sport“ Coupé 993 Turbo S mit 450 PS für kurze Zeit in den Handel.

Die größte Umstellung erhält die Stuttgarter Ikone aber im September 1997: Die sechs Zylinder im intern 996 genannten 911werden von Wasser umspült. Ein Bruch mit der langen luftgekühlten Historie. Für Diskussionsstoff sorgen auch die Scheinwerfer, die wirken, als wären zwei Spiegeleier auf der Kofferraumhaube zerlaufen. Zwei Jahre nach dem Debüt des 996 rotieren wieder zwei Turbinen im Inneren, nun für 420 PS gut. Die Kraft wird auf alle vier Räder übertragen. Zwischen Sommer 2003 und 2005 wird auch eine offene Version des Turbo mit 420 PS angeboten. Ein umfassendes Facelift, nun wieder mit Rundscheinwerfern, erhält Porsches Bestseller 2004.

Im Juni 2006 folgt das Turbo Coupé mit sattes 480 PS, zwangsbeatmet von zwei Ladern, Spitze 310 km/h, von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden. Nach zweijähriger Pause steht auch ab diesem September endlich wieder ein Turbo Cabrio für 150862 Euro bei den Händlern.
Fabian Hoberg

» zum Porsche 911 Turbo Cabrio

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