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Alle Tests zum Porsche 911

Neuer Porsche 911 GT3 (2021): Erste Testfahrt Beeindruckende GT3-Testrunden

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Erste Testfahrt im neuen Porsche 911 GT3 (2021)
  2. Neuer Porsche 911 GT3 (2021): 992 schneller als 991
  3. Beeindruckende Stabilität im neuen Porsche 911 GT3 (2021)
  4. Neuer Porsche 911 GT3 (2021) mit Rennmotor

Die erste Testfahrt im neuen Porsche 911 GT3 (2021) zeigt eindrucksvoll, warum die Generation 992 so unfassbar viel schneller als der Vorgänger ist!

Es passiert immer wieder: Bei jeder ersten Testfahrt in einem neuen Porsche 911 GT3 (2021) kommt Wehmut auf. Das war es jetzt, noch einen wird es nicht geben. Seine Zeit ist vorbei, Saugmotoren haben keine Zukunft. Die Turbos übernehmen. So war es schon beim letzten Mal. Es war auf der Rennstrecke am Bilster Berg, der versteckten Asphalt-Achterbahn in Ostwestfalen, die die Handschrift von Walter Röhrl trägt. Eine kleine Nordschleife für Auserwählte. Hier hatten wir seinerzeit innerlich schon leise Abschied vom GT3 genommen. Doch die Trauer war vollkommen unnötig, denn Porsche ist wieder hier, und die Zuffenhausener:innen haben erneut einen neuen GT3 dabei – mit Saugmotor natürlich. Was man am bisherigen GT3 noch verbessern konnte? Einfach alles. Was das bedeutet? Eine Rundenzeit auf dem Nürburgring von 6:59,927 Minuten. Damit ist der neue Porsche 911 GT3 (2021) der 992-Baureihe gigantische 17 Sekunden schneller als sein Vorgänger. Einen größeren Sprung hat bisher kein Generationswechsel gemacht. Die nur zehn PS und zehn Newtonmeter mehr haben damit allerdings nichts zu tun.

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Der Porsche 911 GT3 im Video:

 
 

Erste Testfahrt im neuen Porsche 911 GT3 (2021)

Die Entwickler setzten sich anscheinend durch und brachen den Kostenwächtern ihre spitzen Minen ab. Anders lässt es sich nicht erklären, wie sie dem neuen Porsche 911 GT3 (2021) erstmals eine Doppelquerlenkerachse an der Vorderachse spendieren konnten. Die komplett neu entwickelte Konstruktion basiert auf der des Le Mans-911 RSR. Rennsporttechnik par excellence. Dämpfer und Federn sind von der Radführung befreit und können sich deutlich sensibler auf ihre Arbeit konzentrieren. Die Sturzsteifigkeit nimmt klar zu und sorgt für ein besseres Abstützen des kurvenäußeren Rads. Passend dazu wurden an den hinteren unteren Querlenkern die Gummi-Elemente gegen zusätzliche nahezu spielfreie Kugelgelenke getauscht. So investiert man in die Zukunft. Das Ergebnis beeindruckt schon auf der ersten Testfahrt nachhaltig. Der GT3 liegt atemberaubend authentisch in der Hand. Im Porsche muss man nicht lange über den richtigen Einlenkpunkt nachdenken oder über die perfekte Linie zum Scheitelpunkt philosophieren – es passiert einfach, als wäre es das Leichteste der Welt. In keinem anderen Supersportler lässt sich so schnell der Rhythmus einer Strecke aufnehmen wie hier. Im neuen Porsche 911 GT3 (2021) ist man nicht nur der:die Pilot:in, der:die am Limit mit der Technik diskutiert. Man fühlt sich eher als wichtige:r Impulsgeber:in im intensiven Dialog mit der Technik – als Teil des Systems. Das liegt aber nicht allein am neuen Fahrwerk.

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Neuer Porsche 911 GT3 (2021): 992 schneller als 991

Karosserie und Technik des neuen Porsche 911 GT3 (2021) mussten für ein perfektes Leistungsgewicht abspecken. Unter anderem besteht die Fronthaube nun aus Karbon – das Dach auf Wunsch auch. Die größeren, schwereren Bremsen werden durch leichtere Felgen kompensiert. Die Abgasanlage verlor trotz zweier Ottopartikelfilter und massiver Kats ebenfalls zehn Kilogramm – ein Kunststück. Leichtbauscheiben senken das Gewicht zusätzlich. Am Ende wiegt der GT3 mit 1360 Kilogramm unabhängig von der größeren, schwereren Ausgangsbasis der 992-Modelle nicht mehr als sein Vorgänger auf 991-Basis. Das spürt man in jeder Kehre. Der GT3 zieht auf der ersten Testfahrt ohne Wenn und Aber in den vorgegebenen Radius, stützt sich massiv über die 20-Zoll-Räder vorn und die 21-Zöller hinten mit irrsinnigem Grip ab. Die ausgefeilte Aerodynamik sorgt dabei für massiven Anpressdruck. Im Vergleich zum Vorgänger ermöglicht der hintere – aus dem Rennsport übernommene – Flügel bis zu 150 Prozent mehr Druck auf der Hinterachse. Dazu hat Porsche die hängende Anordnung übernommen. Sie bewirkt, dass der Fahrtwind die aerodynamisch wichtigere Unterseite des Spoilers störungsfrei umströmen kann. Auch bei den Frontdiffusoren hat Porsche Raum für Optimierung gefunden: In Kombination mit der Spoilerlippe erreichen sie eine gleichmäßige Anströmung des vollverkleideten Unterbodens. An der Hinterachse geht die Rechnung dann auf: Der Heckdiffusor mit seinen großen Finnen beschleunigt den Luftstrom und saugt den neuen Porsche 911 GT3 (2021) zusätzlich auf die Straße.

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Beeindruckende Stabilität im neuen Porsche 911 GT3 (2021)

Die Balance und die Stabilität, die der neuen Porsche 911 GT3 (2021) dem:der Fahrer:in bei hohem Tempo anbietet, ist das wohl derzeit Beste, was im Supersportsegment erfahrbar ist. Keine Frage: Das alles ist schon Grund genug, um den neuen GT3 mit Lob zu überschütten. Schließlich realisiert dieses Gesamtpaket eine beeindruckende Bestzeit auf dem Ring. Auch hier bei der ersten Testfahrt am Bilster Berg gleicht eine Runde der anderen. Kein anderes Auto ist so verlässlich und zugleich so schnell wie der GT3. Sein Grenzbereich fällt nicht über dich her, sondern lädt dich ein, jederzeit ans Limit zu gehen. So fühlt sich Perfektion an. Aber all das würde auch mit einem Turbotriebwerk funktionieren. Was den neuen Porsche 911 GT3 (2021) unverwechselbar macht, ist sein Motor. 510 PS und 470 Newtonmeter sind heute zwar nichts Besonderes mehr, damit dürften bald die ersten Kompaktsportler um die Ecke kommen. Doch 9000 Touren hat keiner zu bieten. Es gibt keinen zweiten Motor, der sich so intensiv durch alle Drehzahlregionen arbeitet und keinen, der dabei so ungeniert seine Leistung herausschreit wie er. Er sollte allen Soundingenieur:innen als Vorlage dienen.

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Neuer Porsche 911 GT3 (2021) mit Rennmotor

Der Vierliter-Sechszylinder-Boxer mit starrem Ventiltrieb des neuen Porsche 911 GT3 (2021) basiert auf dem Rennaggregat des 911 GT3 R, wird über Einzeldrosselklappen beatmet und verfügt über eine Trockensumpfschmierung für optimale Schmierung bei hoher Querbeschleunigung. Er ist ein Rauschmittel mit Suchtgefahr. Einer, der Leistung zelebriert und sein Temperament nicht hinter einem aufgeblasenen Drehmoment versteckt. Und das Doppelkupplungsgetriebe – auch mit manuellem Getriebe erhältlich – dirigiert den Triebsatz dabei immer im perfekten Takt. Die Zuffenhausener:innen verzichten beim GT3 auf das Achtgang-Getriebe mit seinen vier Wellen und nutzen das Siebengang-Getriebe mit sieben Übersetzungsverhältnissen auf drei Wellen. Warum? Weil der lang übersetzte achte Gang dem GT3 nicht steht. Aber in erster Linie deshalb, weil das Siebengang-Getriebe 17 Kilogramm leichter ist. Auch Rallye-Legende Walter Röhrl dreht hier seine Runden im neuen GT3. Er gehört zu Porsche wie Werksfahrer Jörg Bergmeister. Kaum ein anderer Rennfahrer hat mehr Rennrunden in einem 911 absolviert als Bergmeister. Beide stehen nach der ersten Testfahrt bewundernd neben dem neuen Porsche 911 GT3 (2021). "Da kannst du einen Haken dranmachen, was die Ingenieure da abgeliefert haben …", kommentiert Jörg Bergmeister den zufriedenen Blick von Walter Röhrl, der bestätigend nickt. Mehr gibt es nicht zu sagen.

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