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Nürburgring Touristenfahrten 2024: Kosten/Ticket Das kosten die Karten für die Nordschleife

Alexander Koch Chefredakteur Digital
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Inhalt
  1. Nürburgring-Nordschleife: So funktioniert es!
  2. Touristenfahrt über Nürburgring-Nordschleife: Regeln
  3. Was kosten die Tickets für die Grüne Hölle?
  4. Die Öffnungszeiten am Nürburgring
  5. Wie schnell darf ich fahren?
  6. Wie laut darf mein Auto sein?
  7. Was im Not- oder Pannenfall machen?
  8. Was kostet ein Unfall auf der Nürburgring Nordschleife?
  9. Wer haftet im Schadensfall?
  10. Was sagt die Versicherung zur Nordschleifen-Fahrt?
  11. Kann ich ein Auto für die Touristenfahrt mieten?
  12. Alternative zum Selberfahren: Ringtaxi
  13. Erfahrungsbericht

Eine Touristenfahrt über die Nürburgring-Nordschleife ist verlockend, sollte aber nicht ohne Vorbereitungen geschehen: Was ist an der Nordschleife und der Grand-Prix-Strecke zu beachten, welche Regeln gibt es und wie steht die Versicherung im Falle eines Unfalls dazu? Außerdem nennen wir Kosten für Tickets und Öffnungszeiten!

 

Nürburgring-Nordschleife: So funktioniert es!

Einmal die Strecke des 24h-Rennens abfahren, sich wie ein Rennprofi fühlen und über die Nürburgring-Nordschleife brettern – die meisten werden wohl wissen, dass es dank der Touristenfahrten tatsächlich möglich ist. Für die Fahrt durch die Grüne Hölle muss lediglich ein Ticket gezogen werden, das an der Zufahrtsschranke gescannt wird. Die AUTO ZEITUNG nennt die wesentlichen Informationen zu den Touristenfahrten über die Nürburgring-Nordschleife, etwa die Öffnungszeiten der Rennstrecke, mit welchen Kosten für ein Ticket zu rechnen ist und welche Regeln bei der Fahrt über die legendäre Rennstrecke gelten. Wir erklären aber auch, wie man sich im Pannen- oder Notfall verhalten sollten und ob bei einem Unfall überhaupt noch ein Versicherungsanspruch besteht. Auf gehts! Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Honda Civic Type R (2022) mit Nürburgring-Nordschleifen-Rekord (Video)​:

 
 

Touristenfahrt über Nürburgring-Nordschleife: Regeln

Die Nürburgring-Nordschleife wird gerade in den Sommermonaten stark befahren, dementsprechend hoch ist natürlich auch das Risiko für einen Unfall während einer Touristenfahrt. Überhaupt sollten man sich der Risiken wie auch der Pflichten bewusst sein, die man mit der Fahrt über die malerisch in der Eifel gelegenen Rennstrecke eingeht. Die Grundvoraussetzung, eine Touristenfahrt über die Nürburgring-Nordschleife absolvieren zu dürfen, ist ein Mindestalter von 18 Jahren, ein gültiger Führerschein und ein straßenzugelassenes sowie verkehrstüchtiges Auto. Auch Führerschein und Kraftfahrzeugschein müssen immer mit dabei sein. Ausländische Fahrzeuge müssen zudem einen Versicherungsnachweis mit sich führen.

Nicht nur der fahrbare Untersatz muss der Straßenverkehrsordnung entsprechen, auf der Strecke gilt auch die StVZO. Regeln wie das Rechtsfahrgebot und links überholen finden also auch in der Grünen Hölle ihre Anwendung. Darüber hinaus weisen die Betreiber:innen auf weitere Grundregeln hin: Auf der gesamten Strecke gilt ein absolutes Halteverbot, bestehende Geschwindigkeitsbegrenzungen sind immer einzuhalten. Die gelbe Flagge weist auf eine Gefahrenstelle hin: Dann ist strengstes Überholverbot angesagt und es gilt ein Tempolimit von 50 km/h. Sollte das eigene Auto Öl, Benzin oder andere Flüssigkeiten verlieren, muss es sofort am Streckenrand abgestellt werden. Wie sich in einem Pannen- oder Unfall zu verhalten ist, ist in einem weiteren Absatz unten erklärt. Übrigens: Eine Stoppuhr darf während der Fahrt nicht mitlaufen.

 

Was kosten die Tickets für die Grüne Hölle?

Ab dem 17. März bis Mitte November 2024 kann wieder jeder mit dem eigenen Auto oder Motorrad über die berühmte Rennstrecke fahren. Die Runde durch die Grüne Hölle kostet von Montag bis Donnerstag 30 Euro, von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen 35 Euro. Auf der Grand-Prix-Strecke gibt es – unabhängig vom Wochentag – den 15-Minuten-Stint für 35 Euro. Die Saisonkarte kostet wie im vergangenen Jahr 3000 Euro und berechtigt zum Fahren auf der Nordschleife und der Grand-Prix-Strecke.

Tickets für die Touristenfahrt über die Nürburgring-Nordschleife sind auch weiterhin im blauen Ticket Office gegenüber der Nordschleifen-Zufahrt zu den regulären Öffnungszeiten erhältlich. Die andere Möglichkeit ist, online ein Ticket auf der Nürburgring-Website zu erwerben. Dafür ist eine Registrierung notwendig. Dort gelten aber auch die Zugangsdaten des nicht mehr aktiven Green Hell Driving-Portals. Über den Account können dann eine Green Hell Card bestellt, Guthaben aufgeladen und Tickets gebucht werden. Bei einer Guthaben-Aufladung von 100 Euro gibt es über das Bonussystem zehn Prozent zusätzlich aufs Ring-Konto, also insgesamt 110 sogenannter Green Hell Credits (GHC). Ein GHC entspricht einem Euro. Bei 200 Euro gibt es ein Plus von 15 Prozent (230 GHC) und bei 500 Euro 20 Prozent (600 GHC). Über den Account sind zudem alle Aufladungen, Buchungen und Karten einsehbar. Auf der Homepage kann man auch Touristenfahrten-Guthaben zum Verschenken kaufen. Den Wert kann man individuell eingeben.

 

Die Öffnungszeiten am Nürburgring

In der Regel hat das Infocenter am Nürburgring von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Je nach Programm auf der Grand-Prix-Strecke oder der Nürburgring-Nordschleife sind die Öffnungszeiten der Rennstrecke sehr unterschiedlich oder die Strecke ist komplett gesperrt.

Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, prüft die Öffnungszeiten im Internet auf nuerburgring.de/open-hours.

 

Wie schnell darf ich fahren?

Unter Einhaltung der Straßenverkehrsordnung und der abschnittsweisen Geschwindigkeitsbegrenzungen erlaubt die Nürburgring-Nordschleife so schnell zu fahren, wie es "der Streckenabschnitt, Dein Auto, Deine Fahrerfahrung und der Verkehr zulassen". Gefahrenstellen sollten mit maximal 50 km/h passiert werden, bei als "Baustelle" gekennzeichneten Abschnitten ist die jeweils angegebene Geschwindigkeitsbeschränkung . 

Tipp: Generell lieber etwas langsamer fahren, die Strecke genießen und das Risiko meiden.

Damit bleibt die Zeitjagd genau:


 

Wie laut darf mein Auto sein?

Die Nürburgring-Nordschleife ist verpflichtet, Schall-Grenzwerte einzuhalten. Daher gibt es auch bei den Touristenfahrten Lärmmessungen. Generell gilt: Bei der Nahfeldmessmethode ist ein Lärmgrenzwert von 95 dB(A) einzuhalten, bei der Vorbeifahrt dürfen nicht 130 dB(A) überschritten werden. Autos, die diese Werte überschreiten, können von Touristenfahrten ausgeschlossen werden. Auch dann, wenn die Grenzwerte im Fahrzeugschein eingetragen sind. Gleiches gilt bei defekter oder unzulässig veränderter Auspuffanlage.

 

Was im Not- oder Pannenfall machen?

Bei einem Unfall, einem Notfall oder einer Panne auf der Nürburgring-Nordschleife keinesfalls weiter- oder rückwärts fahren, schreibt die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG auf ihrer Website. Ohne sich in Gefahr zu bringen, sollten die Betroffenen selbst oder die Zeug:innen das Auto oder die Unfall- beziehungsweise Gefahrenstelle absichern. Handelt es sich nicht um einen Unfall, bei dem Erste Hilfe zu leisten ist, sollte man sich möglichst schnell hinter der Leitplanke in Sicherheit begeben. Unter der Notrufnummer 0800/0302 112 die Situation schildern und die Anzahl der Verletzten nennen.

Tipp: Es empfiehlt sich, die Nummer noch vor der Fahrt durch die Grüne Hölle im Handy abzuspeichern. 

 

Was kostet ein Unfall auf der Nürburgring Nordschleife?

Ebenso berüchtigt wie die Nürburgring Nordschleife sind die Unfälle, die bei Touristenfahrten nicht ausbleiben. Doch was kostet eigentlich ein Crash auf der Nordschleife? Nehmen wir an, ein Auto kommt von der Strecke ab und zieht ein paar der Streckenbegrenzungen dabei in Mitleidenschaft. Nun müssen Abschleppwagen (600 Euro) und Service-Mobil (150-200 Euro) kommen, um das beschädigte Fahrzeug abzuholen und die Barrieren zu reparieren.

Die Reparatur der Leitplanken schlagen mit rund 70 Euro zu Buche – pro Meter. Müssen also nach einem Unfall fünf Meter Begrenzung ersetzt werden, wären das zusätzlich zu den Anfahrtskosten des Service-Mobils nochmal rund 350 Euro für die Reparatur. Sollte sich das beschädigte Metall geradebiegen lassen, wären das stattdessen rund 20 Euro pro Meter. In der Regel hat es auch die in zwei Meter Abstand stehenden Pfosten (zwei Stück auf fünf Meter) hinter der Barriere erwischt, womit sich nochmal rund 80 Euro pro Stück addieren.

Wenn das Safety-Car ausrücken muss, verschlingt das fast 100 Euro für 30 Minuten. Damit wären wir in unserer Beispielrechnung schon bei weit über 1000 Euro plus Mehrwertsteuer. Ein kleiner Fahrfehler kann an der Nürburgring-Nordschleife also schnell mal vierstellige Kosten nach sich ziehen, doch am Ende hängen die Kosten natürlich vor allem von der Heftigkeit des Unfalls ab.

 

Wer haftet im Schadensfall?

Bei Touristenfahrten über die Nürburgring-Nordschleife gilt, dass alle Teilnehmenden für sich selbst haften. Wie die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG weiter erklärt, sind verursachte Schäden an der Strecke sofort zu melden. Die entstandenen Kosten für die Reparatur und den Einsatz des Streckensicherungspersonals müssen Verursachende bezahlen.

 

Was sagt die Versicherung zur Nordschleifen-Fahrt?

Wer mit gutem Gewissen über die Nürburgring-Nordschleife fahren möchte, schaut vorher in seine Versicherungsunterlagen: Viele Versicherer haben nämlich eine Klausel im Vertrag, in der Versicherungsleistungen im Falle eines Unfalls auf einer Rennstrecke ausgeschlossen sind. In diesem Falle sollte man besser auf das eigene Auto verzichten und einen Rennwagen für die Runde mieten – die Erklärung dazu folgt im nächsten Absatz.

Was die Versicherungsklausel für die Praxis bedeuten kann, zeigte die Klage eines Ford-Fahrers gegen seine Versicherung (Az.: 20 U 213/16): Sie hatte die Zahlung mit dem Hinweis verweigert, dass "Touristenfahrten auf offiziellen Rennstrecken" vom Versicherungsschutz ausgenommen seien. Das Argument des Ford-Fahrers, die Touristenfahrten der Nürburgring-Nordschleife werde als "mautpflichtige Einbahnstraße" und nicht als Rennstrecke bezeichnet, wurde mit der Begründung abgewiesen, dass es sich um eine offizielle Rennstrecke handele, die dem öffentlichen Verkehr nicht zugänglich sei. Wer solch eine Klausel nicht im Vertrag hat, sich an die Straßenverkehrsordnung hält, defensiv fährt und somit keine Angriffsfläche bietet, der hat auch eine faire Chance, eventuelle Schäden bezahlt zu kriegen.

Tipp: Wer ganz sicher gehen möchte, wendet sich an seine Versicherung und klärt vorab, ob ein Schadensfall auf der Nürburgring-Nordschleife gedeckt wäre.

 

Kann ich ein Auto für die Touristenfahrt mieten?

Wer sein eigenes Auto auf der Nürburgring-Nordschleife nicht nutzen möchte oder es aus Versicherungsgründen nicht nutzen darf, hat unter anderem bei diesen beiden Anbietern ringtaxi.com oder rent4ring.de die Möglichkeit, sich ein für die Rennstrecke fit gemachtes Auto zu mieten. Der Preis etwa für einen Suzuki Swift Sport für die erste Runde startet bei 159 Euro. Je nach Anbieter sind Runden, aber nicht das Rundenticket und der Kraftstoff oder eine Runde einschließlich Ticket und Kraftstoff enthalten. Beide Anbieter haben auch stärkere Autos für entsprechend teurere Konditionen im Programm.

 

Alternative zum Selberfahren: Ringtaxi

Um eine Runde über die Nürburgring-Nordschleife zu absolvieren, muss man sich nicht zwingend selbst ans Steuer setzen. Für alle, die lieber als Beifahrer:in die Geschwindigkeit und den Adrenalinkick genießen wollen, bieten die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG und unterschiedliche andere Anbieter ein Ringtaxi an. Bei nuerburgring.de, ringtaxi.com, adrenalin-renntaxi.de oder getspeed-racetaxi.de stehen verschiedene Fahrzeuge zu unterschiedlichen Preisen pro Co-Pilot-Runde zur Auswahl. Egal ob im Mercedes-AMG GT R Pro, McLaren 720SPorsche 911 GT3, BMW M5 CS, BMW M3 CompetitionBMW M2 CS Racing oder einem anderen Sportler. Ab rund 300 Euro kann man sich einen Platz auf dem Beifahrersitz reservieren. Erstmals ist auch ein E-Auto als Ringtaxi im Einsatz. Die Kooperation zwischen Scherer-Rennfahrer:innen, Getspeed und Schneider Electric ermöglicht seit Mai 2022 eine Renntaxi-Runde auf der Nürburgring-Nordschleife im Audi RS e-tron GT.

 

Erfahrungsbericht

Einmal selbst über die Nordschleife fahren – ein Traum vieler, für den es gar nicht viel braucht. Der wichtigste Punkt ist natürlich das Auto. Wer sein eigenes nicht unnötigen Gefahren aussetzen will, ist mit einem Mietauto, die es direkt an der Strecke gibt, gut beraten. Und nicht zu Beginn dem PS-Rausch verfallen – weniger ist hier mehr. Die Nordschleife ist anspruchsvoll und will im wahrsten Sinne des Wortes "erfahren werden". Ein gut beherrschbares Auto ist also von Vorteil. Das Auto meiner Wahl für die ersten Nordschleifen-Kilometer: ein Skoda Octavia RS mit 245 PS (180 kW), Frontantrieb und Handschaltung. Eine sehr gute Wahl, weil ich bereits nach wenigen Metern ein gutes Vertrauen in das Auto habe. Die ersten Runden soll es darum gehen, die Strecke kennenzulernen. Gar nicht so einfach, bei knapp 20 anspruchsvollen Kilometern durch die Eifel. Sich Bremspunkte merken, Kurven-Abfolgen einprägen und ein Gefühl für die richtigen Geschwindigkeiten bekommen sind die Basics, die sich jeder Neuling erst einmal aneignen sollte.

Bei Touristenfahrten ist man dabei in der Regel auf sich allein gestellt, muss die Strecke aber dennoch mit vielen anderen teilen. Daher ist der zweite wichtige Punkt: Rücksicht nehmen und die Regeln befolgen. Auf der Nordschleife gilt die Straßenverkehrsordnung, überholt wird also stets links. Es wird kein Rennen gefahren, es gibt immer mindestens eine Person, die schneller ist. Das muss man akzeptieren. Dann macht die Fahrt auch tatsächlich mehr Spaß. Runde für Runde wird man warm mit Auto und Strecke. Knifflige Stellen verlieren ihren Schrecken und die Suche nach der eigenen Ideallinie wird zum motivierenden Element. Ich lasse mich weder von den anderen Fahrzeugen, noch von den zahlreichen Besuchenden an der Strecke ablenken oder zu abenteuerlichen Manövern ermutigen. Erstaunlich, wie vielfältig und anspruchsvoll die Nordschleife auch nach mehreren Runden bleibt. Grüne Hölle, Eifel-Achterbahn – ihre Spitznamen trägt sie definitiv zurecht. Als ich den Wagen unbeschadet wieder abstelle, habe ich mein Ziel erreicht. Ich muss weder für frische Leitplanken aufkommen, noch Crash-Videos im Internet fürchten. Aber endlich kann ich mitreden, wenn meine Kolleg:innen wieder über Schwedenkreuz, Karussell oder Pflanzgarten fachsimpeln.

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