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Alle Tests zum Mercedes CLK

Mercedes CLK 63 AMG Black Series: Tracktest Im Silberpfeil hart am Limit

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Mercedes CLK 63 AMG Black Series im Tracktest
  2. 507 PS aus 6,2 Litern Hubraum im CLK 63 AMG BS
  3. Eckdaten
  4. Technische Daten
  5. Messwerte
  6. Fazit

Fette 507 PS, die Spitze auf 300 km/h begrenzt und 4,1 Sekunden für den Sprint auf 100 – der Mercedes CLK AMG Black Series im Tracktest. Auf dem Hockenheimring bringt Kurt Thiim den AMG an seine Grenzen!

Von der Rennstrecke auf die Straße – diese aufregende Bewegungsrichtung hat der Mercedes CLK 63 AMG Black Series. Das Formel1-Safety-Car stand Pate für dieses Rennstrecken-optimierte Sondermodell. Der Black Series ist zwar nicht limitiert, doch im vorgesehenen Produktionszeitraum können nur rund 700 Exemplare gebaut werden. Die Optik ist brutal, besonders die Heckpartie mit den vier Auspuffendrohren und der Verkleidung für den Kühler des Hinterachsdifferenzials, findet Rennprofi Kurt Thiim. Von schwäbischer Zurückhaltung ist da nichts mehr übrig geblieben. Thiim muss es wissen, er war jahrelang DTM-Werksfahrer bei AMG-Mercedes. Das Black Series-Paket umfasst aber vor allem technische Optimierungen: 507 statt 481 PS, Zusatzkühler für Getriebe-, Differenzial- und Motoröl. Die Hinterachsübersetzung ist um sechs Prozent kürzer, die Siebengangautomatik schaltet im manuellen Modus nicht selbständig rauf oder runter und ist rund 20 Prozent schneller als im automatischen Sport-Modus. Das Gewindefahrwerk des Mercedes CLK 63 AMG Black Series lässt sich wie bei einem Rennwagen komplett einstellen. Massive Domstreben stützen die Federbeine gegeneinander ab und verleihen dem Black Series-CLK mehr Steifigkeit.

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Mercedes CLK 63 AMG Black Series im Tracktest

"Das kleine Lenkrad des Mercedes CLK 63 AMG Black Series liegt sehr gut in der Hand, die Schalensitze passen wie ein zweite Haut. Doch der schwer entflammbare Stoffbezug wirkt in einem 140.000-Euro-Auto etwas billig. Auch das Gurtschloss ist nicht optimal platziert", sagt Thiim nach der ersten Sitzprobe in der Hockenheimring-Boxengasse. Der Druck auf den Starterknopf weckt den stimmgewaltigen 6,2-Liter-V8. Thiim stellt das ESP ab, wechselt in den manuellen Schaltmodus und verabschiedet sich mit zwei fünf Meter langen schwarzen Strichen aus rauchendem Gummi in Richtung Grand-Prix-Kurs. "Meine Güte, geht der Apparat vorwärts", entfährt es dem Dänen. Recht hat er: Unser Testexemplar beschleunigt in nur 13,5 Sekunden auf 200 km/h – der knapp 1,7 Tonnen schwere Black Series ist nur eine Sekunde langsamer als ein Porsche Turbo. Die Haupttribüne reflektiert den herrlichen Ballersound, als Thiim auf Bestzeitenjagd geht. Erste Kurve anbremsen aus 195 km/h, runter bis auf 111 km/h und wieder voll beschleunigen bis zur Rechtskurve vor der langen Parabolika. Thiim: "Diese Rechts zieht sich am Ende zu, du musst hier weit runter mit der Geschwindigkeit – von 201 bis auf 66 km/h. Die brachiale Motorleistung ohne ESP zu dosieren, erfordert viel Gefühl. Das Drehmoment überfordert selbst das Haftungsvermögen der extremen Sportreifen in Sekundenbruchteilen." Der Schub will bis zur Spitzkehre nie enden, bei knapp 240 km/h wirft Thiim im Mercedes CLK 63 AMG Black Series den Anker, die Kehre selbst verträgt nur 45 km/h. Die Bremse macht das nicht lange mit. "In meiner zweiten, schnelleren Zeitrunde musste ich schon früher anbremsen, an eine dritte ernsthafte Runde war nicht zu denken. Die Bremsanlage ist groß genug, aber die Kühlung sollte verbessert werden", berichtet unser Pilot später.

 

507 PS aus 6,2 Litern Hubraum im CLK 63 AMG BS

Auf die Kehre folgen die Kurven vor der Mercedes-Tribüne und schließlich der Eingang ins Motodrom. Thiim: "Vor den Kurven blitzschnell herunterschalten fällt nicht leicht. Die Automatik verweigert sich da zu hohen Drehzahlsprüngen. Aber keine Sorge, der drehzahlgierige Motor hat in allen Lebenslagen so viel Dampf, das klappt auch alles einen Gang höher als gewollt." Mit 163 km/h rast er auf die Sachskurve zu. Die Vorderachse und die Lenkung sind spitze. Man braucht nur ans Einlenken zu denken, schon passiert es. Nur die Hinterachse könnte etwas mehr Gewicht vertragen. "Die Balance im Auto sollte hecklastiger sein", erklärt der Rennprofi und zirkelt den Mercedes CLK 63 AMG Black Series im leichten Drift durch die letzte Kurve vor dem Zielstrich. Den passiert er nach 2.01,93 Minuten – eine tolle Zeit. Eine 512 PS starke Corvette Z06 ist zwar vier Sekunden schneller, aber auch fast 300 Kilo leichter.

 

Eckdaten

PS-kW507 PS (373 kW)
AntriebHeckantrieb, 7 Gang Automatik
0-100 km/h4.1 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit300 km/h
Preis141.610,00€
 

Technische Daten

Motor 
ZylinderV8-Zylinder vorn längs/4-Ventiler
Hubraum6208
Leistung
kW/PS
1/Min

373/507
6800 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
630
5250 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe7 Gang Automatik
AntriebHeckantrieb
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbel. und gelochte Scheiben
h: innenbel. und gelochte Scheiben
Bereifungv: 265/30 R 19
h: 285/30 R 19
 

Messwerte

Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1685
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)4.1
Höchstgeschwindigkeit (km/h)300
Verbrauch 
Testverbrauch16.7l/100km (Super Plus)
EU-Verbrauchk.A.
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

 
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Unser Fazit

Dieses Auto ist ein echter Hammer. Der Mercedes CLK 63 AMG in der Black Series Edition ist nur eingeschränkt mit dem normalen, 481 PS starken CLK AMG zu vergleichen. Die direkte Verwandschaft zum Safety-Car der Formel1 merkt man dagegen sofort. Die Optik ist brutal sportlich, besonders das Heck jagt dir regelrecht Angst ein – erst recht, wenn die vier Auspuffrohre feinsten V8-Sound hinausblasen. Längsstabilität bei hohen Geschwindigkeiten, Leistungsentfaltung und Fahrwerksabstimmung sind top – auch auf der Rennstrecke. Was dort bei maximaler Belastung aber nicht passt, ist die Standfestigkeit der Bremsanlage. Zugegeben, die lange Parabolika mit der darauffolgenden Spitzkehre ist eine Zumutung. Da geht es von knapp 240 auf 45 km/h runter. Doch mit gezielter Zu- und Abfuhr von Kühlluft könnte die Bremse dies bestimmt öfter bewältigen als bei unserer Testfahrt. An die Siebengangautomatik muss man sich gewöhnen: Sie schaltet sehr schnell, aber nicht früh genug herunter beim Anbremsen. Trotzdem, der Black Series ist ein echter Gegner für Porsche Turbo & Co. In diese Liga passt auch sein Preis von über 140.000 Euro.

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