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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Nissan Tiida

Nissan Tiida 1.8 im ersten Fahrbericht Retter in der Not

Fast hätte sich Nissan hierzulande aus der Kompaktklasse sang- und klanglos verabschiedet. Ab 26. Januar will man im Golf-Segment verlorenes Terrain zurückerobern – mit dem neuen Tiida, der so neu gar nicht ist

Eckdaten
PS-kW126 PS (93 kW)
AntriebFrontantrieb, 6 Gang manuell
0-100 km/h10.4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit195 km/h
Preis19.240,00€

Als Massenhersteller – und als solcher ist Nissan sicherlich anzusehen – kann man es sich nicht leisten, eines der populärsten Marktsegmente brachliegen zu lassen. In der Golf-Klasse sind die Japaner aber seit Ausscheiden des Almera schlicht nicht mehr vertreten.

Einige Zeit gab man sich der Illusion hin, die Kunden mit dem Qashqai und dem Kompaktvan Note bei der Stange halten zu können, das funktioniert aber nicht so richtig. Also musste schnellstens ein neues Kompaktmodell her. Das wurde bereits 2001 als Tiida vorgestellt, war aber eher für Osteuropa und die USA gedacht, wo der Kompakte mit dem etwas sperrigen Namen bereits seit einigen Jahren unterwegs ist. Entgegen früherer Bekundungen führt Nissan den Tiida seit 26. Januar 2007 auch in Deutschland ein. Doch von vornherein ist ihm nur eine relativ kurze Verweildauer auf dem deutschen Markt beschieden. Denn in etwa drei Jahren soll dann der nächste echte kompakte Nissan debutieren.

Bewährte Technik
Doch zurück zum Tiida. Rein technisch gesehen baut der neuste Nissan auf der Renault/Nissan B-Plattform auf, auf der auch Modelle wie Clio oder der Nissan Note basieren. Letzterer ist zwar mit einem extrem langen Radstand von 2,6 Metern gesegnet. Das ändert aber nichts daran, dass die B-Plattform eigentlich den Kleinwagen des Konzerns zuzuordnen ist. Das sieht man dem 4,30 Meter langen Tiida aber nicht an, und auch bei der ersten Sitzprobe fällt das zunächst kaum auf. Trotz der hohen – für Großgewachsene etwas zu hohen – Sitzpostion bleibt vorn wie hinten reichlich Luft über dem Scheitel.

Im Fond genießen die Mitreisenden überdies viel Bewegungsfreiheit für die Beine. Allerdings nur, wenn die um 24 Zentimeter verschiebbare Rückbank ganz hinten justiert ist. Dann allerdings schrumpft das Kofferraumvolumen auf magere 300 Liter. Rückt man die Bank ganz nach vorn, sind es 425 Liter. Zwar lassen sich die hinteren Lehnen geteilt umlegen, so richtig praxistauglich ist der Gepäckraum dann jedoch nicht: Da die Sitzflächen nicht klappbar sind, entsteht eine hohe Stufe im Laderaumboden, darüber hinaus schränken die enge Kofferraumöffnung und die hohe Ladekante die Transporttalente des Tiida ein. Insgesamt bietet der um etwa 1100 Euro günstigere Nissan Note das bessere, variablere Raumkonzept.

Auch im Vergleich zur etablierten Kompaktklasse tut sich der Tiida ein wenig schwer. Etwa sechs Zentimeter schmaler als ein Golf und 14 Zentimeter schmaler als ein Ford Focus, lässt der Tiida seine Besatzung recht eng zusammenrücken.

Im Fahrbetrieb zeigt sich der Nissan von der unkomplizierten Seite. Große Türablagen, leichtgängige Schaltung, einwandfrei abzulesende Instrumente sowie eine problemlose Bedienbarkeit erleichtern den Umgang mit dem Japaner. Wäre nur schön, wenn man das funktionale Interieur des Tiida etwas ansprechender und höherwertiger verpäckt hätte.
Der von uns gefahrene 1,8-Liter-Top-Benziner mit 126 PS besticht durch seine Unauffälligkeit. Er läuft vibrationsarm und meldet sich erst bei höheren Drehzahlen deutlich zu Wort. Das insgesamt recht kurz übersetzte Sechganggetriebe ermöglicht angemessene Spurtkraft bei mittleren Drehzahlen, obenrum wirkt der Antrieb dagegen zäh und brummig.

Die straff abgestimmte Federung pariert einzelne Unebenheiten geschmeidig, bei schnellerer Fahrt wird der Tiida auf dicht hintereinander folgenden Bodenwellen jedoch unruhig. In schnellen Kurven hält sich die Untersteuerneigung in Grenzen, Lastwechselreaktionen bei Gaswegnahme pariert das serienmäßige, rigide eingreifende ESP ohne Probleme. Allzu sportliche Ambitionen werden von der etwas gefühllos agierenden, elektrisch unterstützten Servolenkung unterbunden.

Der Preis stimmt
Schlagende Argumente für den Tiida liefert der Blick in die Preisliste. Die beginnt bei 15990 Euro für den Tiida 1.6 mit 110 PS in der bereits umfangreichen Basisausstattung Visia. Den von uns gefahrenen 1.8er gibt es ab 19240 Euro in der acenta-Ausstattung, unter anderem mit Klimaautomatik, Radio/CD, Regen-/Lichtsensor, Leder-Multifunktionslenkrad und Bordcomputer. Mit dem filterlosen Tiida 1.5 dCi (106 PS, ab 18940 Euro in der visia-Ausstattung) kommen auch die Diesel-Freunde auf ihre Kosten. Alle Motoren gibts für jeweils 300 Euro mehr auch in einer Stufenheckkarosse.
Jürgen Voigt

    Zum Thema:
  • » Nissan Quashqai und Subaru Impreza im Vergleichstest

  • » Neue Asiaten 2008 _ Teil 1: Japan

  • » Neuheiten 2008 – Premieren-Fieber

Technische Daten
Motor 
ZylinderR4/4-Ventiler
Hubraum1798
Leistung
kW/PS
1/Min

93/126
5200 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
173
4800 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe6 Gang manuell
AntriebFrontantrieb
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbel. Scheiben
h: Scheiben
Bereifungv: 195/65 R 15
h: 195/65 R 15
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1232
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)10.4
Höchstgeschwindigkeit (km/h)195
Verbrauch 
Testverbrauchk.A.
EU-Verbrauch7.8l/100km (Super)
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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