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Geht auch ganz einfach:

Neuer Ford GT (2016): Erste Testfahrt Der schnellste Ford mit Straßenzulassung

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt im neuen Ford GT (2016)
  2. Ford GT (2016) ist im 21. Jhd. angekommen
  3. Neuer GT (2016) nur für ausgewählten Kunden

Ein Ford, der es mit einem Ferrari aufnehmen kann? Der neue Ford GT (2016) könnte so ein Fall sein. Bei der ersten Testfahrt haben wir Fords Supersportler auf den Racetrack und seine Reifen zum Rauchen gebracht.

Der neue Ford GT (2016) sieht nicht nur fast genauso aus, wie der Rennwagen, mit dem die Amerikaner im letzten Jahr pünktlich zum 50. Jubiläum ihres Sensationssieges in Le Mans errungen haben, sondern er fährt auch so. Auf Tempo und auf nichts anderes als Tempo getrimmt, gibt der neue Ford GT den kompromisslosem Tiefflieger, der nur wiederwillig in das Korsett der Straßenzulassung gezwungen wurde: Die Sitze so fest mit der Karosserie aus Karbon verbacken, dass man für die perfekte Position stattdessen die Pedale verstellen muss, das Lenkrad mit Knöpfen und Schaltern gespickt wie in der Formel 1 und das Display dahinter nur Daten und kein Kino – so fokussiert sich der Fahrer wie von selbst auf die Straße und rast ohne Ablenkung dem Horizont entgegen. Als Treibsatz dient dabei ein 3,5 Liter großer V6-Motor, der zwar für einen Supersportwagen ungewöhnlich leise ist, dafür aber umso mehr Leistung und Leidenschaft bietet. Nicht umsonst pressen die von mächtigen Lüftern beatmeten Lader den sechs Zylindern etwas mehr als 650 PS ab und mobilisieren knapp 750 Newtonmeter, die von den breiten Walzen im Heck überraschend kraftschlüssig auf die Straße gebracht werden. Weil der neue Ford GT (2016) dabei weder dem Wind noch der Waage viel Widerstand zu bieten hat, fällt die Tempo 100-Marke nach nur etwa 2,8 Sekunden, und wen unterwegs der Mut nicht verlässt, den beschleunigt der GT danach mir nichts dir nichts weiter auf knapp 350 km/h. So schnell war bislang noch kein anderer Ford mit Straßenzulassung.

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Neuer Ford GT (2016)? im Video:

 
 

Erste Testfahrt im neuen Ford GT (2016)

Zwar ist der neue Ford GT (2016) für die Rennstrecke entwickelt und deshalb auf einem Rundkurs in seinem Element, doch kann man mit dem Boliden tatsächlich auch ein bisschen bummeln. Natürlich ist er viel zu breit und unübersichtlich für den Stadtverkehr und bei einem Kofferraum kaum größer als eine Schuhschachtel dürfte es mit Urlaubsfahrten schwierig werden. Doch im Komfortmodus sind die Federn sanft und die Automatik bedächtig genug für eine langsame Landpartie. Nicht umsonst haben die Amerikaner einen Navi-Bildschirm in den Querträger aus Karbon geschnitten, die eine Klimaanlage in das Puzzle der Versteifungsröhren für die Kabine gequetscht und sogar zwei Cupholder in den Mitteltunnel gefrickelt. Das Problem ist deshalb weniger das Auto, als sein Fahrer. Denn wer im neuen Ford GT (2016) sitzt, der kann einfach nicht langsam. Und er will es auch nicht. Zu riesig ist der Reiz des Rasens und zu groß die Versuchung, schnell wieder in den Trackmode zu wechseln, sich fünf Zentimeter tiefer auf den Asphalt plumpsen zu lassen und einmal mehr zur Jagd auf Ferrari & Co zu blasen. Das ist ein Privileg, das allerdings nicht viele Ford-Fahrer haben werden. Nicht nur, weil das Auto so unsagbar teuer ist, sondern mehr noch, weil es so selten gebaut wird. Denn obwohl Ford die geplante Laufzeit bereits auf vier Jahre verdoppelt hat, wird es nur 1000 Exemplare geben.

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Ford GT (2016) ist im 21. Jhd. angekommen

Aber für alle Enttäuschten haben die Amerikaner einen Trost: "Alles, was wir bei diesem Auto ausprobieren, kommt irgendwann auch der Großserie zugute", verspricht Technikvorstand Raj Nair. Beim neuen Ford GT (2016) meint er damit neben dem Leichtbau mit einem Karbonchassis vor allem die Elektronik: War der erste GT40 von 1964 noch ein nahezu mechanisches Auto, das Kabel eigentlich nur für Scheinwerfer und Blinker kannte, hatte das seinerzeit komplett aus Aluminium gefertigte Remake von 2005 immerhin schon ABS.  Doch der neue Ford GT ist nicht nur beim Design im 21. Jahrhundert angekommen, sondern hat auch mehr Technik an Bord als ein Space Shuttle: Sechs Can-Busse mit einem Datenvolumen von 300 MB pro Sekunde verbinden 50 Sensoren und 28 Micro-Prozessoren, prahlen die Amerikaner und erzählen stolz von den zehn Millionen Programmzeilen in der Betriebssoftware. Dabei braucht ein F22-Kampfjet gerade mal zwei Millionen und die neue Boeing 777 etwa acht Millionen Softwarebefehle für den regungslosen Betrieb.

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Neuer GT (2016) nur für ausgewählten Kunden

Mit dieser Datenflut dirigiert die Elektronik bald zwei Dutzend Regelsysteme von den Ventilsteuerzeiten über das Torque-Vectoring bis hin zum adaptiven Fahrwerk und den Schaltzeiten der Automatik, die alle nur ein Ziel haben – den Wagen schneller und schärfer zu machen. Und zwar so, dass der Fahrer davon möglichst wenig mit bekommt. Denn anders als in vielen europäischen Supersportwagen fühlt sich der neue Ford GT (2016) nicht an wie ein digitaler Renner, sondern wie ein analoges Auto, mit dem man bei jedem Rennen ringen muss. Nur dass man am Ende der Elektronik sei Dank doch immer der Sieger bleibt. Aber nicht nur bei der Performance hat es der Massenhersteller aus Detroit auf das Niveau der Manufaktur in Maranello gebracht, sondern auch beim Habitus. Denn für einen neuen Ford GT (2016) muss man nicht nur bezahlen, sondern beinahe betteln. Nicht umsonst wird jeder Kunde von einem Kreis von Spitzenmanagern durchleuchtet und jeder Vertrag am Ende von Firmenchef Bill Ford persönlich abgehakt. Über Geld spricht man dabei allenfalls am Rande, räumen die Beteiligten ein. Denn wer sich ernsthaft fragen muss, ob der GT jetzt 450.000 Euro kostet, 500.000 oder 530.000 und wie das nun mit der Steuer sei, der hat in diesem erlauchten Kreis ohnehin nichts zu suchen.

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