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Geht auch ganz einfach:

Mercedes C-Klasse gegen E- und S-Klasse im Limousinen-Vergleich Sterndeutung

Inhalt
  1. C- UND S-KLASSE: FORMAL AUF EINER WELLENLÄNGE
  2. Vergleich: E-KLASSE MIT PLATZVORTEIL
  3. TOUCHPAD UND HEAD-UP-DISPLAY
  4. DREI MOTOREN ZUM START

Kampfansage an Audi und BMW: Am 15. März rollt die neue C-Klasse zu den Mercedes-Händlern. Mit S-Klasse-Technik, luxuriös-elegantem Design und sparsamen Antrieben soll die C-Klasse Maßstäbe setzen. Ein neues Basismodell für 28.500 Euro ist in Planung. Exklusiver Limousinen-Vergleich mit der E- und der neuen S-Klasse

Nehmen wir an, Sie fahren keine aktuelle S-Klasse von "2014 voll in Fahrt" - Dieter Zetsche im Gespräch. Das ist natürlich bitter, aber bei einem Grundpreis von aktuell 79.789 Euro und 50 Cent immerhin nachvollziehbar. Sie kennen den Stolz von Sindelfingen also nicht aus dem Effeff und sind auch nicht im Vorteil bei der Beantwortung einer Frage: Welches dieser drei Autos ist die neue S-Klasse? Na? Sicher, die großen Buchstaben helfen natürlich. Aber hätten wir sie weggelassen – man würde schon ins Grübeln kommen. Der Dunkelblaue hier oben – ganz althergebracht vom Haubenstern geschmückt – ist die neue Mercedes C-Klasse in der ebenfalls neuen Ausstattungslinie Exclusive. Der amtierende Super-Benz steht – in der Sonderfarbe Diamantweiß Metallic (2059 Euro) – links. Der Dolomitbraune in der Mitte mit dem riesigen Avantgarde-Zentralstern ist natürlich die E-Klasse, der Dienstälteste in dieser ganz besonderen, weltweit einmaligen Begegnung dreier Mercedes-Limousinen. Zwei weitere Fragen stehen im Raum: Was kann die neue C-Klasse? Und ist sie im direkten Vergleich mit der E-Klasse am Ende die bessere Wahl?

 

C- UND S-KLASSE: FORMAL AUF EINER WELLENLÄNGE

Beginnen wir außen: Der C-Benz wirkt dem erst im Juli vorgestellten Flaggschiff der Marke tatsächlich wie aus dem Gesicht geschnitten. Besonders die Ausstattungslinie Exclusive (Exterieur-Paket 1250 Euro) macht die Verwandtschaft deutlich. Mit ihren wuchtigen Kühlergrills und den hoch bauenden Motorhauben erscheinen die jüngeren Modelle größer als die 2009 eingeführte und im April dieses Jahres grundlegend überarbeitete E-Klasse mit ihrer etwas flacheren Front und der keilförmig ansteigenden Seitenlinie. Auch die relativ weit nach hinten versetzten Kabinen und die kurzen Karosserieüberhänge beweisen die proportionale Verwandtschaft der beiden neuen, unter Designchef Gorden Wagener entstandenen Limousinen.

„Wer in der neuen C-Klasse Platz nimmt, erlebt ein ähnliches Gefühl wie bei einem Upgrade im Flugzeug von der Economy- in die Business-Klasse“, sagt Mercedes über den Mercedes. Dass daraus kein Durchmarsch in die First wird, dafür sorgen die großen Brüder. Denn trotz allen Wachstums – Radstand plus 80 Millimeter (auf 2840 mm), Länge plus 95 Millimeter (4686 mm), Breite plus 40 Millimeter (1810 mm) und Höhe plus fünf Millimeter (1442 mm) – wahrt die CKlasse den nötigen Respektabstand zu den höher positionierten Modellen. Rund 20 Zentimeter trennen die C- von der Mercedes E-Klasse und sogar 43 Zentimeter von der „kurzen“ S-Klasse mit ihren 5,12 Meter Länge. Noch ein Vergleich: Die C-Klasse liegt jetzt mit dem Audi A4 auf einem Größen-Niveau, beide sind damit eine Handbreit länger als die aktuelle 3er-Limousine von BMW. Die Zentimeterzählerei ist deshalb wichtig, weil es seit April noch eine vierte Mercedes-Baureihe gibt, die Freunde handlicher Premium-Limousinen ins Kalkül ziehen können: Den auf der A-Klasse-Architektur basierenden, wahlweise mit Front- oder Allradantrieb erhältlichen CLA (109 bis 360 PS, 28.976 bis 56.078 Euro). Seine Maße (L/B/H): 4630/1777/1436 Millimeter.

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Während der als viertüriges Coupé apostrophierte, mit seiner stark modellierten Außenhaut betont sportlich wirkende CLA den jungen Wilden gibt, hält sich die neue C-Klasse vornehm zurück. Das Heck wirkt fast wie das eines „Mini-Bentley“. Im Vergleich zum stets etwas dienstwagenhaft auftretenden alten Modell kommt die C-Klasse eleganter und glamouröser daher.

Bei Mercedes immer ein Thema ist der Kühlergrill. Seit Einführung des Sportgrills mit dem großen, zentral platzierten Markenzeichen war der klassische Haubenstern Bestandteil sowohl der Elegance- als auch der Basisausstattung. Mercedes S-Klasse-Look als Einstiegsvariante? Für viele Mercedes-Puristen ein Unding. Jetzt drehen die Schwaben den Spieß um: Großer Stern gleich Basis-, Avantgarde und AMG. Chromgrill plus Haubenstern nur für die noble Exclusive-Line. Der Eindruck von sorgsam dosiertem Luxus setzt sich im Innenraum fort, der sich durch die weit gefassten Türausschnitte bequem erreichen lässt. In allen Dimensionen gewachsen sitzt die neue C-Klasse wie ein maßgeschneiderter Anzug. Fahrer und Beifahrer werden von einem breiten Mitteltunnel getrennt, ohne dass dieser den Lebensraum beschränken würde. Der Fußraum ist Mercedes-typisch untadelig, und auch der Kopffreiheit vorn verdient dasselbe Prädikat.

 

Vergleich: E-KLASSE MIT PLATZVORTEIL

Vorteil E-Klasse: Das ausgereifte Business-Modell mit seinen etwas steiler stehenden A-Säulen und den dreidimensionalen Zusatzzentimetern kann das noch besser. Das von „maßgeschneidert“ zu „üppig“ führende Quäntchen Mehr offeriert die E-Klasse auch auf der Rückbank. Wo in der C-Klasse zwei Erwachsene kommod untergebracht sind, bietet der größere Bruder mehr Kopffreiheit. Noch weiter hinten – im Kofferraum – spielt der Altmeister seine Größe aus. Je nach Motorisierung und Abgasanlage beträgt das Volumen 490 bis 540 Liter, die neue C-Klasse bietet nun 480 Liter, zuvor waren es 475.

Selbstredend können beide wegtreten, sobald die „Sonderklasse“ auftaucht. Während sich der Big-Benz mit einem Kofferraumvolumen von 510 Litern in der Mitte bewegt, glänzt er mit verschwenderischer Platzfülle und exklusiven Ausstattungsoptionen wie einem Liegesitz mit Hotstone-Massage, beheizbaren Armlehnen und vielem mehr.

Auch wer seltener im eigenen Auto liegend unterwegs ist, wird sich über gediegenes Fahren seine Gedanken machen. Während S-Klasse-Passagiere gute Chancen haben, entspannter wieder auszusteigen als sie an Bord gegangen sind, dürfen sich auch künftige C-Klasse-Fahrer auf etwas Wellness freuen. Das beginnt mit dem von der S-Klasse inspirierten Aufbau des Cockpits. Knopfsalat auf der Mittelkonsole, knallfarbig hinterleuchtete Tasten, elektrische Sitzeinstellung mit verborgenen Bedienelementen knapp überm Teppichboden? Nicht bei Mercedes. Die Bediensysteme sind logisch aufgebaut, bestens erreichbar und klar bezeichnet. Auffälligstes Bespiel dafür ist die Mittelkonsole. Bei Modellen mit Automatik-Getriebe – hier sitzt der Wählhebel jetzt hinter dem Lenkrad – reicht die einteilige, auf Wunsch mit Esche, Linde oder Wurzelnuss vertäfelbare, so genannte „Domplatte“ von den kreisrunden Mitteldüsen bis kurz vor die Armauflage. Bei Fahrzeugen mit dem serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebe steht diese Fläche etwas steiler.

 

TOUCHPAD UND HEAD-UP-DISPLAY

Neu im Sortiment ist ein freistehendes Zentraldisplay im 7-Zoll-Format (Bilddiagonale 17,78 cm), das bei der Sonderausstattung Comand Online (3511 Euro) sogar 8,4 Zoll groß ausfällt (21,33 cm). Ebenfalls neu ist das auf der Mittelkonsole montierte Touchpad. Wie bei Smartphones üblich können damit Funktionen per Fingergeste bedient werden. Die Eingabe von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen ist mittels Handschrift möglich. Dabei gibt die berührungsempfindliche Fläche haptische Rückmeldungen. Als Anzeige dient – wie bei der Navigation, den Audio- und Fahrzeugeinstellungen – das freistehende Display.

Und die Mercedes E-Klasse? Keine Sorge, niemand muss per Rauchzeichen kommunizieren oder mittels Kreuzpeilung nach Hause gelotst werden. Im Prinzip kann das E-Klasse Comand alles, nur eben nicht Touchpad-gesteuert, sondern durch den bewährten Controller – einen dreh-, drückund verschiebbaren Kontrollknopf.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der neuen C-Klasse ist das erste Head-up-Display bei Mercedes (1178 Euro). Das System projiziert Informationen über Geschwindigkeit und Navi-Hinweise in die Frontscheibe. Auch die S-Klasse wird ab Frühjahr 2014 auf Wunsch sowohl mit der Touchpad-Bedienung als auch mit dem Head-up-Display ausgerüstet.

Einen weiteren Beitrag zum Wohlfühlen in der gehobenen Mittelklasse dürfte die zum Aufpreis von 1416 Euro lieferbare Luftfederung Airmatic leisten – ein Novum in diesem Segment.

Markentypisch umfassend fällt die Zahl der Assistenten aus, die in der neuen Mercedes C-Klasse teils serienmäßig an Bord sind (z.B. Müdigkeitswarner) oder als Extra angeboten werden. Dazu gehören die Distronic Plus mit Lenkassistent, ein aktiver Park-Assistent, eine 360-Grad-Kamera, die Verkehrszeichen-Erkennung oder der adaptive Fernlichtassistent Plus.

 

DREI MOTOREN ZUM START

Zur Markteinführung stehen zunächst drei bekannte Turbo-Vierzylinder zur Wahl. Benziner: C 180 (1,6-Liter, 156 PS), C 200 (2,0-Liter, 184 PS); Turbodiesel: C 220 BlueTEC (2,1-Liter, 170 PS). Neben dem serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebe gibt es gegen 2499 Euro Aufpreis die Siebenstufen-Automatik 7G-Tronic Plus. Eine neue, von Mercedes selbst entwickelte Neunstufen-Automatik dürfte Anfang 2015 folgen. Sie wird auch in der S-Klasse erhältlich sein. Den Vortritt hat hier die E-Klasse. Im E 350 BlueTEC (3,0-Liter-V6-Diesel, 252 PS) kann sie bereits bestellt werden.

Ab September rundet ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo die Dieselpalette der C-Klasse nach unten ab. Der in Zusammenarbeit mit Renault entwickelte, einfach aufgeladene Selbstzünder leistet wahlweise 115 und 136 PS und stellt ein Drehmoment von 280 respektive 320 Newtonmetern zur Verfügung. Mercedes verspricht beim Verbrauch neue Klassenbestwerte. Später nachgereicht werden vier Vierzylinder-Benziner mit bis zu 238 PS und der 333 PS starke 3,0-Liter-V6-Biturbo im C 400 – sämtlich Benzin-Direkteinspritzer. Wie in der E- und der S-Klasse ist zudem ein Diesel-Hybrid in Sicht: Der C 300 BlueTEC Hybrid wird von einem 204 PS kräftigen Diesel und einem 20 kW (27 PS) starken Elektromotor bewegt und soll sich im Durchschnitt mit 3,9 Liter Diesel begnügen. Die Preise der neuen C-Klasse stehen bereits fest: C 180 (33.558 Euro), C 200 (36.414 Euro) und C 220 BlueTEC (38.675 Euro).

Als klare Kampfansage ist der geplante Basis-Diesel zu verstehen, der rund 28.500 Euro kosten dürfte. Das sind 4800 Euro weniger als beim aktuellen C 180 CDI (120 PS). So günstig gibt es die S- und die E-Klasse natürlich nicht. Aber ihre Technik-Gene haben sie dem neuen Familienmitglied trotzdem spendiert.

TECHNIK
     

C 300 BlueTEC HYBRID E 350 BlueTEC S 400 HYBRID
Motor 4-Zylinder,
4-Ventiler,
Bi-Turbodiesel,
Partikelfilter
V6-Zylinder,
4-Ventiler,
Turbodiesel,
Partikelfilter
V6-Zylinder,
4-Ventiler,
Direkteinspritzung
Hubraum 2143 cm³ 2987 cm³ 3498 cm³
Leistung 150 kW/204 PS
bei 4200 /min
185 kW/252 PS
bei 3600 /min
225 kW/306 PS
bei 6500 /min
Max. Drehmoment 500 Nm
bei 1600 – 1800 /min
620 Nm
bei 1600 – 2400 /min
370 Nm
bei 3500 – 5250 /min
E-Motor 20 kW (27 PS)   20 kW (27 PS)
Getriebe 7-Stufen-Automatik 9-Stufen-Automatik 7-Stufen-Automatik
Antrieb Hinterrad Hinterrad Hinterrad
L/B/H 4686/1810/1442 mm 4879/1873/1490 mm 5116/1899/1496 mm
Radstand 2840 mm 2874 mm 3165 mm
Leergewicht 1615 kg 1810 kg 1880 kg
Kofferraumvolumen 480 l 490 l 510 l
MESSWERTE      
0-100 km/h 6,8 s 6,6 s 6,8 s
Höchstgeschwindigkeit¹ 242 km/h 250 km/h 250 km/h
EU-Verbrauch¹ 3,9 l D/100 km 6,6 l D/100 km 6,8 l S/100 km
CO2-Ausstoß¹ k. A. 148 g/km 159 g/km
Grundpreis k. A. 54.710 € 85.204 €
  ¹ Werksangaben

Stefan Miete

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