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Köln Historic 2017: Rückblick Das war die Köln Historic 2017

Karsten Rehmann Autor

Die dritte Auflage unserer Rallye für Oldtimer und Youngtimer bot alles im Überfluss: herrliche Strecken, knifflige Prüfungen, feinste Autoklassiker und kulinarische Genüsse, garniert mit echtem bergischen Landregen. Doch der konnte die Stimmung der Teilnehmer in den 180 Fahrzeugen, darunter der im Volksmund als "Badewanne" bekannte Ford Taunus, in keiner Weise trüben.

Nirgends auf der Welt wachsen Traditionen schneller aus dem Boden als in Köln. Was der Rheinländer einmal wiederholt, wird ihm zur Gewohnheit. Was er ein drittes Mal veranstaltet, hat Tradition. Gemäß dieser Maxime erlangte die dritte Auflage der Rallye "Köln Historic" am letzten Septembersamstag den Status einer Traditionsveranstaltung. Mit über 180 teilnehmenden Fahrzeugen aus sieben Jahrzehnten Automobilgeschichte und einer insgesamt 250 Kilometer langen Strecke kreuz und quer durchs Bergische Land wurde die Köln Historic diesem Anspruch letztlich mühelos gerecht. Das älteste Auto im Feld war ein Ford Model A aus dem Baujahr 1930, mit dem "Ford Classic"-Nestor Wolfgang Laufer und Tim Neumann die Strecke in Angriff nahmen. Gleich bei der ersten Wertungsprüfung zeigten sie, dass Präzision keine Frage von Alter oder Leistung ist: Mit insgesamt 34 Hundertstel-Sekunden Abweichung bei zwei Zeitmessungen absolvierten sie die Auftaktübung als neuntbestes von 168 gewerteten Fahrzeugen. Sogar die knifflige WP3 mit einem vorgegebenen Durchschnittstempo von 41 km/h über eine Gesamtlänge von 2400 Metern meisterte der Methusalem im Feld bravourös, auch wenn das Team Porstmann im Mercedes 220 S von 1958 andeutete, dass jüngere Fahrzeuge noch bessere Voraussetzungen mitbringen: Sie fuhren nach 2,4 Kilometern auf die Hundertstelsekunde genau durch die Lichtschranke.

Die Köln Historic 2017 im Video:

 
 

Rückblick auf die Köln Historic 2017

Ihr Husarenstück wurde im Laufe der Rallye von drei weiteren Teams wiederholt, darunter die späteren Gewinner der Sanduhr-Klasse, Christian und Nina Hupertz. In ihrem Porsche 911 Targa mit der Startnummer 77 stellten sie bei jeder der elf Wertungsprüfungen ihre außergewöhnliche Expertise im Umgang mit Auto und Stoppuhren unter Beweis. Mit einer Gesamtabweichung von nur 8,34 Sekunden aus insgesamt 25 Sollzeitmessungen ließen sie sogar die Sieger der Elektronik-Wertung hinter sich: Das Ehepaar Quetsch aus Luxemburg hatte mit digitalem Equipment in seinem BMW 323i eine Gesamtstrafzeit von 8,45 Sekunden herausgefahren. Das Endklassement unterstrich den Vorteil von Familienteams bei Oldtimer-Rallyes: Bei den besten sechs Autos der Elektronik-Wertung und den zwei führenden Fahrzeugen in der Sanduhr-Klasse trugen Fahrer und Copilot den gleichen Nachnamen. Dagegen waren die Industriepartner allesamt machtlos, doch sie wurden ohnehin gesondert ausgewertet. Den Sieg holte einmal mehr der ehemalige deutsche Rallyemeister Mathias Kahle an Bord eines Skoda 130 LR, knapp vor einem weiteren Rallye-gestählten Team: Thomas Frank, Leiter Audi Tradition, pilotierte einen Ur-quattro aus der Firmensammlung souverän auf Platz zwei. Ford/Sonax, Volvo, Zurich und Mercedes-Benz belegten die folgenden Plätze. Bemerkenswert dabei war vor allem der sechste Platz des mächtigen Mercedes 280 SE 3.5 Cabriolet, denn am Steuer saß kein Geringerer als Klaus Ludwig, der ehemalige DTM-Champion und Le Mans-Sieger.

Köln Historic 2017

Neben den Siegern konnten sich alle Teilnmehmer am Ende als Gewinner fühlen.   © Markus Sende

 

180 Teilnehmer, 250 Kilometer, unendlicher Spaß

Die Daimler-Strategie, einen prominenten Rennfahrer mit einem Serienfahrzeug starten zu lassen, entpuppte sich als überlegen gegenüber der von Opel praktizierten Methode, ein Original-Rallyeauto von normalsterblichen Lenkradakrobaten bewegen zu lassen. Die Besatzung des ehemals vom jungen Walter Röhrl als Trainingsgerät genutzten Commodore B GS/E brachte den Boliden vor lauter Faszination zu spät zur Mittagspause und verlor damit die Chance auf eine gute Platzierung. Besser machten es Opel-Sprecher Patrick Munsch und AUTO ZEITUNG-Redakteur Ingo Eiberg, die den Lotus Omega sicher durch die Fluten bugsierten und auf Platz zwölf einliefen. Unbeeindruckt vom Wetter lieferte das Organisationsteam der Auriga unter der Leitung der Profis Stefan Schlesack und Jörg Ramme wieder eine Glanzleistung ab. Die Wertungsprüfungen auf Locations wie dem Oberbergischen Kart-Ring, dem Meinerzhagener Flugplatz und dem ADAC Sicherheitszentrum Olpe boten viel Abwechslung sowie unterschiedlich hohe Schwierigkeitsgrade. Die Mittagspause im Oktoberfestzelt des Repetaler Landhotels Platte oberhalb vom Biggesee war ebenso perfekt organisiert wie der abendliche Empfang der Teilnehmer zu Buffet-Dinner und Siegerehrung im Restaurant auf den Rheinterrassen – samt fantastischem Blick über den Rhein auf die Kölner Altstadt-Silhouette. Wie es sich für eine Traditionsveranstaltung gehört, endete der Abend mit der erwarteten Terminankündigung für das kommende Jahr: Im Namen der Veranstalter und Sponsoren lud AZ- und Classic-Cars-Chefredakteur Volker Koerdt alle Teilnehmer ein, sich den 22. September 2018 für die nächste Auflage der Köln Historic zu reservieren.

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