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Geht auch ganz einfach:

Kleinwagen: Audi A1, VW Polo, Skoda Fabia und Seat Ibiza im Test Audi A1 | Seat Ibiza | Skoda Fabia | VW Polo

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Trotz weitgehend identischer Konzerntechnik interpretieren Audi, Seat, Skoda und VW das Thema Kleinwagen auf ihre ganz eigene Art

Kleinwagen sind weiter gefragt: Im letzten Jahr lag der Anteil der Neuzulassungen dieser Fahrzeugklasse hierzulande bei 18,4 Prozent und damit auf Rang zwei – nur die Kompaktwagen erfreuten sich größerer Beliebtheit. Kein Wunder also, dass mittlerweile auch Premiumhersteller Audi in die tieferen Segmentgefilde vordringt und dort mit dem trendigen Audi A1 auf Käuferjagd geht.

Der ist seit Kurzem auch als viertüriger Sportback zu haben, womit er nicht nur optisch etwas gestreckter wirkt, sondern auch mehr Praxisnutzen bietet. Zum Vergleichstest tritt der kleine Ingolstädter mit einem 86-PS-Turbobenziner an. Auch unter den Hauben seiner drei Konzernbrüder geht das weitgehend identische Aggregat zu Werke. Es leistet im Skoda Fabia ebenfalls 86 PS, der mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattete VW Polo BlueGT bringt es auf 90 PS, und die Leistungsspitze markiert der frisch überarbeitete Seat Ibiza mit 105 Pferdestärken.

 

Karosserie

Es ist immer wieder ein Aha-Erlebnis, wenn man in den Audi A1 einsteigt. Feine Materialien, metallisch klackende Drehregler, ein bis weit nach unten weich geschäumter Armaturenträger – und das Ganze aufs Penibelste verarbeitet. Gleichmäßige Passungen sowie das satte Ploppen der Türen verleihen dem A1 die Unerschütterlichkeit einer Burg, da muss sich selbst der Großteil der Mittelklasseautos verschämt hinten anstellen.

Auch der VW Polo R-Line überzeugt mit einer für diese Fahrzeugklasse beispielhaften Karosseriequalität, im Detail reicht er jedoch nicht an den Audi heran. Mehr nacktes Blech und kleine Nachlässigkeiten wie eine lediglich mit Teppich verkleidete Innenseite der Heckklappe kosten den Skoda Zähler, und das Cockpit im Seat Ibiza fällt mit seinem größeren Hartplastikanteil gegenüber den drei Rivalen etwas ab.

Dass der Audi A1 Sportback der Kürzeste im Vergleich ist, bekommen lediglich die Fondpassagiere zu spüren. Hier zwickt es am stärksten an den Knien, auch die Kopffreiheit fällt trotz des gegenüber dem Dreitürer geraderen Dachverlaufs am geringsten aus. Dafür bietet er den Vornsitzenden dank einer ausgeklügelten Innenraumarchitekur und der größten Innenbreite das beste Platzangebot.

Der hoch aufragende Skoda Fabia punktet mit viel Luft über dem Scheitel der Passagiere, im Polo geht es nur wenig beengter zu, der Ibiza rangiert jeweils knapp dahinter. Auch was das Kofferraumvolumen angeht, kommt dem Fabia das kastenförmige Karosseriedesign zugute. Mit 300 bis 1.163 Litern schluckt er das meiste Gepäck, am wenigsten passt in das Gepäckabteil des Audi (270 bis 920 Liter).

Dafür zieht der Tscheche bei der Variabilität den Kürzeren: Nur er lässt sich eine asymmetrisch umklappbare Rückbank extra bezahlen (140 Euro). Während Seat und Audi sozusagen mit dem Standardprogramm an Flexibilität aufwarten, bietet der VW Polo als einziger im Vergleich einen doppelten Ladeboden. Dadurch fällt nicht nur die Stufe zwischen Ladekante und -boden gering aus, die Ladefläche ist bei umgeklappten Rücksitzen auch noch eben, was das Beladen deutlich erleichtert.

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Bei genauerer Betrachtung zeigen sich bei der Sicherheitsausstattung feine Unterschiede: Nur der A1 kann mit Runflat-Reifen und einem Fernlichtassistenten ausgerüstet werden, Kopfairbags vorn und hinten hat er sogar serienmäßig – dafür gibt es im Gegensatz zur Konkurrenz Kurven- oder Abbiegelicht weder für Geld noch gute Worte. Beim Fabia fehlen optionale Bi-Xenonscheinwerfer in der Ausstattungsliste, der Ibiza verzichtet als einziger auf Kopfairbags für die Fondinsassen.

Die klare Bedienungsstruktur von Polo und Fabia macht den Umgang mit ihnen zum Kinderspiel, und auch das MMI-Bediensystem im A1 erschließt sich dem Fahrer nach kurzer Zeit. Längerer Eingewöhnung bedarf allerdings das Radiosystem im Ibiza, bei dem sich bereits einfache Dinge wie das Erstellen einer Senderliste unnötig umständlich gestalten.

KarosserieMax. PunkteAudi A1 Sportback 1.2 TFSIVW Polo 1.2 TSI DSGSkoda Fabia 1.2 TSI Green tecSeat Ibiza 1.2 TSI Ecomotive
Raumangebot vorn10064626260
Raumangebot hinten10030404238
Übersichtlichkeit7043444240
Bedienung/ Funktion10085878381
Kofferraumvolumen10016182319
Variabilität10033352030
Zuladung/ Anhängelast8026272726
Sicherheit15083797177
Qualität/ Verarbeitung200152145142137
Kapitelbewertung1000532537512508
 

Fahrkomfort

Die heutigen Vertreter der Kleinwagenklasse sind alles andere als automobile Verzichterklärungen. Besonders beim Fahrkomfort sind die Kleinen mittlerweile erstaunlich erwachsen. Das beginnt bereits bei den Sitzen. In allen vier Vertretern des Volkswagen-Konzerns finden die Passagiere auf ausreichend großen und ordentlich konturierten Sitzen Platz.

Am bequemsten sind die aufpreispflichtigen Sportsitze (340 Euro) im Audi A1 Sportback, die mit großzügiger Schenkelauflage und tollem Seitenhalt besonders im Schulterbereich punkten. Auch die optionalen Alcantara-Ledersportsitze im VW Polo (1.080 Euro) machen lange Etappen zum Kinderspiel, sie sind straff gepolstert und verwöhnen mit guter Konturierung.

Den Sitzen von Skoda und Seat mangelt es im Vergleich an Seitenführung, zudem führt die weiche Polsterung früher zu Ermüdungserscheinungen. In der zweiten Reihe finden Passagiere im Polo die bequemste Rückbank vor, das Schlusslicht bildet in diesem Punkt der A1 Sportback. Die Lehne steht vergleichsweise steil und verhindert damit eine entspannte Sitzhaltung, zudem gestaltet sich der Zustieg in den Fond wegen der kleinen Türausschnitte beschwerlicher.

Eine Klimaanlage gehört in der Kleinwagenklasse noch immer nicht zum Standard. Doch in diesem Quartett verlangt nur Skoda 1.095 Euro Aufpreis für den kühlenden Luftstrom. Eine Klimaautomatik ist für alle vier erhältlich. Beim Federungskomfort kommt dem ohnehin weicher abgestimmten Skoda Fabia seine komfortorientierte Bereifung mit 60er-Querschnitt unterstützend zugute.

Das Fahrwerk schluckt Unebenheiten noch eine Spur gelassener als das des VW Polo. Der rollt auf 16-Zöllern mit 45er-Querschnitt, die ihren Teil dazu beitragen, dass Querfugen besonders von der Hinterachse mitunter etwas zu deutlich zu den Insassen durchdringen. Die Feder-Dämpfer-Kombination im A1 spricht sensibel auf Fahrbahnunebenheiten an, bei tiefen Verwerfungen und im voll beladenen Zustand mangelt es jedoch zum Teil schlicht an Federweg.

Der Seat Ibiza liefert in Verbindung mit der 15-Zoll-Bereifung ebenfalls eine ordentliche Vorstellung ab, sein Aufbau liegt auf schlechten Straßen jedoch etwas unruhig. Den Kapitelsieg sichert dem VW die aufwändige Geräuschdämmung, die ihm nicht nur die niedrigsten gemessenen Schalldruckpegel beschert, sondern ihn auch subjektiv als das leiseste Auto herauskristallisiert. Beim Fabia neigt der Motor bei niedrigen Drehzahlen knapp über Leerlauf zum Dröhnen – ein Phänomen, das bei den übrigen drei in dieser Form nicht auftritt.

FahrkomfortMax. PunkteAudi A1 Sportback 1.2 TFSIVW Polo 1.2 TSI DSGSkoda Fabia 1.2 TSI Green tecSeat Ibiza 1.2 TSI Ecomotive
Sitzkomfort vorn15097928784
Sitzkomfort hinten10045585651
Ergonomie150123125123116
Innengeräusche5034363030
Geräuscheindruck10068706260
Klimatisierung5035342232
Federung leer200110112114111
Federung beladen200106108108105
Kapitelbewertung1000618635602589
 

Motor und Getriebe

A1 Sportback, Ibiza, Fabia und Polo greifen auf den nur 1,2 Liter großen Downsizing-Motor aus dem VW-Regal zurück. Dank Turboaufladung entwickelt der Direkteinspritzer zwischen 86 (Audi und Ibiza) und 105 PS (Seat), der Polo liegt mit 90 PS dazwischen. Der Vierzylinder liefert in allen vier Kleinwagen eine überzeugende Vorstellung ab.

Er tritt bereits bei niedrigen Drehzahlen energisch an, läuft dabei angenehm leise und vibrationsarm. Der Seat Ibiza kann seinen Leistungsvorteil in spür- und messbar bessere Fahrleistungen ummünzen. Während der Spanier den Standardsprint auf Tempo 100 in flotten 9,6 Sekunden absolviert, verfehlen die übrigen drei die Elf-Sekunden-Marke.

In der Endgeschwindigkeit zieht der Ibiza der Konkurrenz mit angegebenen 190 km/h ebenfalls davon, am nächsten kommt ihm noch der Polo mit 182 km/h Spitze, der Fabia fällt mit 177 km/h hier etwas zurück. Skoda und Seat traten mit optionalen Spritsparpaketen zum Vergleichstest an – Fabia Green tec und Ibiza Ecomotive für jeweils 400 Euro Aufpreis. Rollwiderstandsoptimierte Reifen und ein Start-Stopp-System sollen den Verbrauch nach unten drücken.

Audi stattet den A1 generell mit einer Start-Stopp-Funktion aus, zusätzlich gewinnt der A1 – wie auch der Tscheche – Energie zurück, sobald der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt oder bremst. Der Polo verzichtet auf verbrauchssenkende Maßnahmen und bekommt prompt die Quittung. Mit 6,6 Liter pro 100 Kilometer verbrennt er am meisten Superbenzin, der A1 Sportback kommt mit 0,2 Liter weniger aus.

Das größte Spartalent zeigen jedoch Fabia und Ibiza, sie begnügen sich im Schnitt mit 6,2 Litern. Als einziger unter den vier Kleinwagen überlässt der VW die Schaltarbeit dem blitzschnell schaltenden Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (1.450 Euro Aufpreis), das die Motordrehzahl auf ein dieseltypisches Niveau senkt (2000 Touren bei 100 km/h). Der Rest des Feldes setzt einheitlich auf ein manuelles Fünfganggetriebe, das passend gestuft und angenehm leicht zu schalten ist, aufgrund der fehlenden sechsten Fahrstufe den Motor aber bei schneller Autobahnfahrt höher drehen lässt.

Motor und GetriebeMax. PunkteAudi A1 Sportback 1.2 TFSIVW Polo 1.2 TSI DSGSkoda Fabia 1.2 TSI Green tecSeat Ibiza 1.2 TSI Ecomotive
Beschleunigung150939093104
Elastizität1000000
Höchstgeschwindigkeit15038403646
Getriebeabstufung10085908283
Kraftentfaltung5020202022
Laufkultur10067686466
Verbrauch325260256264264
Reichweite2513121313
Kapitelbewertung1000576576572598
 

Fahrdynamik

Sobald es auf die Teststrecke geht, fährt Audis A1 im Vergleich zur versammelten Konkurrenz in einer eigenen Liga. Er kommt aus Tempo 100 mit kalten wie warmen Bremsen nach weniger als 35 Metern zum Stehen, den Tanz durch die Pylonengasse absolviert er mit durchschnittlich 65,9 km/h sogar eine Zehntelsekunde schneller als ein kürzlich gemessener Polo GTI.

Er lenkt spontan ein, sein ESP regelt spät und extrem fein dosiert, zudem glänzt er mit der besten Traktion im Vergleich. Am ehesten kann ihm noch der Polo folgen, der ebenfalls glänzend bremst und handlich zu fahren ist. Seiner Lenkung mangelt es jedoch im Vergleich an Rückmeldung. Während der ebenfalls sehr fahrsichere Fabia infolge der starken Wankbewegungen unter Traktionsproblemen leidet, schiebt der Spanier am vehementesten über die Vorderräder.

Beide eint, dass die Regelintervalle ihres ESP recht grob ausfallen. Beim harten Anbremsen tritt bei allen der Bremsassistent in Aktion, der die Räder beim Lösen der Bremse zu spät freigibt und somit dem exakten Treffen des Einlenkpunkts im Wege steht. Einziger Makel des Audi ist seine mäßig dosierbare Bremse, die es dem Fahrer schwer macht, sich gezielt an die Blockiergrenze heranzutasten. Dennoch gewinnt der A1 das Kapitel mit deutlichem Punktevorsprung.

FahrdynamikMax. PunkteAudi A1 Sportback 1.2 TFSIVW Polo 1.2 TSI DSGSkoda Fabia 1.2 TSI Green tecSeat Ibiza 1.2 TSI Ecomotive
Handling15057444150
Slalom10080635760
Lenkung10072676965
Geradeauslauf5033333032
Bremsdosierung3018171819
Bremsweg kalt150107888282
Bremsweg warm150102907683
Traktion10046403537
Fahrsicherheit150128126124122
Wendekreis2017191918
Kapitelbewertung1000660587551568
 

Umwelt und Kosten

Mit einem Grundpreis von 13.680 Euro stellt Skoda Fabia das mit Abstand preiswerteste Angebot unter den vier Rivalen, der mit dem optionalen DSG ausgestattet VW markiert mit 18.135 Euro das obere Ende der Preisskala. Allerdings verlangen die Tschechen für Selbstverständlichkeiten wie elektrische Fensterheber vorn und eine Klimaanlage Aufpreis.

Da der Fabia aber zudem dem geringsten Wertverlust unterliegt, geht das Kostenkapitel dennoch an ihn. Der gut ausgestattete A1 bringt als einziger ab Werk ein CD-Radio mit, lässt sich die Premiumqualität mit einem Grundpreis von 17.250 Euro aber auch teuer bezahlen. Die zu erwartenden Werkstattkosten fallen beim Ibiza mit 287 Euro am günstigsten aus, die Skoda-Werkstatt langt mit 429 Euro dagegen am kräftigsten hin.

Kosten/UmweltMax. PunkteAudi A1 Sportback 1.2 TFSIVW Polo 1.2 TSI DSGSkoda Fabia 1.2 TSI Green tecSeat Ibiza 1.2 TSI Ecomotive
Bewerteter Preis675289279341295
Wertverlust5033323832
Ausstattung25179015
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung5028282819
Werkstattkosten2016171617
Steuer1010101010
Versicherung4038373736
Kraftstoff5542424343
Emissionswerte2585888684
Kapitelbewertung1000558542599551
 

Fazit

Der neue Audi A1 Sportback entscheidet diesen konzerninternen Vergleichstest mit überraschend großem Vorsprung für sich. Grundlage seines Erfolgs ist seine überragende Vorstellung bei der Fahrdynamik, einziges Manko ist das vergleichsweise geringe Platzangebot im Fond. Auf Platz zwei folgt der VW Polo, der sich keinerlei Schwächen leistet. Dahinter rangiert der günstige und geräumige Skoda Fabia, und mit nur knappem Abstand folgt der Ibiza auf Rang vier. Er ist gleichermaßen flott und sparsam, kann ansonsten aber keine Glanzpunkte setzen.

Gesamtbewertung

Max. PunkteAudi A1 Sportback 1.2 TFSIVW Polo 1.2 TSI DSGSkoda Fabia 1.2 TSI Green tecSeat Ibiza 1.2 TSI Ecomotive
Summe50002944287728362814
Platzierung1234

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