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Geht auch ganz einfach:

Gruppe B Gruppe B: Kraft im Überfluss

1982 starteten die Rallye-Fahrzeuge der Gruppe B mit weit über 500 PS.. Eine Hommage an eine starke Zeit

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Der Schritt ist geplant und gewollt. 1980 sind die Macher der FISA (Federation International du Sport Automobile) von ihren eigenen Rennserien, vor allem der Rallye-Serie enttäuscht. Die Protagonisten der damaligen Zeit sind neben Audi, Ford, MG, Lancia, Opel, Peugeot die Fahrer Walter Röhrl, Juha Kankkunen, Ari Vatanen, Hannu Mikkola, Stig Blomqvist und Michéle Mouton.

Großenserienhersteller wie Ford oder Opel optimieren ihre Autos wie Escort oder Ascona so stark, dass sie den sportlichen GT-Fahrzeugen ums Heck fahren. Der Leistungsunterschied im Reglement wird immer kleiner und das Reglement immer undurchsichtiger.

Um die Rennveranstaltungen wieder spannend zu machen und auch optisch wieder reinrassige Rennautos zeigen zu können, muss das Reglement geändert werden. Gesagt, getan - 1982 ist es soweit.

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Die bisherigen Reglement-Gruppen 1 bis 6 werden zuerst durch Buchstaben ersetzt. Fahrzeuge der Gruppe A müssen mindestens 5000 Mal gebaut werden und dürfen eine bestimmte Innenraumgröße nicht unterschreiten. Die Gruppe C ist für die asphaltierte Rundstrecke vorgesehen. Neue Strukturen und neue Impulse sollen damit für den Rennsport geschaffen werden

In der Gruppe B müssen die Fahrzeuge lediglich 200 Mal hergestellt werden, um die Homologation zu erlangen. In der alten Gruppe-4 mussten noch 400 Fahrzeuge gebaut werden – ein teurer Spaß für die Hersteller und einer, den sich nur die großen Produzenten leisten konnten.

Der Weiterentwicklung sind aber enge Grenzen gesetzt und nachträgliche, größere Veränderungen sind deshalb nicht statthaft. Nur für dramatische Änderung erlaubt das neue Reglement Evolutionsstufen.

Manche reagieren auf das neue Reglement erst spät und setzen im ersten Gruppe-B-Jahr bei der Rallye-WM leicht veränderte Gruppe-4-Autos ein. Opel, Renault und Lancia müssen noch ein Jahr mit ihrem alten Material fahren. Saugmotoren und Heckantrieb sind zwar nach wie vor zuverlässig, aber gegen die neuen allradgetriebenen PS-Monster mit bis zu 600 PS wie dem Audi Sport quattro können sie auf Dauer nichts entgegen setzen.

 

Die Hersteller müssen auch gar nicht sofort das perfekte und siegesstarke Rennauto auf die Räder stellen, sondern können durch eine Lücke im Reglement ihre Fahrzeuge im Laufe der Zeit mit geringem finanziellem Aufwand weiterentwickeln. Nicht 200 neue Autos müssen dann von der FISA abgenommen und homologiert werden, sondern nur noch 20. Diese Evolutionsstufen haben es aber in sich, die Autos der Gruppe B werden immer extremer. Autos wie er Audi quattro mit bis zu 600 PS entstehen, ohne Traktionskontrolle und Fahrwerks- oder Sicherheits-Schnick-Schnack.

Wie der Lancia Delta S4 mit über 500 PS und großem Turbolader und Kompressor, Peugeot 205 Turbo mit Mittelmotor oder der kleine MG Metro mit V6 und Allradantrieb und rund 400 PS. Wenig Radstand, dafür der Kofferraum mit Motor und den Tank direkt hinter den Piloten. Beschleunigungsorgien von unter drei Sekunden bis Tempo 100 sind kein Problem mehr. Der Start erinnert mehr an den Start eines Kampfjets mit dem mit dem Katapult eines Flugzeugträgers. Selbst die Formel-1-Rennwagen kommen nicht mehr mit.

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Sicherheitsstandards gibt es damals kaum oder werden sträflich vernachlässigt. Walter Röhrl, der zuerst auf dem Lancia 037 mit Mittelmotor und Heckantrieb und später auf dem Audi Sport Quattro E2 fährt sagte: Wenn du im Audi denkst, bist du schon viel zu langsam. Alles muss in den PS-Boliden intuitiv gehen, die Geschwindigkeit der Autos nimmt immer mehr zu, so dass Rallye-Ass Röhrl zweifelte: Ich glaube, wir fahren hier alle viel zu schnell. Er sollte Recht behalten.

Bis 1986 werden die Rennen der Gruppe B ausgeschrieben, dann ist aber Schluss. Schwerer Unfälle häufen sich, die Autos werden im Verhältnis der dramatisch wachsenden Zuschauerzahl viel zu schnell. 1986 kommen bei der Rallye in Portugal zehn Zuschauer durch Leichtsinn (sie stehen zu dicht an der Strecke) um. Die Autos werden immer schneller und gefährlicher und die Rallye kommt in Verruf. Ein paar Wochen später stirbt der finnische Pilot Henri Toivonen bei der Korsika-Rallye, als er mit seinem Lancia Delta S4 ohne zu bremsen einen Abhang hinunterstürzt. Die Gruppe B wird daraufhin zum 1. Januar 1987 als Weltmeisterschaftslauf verboten.

Erfolgreichster Fahrer ist in der Zeit der Gruppe B Marko Alen mit 20 Podiumsplätzen, gefolgt von Stig Blomqvist und Hannu Mikkola, die jeweils 16 Mal auf dem Treppchen stehen.

Auch wenn viele Autos in den Ruf von unbeherrschbaren Geschossen eingestuft wurden, haben ein paar von ihnen überlebt und werden auch noch von Zeit zu Zeit auf ein offenes Gelände losgelassen. Viele Fahrzeuge finden den Weg in die Rallycross-Klasse und können sich mit ihren Fahrern austoben.

Der Kölner Top-Rallye-Fotograf Reinhard Klein hat einige ebenfalls Infizierte gefunden und den Verein slowlysideways gegründet. Zugelassen sind Originale und Replicas bis Baujahr 1986, ab späterem Baujahr nur noch originale Werksautos der Gruppe A. Die Autos müssen im restaurierten und gepflegten Zustand sein und die optische Erscheinung muss dem geschichtlichen Vorbild entsprechen. In der nachfolgenden Bildergalerie sind einige Schätze zu sehen, aber leider nicht zu hören.

Der Kölner Top-Rallye-Fotograf Reinhard Klein hat einige ebenfalls Infizierte gefunden und den Verein "slowlysideways" » slowlysideways - Gruppe B in Action gegründet. Zugelassen sind Originale und Replicas bis Baujahr 1986, ab späterem Baujahr nur noch originale Werksautos der Gruppe A. Die Autos müssen im restaurierten und gepflegten Zustand sein und die optische Erscheinung muss dem geschichtlichen Vorbild entsprechen. In der nachfolgenden Bildergalerie sind einige Schätze zu sehen.
hob

 

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