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40 Jahre AUTO ZEITUNG - Highlights der 2000er 2000er: Maybach, Rolls-Royce, Mini und Smart

City-Flitzer und opulente Luxus-Liner – das neue Jahrtausend bringt beides. BMW investiert in Mini und Rolls-Royce, Daimler setzt auf Smart und Maybach

Die Zeitreise durch vier Dekaden AUTO ZEITUNG ist an der Schwelle des neuen Jahrtausends angekommen. Es beginnt eine Epoche der Vielfalt, der Superlative und der Gegensätze. Längst ist den Autobossen klar geworden, dass ihre Unternehmen in teils atemberaubender Geschwindigkeit wachsen müssen, wenn sie im 21. Jahrhundert in einer globalisierten Welt noch eine Rolle spielen wollen.

Es ist eine neue Welt, in der in China die ersten Eigenkreationen zusammengeschraubt werden, in der Toyota zur Auto- und Ertragssupermacht aufsteigt und von der es heißt, die kritische Größe beim jährlichen Fahrzeugausstoß wachse auf mindestens 1,5 Millionen Einheiten. Wer weniger baut, wird untergehen. Das Denken und Handeln in den Chefetagen kreist um Begriffe wie „Modell-Diversifizierung“ und den Ausbau der Produktpalette. Immer neue Derivate bekannter Baureihen werden auf den Markt geworfen.

Ob Luxusliner oder Cityflitzer – jede kleine Nische wird besetzt. Dann schlagen die Deutschen zu: Im Jahr 2000 kommt die Rolls-Royce-Automobilsparte – auf dem Umweg über Volkswagen – zu BMW. Die Markenrechte folgen drei Jahre später. Die schon 1994 von den Münchenern übernommene Rover-Group (Rover, MG, Mini, Land Rover) wird zur Milleniums-Wende zerlegt. MG-Rover bekommen britische Investoren quasi geschenkt, Land Rover geht mit samt dem fertig entwickelten neuen Range Rover an Ford.

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Vorstandsboss Bernd Pischetsrieder muss seinen Posten räumen. Nur Mini bleibt in bayerischer Hand. Logik des Deals: Die vom unrentablen Rover-Ballast befreite BMW Group bedient künftig alle. Die Superreichen sollen Rolls-Royce fahren und die trendigen Kleinwagenfreunde in Scharen zum Mini überlaufen. Alles, was dazwischen liegt, ist ein Fall für BMW.

Ein zweites deutsches Renommierunternehmen ist auf dem Weg zum Vollsortimenter – Daimler. Seit Mitte 1998 mit dem besonders im SUV-Markt aktiven US-Hersteller Chrysler verschmolzen, verfolgen die Schwaben ehrgeizige Ziele. Dem Selbstverständnis des Erfinders des Automobils folgend, ist die Weltspitze ein angemessener Platz. Für das nötige Absatzvolumen soll in Übersee die Chrysler-Gruppe sorgen. Hemdsärmelige Jedermann-Autos der Marke Dodge (Eigenwerbung: „Pack’ das Leben bei den Hörnern!“), vierschrötige Geländewagen der Allrad-Legende Jeep und amerikanisch-wuchtig auftretende Modelle von Chrysler. Die „Welt-AG“ will aber noch viel mehr.

KLEIN, KLEINER, SMART
Schon im Jahr 1997 nämlich hatte der Konzern auf der IAA in Frankfurt ein winziges, nur zweieinhalb Meter kurzes Gefährt gezeigt, mit dem man sich zur Not auch quer in engste Parklücken zwängen kann. Der vom schweizer Uhren-Guru Nicolas G. Hayek (Swatch) mit initiierte Smart bietet Platz für Zwei, die sich mögen und trocken von A nach B kommen wollen. Keine schlechte Idee in chronisch verstopften Innenstädten. Für den Gegenwert der nächsten Daimler-Erfindung könnte man die City problemlos mit einer ganzen Smart-Armada zuparken. Weil Erzrivale BMW mit der Luxus-Ikone Rolls-Royce prunkt und der wegen seiner acht Pkw-Marken ohnehin brandgefährliche Konkurrent Volkswagen die Edelschmiede Bentley auf Vordermann bringen will, muss „der Daimler“ gegenhalten. Er versucht’s.

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Im Jahr 2002 wird die Marke Maybach wiederbelebt. Der Familienname des aus einfachen Verhältnissen stammenden Konstrukteurs August Wilhelm Maybach (1846 bis 1929) steht in Gestalt der Modelle 57 und 62 wieder für Luxus aus dem Hause Daimler.

Chrysler, Smart, Maybach – der wichtigste Name fehlt noch. Es ist der Name desjenigen, der die Rechnungen bezahlt: Mercedes. Die Gewinne der profi tablen Premiummarke fl ießen in die City- undNobelprojekte und stützen Chrysler. Als Konzernboss Jürgen Schrempp Ende 2005 seinen Hut nehmen muss, liegt der Börsenwert von DaimlerChrysler um fast 50 Milliarden Euro niedriger als zu Beginn der deutsch-amerikanischen Liaison, die im Jahr 2007 ihr offizielles Ende findet.

DIE MODELLE EINER EPOCHE
Das Duell Rolls-Royce gegen Maybach geht zugunsten der Briten aus, die seit über 100 Jahren quasi ohne Unterbrechung hochklassige Modelle für die Herrscherhäuser und Vermögenden der Welt bauen. Rolls-Royce ist ein globales Statussymbol. Maybach hingegen lebt von der Strahlkraft des Sterns und lockt die Kunde mit der Gewissheit, in einem vorzüglichen Automobil mit den besten Mercedes-Genen chauffiert zu werden. Die Marke hatte allerdings selbst in ihrer Blüte vor dem Krieg keine vergleichbare globale Bekanntheit wie Rolls-Royce. Seit Indienststellung der unter BMW-Regie entwickelten neuen Phantom-Baureihe – sie löste 2003 den Silver Seraph ab – ziehen die Rolls-Royce-Verkaufszahlen an.

Im ersten vollen Produktionsjahr 2004 wurden 792 Phantom verkauft. Das Modell-Duo aus dem 5,73 Meter langen Maybach 57 und dem 6,16 Meter langen Maybach 62 kam auf 500 Exemplare. Im vergangenen Jahr verließen bereits 1212 Phantom (Limousine, Coupé, Cabrio) die Werkshallen in Goodwood. Die Preisliste beginnt bei 390 320 Euro. Die Maybach-Manufaktur lieferte zeitgleich 300 Fahrzeuge aus, deren Technik in weiten Teilen von der vorigen Mercedes S-Klasse stammt.

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Ende 2009 soll die zweite Rolls-Royce-Baureihe an den Start gehen. Der 5,40 Meter lange, 1,95 Meter breite und 1,55 Meter hohe Ghost basiert auf der Langversion der BMW 7er Reihe und wird von einem 507 PS starken 6,6-Liter-V12-Turbo-Benziner angetrieben. Maybach bietet neben den beiden Limousinen noch eine Landaulet-Version an, die wegen des aufwendigen Umbaus mit 900 000 Euro zu Buche schlägt. Günstiger ist das „Standardmodell“ 57 mit 550 PS starkem 5,5-Liter-V12. Es kostet 390 201 Euro. Extrawünschen sind – wie bei Rolls-Royce – so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Das sieht bei den neuen Winzlingen Mini und Smart anders aus. Ihre bloße Existenz ist ein kleines Wunder. Wer hätte noch Anfang der 90er Jahre gedacht, dass sich BMW und Mercedes ins automobile Unterholz begeben? Die Bayern sind im Vorteil, denn der 5.387.862 Mal gebaute Ur-Mini hat einen Kult-Status, von dem die stilistisch gelungene Wiederauflage des Jahres 2001 profitiert.

DIE KLEINEN MAUSERN SICH
Im Sommer 2006 wurde der kleine Brite überarbeitet, neue Motoren hielten Einzug. Heute umfasst die Mini-Palette drei Karosserieversionen (Limousine, Kombi, Cabrio) und sechs Motorisierungen (75 bis 211 PS), darunter ein 110 PS starker Turbodiesel. Exakt 232 425 Mini wurden 2008 weltweit verkauft, davon 30 004 in Deutschland. Dem stehen im selben Zeitraum 134 800 weltweit ausgelieferte Smart gegenüber. Der Mikro-Benz wird seit 2006 in der auf 2,69 Meter gewachsenen Zweitauflage gebaut, die auch als Cabrio erhältlich ist. Quirlige Dreizylinder – darunter ein 45 PS starker Diesel – decken ein Leistungsspektrum von 45 bis 98 PS ab. Seit 2007 steigen die Smart-Verkäufe, denn der trendige Spritknauser passt in die Zeit.

Nicht in die Zeit passte wiederum der spritzige, aber mit mindestens 14.990 Euro relativ teure Smart Roadster, der Ende 2005 eingestellt wurde. Auch der auf dem Mitsubishi Colt basierende viersitzige Smart Forfour – er bot zu wenig Smart-Flair und eine nur mäßige Qualität – fiel dem Rotstift zum Opfer.

Was bringt die Zukunft? Smart steht am Scheideweg. Der 2012 fällige Nachfolger könnte auf einer neuen Frontantriebsplattform basieren, die weitere Varianten zulässt, Mini muss die Palette ausweiten, um weiter zu wachsen. Angedacht ist etwa ein Roadster. Und Rolls-Royce wird in der automobilen Stratosphäre weiterhin seine Bahn ziehen. Die Zukunft von Maybach ist dagegen offen. Vielleicht ziert der Name einmal die besonders luxuriösen Mercedes-Modelle. Sie stehen ja weltweit in bestem Ruf. Stefan Miete

Technische Daten
Motor 
ZylinderV12-Zylinder-Biturbo, 3-Ventiler
Hubraum5980
Leistung
kW/PS
1/Min

450/612
4800 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
1000
k.A.
Kraftübertragung 
Getriebe5 Gang Automatik
AntriebHinterrad
Fahrwerk 
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)2855
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)5.2
Höchstgeschwindigkeit (km/h)250
Verbrauch 
Testverbrauchk.A.
EU-Verbrauchk.A.
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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