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100 Jahre Alfa Romeo – Historie Cuore Sportivo

Ein sportliches Herz, das ist der gemeinsame Nenner all jener Modelle aus 100 Jahren Alfa-Historie, die zu Legenden wurden

Schon der Versuch ist vermessen: Wie erfasse ich 100 Jahre Alfa-Geschichte auf drei Seiten mit 15 Modellen? Ein Buch mit einigen hundert Seiten wäre das Mindeste für all jene berückend schönen und unvergleichlich emotionalen Autos, die seit 1910 die Werkshallen in Portello, Arese oder Pomigliano verlassen haben.

Kaum eine Marke hat so eine Geschichte, und kaum eine hat so viele Fans rund um den Globus. Der Autor dieser Zeilen gesteht gern, dass er ebenfalls dazugehört, und dass seit 20 Jahren jeweils mindestens ein Alfa Romeo in seiner Garage steht.

GENIALE MOTOREN
Die Geschichte von Alfa Romeo ist eigentlich noch älter, sie beginnt 1906 mit einem Werk des französischen Autoherstellers Darracq in Mailand. 1910 wird die Firma umbenannt in A.L.F.A. – Anonima Lombarda Fabbrica Automobili –, was frei übersetzt so viel wie „Lombardische Gesellschaft zur Herstellung von Automobilen“ bedeutet. Bereits die erste Neukonstruktion, entworfen von Giuseppe Merosi, wird ein Erfolgsmodell: Der sportliche 24 HP verkauft sich 800 Mal, ein Bestseller.

1915 gerät die Firma in finanzielle Schwierigkeiten, der Rüstungsunternehmer Niccolo Romeo steigt bei A.L.F.A. ein. Ab 1920 heißen die Produkte Alfa Romeo. Bald stellen sich die ersten Rennsiege ein, 1923 gewinnt erstmals ein Alfa die Targa Florio auf Sizilien. In jenem Jahr wechselt der Ingenieur Vittorio Jano von Fiat zu Alfa.

Der geniale Konstrukteur ist in den nächsten Jahrzehnten für eine ganze Reihe revolutionärer Alfa- Modelle verantwortlich, etwa die Grand-Prix-Rennwagen P2 und P3. Aber auch für die Sportwagen der Baureihen 6C 1500 und 1750, die zu den erfolgreichsten Sportgeräten ihrer Epoche werden. Was aber nicht verhindert, dass Alfa 1926 in Staatsbesitz gerät.

>> Weitere Informationen: 100 Jahre Alfa Romeo

Der hochmoderne Jano-Sechszylinder des 6C wird später zum Achtzylinder im 8C 2300 und im 2900, die zu den teuersten und schnellsten Supersportwagen jener Zeit gehören. Das Grundlayout der 6C- und 8C-Motoren entspricht übrigens dem der damaligen GPTriebwerke von Alfa. Und es ist auch das Grundgerüst der Alfa-Motoren der Nachkriegszeit: zwei obenliegende Nockenwellen, Kettenantrieb, hä ngende Ventile und hemisphärische Brennräume.

Nach dem Krieg liegt das Werk in Trümmern. Man wendet sich wieder dem Autobau zu. Die ersten Nachkriegsmodelle wie der 6C 2500 Freccia d’Oro stammen unübersehbar aus den 30ern. Mit dem 1900 eröffnet sich für Alfa ab 1951 eine neuen Welt: Er ist der erste einigermaßen bezahlbare Alfa Romeo – immer noch ein sündhaft teures Luxusauto, aber verglichen mit einem 8C 2900 geradezu volkstümlich.

Der nächste Schritt folgt 1954/55 mit der Giulietta-Baureihe, ein Auto für die gerade in Italien entstehende besser verdienende Mittelschicht. Ihr Triebwerk wird zum Urvater einer Motorenfamilie, die bis in die 90er-Jahre im Programm bleibt, die berühmten Alfa-Doppelnocker, auf italienisch Bialbero. Es gibt die Giulietta übrigens als Limousine, Coupé und Spider.

Sie wird ab 1962 von der Giulia-Baureihe abgelöst. Mit der Giulia kann Alfa erstmals auch auf dem deutschen Markt so richtig punkten. Die Limousine mit dem Beinamen Super ist das Vorbild ganzer Generationen von sportlichen Viertürern. Zur Legende wird auch der Spider.

Er debütiert als Duetto mit Rundheck 1966 und wird über vier Generationen bis zur endgültigen Ablösung 1993 – als letzter Alfa mit Heckantrieb bislang – gebaut. In den 70ern kommen zwei weitere Modellfamilien auf den Markt: die Alfetta mit Transaxle und der in Süditalien gebaute frontgetriebene Alfasud. Beide sind technisch fortschrittlich, der wirtschaftliche Erfolg bleibt ihnen jedoch versagt.

NEUE WEGE IN DEN 80ERN
Etwas finster wird es in den 80ern. Die Marke rettet sich aus Staatsbesitz in den Fiat-Konzern. Neue Wege geht sie schon vorher: Das frontgetriebe Topmodell 164 wird bereits in Zusammenarbeit mit Fiat und Saab entwickelt.

Der 164 ist ein Erfolg, ebenso wie sein Mittelklasse-Pendant 156, der zehn Jahre später erscheint. Heute setzt der 159 die Ahnenreihe der Fronttriebler fort, natürlich mit der zugehörigen Coupé- und Cabrio-Version. Wir freuen uns auf die nächsten 100 Jahre! Heinrich Lingner

AUTO ZEITUNG

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