close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Mercedes CLS

Mercedes CLS 350 CGI Direkt ins Ziel

Wir testen den CLS 350 CGI mit dem derzeit einzigen Benzin-Direkteinspritzer im Mercedes-Programm

Eckdaten
PS-kW292 PS (215 kW)
AntriebHeckantrieb, 7 Gang Automatik
0-100 km/h6.6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Preis59.738,00€

Das Thema Benzin-Direkteinspritzung ist bei Mercedes nicht neu. Bereits in den 50er-Jahren holte der legendäre Flügeltürer 300 SL stolze 215 PS aus drei Liter Hubraum – dank Benzin-Direkteinspritzung. Und auch heute bleibt die wiederentdeckte Technologie bei Mercedes zunächst einem einzigen, ganz besonderen Modell vorbehalten, dem CLS 350 CGI. Genau wie damals sorgt neben der extravaganten Karosserie der besondere Motor für Gesprächsstoff.

Bereits nach dem Anlassen setzen sich die sechs Zylinder, die über hochmoderne Piezo-Einspritzdüsen mit 200 bar dreimal pro Arbeitstakt direkt mit Benzin versorgt werden, vollmundig in Szene.

Tief grummelnd erinnert der Leerlauf dabei eher an einen V8 als an einen V6 – bei niedrigen und mittleren Drehzahlen durchaus angenehm. Rotiert die Kurbelwelle jedoch mit mehr als 6000 Umdrehungen in ihren Lagern, wird die Laufkultur zunehmend rauer. Allerdings ruft man die volle Leistung von 292 PS bei 6400 Touren nur selten ab. Die Vorzüge des Benzin-Direkteinspritzers liegen im sanften Schub aus dem Drehzahlkeller. Dabei arbeitet das System nahezu verzögerungsfrei und reagiert geradezu gierig auf Gasbefehle.

Genau auf diesen drehmomentstarken Bereich ist die Siebenstufenautomatik passend abgestimmt. Verzichtet der Fahrer auf Kickdown-Befehle, hält sich die Automatik mit überflüssigen Gangwechseln zurück. So lässt sich das maximale Drehmoment von 365 Newtonmeter optimal nutzen.

Der Vorteil des CGI, bei dem der Magerbetrieb dank leistungsfähiger Elektronik und optimierter Einspritzstrahlführung auf ein breiteres Drehzahlband ausgeweitet wurde, liegt nicht nur in der fülligen Drehmomentkurve, sondern auch in seinem günstigen Verbrauch. Hält man sich an das Richttempo von 130 km/h auf der Autobahn, pendelt sich der Durst des Stuttgarters bei deutlich unter zehn Litern ein.

Der Testverbrauch auf der Normrunde lag jedoch auf Grund des Volllastanteils bei elf Litern auf 100 Kilometern – immerhin rund 1,5 Liter weniger, als der CLS 350 mit 272 PS und herkömmlicher Saugrohreinspritzung konsumierte. Zudem konnte Mercedes die unerwünschten Kohlenwasserstoffe im Abgas um die Hälfte senken, und zwei NOx-Speicherkatalysatoren wandeln die bei der heißen Verbrennung im Schichtladebetrieb (mit hohem Luftüberschuss) entstehenden Stickoxide in unschädliche Bestandteile um.

Noch effektiver ließe sich die CGI-Technik umsetzen, wenn Mercedes statt der üppigen 245er-Reifen schmalere Pneus aufzöge. Aber das Auge fährt schließlich auch mit, und der Fahrfreude kommen die Breitreifen ebenfalls zugute. Willig setzt der CLS Lenkbefehle in Richtungswechsel um, bleibt im Grenzbereich lange neutral, bevor er schließlich mit dem Heck nach außen drängt. Nur die Lenkung leidet ein wenig unter den breiten Gummis und wirkt ungewohnt stößig.

Der Federungskomfort lässt sich beim CLS per Luftfederung (1916 Euro) dreistufig vorwählen. Dabei stellt sich rasch die erste der beiden Sportstellungen als die angenehmste Stufe heraus: Gegenüber dem Komfort-Modus reduzieren sich sowohl die leichten Karosseriebewegungen, und gleichzeitig verbessert sich der Geradeauslauf spürbar – ohne dass das viertürige Coupé zu hart abrollt.

Im Innenraum ist nun ein Hauch britischer Eleganz an Stelle schwäbischer Sachlichkeit zu spüren. Hier fühlt man sich wohl. Nur hinten fehlt es wegen der sehr flach verlaufenden Dachlinie an Kopffreiheit. Dafür gibt es auch im Fond zwei anschmiegsame Einzelsitze. Vorn ist es dennoch bequemer: Die tiefe Sitzposition und die schmalen Fensterflächen schaffen Gemütlichkeit. Großgewachsene sollten jedoch auf das Schiebedach verzichten, weil es die Kopffreiheit empfindlich einschränkt.

Wie sein berühmter Vorfahr, der 300 SL, hat auch der CLS einen deftigen Preis: 59738 Euro kostet der 350 CGI – da tröstet auch der günstige Verbrauch nur wenig.

Fazit

Wer bereit ist, für den CLS 350 CGI den Grundpreis von 59738 Euro beim Mercedes-Händler auf den Tisch zu legen, der sucht kein kostengünstiges Auto, sondern ein besonderes. Und das bekommt er: Der CLS 350 CGI bietet ein Fahrgefühl wie kein anderer Mercedes. Er ist ein charmanter Gleiter, mit dem man am Wochenende nur zum persönlichen Amüsement ausfährt. Keine Spur vom nüchternen Highend-Taxi der eng verwandten E-Klasse. Exklusives Bonbon für Hightech-Fans: Den V6-Benzin-Direkteinspritzer gibt es bis Ende des Jahres nur im CLS. Michael Godde

Technische Daten
Motor 
ZylinderV6, 4-Ventiler, Benzindirekteinspritzung
Hubraum3498
Leistung
kW/PS
1/Min

215/292
6400 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
365
3000 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe7 Gang Automatik
AntriebHeckantrieb
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbel. Scheiben
h: innenbel. Scheiben
Bereifungv: 245/40 R 18
h: 245/40 R 18
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1660
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)6.6
Höchstgeschwindigkeit (km/h)250
Verbrauch 
Testverbrauch11l/100km (Super)
EU-Verbrauch9.1l/100km (Super)
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.