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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Mercedes C-Klasse

Mercedes C 270 CDI T-Modell Dauer-Brenner

Als schnelles und bequemes Reiseauto war das C 270 CDI T-Modell in der Redaktion sehr beliebt. Ein Motorschaden zwang den Diesel allerdings zu einem außerplanmäßigen Zwischenstopp

Eckdaten
PS-kW170 PS (125 kW)
AntriebHeckantrieb, 5 Gang Automatik
0-100 km/h9.9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit225 km/h
Preis37.665,00€

Das Image von Mercedes prägten jahrelang große Limousinen. Dass Fahrzeuge mit dem Stern aber nicht unbedingt viel Platz bieten, zeigt die Mercedes C-Klasse. Das T-Modell macht hier keine Ausnahme, und der Begriff Nobelkombi gibt die Funktion treffend wieder: Es ist schick, aber nicht zum Transport von mehr als zwei Personen plus Gepäck geeignet. Die Frontpassagiere finden ausreichend Platz, doch im Fond geht es recht beengt zu. "Stelle ich den Sitz bequem ein, quetsche ich meiner Tochter im Kindersitz die Beine ein. Sitzt Sie bequem, gilt das nicht für mich", bringt Tester Elmar Siepen die Platzsituation auf den Punkt. Auch das Kofferraumvolumen entspricht nicht dem Platzbedarf einer Kleinfamilie. Ein Kinderfahrrad passt auf die Ladefläche nur dann (maximales Stauvoulumen 1354 Liter), wenn die Sitzlehne zumindest teilweise umgelegt wird. Dazu muss aber die schwere Laderaumabdeckung entfernt werden, womit nicht nur so manche Frau überfordert ist. Das Umlegen der Sitzbank geht hingegen leicht von der Hand: Lehne entriegeln, umlegen, fertig. Beim Umklappen der Sitze entsteht eine ebene Fläche, die Kopfstützen müssen nicht demontiert werden. Die C-Klasse war in der Redaktion stets gefragt, wenn es darum ging, bequem und zügig zu reisen. Mit einem Tankvolumen von 62 Litern meistert der Stuttgarter auch lange Etappen ohne Tankstopp. Auf unserer Verbrauchsmessstrecke benötigte der Common-Rail-Diesel angemessene 8,5 l/100 km, über die Gesamtdistanz von 100000 Kilometern waren es durchschnittlich 8,3 Liter. Der niedrige Verbrauch senkt auch die laufenden Kosten. Zuvor schlägt aber ein happiger Grundpreis von 36354 Euro (Elegance) zu Buche, der sich mit Extras wie Comand-System (2847 Euro), Schiebedach (1171 Euro), Xenonlicht (957 Euro) und Handy (481 Euro) zu 48389 Euro summiert. Aufpreispflichtig ist auch das Automatik-Getriebe und mit 1960 Euro nicht gerade preiswert, es passt aber ideal zur Motorisierung und ist unbedingt zu empfehlen. Kaum spürbare Schaltvorgänge und kurze Reaktionszeiten beim Herunterschalten sind seine Kennzeichen. Das T-Modell bietet einen guten Federungskomfort. Darüber hinaus haben die bequemen und festen Seitenhalt bietenden Sitze wesentlichen Anteil am guten Langstreckenkomfort. Überdies sind die Tasten für die elektrische Sitzeinstellung (870 Euro) optimal griffgerecht in den Türverkleidungen platziert. Auch die restlichen Schalter und Hebel liegen gut erreichbar dort, wo man Sie in einem Mercedes erwartet, inklusive der per Fuß zu betätigenden Feststellbremse und dem etwas überladenen Kombihebel für Blinker, Lichthupe und Scheibenwischer. Kritik verdient der Heckscheibenwischer: Entweder er läuft trocken und rubbelt, oder die Scheibe bleibt schmutzig. In jedem Fall muss der Fahrer die Hand vom Lenkrad nehmen, um die Wischer-Taste zu bedienen. Das Problem hat Mercedes bereits erkannt. Seit dem Facelift im April ist die Bedienung für den Heckwischer in den Kombihebel am Lenkrad integriert. Allerdings wäre ein separater Lenkstockhebel eine noch bessere Lösung. Apropos Lenkrad: Hier finden sich serienmäßig die Funktionstasten für den Bordcomputer, die Lautstärkeregelung für das Radio sowie die Telefonsteuerung alles verteilt auf zwei Schalter, die im Lenkrad eingebaut und gut erreichbar sind. Allerdings braucht es eine Eingewöhnungsphase, bis man sich durch die Menüs des Computers durchgearbeitet hat. Nur hier lässt sich nämlich der Ölstand kontrollieren. Anzeigen wie "1,5 Liter nachfüllen bis Maximum" sollten ernst genommen werden, vor allem angesichts der Tatsache, dass mit dem Fünfzylinder-Diesel bei Treibstoff schonender Fahrweise mehr als 1000 Kilometer gefahren werden können, ehe der nächste Tankstopp ansteht (s. Kommentar Mercedes). Auch auf Störungen weist der Bordcomputer im Display des Tachos hin. Zweimal wurde hier ein Glühbirnentausch für die Bremslichter angemahnt. Der Austausch der Lampen könnte kaum einfacher funktionieren: die hinteren Seitenteile entriegeln, die Lampenhalterungen aus- und die neue Birne eindrehen - fertig. Der Zeitaufwand beträgt drei Minuten, die Kosten für eine neue Birne 1,50 Euro. Verbesserungspotenzial steckt in der Klimaautomatik namens Thermatik (Aufpreis zu Testbeginn: 1636 Euro). Entweder es ist ein wenig zu kalt oder zu warm, es beschlägt im Eco-Modus die Scheibe, oder es zieht, lautete der Kommentar von Tester Martin Urbanke. Das CD-Laufwerk verweigerte zunächst gelegentlich den Dienst und gab Musik-CDs nicht wieder heraus. Nach Ende des Dauertests konnte das Gerät auch die Navigations-CD nicht mehr lesen, und der elektronische Pfadfinder streikte. Erste Diagnose: verschmutztes Laufwerk. Für solche Fälle gibt es eine Austauschlösung für 600 Euro. Mercedes betont, dass in Abhängigkeit von Laufleistung und Alter des Fahrzeugs mit diesem Problem kulant umgegangen wird. Der Selbstzünder verleugnet sein Antriebsprinzip vor allem in kaltem Zustand nicht. Ist der Fünfzylinder betriebswarm, klingt er zwar knurrig-brummig, die Tonlage und Lautstärke stört aber nie. Überdies erweist er sich als durchzugsstark. Seine 170 PS sorgen stets für adäquaten Schub. Dies liegt auch am üppigen Drehmoment von 400 Newtonmetern, das zwischen 1600 und 2800 Touren anliegt. Die Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h kann sich ebenfalls sehen lassen. Ein Motorschaden trübte allerdings den guten Eindruck. Das Fahrverhalten des C 270 CDI T ist unauffällig und bei eingeschaltetem ESP problemlos. Die Regeleingriffe des elektronischen Helfers erfolgen früh, aber mitunter recht grob. Dafür bleibt der Mercedes immer auf der sicheren Seite. Ohne ESP tendiert er zum harmlosen Untersteuern. Gas weg, Lenkeinschlag zurücknehmen und schon ist das Fahrzeug wieder auf Kurs. Auf nasser oder schneebedeckter Straße neigt der Kombi zum Übersteuern. An den Hinterreifen kann die Traktion schnell abreißen, woraufhin das Heck ausbricht. Dieses Fahrverhalten muss allerdings provoziert werden und kündigt sich an. Die Lenkung ist in der Mittellage etwas gefühllos, sodass der Fahrer zum Teil auf Seitenwind etwas spät, dann aber zu heftig reagiert. Die großen Lenkwinkel - typisch Mercedes - verhindern optimale Handlingzeiten. Das dürfte die von den Schwaben definierte Zielgruppe der "nicht mehr ganz so jungen Fahrer" (Zitat Mercedes), im Durchschnitt etwa 55 Jahre alt, aber wenig stören. Auf der Landstraße reagierte unser Dauertest-T-Modell auf Bodenwellen mit einem leichten Nachwippen des Hecks, und der Aufbau neigte sich in schnell gefahrenen engen Kurven zur Seite Eigenschaften, die auf der Autobahn nicht stören. Nach 100000 Kilometern geht der C 270 auf die nächste Reise - zurück ins Werk.

Fazit

Komfort, sattes Drehmoment und ein niedriger Verbrauch - das sind die positiven Attribute des Mercedes C 270 CDI T-Modells. Bis auf den Motorschaden zeigte der Schwabe keine gravierenden Mängel. Einziges Manko: Für längere Reisen mit mehr als zwei Personen samt Gepäck ist der Stuttgarter schlichtweg zu knapp bemessen. Das Prestige, einen Kombi von Mercedes zu fahren, muss teuer erkauft werden. Mehr als 48000 Euro sind viel Geld für ein Auto, das im Straßenverkehr optisch kaum auffällt. Dafür sind Rost und andere Alterserscheinungen für dieses T-Modell kein Thema.

Technische Daten
Motor 
ZylinderR5
Hubraum2685
Leistung
kW/PS
1/Min

125/170
4200 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
400
1600 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe5 Gang Automatik
AntriebHeckantrieb
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbel. Scheiben
h: Scheiben
Bereifungv: 205/55 R 16
h: 205/55 R 16
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1650
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)9.9
Höchstgeschwindigkeit (km/h)225
Verbrauch 
Testverbrauchk.A.
EU-Verbrauch8.5l/100km (Diesel)
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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