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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Subaru Tribeca

Subaru B9 Tribeca Jenseits von New York

Der Tribeca trägt den Namen eines New Yorker Szeneviertels. Etwas Besonderes ist auch sein Sechszylinder-Boxermotor. Wie hat sich der Subaru über 40000 Kilometer im AUTO ZEITUNG-Alltag geschlagen?

Eckdaten
PS-kW245 PS (180 kW)
Antrieb5-Stufen Automatik
0-100 km/h9.7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit195 km/h
Preis51.200,00€

Ein Subaru passiert einem nicht zufällig. Nein, eine Entscheidung für ein Fahrzeug des japanischen Allradspezialisten ist auch das bewusste Bekenntnis, anders zu sein als die Masse. Denn während die meisten Sport Utility Vehicles längst automobiler Mainstream sind, ist der Tribeca nach wie vor das Gesicht in der Menge.

Als das japanische Edel-SUV im Februar 2007 seinen Dienst in der Redaktion antrat, war es nicht nur ein Objekt der Begierde, sondern sorgte auch für Diskussionsstoff. 51200 Euro betrug der damalige Testwagen-Preis in der Ausstattung Exclusive plus einige Extras wie die Anhängerkupplung. Eine selbstbewusste Summe, doch dafür war der Tribeca B9 komplett ausgestattet. Navisystem mit Touchscreen, Ledersitze, elektrisches Schiebedach, Rückfahrkamera, Zweizonen-Klimaautomatik, Soundsystem mit Sechsfach-CD-Wechsler, elektrisch einstellbare Sitze, um 20 Zentimeter verschiebbare Rücksitze und ein DVD-System für die Fondpassagiere sind in der Exclusive-Ausstattung bereits enthalten.

Eine Besonderheit des Japaners befindet sich unter der Haube, denn außer Porsche setzt nur noch Subaru auf Boxermotoren. Im Fall des B9 Tribeca sorgt ein 245 PS starker Sechszylinder-Boxer mit 3000 Kubikzentimeter Hubraum für Vortrieb. Schnell offenbart sich aber, dass die größte Stärke des Subaru auch gleichzeitig eine seiner größten Schwächen ist: Der Boxer arbeitet ohne Vibrationen und läuft leise und kultiviert. Wer das Aggregat ohne fahrdynamische Ambitionen schnurren lässt, wird durch die bauartbedingte typische Laufruhe verwöhnt. Anders ist es aber, wenn der Tribeca die Sporen bekommt. Dann wird aus dem leisen Flüstern ein gequältes Protestgeschrei. Denn die ebenfalls bauartbedingte Drehmomentschwäche lässt den Subaru erst einmal aufheulen und ohne nennenswerten Vortrieb verharren. Die Automatik versucht, dies durch hektisches Herunterschalten auszugleichen. Jede noch so kleine Steigung führt dazu, dass der Subaru mindestens eine Stufe zurückschaltet und dann mit mindestens 5000 Umdrehungen unterwegs ist, lautet ein Eintrag im Fahrtenbuch.

Dass die Trinksitten des Sechszylinder-Boxers dadurch wenig zurückhaltend sind, liegt auf der Hand. Im Test bewegte sich der Verbrauch zwischen 14 und 16 Liter Super auf 100 Kilometern, und dies selbst bei verhaltener Fahrweise. Redakteur Wolfgang Eschment attestierte dem Tribeca denn auch einen extrem hohen Verbrauch und einen zu kleinen Tank. Tatsächlich ermöglicht der Tribeca mit dem lediglich 60 Liter fassenden Tank nur eine Reichweite von etwa 300 Kilometern. Der Durchschnittsverbrauch im Test lag denn auch bei 15,0 Litern.
Zu den Pluspunkten des Subaru-SUV zählt dagegen die Variabilität des – in der Exclusive-Ausstattung serienmäßigen – Siebensitzers. Leicht umlegbare Sitze, eine ebene Ladefläche und ein gutes Raumangebot machen den B9 im Alltag zu einem angenehmen Partner. Hinzu kommt noch der überzeugende Fahr- und Federungskomfort. Letzterer ist gerade für ein SUV sogar ausgesprochen gut und prädestiniert den Subaru als angenehmes Reiseauto. Auch die Windgeräusche sind wenig präsent. Dazu passen die bequemen Ledersitze, die auf Langstrecken ermüdungsfreies Fahren garantieren. Der schlechte Seitenhalt jedoch verrät, dass der Tribeca mehr zum Cruisen als zum Schnellfahren gedacht ist, auch wenn er sich fahrdynamisch unkritisch verhält.

Gewöhnungsbedürftig ist die Sitzposition, die von vielen Fahrern kritisiert wurde. Sie resultiert in erster Linie daraus, dass sich das Lenkrad nur in der Höhe einstellen lässt – für ein Auto in dieser Preisregion nicht akzeptabel. Überhaupt ist die Bedienung des Tribeca nicht gerade problemlos, und der Bildschirm des Navigationssystems lässt sich bei Sonnenlicht schlecht ablesen. Eine Erleichterung beim Rangieren ist die Rückfahrkamera, die allerdings die Perspektive leicht verzerrt, da sie nicht mittig, sondern versetzt eingebaut ist.

So exotisch der Tribeca in manchen Dingen ist, so beispielhaft löst er die sprichwörtliche Robustheit japanischer Autos ein. Keine Pannen waren im Fahrtenbuch vermerkt. Subaru-Modelle gelten allgemein als unverwüstlich, und auf den gut 40000 Kilometern, die der Tribeca in der Redaktion verweilte, brauchte er außer Öl und Benzin nur wenig Pflege und glänzt so mit einer defektfreien Bilanz. Dennoch ist Tribeca-Fahren nicht günstig. Zwar fielen außer den Inspektionen nur noch die Ausgaben für die Winterreifen an. Aber der hohe Wertverlust nach nur einem Jahr von 21975 Euro war mit ein Grund dafür, dass die Kilometerkosten 79 Cent betrugen.

Zum Schluss noch ein Wort zum Design. Offensichtlich war das Aussehen des Tribeca bei den potenziellen Käufern von Anfang an umstritten, denn die Japaner leiteten schon gut ein Jahr nach dem Serienstart ein derart radikales Facelift ein, dass der Subaru inzwischen fast ein neues Auto ist. Die Front wurde komplett verändert (Bild links), der Motor erfuhr eine Hubraumerhöhung um 630 cm3 sowie eine Stärkung um 13 PS – ein Grund, warum wir den Test bei 40000 Kilometer abgebrochen haben. Mit dieser außergewöhnlich schnellen Modellpflege haben die Japaner auf die Kritik reagiert und ihr erstes SUV an den entscheidenden Punkten optimiert.

Fazit

Der Tribeca ist ein SUV für alle, die das Besondere lieben. Seine Exklusivität, der gute Fahrkomfort, sein Raumangebot und seine überzeugende Variabilität stehen auf der Habenseite. Der durchzugsschwache Motor, die unharmonische Automatik, der hohe Verbrauch und der ambitionierte Preis können dagegen weniger überzeugen.

Technische Daten
Motor 
ZylinderB6 / 4
Hubraum3000
Leistung
kW/PS
1/Min

180/245
6600 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
297
4200 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe5-Stufen Automatik
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbel. Scheiben
h: innenbel. Scheiben
Bereifungv: 255/55 R 18
h: 255/55 R 18
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1890
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)9.7
Höchstgeschwindigkeit (km/h)195
Verbrauch 
Testverbrauch15l/100km (Super)
EU-Verbrauch12.3l/100km (Super)
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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