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Alle Infos zum Porsche 911

Porsche 911 Turbo 930/964/993: Classic Cars Porsche-Topmodelle im Vergleich

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Porsche 911 Turbo 930/964/993: Classic Cars
  2. Kult-Coupés: Porsche 911 Turbo 
  3. Technische Daten Porsche 911 Turbo

Der Porsche 911 Turbo bittet zum Vergleich – und das gleich vier Mal. Die ersten vier Generationen 930 (3.0 & 3.3), 964 und 993 markierten den unangefochtenen Status des Topmodells und treffen nun in der Classic Cars aufeinander!

Im Vergleich liegt der Fokus auf dem Porsche 911 Turbo. Angesichts von 260 PS (191 kW) und gewaltigen 343 Newtonmeter Drehmoment fragte sich 1974 so manche:r ambitionierte Sportfahrer:in, ob dieser überhaupt noch beherrschbar sein könne. Die späte Antwort darauf gibt uns ein Auto aus dem Werksmuseum auf dem kurvigen Terrain der Schwäbischen Alb. Turboschub, Heckantrieb und fehlende Regelsysteme – gut, dass der Asphalt heute warm und trocken ist. Denn der Leistungseinsatz, den der Porsche 911 (930) Turbo genannte Sportler bei knapp 4000 Touren kredenzt, ist auf rutschigem Untergrund keineswegs zu unterschätzen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Porsche 911 Turbo 930/964/993: Classic Cars

So starten wir im Porsche 911 Turbo zu einer von tiefer Vernunft geprägten Testfahrt. Bloß nicht das Heck quer kommen lassen, um zerdeppertes Blech sowie Bußgeldbescheide zu verhindern. Mitte der 70er-Jahre und auch noch heute gilt "Respekt" als adäquater Ersatz beziehungsweise Ergänzung für Regelsysteme. Tatsächlich gebärdet sich das Leistungs- und Drehmomentmonster aber zunächst lammfromm. Die K-Jetronic-Einspritzung und der KKK-Turbolader füllen die sechs Zylinder sauber abgestimmt mit Frischgas. Bis auf ein konstruktionsbedingt etwas trägeres Ansprechen als bei vergleichbaren Saugmotoren deutet im Stadtverkehr nichts auf den Boost des gebläsegekühlten Sechszylinder- Boxers hin – was sich mit dem Passieren des gelben Ortsausgangsschilds ändert. Motiviert treten wir das Pedal ganz rechts im Fußraum bis zum Anschlag, und es passiert – fast nichts! Gleichförmig wandert die Nadel des Drehzahlmessers Richtung 3000, dann 3500 Touren, 4000 – plötzlich tritt uns der Turbo wie der Einschlag einer Abrissbirne ins Kreuz und katapultiert uns samt 930 ins heranfliegende Landstraßen-Orbit. Achtung, Ruhe bewahren sonst ist man sehr schnell zu schnell. Doch die Kurven werden enger, die möglichen Tempi geringer, und so darf der aufgeladene Elfer in ganz legalem Rahmen zeigen, was er drauf hat. Etwa beim Anbremsen. Ein Porsche bremst nicht einfach – er krallt sich förmlich in den Asphalt. Übrigens auch in Kurven, wo der 911 Querbeschleunigungen ermöglicht, die uns in manch anderem Gefährt längst in die Botanik befördert hätten. Drei Jahre später erschien bereits der gründlich überarbeitete Turbo 3.3 – mit 3299 statt 2994 Kubikzentimeter Hubraum. Erstmals bei einem Serien-Pkw-Motor überhaupt kam hier ein Ladeluftkühler zum Einsatz. Das Ergebnis: 300 PS (221 kW) bei 5500 /min sowie ein maximales Drehmoment von 412 und ab 1983 sogar 430 Newtonmetern. Entsprechend rasant fielen die möglichen Fahrleistungen aus. Wichtiger war indes die kultiviertere Motorcharakteristik des Porsche 911 Turbo, die wir auch beim heutigen Vergleich erfahren.

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Kult-Coupés: Porsche 911 Turbo 

Mit mehr Kraft über den gesamten Drehzahlbereich gibt sich der Porsche 911 Turbo 3.3 spürbar durchzugskräftiger. Was bleibt, ist der brachiale Drehmomentanstieg nahe der 4000er-Marke. Ein weiteres fahrdynamisches Goodie des Turbo 3.3: die nochmals üppiger dimensionierte Bremse mit nun Vier- anstelle von Zwei-Kolben-Festsätteln. Die letzte Ausbaustufe des 3,3-Liter-Motors zündete Porsche 1990 mit dem 964 Turbo. Er brachte es auf 320 PS (235 kW) bei 5750 Touren sowie ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmeter bei 4500 Umdrehungen. Damit rannte er 270 km/h schnell und schoss sich und seine Besatzung in glatten fünf Sekunden von null auf 100 km/h. Allerdings legte er auch beim Gewicht zu und wog mit 1470 kg stramme 330 kg mehr als der Ur-Turbo mit 1140 Kilogramm. Im Fahrbetrieb fällt das höhere Gewicht jedoch nicht negativ auf. Zudem punktet der 964 Turbo mit einem komplett neu konstruierten Fahrwerk, das über McPherson-Federbeine und Alu-Querlenker vorn sowie Schräglenker- Radführungen aus Leichtmetall hinten verfügt. Satt liegt der 964 Turbo auf der Bahn. Bodenwellen, Quer- oder Längsrillen lassen ihn nahezu unbeeindruckt. Was begeistert, ist die breitere Spreizung, die Porsche mit dem 964 Turbo fahrwerksseitig gelang. Auf Schlechtwegepassagen bietet er deutlich mehr Komfort als seine Vorgänger, und in betont sportlichem Betrieb begeistert er dennoch mit noch höheren möglichen Kurvengeschwindigkeiten. Kurzum: Der 964 Turbo kann fast alles besser. Der explosive Drehmomentanstieg knapp unterhalb der 4000er-Marke zeichnet auch ihn aus, wenngleich sein weiterentwickeltes 3,3-Liter-Triebwerk noch etwas mehr Kultur und Durchzugskraft bietet. Bedeutete der 964er einen großen Sprung nach vorn, so stellte Porsche mit dem 993 Turbo ab 1995 die letzte und mit Abstand beste Version des gebläsegekühlten 911 Turbo auf die Räder. Mit Biturbo-Technik ausgestattet, leistete der aufgeladene Elfer aus nun 3600 Kubikzentimeter gewaltige 408 PS (300 kW) bei 5750 Touren. Das maximale Drehmoment betrug satte 540 Newtonmeter bei 4500 /min. Wir stellen fest: Die Karosserie mit abgeflachten vorderen Kotflügeln verbessert die Aerodynamik, die LSA-Mehrlenker-Hinterachse (steht für Leichtbau, Stabilität und Agilität) und der permanente Allradantrieb bürgen trotz immenser Power für nahezu narrensichere Fahreigenschaften, und der Punch seines Biturbo-Boxers ist nicht mehr biestig, sondern setzt früher und kontinuierlicher ein – ohne dabei seinen "Kick" einzubüßen. Der Porsche 911 (993) Turbo gilt bis heute zu Recht als ganz großer Wurf.

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Technische Daten Porsche 911 Turbo

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