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BMW Z3/Mazda MX-5/Fiat Barchetta: Classic Cars Coole Roadster im Vergleich

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. BMW Z3, Mazda MX-5 & Fiat Barchetta im Classic Cars-Vergleich
  2. Stürmische Verhältnisse im Fiat Barchetta
  3. Mazda MX-5 mit sportlicher Sitzposition 
  4. BMW Z3 mit höchstem Grundpreis
  5. Technische Daten BMW Z3, Fiat Barchetta & Mazda MX-5
  6. Fazit

Der BMW Z3, der Mazda MX-5 und der Fiat Barchetta sind wohl die bekanntesten Vertreter der Roadster-Zunft. Classic Cars holt die drei Autos für einen Vergleichs-Revival noch einmal zusammen!

Bald erwärmt das warme Licht der Morgensonne wieder die Erde, wiegt sich das frische Grün der Bäume wieder im Wind und lädt der Gesang der Feldlerche erneut zum Genießen und Entspannen ein. Kurzum: Bald ist wieder Roadster-Saison – für so illustre Vertreter BMW Z3, Mazda MX-5 und Fiat Barchetta. Die Sonne auf der Haut, den Wind in den Haaren – der Fahrspaß könnte nicht intensiver sein. Oder doch? Nicht nur das Sehen, auch das Gesehenwerden ist in dieser Jahreszeit von entscheidender Bedeutung. Die Optik des Fahrzeugs muss also nicht nur dem Käufer gefallen, sondern – wie sich beim Classic Cars-Vergleich herausstellte – auch die richtige Botschaft an Außenstehende transportieren.

Mazda MX-5 im Video:

 
 

BMW Z3, Mazda MX-5 & Fiat Barchetta im Classic Cars-Vergleich

Der BMW Z3 vermittelt den Eindruck von finanzieller Unabhängigkeit und Solidität. Seine markante Form und das hohe Überholprestige, das der kleine Roadster durch seine ausladenden Radkästen erzielt, beeindrucken vor allem die männliche Käuferschaft. Auch Frauen zeigen sich von der muskulösen BMW-Optik angetan, vermuten hinter dem teuren Äußeren jedoch eine eher "versnobte, neureiche Klientel". Außerdem bemängeln sie die ungleichen Proportionen von langer Motorhaube und kurzem Stummelheck, die den Z3 etwas zu kopflastig erscheinen lassen – was für Männer wiederum alte Sportwagenschule bedeutet. Der Fiat Barchetta kommt in der Damenwelt deutlich besser an: Klein, übersichtlich, wendig und "niedlich", nimmt der charmante Italiener eine Sonderstellung ein. Da sein Verdeck vollständig unter einer Klappe verschwindet, wirken seine Insassen kontaktfreudig und ansprechbar. Männer haben mit der geschwungenen Linienführung, dem mediterranen Flair und dem Fehlen jeglicher Kanten beim Fiat ihre Probleme: "Gefällt mir einfach nicht", lautet denn auch die nicht weiter begründete Ablehnung. Der Mazda MX-5 kommt bei Frauen und Männern gleichermaßen gut an. Flach, elegant und dynamisch trifft er den Geschmack einer breiten Öffentlichkeit. Den fehlenden Klappscheinwerfern des Vorgängermodells weint keiner nach, im Gegenteil: Die ellipsenförmigen Leuchten verleihen dem Neuen ein wesentlich moderneres Aussehen bei gleichzeitig hohem Wiedererkennungswert. Auch die beheizbare Heckscheibe aus Glas findet im Gegensatz zum Kunststoff-Pendant des Vorgängers positiven Zuspruch.

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Stürmische Verhältnisse im Fiat Barchetta

Beschützt von Dreieck-Fenstern, zwei Überrollbügeln, hochstehender Persenning und hinter breiten Kopfstützen versteckt kann der Fahrtwind den Passagieren des BMW Z3 kaum etwas anhaben. Erst ab 100 km/h beginnt es zu ziehen. Ähnlich sieht es im Mazda MX-5 aus. Dank der tief liegenden Karosserie – die Passagiere sitzen nur 33 Zentimeter über der Fahrbahn – und dem kleinen Windschott darf auch im kleinen Japaner bis einschließlich Landstraßentempo bedenkenlos auch ohne Kopfbedeckung dem offenen Fahrspaß gefrönt werden. Dem Fiat Barchetta fehlt – abgesehen von der Frontscheibe – alles, was den Fahrtwind mildern könnte. Wer sich nicht mit Haarspray, Haargel, Mütze, Kopftuch oder Badekappe auf stürmische Verhältnisse vorbereitet, kommt um einen anschließenden Besuch beim Friseur nicht herum. Echte Roadster-Fans werden sich an solchen Nebensächlichkeiten aber kaum stören. Während der Fahrer aus dem Fiat aussteigen muss, um das Stoffverdeck öffnen und schließen zu können, dürfen die Mazda- und BMW-Fahrer ihr Dach von den Sitzen aus bedienen. Eine bequeme Lösung, wenn man beispielsweise an einer Ampel steht.

 

Mazda MX-5 mit sportlicher Sitzposition 

Trotz seines Vorderradantriebs legt der Fiat Barchetta ein vergleichsweise giftiges Fahrverhalten an den Tag und neigt bei zügiger Kurvenfahrt zu ebenso heftigen wie plötzlichen Lastwechselreaktionen. Könnern wird diese Eigenart Freude bereiten, denn in Kombination mit dem kurzen Radstand, der übersichtlichen Karosserie und der erfrischend direkten Lenkung erinnert der Fiat an ein Kart. Der röhrende Sound des Auspuffs und das typisch italienische Ambiente des Cockpits dürfte zudem so manches Alfisti-Herz höher schlagen lassen. Auch der Mazda MX-5 lässt sich fahraktiv durch die Kurven bewegen. Hier ist es vor allem die niedrige Sitzposition, die in Verbindung mit dem spurtstarken 140 PS-Motor für Sportwagen-Atmosphäre sorgt. Im Gegensatz zum Barchetta vollzieht der heckgetriebene MX-5 kritische Lastwechsel erheblich unspektakulärer und schwenkt mit der Hinterachse kontrollierbar zum Kurvenaußenrand. Eine weitere Steigerung erfährt der Fahrspaß durch das übersichtliche Cockpit, das handliche Dreispeichen-Nardi-Lenkrad und den kurzen Schalthebel, der in Größe und Aussehen dem Joystick einer Spielkonsole zum Verwechseln ähnlich ist. Das kompromisslos harte Fahrwerk mag anfangs Sportlichkeit suggerieren, aber auf langen Strecken wäre ein Plus an Komfort wünschenswert. Der in der USA hergestellte BMW Z3 verfügt innerhalb des Roadster-Trios über die ausgewogenste Fahrwerksabstimmug. Trotz straffer Federung und Breitreifen glänzt er durch ein hohes Maß an Komfortreserven, sodass der Spaß am Dahinrollen in den Vordergrund tritt. Mit 1,2 Tonnen ist der BMW deutlich schwerer als seine Konkurrenten, was sich auch auf den vergleichsweise langsamen Sprint von 0 auf 100 km/h auswirkt. Den Ausgleich schafft das drehmomentstarke 140-PS-Triebwerk, dessen kraftvoller Antritt besonders im unteren Drehzahlbereich für zügige Beschleunigung sorgt. Zudem kann der BMW mit einem durchschnittlichen Testverbrauch von 9,8 l/100 km glänzen. Um Roadster-Neulinge vor keine unlösbaren Probleme zu stellen, sind alle Z3 serienmäßig mit einer "Automatischen Stabilitäts- und Traktionskontrolle" (ASC+T) ausgestattet. Sie verhindert das Durchdrehen der Hinterräder, wodurch sich der Wagen in zu schnell durchfahrenen Kurven selbstständig abbremst. Zeitgenossen, die einen leichten Drift der Ideallinie vorziehen, können diese Funktion per Tastendruck auch abschalten.

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BMW Z3 mit höchstem Grundpreis

Im Cockpit des BMW Z3 herrscht Ordnung und Übersicht. Abgesehen von den chromumrandeten Rundinstrumenten erinnert sonst aber nur wenig an das markante Äußere des Z3. Obwohl der Roadster werksseitig mit einer Reihe von Extras wie ABS, ASC+T, Fahrer- und Beifahrer-Airbag, elektrischen Fensterhebern, Servolenkung und einer Zentralverriegelung ausgerüstet ist, bot die Preisliste noch zahlreiche kostspielige Aufrüstungsmöglichkeiten. Mit Leder, Klimaanlage, Edelholz, 225er Breitreifen und elektrischem Verdeckmechanismus ausgestattet, stieg der Preis seinerzeit von 51.500 auf 64.035 Mark. Unglaublich kurz erschien hingegen die Aufpreisliste des Mazda MX-5 1.9i. Abgesehen von der goldenen Metallic-Lackierung war im Preis von 42.690 Mark vom ABS bis zur Zentralverriegelung alles inklusive. Mit einer Zeit von 8,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h ist der MX-5 nicht nur der Spurtstärkste. Mit Heckantrieb und geringem Gewicht markiert er auch den Dynamiker in diesem Vergleich. Der Innenraum ist ergonomisch auf den Fahrer abgestimmt, reicht aber weder von der Optik noch von der Materialqualität an den BMW heran – hier macht sich der Preisunterschied von circa 10.000 Mark bemerkbar. Der Fiat bildete mit einem Grundpreis von 38.320 Mark eines der preisgünstigsten Roadster-Angebote: Im Gegensatz zu seinen beiden Konkurrenten fielen beim Italiener Selbstverständlichkeiten wie ABS, Lederlenkrad oder Zentralverriegelung zusätzlich an. Mit Leder, Klimaanlage und Leichtmetallfelgen ist die 40.000-Mark-Grenze somit schnell überschritten. Auch im Barchetta wurden nicht die feinsten Materialien verwendet, dafür setzt sich das Cockpit optisch mit an der Lackierung angepassten Innenraumelementen und weißen Ziffernblättern ab. Mit seinem geringen Gewicht und den neun PS Leistungsdefizit bildet der Fiat Barchetta in Sachen Beschleunigung erwartungsgemäß die goldene Mitte. Trotz seines Frontantriebs kann der kleine Italiener auch in schnell gefahrenen Kurven einigermaßen mit seinen Konkurrenten mithalten.

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von Andreas Schleith

 

Technische Daten BMW Z3, Fiat Barchetta & Mazda MX-5

 

 
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Unser Fazit

Die Wahl zwischen BMW, Fiat und Mazda fällt keinesfalls leicht. Alle drei Roadster können Frischluft- Fans auf ihre Art überzeugen. Wer seine lauen Sommerabende am liebsten in der Stadt verbringt, wird mit dem teuren BMW Z3 den meisten Eindruck machen. Mit dem drehmomentstarken 1,9-Liter-Motor kann man entspannt über die urbanen Hauptstraßen cruisen. Wer sich nach Feierabend lieber vom Fahrtwind den Kopf massieren lassen möchte, sollte den günstigen Fiat Barchetta wählen. Er ist der optimale Roadster für Puristen und Italophile. Für uns steht nach Abwägung aller rationalen und irrationalen Beweggründe hingegen der Mazda MX-5 als Favorit fest: Form, Ausstrahlung, Kraftentfaltung, Fahrverhalten, Platzverhältnisse, Aufpreispolitik, Anschaffungspreis und Unterhaltskosten – der MX-5 stellt die richtige Mischung dar, um Sommer, Sonne und den Himmel über uns zu genießen.

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