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BMW X3 xDrive30d vs. Audi Q5 3.0 TDI clean diesel quattro: SUV-Vergleich Business Diesel

Inhalt
  1. KAROSSERIE 
  2. FAHRKOMFORT
  3. MOTOR/GETRIEBE
  4. FAHRDYNAMIK
  5. UMWELT/KOSTEN
  6. FAZIT
  7. Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Neue Runde des ewigen Bayern-Duells Audi Q5 gegen BMW X3: Im Test muss der überarbeitete Münchner mit dem 258-PS-Turbodiesel gegen den gleich starken Ingolstädter Rivalen zeigen, was er kann

Sie sind die Könige der Autobahn – mit starken Turbodieseln, langen Reichweiten und gutem Fahrkomfort. Nach der Überarbeitung schickte BMW zunächst den X3 mit Zweiliter-Diesel zum Vergleichstest – den der Münchner gewann. Doch ein Wettbewerber des SUV-Mittelklasse- Segments fehlte damals: der Audi Q5.

Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht gleich aufgehoben: Deshalb haben wir gegen die 258 PS starke Dreiliter-Variante aus der Selbstzünder-Palette von BMW den äquivalenten Q5 3.0 TDI clean diesel quattro gestellt.

 

KAROSSERIE 

Moderne X3-Systeme, der Q5 bietet Top-Qualität

Q5 und X3 gehören mit in Deutschland jeweils über 10.000 verkauften Exemplaren von Januar bis Juli 2014 zu den erfolgreichsten Vertretern der Mittelklasse-SUV. Platz bieten beide vorn sowie hinten genug, der Ingolstädter dank größeren Fußraums vorn ein wenig mehr als der Münchner. Dafür haben die Passagiere im BMW-Fond etwas mehr Bewegungsfreiheit.

Das auf dem Papier größere Kofferraumvolumen des X3 merkt man in der Praxis kaum. In Sachen Variabilität bekommt er jedoch einen Zähler mehr, weil die Fond-Lehnen serienmäßig dreiteilig klappbar sind. Diese Funktion kostet bei Audi 200 Euro, dafür kann man dann aber auch die Fondbank zweigeteilt längs verschieben.

Klappt man die Rücklehnen komplett um – im Q5 über Hebel im Kofferraum oder seitlich unter der Sitzfläche –, eignen sich beide SUV mit über 1,80 Meter langen, leicht ansteigenden Ladeböden auch als Umzugstransporter.

Vergleicht man die Bedienung der beiden Allradler, wird klar, wer die meisten Jahre auf dem Buckel hat. Das Audi-System hat zu viele Knöpfe, im BMW kann man fast alle Funktionen über das reduzierte iDrive-System erledigen. Nervig im Q5 ist, dass man die Klimaeinstellungen von Fahrer und Beifahrer nicht mit einem Knopfdruck synchronisieren kann, sondern nur über ein Untermenü.

Auch die mögliche Sicherheitsausstattung des seit 2008 verkauften Q5 ist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Zwar gibt es optional einen Notbrems-Assistenten – BMW bietet lediglich eine Anbremsfunktion – sowie Seitenairbags hinten. Aber Head-up-Display, Verkehrsschild-Erkennung, Notruf-Taste, Rundumsicht-Kameras, Einparkassistent, Reifen-Druckanzeige und Reifen mit Notlaufeigenschaften offeriert nur der X3.

Auf der Haben-Seite des Audi stehen seine Solidität, die sehr gute Verarbeitung und in diesem Test 37 Kilo mehr Zuladung.

BMW X3 xDrive30d
AUDI Q5 3.0 TDI clean diesel quattro
258 PS 258 PS
0-100 km/h in 5,6 s 0-100 km/h in 6,1 s
Allradantrieb Allradantrieb
Spitze 232 km/h Spitze 230 km/h
8,6 l D/100 km 8,3 l D/100 km
Grundpreis: 51.300 Euro Grundpreis: 51.400 Euro

 

FAHRKOMFORT

Objektiv leiser X3, komfortable Q5-Rückbank

Es scheint so, als entwickle der Q5 während der Fahrt Schallfrequenzen, die nur das Messgerät, nicht aber der Mensch wahrnimmt. Anders können wir nicht erklären, warum sich der X3 – objektiv leise – in Sachen Geräuscheindruck hinter den Wettbewerber einordnen muss. Vor allem die ab Landstraßentempo auftretenden Windgeräusche und das beim Beschleunigen stets präsente, feine
Dieselnageln trüben den Eindruck.

Gleichstand herrscht beim Sitzkomfort: Vorn erfreut der X3 trotz zu hoher Sitzposition mit bequemeren Sportsitzen (550 Euro) im Vergleich zum Q5-Gestühl (1000 Euro), hinten sitzt man im Audi dank größerer Sitzfläche, einstellbarer Lehne (200 Euro) und besserer Konturierung bequemer. Außerdem steht für 620 Euro eine separate Fond-Klimaregelung in der Preisliste.

Die Beine der BMW-Fondinsassen bleiben stark angewinkelt – das ist auf langen Touren weniger angenehm. Bei der Beladbarkeit des Laderaums herrscht Gleichstand, allerdings hat sich BMW Gedanken bei der Arretierung des Gepäckraum-Rollos gemacht: Die quer im Kofferraum direkt hinter den Fondlehnen installierte Schiene beinhaltet Trenn-Netz sowie Abdeckung und kann mit nur einem Knopfdruck aus der Verankerung gelöst beziehungsweise wieder arretiert werden.

Ein echter Fortschritt, den in dieser Form kaum ein anderer SUV- oder Kombihersteller bietet. Einen Punktevorsprung holt der Q5 bei der Klimatisierung mit einer separaten Regelung für den Fond (620 Euro).

Weil Audi den Testwagen auf riesigen 20-Zöllern (1400 Euro) und ohne adaptive Dämpfer (1290 Euro) geschickt hat, federt der Q5 nicht ganz so souverän wie der Münchner. Speziell die Hinterachse kann Querfugen und Kanten weniger gut verarbeiten als das adaptiv gedämpfte BMW-Fahrwerk (1100 Euro) mit den 18 Zoll großen Standardräden.

 

MOTOR/GETRIEBE

X3 nun auch mit Euro-6-Motor, kraftvoller Q5

Audi erreicht mit dem clean diesel-Motor schon seit einigen Monaten die Euro-6-Norm, nun hat BMW nachgezogen. Anders als der Q5 verzichtet der X3 aber auf einen SCR-Katalysator, der mittels Harnstoffeinspritzung schädliche Stickoxide in den Abgasen neutralisiert. 23 Liter Harnstoff kann der Q5-Tank an Bord nehmen, der Vorrat muss in der Regel erst bei den Inspektionen wieder aufgefüllt werden.

Wenn die Flüssigkeit knapp wird, kann man diese aber auch selbst nachfüllen – im Fall des Q5 nervig, da der Tankeingang klein ist und fast horizontal steht. So fließt der Harnstoff nur langsam ein oder daneben, wenn man keinen Spezial-Aufsatz verwendet.

Beide Motoren haben drei Liter Hubraum und leisten 258 PS. Das BMW-Aggregat entwickelt zwar etwas weniger Drehmoment, dafür ist das Maximum aber über ein breiteres Drehzahlband verfügbar. Folge: Der X3 beschleunigt deutlich schneller, seine Kraftentfaltung wirkt souveräner. Laufkultur und Verbrauch sind aber nicht top.

Während man vom Verbrennungsgeräusch des Audi-TDI kaum etwas hört, nagelt der 30d fein, aber vernehmbar vor sich hin, schluckt dabei 0,3 Liter mehr Diesel auf 100 km und treibt den X3 mit einer Tankfüllung höchstens 780 km an (Audi: 904 km). Da nutzen dem BMW auch die breitere Gangspreizung seiner hervorragenden Achtstufen-Automatik sowie die daraus resultierenden niedrigeren Drehzahlen nichts. Der sparsamere Audi vertraut auf ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

 

FAHRDYNAMIK

Der Dynamiker heißt Q5, mittelmäßige X3-Bremse

Was dem Audi mit seinen 20-Zöllern beim Federungskomfort zum Nachteil gerät, münzt er auf der Handlingstrecke und im Slalom in schnelle Zeiten um. Zwar ist die Q5-Lenkung auch in der Dynamik-Stellung (drive select: 200 Euro) noch sehr leichtgängig, doch die Wirkung ist besser als die des X3-Pendants: Zackig und wie auf Schienen ändert der Audi seine Fahrtrichtung, stützt sich gut ab und zeigt kaum Lastwechselreaktionen.

Außerdem überzeugt er – trotz größerer Räder – beim Geradeauslauf. Der X3 wirkt immer etwas taumeliger, untersteuert früher und verliert so unterm Strich nicht nur Zeit, sondern auch Zähler bei der Fahrsicherheit. Die meisten Punkte aber büßt er mit seinen nur akzeptablen Bremswegen ein.

Rund zwei Meter mehr braucht der Münchner aus 100 km/h bis zum Stillstand – mit kalten und warmen Scheiben. Hier profitiert der Ingolstädter nicht nur von der üppigeren Bereifung, sondern auch von seiner ausgewogeneren sowie im Notfall bissigeren Brems-Abstimmung.

 

UMWELT/KOSTEN

Audi mit besserem Garantie-Angebot

Unbegrenzte Mobilitätsgarantie oder bloß fünf Jahre? Das erste Angebot kommt von Audi, klingt verlockender und wird deshalb mit mehr Punkten honoriert.

Beim Grundpreis trennen Q5 und X3 nur 100 Euro, auch in Sachen Werkstattkosten, Steuer, Kraftstoff und Emissionen liegen sie eng beieinander. Tiefer ins Portemonnaie greifen müssen X3-Fahrer aber für die Versicherungspolicen. Besonders die Vollkasko-Einstufung fällt hier ins Gewicht.

Dafür fährt der BMW dem Audi multimedial davon: USB-/iPod und AUX-Anschluss sowie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung sind im X3 ab Werk an Bord. Gegen Aufpreis gibt es hier wie dort außerdem eine Vielzahl an Aufrüstmöglichkeiten, sodass man unterwegs im Internet surfen oder die billigste Tankstelle in der Nähe finden kann.

 

FAZIT

Trotz ein paar Jahren mehr auf dem Buckel behauptet sich der Audi Q5 klar gegen den BMW X3 – in diesem Test auch wegen der optionalen Bereifung. Zudem sind Antrieb, Komfort und Raumangebot nach wie vor auf der Höhe der Zeit und gehören zu den besten in diesem Segment.

Der X3 punktet vor allem mit moderner Sicherheits- und Multimediaausstattung, doch auch sein Raumangebot und die Automatik sind klasse. Jetzt muss BMW nur noch die Leistung der X3-Bremse verbessern …

 

Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Paul Englert

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