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Alle Infos zum BMW X3

BMW X3 (F25) Kaufberatung 2013: Alle Motoren, Ausstattungen und Preise Der kann alles

Inhalt
  1. DIE SECHSZYLINDER SIND TEUER, ABER KULTIVIERT UND KRAFTVOLL
  2. ABSTANDSTEMPOMAT UND TOTERWINKEL-WARNER GIBT ES NICHT
  3. MÄCHTIGE DIESELPOWER MIT BIS ZU 630 NEWTONMETERN
  4. FAZIT

Schnell und edel oder doch lieber sparsam und funktional? Der BMW X3 hat viele Gesichter. Welches davon am besten zu Ihnen passt, erklärt unsere Kaufberatung

BMW hat beim aktuellen X3 der Baureihe F25 offenbar alles richtig gemacht. Denn seit der Markteinführung Ende 2010 konnten die Münchener weltweit schon gut 270.000 Einheiten absetzen. In Deutschland waren es allein im vergangenen Jahr knapp 26.000 Stück. Dabei ist der BMW X3 nicht gerade ein Schnäppchen. Mindestens 36.400 Euro kostet der Einstieg in die Welt des 4,65 Meter langen und 1,66 Meter hohen SUV, das wie X5 und X6 in South Carolina/USA vom Band läuft und nicht mehr wie der kleinere Vorgänger im österreichischen Graz. Der Größenunterschied zum X5 ist auf den ersten Blick kaum noch auszumachen, und das Platzangebot für fünf Passagiere sowie 550 Liter Gepäck kann sich durchaus sehen lassen. Dennoch trennen X3 und X5 fast 20.000 Euro.

Als Basismodell fungiert beim X3 der sDrive18d mit 143 PS starkem Dieselmotor, der weder mit Allradantrieb noch Automatik-Getriebe zu haben ist. Dafür fährt man mit dem kleinen Diesel samt Heckantrieb am günstigsten. Im Normzyklus verbraucht der 18d nur 5,1 Liter Diesel je 100 Kilometer. Wer früh zum knackig geführten Schalthebel greift, wird auch im Alltagsverkehr tatsächlich mit Verbräuchen von gut sechs Litern belohnt. Dabei gehen die Fahrleistungen allemal als flott durch - in weniger als zehn Sekunden kommt man aus dem Stand auf Tempo 100, und auf der Autobahn erreicht der BMW X3 sDrive18d sogar 195 km/h Spitze.


DIE DIESEL GEHÖREN IN DIESER KLASSE ZU DEN SPARSAMSTEN

Handschaltung gibt es ansonsten nur noch beim 2.0-Benziner 20i (38.000 Euro) und beim Zweiliter-Diesel 20d (39.900 Euro) - beide verfügen über 184 PS und Allradantrieb. In Deutschland ist der xDrive20d die beliebteste Variante. Fahrleistungen, Verbrauch und Komfort scheinen den Kunden zu gefallen. Außerdem kann er als einziger auch mit einem zusätzlichen NOx-Speicherkat zur Verminderung der Stickoxide ausgerüstet werden (BluePerformance: 1190 Euro). Die Euro-6-Einstufung bringt übrigens einen einmaligen Steuerbonus von 150 Euro.

Hier geht's zu Teil 2

Unbedingt sollte man beim 20d die 2150 Euro für die Achtstufen-Automatik einkalkulieren. Sie wurde (wie auch die Sechsgang-Handschaltung) von ZF entwickelt und erhöht nicht nur den Komfort und die Anhängelast von 2000 auf 2400 Kilogramm, sondern senkt in der Praxis auch den Verbrauch. Herrscht auf dem Prüfstand zwischen beiden Getrieben noch Gleichstand, entpuppt sich die Achtstufen-Box gerade im Alltagsverkehr als ökonomischer. Nur selten lässt die Elektronik im serienmäßigen Eco-Pro-Modus Drehzahlen von mehr als 2000 Umdrehungen zu. Durst und Geräuschniveau bleiben so niedrig. In unserem Testschnitt verlangte der X3 xDrive20d mit Automatik und den serienmäßigen 17-Zoll-Rädern 7,7 Liter Diesel je 100 Kilometer. Beim gleich starken Zweiliter-Turbobenziner im 20i sollte man zwei Liter mehr einplanen - vor allem weil der Motor für zügiges Vorankommen deutlich höher drehen muss. Seine volle Leistung liefert er erst ab 5000 Umdrehungen. Kräftiger packt der ebenfalls zwei Liter große Vierzylinder im xDrive28i (245 PS) an. Bei geringerem Verdichtungsverhältnis, aber stärkerer Turboaufladung liefert er ein um 80 Newtonmeter höheres Drehmoment und den spürbar souveräneren Antritt. Im Standardsprint nimmt er dem 20i dadurch gleich zwei Sekunden ab (6,7 zu 8,6 s), und beim Topspeed trennen die beiden ganze 20 km/h (230 zu 210 km/h). Allerdings ist der stärkere 28i, der auf etwas unkomfortableren 18-Zöllern rollt, mit 46.700 Euro auch gleich 6550 Euro teurer als der 20i mit Automatik.

 

DIE SECHSZYLINDER SIND TEUER, ABER KULTIVIERT UND KRAFTVOLL

Für traditionelle BMW-Sportfahrer kommt ohnehin nur ein Reihensechszylinder in Frage. Hinter dem magischen Kürzel xDrive35i verstecken sich beim BMW X3 ein Basispreis von 53.000 Euro sowie der fulminante Dreiliter-Turbobenziner mit 306 PS. Dieses Kraftwerk signalisiert seine Potenz schon beim Anlassen durch kurzes, helles Aufbellen, das Gänsehaut erzeugt. Beim Ausreiten bleibt dann kein Zweifel mehr, dass hier der Fahrspaß im Vordergrund stehen soll. Aus dem Stand spurtet der Allradler in nur 5,7 Sekunden auf Landstraßentempo - Werte, die vor nicht allzu langer Zeit einen BMW M3 ins Schwitzen gebracht hätten. Der 35i sollte unbedingt mit der Sportautomatik (200 Euro) kombiniert werden. Dann nämlich können die Gangwechsel ultraschnell per Schaltpaddel hinter dem Lenkradkranz eingeleitet werden, und der drehfreudige X3 wird - begleitet vom heiser-kreischenden Motorsound - zum echten Sportwagen. Die exzellenten Sportsitze samt Lederbezügen, Lordosenstütze und Sitzheizung für 3110 Euro sind hier ohnehin ein Muss. Ebenso wie die dynamischere Kraftverteilung an der Hinterachse (Performance Control: 150 Euro) sowie die variable Sportlenkung (300 Euro). Sport-Lederlenkrad, Tempomat und die Zweizonen-Klimaautomatik sind beim 35i serienmäßig an Bord. Wer es mit diesem Antrieb fliegen lässt und sich häufiger zur Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h aufmacht, muss sich trotz 67 Liter Tankinhalt auf häufige Tankstopps einstellen. Wird dagegen der Gasfuß gezügelt und der ruhige, seidenweiche Motorlauf genossen, sind gut zehn Liter Superbenzin auf 100 Kilometern drin.

 

ABSTANDSTEMPOMAT UND TOTERWINKEL-WARNER GIBT ES NICHT

Für Dieselfans bietet BMW sogar zwei Sechszylindervarianten an. Und wer jemals eine von diesen Sänften bewegt hat, wird die Vierzylinder als vergleichsweise ungehobelt und brummig in Erinnerung behalten. So leise und kultiviert hat man Dieselmotoren selten erlebt.

Hier geht's zu Teil 3

Schon der 258 PS starke xDrive30d macht klar, dass Drehmoment auch bei den Selbstzündern durch nichts zu ersetzen ist. Seine 560 Newtonmeter schüttelt er ab 1500 Touren so lässig und unangestrengt aus dem Ärmel, dass es eine wahre Freude ist. Dabei fällt der Verbrauch im Alltag nicht viel höher aus als bei den Vierzylindern. Nur der Preis liegt mit 50.100 Euro (inklusive 18-Zoll-Räder) deutlich darüber. Für diesen Mehrwert von knapp 8000 Euro könnte man den BMW X3 xDrive20d Automatik mit adaptiven Dämpfern (1100 Euro), Head-up-Display (1190 Euro), Xenonlicht (1040 Euro) und dem großen Navi (2590 Euro) samt aller Assistenten (Spurhalter, Tempolimitscanner, Tempomat, Top-View-Kamera: 2030 Euro) bestücken. Wo wir gerade bei der Elektronik sind: Vor allem die Zusatzausstattungen für die Navi-Entertainment-Einheit lässt sich BMW saftig bezahlen. Neben dem lohnenswerten 600-Watt-Soundsystem mit 16 Lautsprechern für 1180 Euro schlägt ein DAB-Tuner mit 410 Euro zu Buche und die TV-Funktion mit nochmals 990 Euro. Bluetooth kostet mindestens 210 Euro, die Internetfreischaltung samt Connected Drive 800 Euro. Dafür zählt das komplexe System mit dem 8,8 Zoll großen Display zu den besten und übersichtlichsten überhaupt. Und die Steuerung gelingt dank iDrive-Bedienung absolut intuitiv.

 

MÄCHTIGE DIESELPOWER MIT BIS ZU 630 NEWTONMETERN

Zurück zu den Antrieben. Einen haben wir noch vergessen. Gemeint ist der BMW X3 xDrive35d - der teuerste und stärkste aller X3. Für mindestens 55.100 Euro erhält man modernste Motorentechnik mit Bi-Turboaufladung, 313 PS und Sprintvermögen, das süchtig macht. Aus jeder Lebenslage und bei jeder Drehzahl stellt einem der Dreiliter-Diesel so gewaltige Kraftreserven zur Verfügung, wie man sie eigentlich nur von Sportwagen kennt. Doch bei diesem X3 entfaltet sich die Leistung so locker und unspektakulär, als wären Beschleunigungswerte von 5,8 Sekunden und Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h für ein zwei Tonnen schweres SUV selbstverständlich.

 

FAZIT

Die Wahl für einen X3 aus der bunten BMW-Palette fällt nicht leicht. Der Kopf rät zum kleinen Diesel sDrive18d mit Heckantrieb, guten Fahrleistungen und einem vorbildlichen Verbrauch von etwa sechs Litern je 100 km. Das Herz aber schlägt eindeutig im Sechszylinder-Takt und für die sündhaft teuren Topmodelle mit den Kürzeln 35i und 35d am Ende. Der Benziner betört durch seine sportliche Leistungsentfaltung und Drehfreude - der Top-Diesel hingegen mit unbeschreiblicher Kraft aus niedrigen Drehzahlen.

Im Vergleich zu diesem Bärenmotor wirkt der brilliante X3 xDrive30d schon fast vernünftig, obwohl er immer noch gut 8000 Euro teurer ist als der rundum überzeugende xDrive20d mit Allradantrieb und Automatikgetriebe. Diese Kombination ist die empfehlenswerteste: Sportliche Fahrleistungen, niedriger Verbrauch und ein fairer Preis sprechen für den Vierzylinder-Diesel.

Markus Schönfeld

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