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Geht auch ganz einfach:

VW-Limousinen: Jetta und Passat im Vergleichstest VW-Limousinen: Jetta und Passat im Test

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Gewinnt der neue Jetta den internen Machtkampf gegen den etablierten Passat? Unser Vergleichstest gibt die Antwort

Der VW Jetta hatte es in Deutschland noch nie leicht. Wer beim VW-Händler nach einem Kompaktwagen suchte, griff meist zum Volkshelden Golf. Und wer sich für einen Familienwagen mit reichlich Stauraum interessierte, entschied sich für den VW Passat. Mit der Neuauflage soll sich das nun ändern. Mit frischem Design, das den großen Kofferraum nun in die Karosserie wohltuend einbindet, entfernt sich der Jetta ein großes Stück vom Golf. Allerdings rückt er dabei so nah an den Passat heran, dass dem Primus der Mittelklasse nun Konkurrenz aus dem eigenen Konzern droht. Ist der neue Jetta eine Alternative zum Passat? Wir testen die Zweiliter-Diesel mit 140 PS und Doppelkupplungsgetriebe (DSG).

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Karosserie

Dass weniger mehr ist, bewahrheitet sich zwischen Jetta und Passat nicht. Der Passat ist nicht nur außen größer, sondern auch innen. In der VW-Limousine finden sowohl Fahrer, Beifahrer als auch die Passagiere im Fond in allen Bereichen etwas mehr Platz vor. Allerdings dokumentiert das größere Raumangebot des Passat gegenüber dem Jetta keinen Klassenunterschied. Das von vielen Jetta-Kunden der Vergangenheit als überdimensional beschriebene Gepäckabteil fällt aber kleiner aus als das des Passat. Zudem lässt sich nur beim großen VW die Beifahrerlehne gegen einen Obolus von 90 Euro vorklappen. Damit ist der Passat auch das praktischere Stufenheckauto.

Der Passat bietet in jeder Beziehung mehr. Auch die mit dem Facelift deutlich aufgewertete Sicherheitsausstattung gibt es für den Jetta nicht. Müdigkeitswarner, adaptives Abstandsradar, Spurassistent und so praktische Dinge wie die integrierten Kindersitze im Fond bleiben – wenn auch gegen Zuzahlung – dem Passat vorbehalten.

Selbst Xenonlicht wird für den Jetta nicht angeboten
Ohnehin hat Volkswagen beim Jetta stark auf die Kosten geachtet. Während beim Passat die Motorhaube nach dem Entriegeln dank Gasdruckfedern selbstständig offen bleibt, verfügt der Jetta nur über ein von Hand aufzustellendes Gestänge. Auch die optionale Armlehne der Mittelkonsole lässt sich nicht – wie in Polo, Golf und natürlich Passat – in der Höhe einstellen. In dieses Sparprogramm passen die Türtafeln aus Hartplastik. Die dort platzierten Bedienelemente für die Fensterheber entsprechen ebenfalls nicht der hohen Verarbeitungs- und Materialqualität des Passat. Das verwundert, weil der Jetta gegenüber einem Basis-Passat mit 140-PS-Diesel und DSG gerade einmal 1275 Euro günstiger ist. Da ist jeder Cent für den Passat gut angelegt.

KarosserieMax. PunkteVW Passat BlueTDI DSGVW Jetta 2.0 TDI DSG
Raumangebot vorn1007976
Raumangebot hinten1007977
Übersichtlichkeit703232
Bedienung/ Funktion1008585
Kofferraumvolumen1004842
Variabilität1002825
Zuladung/ Anhängelast804236
Sicherheit15010085
Qualität/ Verarbeitung200180165
Kapitelbewertung1000673623
 

Fahrkomfort

Grundsätzlich wirkt die Karosserie des Jetta – ganz VW-typisch – wie aus einem Guss, was eine wichtige Grundlage für eine gute Fahrwerksabstimmung ist. Hinzu kommt, dass Volkswagen für die europäischen Jetta-Modelle die für den amerikanischen Markt verwendete Verbundlenkerachse gegen eine Mehrfachlenkerachse austauscht. Und die Maßnahme zeigt Erfolg: Der Jetta überfährt schlechte Pisten ausgesprochen souverän.

Der Passat fährt leiser und federt auch besser
Lediglich das feinere Ansprechen und die etwas größeren Reserven des Passat, der mit adaptiven Dämpfern (Aufpreis: 1070 Euro) ausgestattet ist, machen hier den Unterschied. Zudem ist die Karosserie des Passat etwas besser gedämmt, und die Sitze, die dank höherer Lehnen mehr Abstützung im Schulterbereich bieten, lassen sich zudem belüften (295 Euro).

FahrkomfortMax. PunkteVW Passat BlueTDI DSGVW Jetta 2.0 TDI DSG
Sitzkomfort vorn150105100
Sitzkomfort hinten1007270
Ergonomie150121120
Innengeräusche503432
Geräuscheindruck1007572
Klimatisierung503837
Federung leer200138132
Federung beladen200148138
Kapitelbewertung1000731701
 

Motor und Getriebe

Auch die beiden sehr kultiviert laufenden 2.0-TDI-Triebwerke mit 140 PS tragen zum guten Komfort bei. Beide Testwagen sind mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt. Dennoch kommt der TDI im Jetta flotter auf Touren. Der Grund: Der Passat wiegt 150 Kilogramm mehr als der Jetta. Aber der Passat ist keineswegs untermotorisiert. Vor allem das satte Drehmoment der VW-Triebwerke passt hervorragend zur großen Reiselimousine.

Nur den Passat gibt es als BlueTDI mit Euro-6-Einstufung
Wie bei den Fahrleistungen schlägt sich das höhere Gewicht auch beim Verbrauch nieder. Der Passat, der zwar über eine serienmäßige Start-Stopp-Funktion verfügt, benötigt 0,8 Liter mehr Diesel auf 100 Kilometern als der Jetta. Positiv: Nur der Passat ist – wie unser Testwagen – derzeit als BlueTDI mit Stickoxidkatalysator und damit verbundener Euro-6-Einstufung erhältlich.

Motor und GetriebeMax. PunkteVW Passat BlueTDI DSGVW Jetta 2.0 TDI DSG
Beschleunigung150103107
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit1506159
Getriebeabstufung1008787
Kraftentfaltung503133
Laufkultur1006666
Verbrauch325249264
Reichweite252017
Kapitelbewertung1000617633
 

Fahrdynamik

Sicherheit scheint das oberste Gebot der Volkswagen-Ingenieure zu sein. Und das beherrschen sie in Perfektion. Sowohl Passat als auch Jetta fahren in jeder Situation narrensicher. Ihre Lenkungen sind frei von Antriebseinflüssen und arbeiten angenehm präzise. Die des Passat gibt sich im Vergleich eine Spur verbindlicher. Ohnehin bietet die größere Limousine das Quäntchen mehr Fahrspaß.

Die Fahrwerke von Jetta und Passat sind narrensicher
Beide VWs rollen auf optionalen 17-Zöllern über den Testparcours. Dennoch schiebt der Passat weniger über die Vorderräder. Zudem lässt sich sein ESP teilweise abschalten. Das des Jetta ist stets aktiv und nimmt beim Herausbeschleunigen aus engen Kehren zu viel Leistung von den Vorderrädern.

FahrdynamikMax. PunkteVW Passat BlueTDI DSGVW Jetta 2.0 TDI DSG
Handling1506963
Slalom1006759
Lenkung1007371
Geradeauslauf504242
Bremsdosierung301818
Bremsweg kalt1508073
Bremsweg warm150110120
Traktion1004545
Fahrsicherheit150130130
Wendekreis201114
Kapitelbewertung1000645635
 

Umwelt und Kosten

In der Basisausstattung beträgt der Preisunterschied zwischen Jetta und Passat nur 1275 Euro. Dafür bekommt der Kunde mit dem Passat das im Detail besser verarbeitete und zudem größere Auto. Selbst wer zum umweltfreundlicheren Passat BlueTDI greift, zahlt lediglich 2450 Euro mehr. Die laufenden Unterhaltskosten für Wartung und Versicherung unterscheiden sich nur geringfügig.

Kosten/UmweltMax. PunkteVW Passat BlueTDI DSGVW Jetta 2.0 TDI DSG
Bewerteter Preis675180193
Wertverlust501820
Ausstattung251420
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502828
Werkstattkosten201616
Steuer1088
Versicherung403133
Kraftstoff554143
Emissionswerte259187
Kapitelbewertung1000427448
 

Fazit

Auch die neueste Jetta-Generation wird es in Deutschland schwer haben. Der Grund: Der aktuelle Passat ist einfach zu gut. Die sehr verwöhnte deutsche Automobilseele verlangt Qualität, und hier bietet der frisch überarbeitete Passat eindeutig mehr als der neue Jetta. Beim Passat gibt es nicht nur den Hauch Oberklasse serienmäßig, sondern auch das größere Auto für einen eher geringen Aufpreis. Da dürfte den Kunden die Wahl leicht fallen.

Gesamtbewertung

Max. PunkteVW Passat BlueTDI DSGVW Jetta 2.0 TDI DSG
Summe500030933040
Platzierung12

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