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Geht auch ganz einfach:

Kompakte Kombis im Vergleich: VW Golf VII Variant gegen Ford Focus Turnier Reise-Partner

Viel Platz für lange Touren, aber relativ günstig? Dafür sind der neue VW Golf Variant und der Ford Focus Turnier wie geschaffen - ein erster Vergleich

Was beim Kombi-Kauf am Ende herauskommt, wird oftmals dadurch bestimmt, was hinten hineinpasst. Schließlich beeinflusst das Ladevolumen maßgeblich den Nutzwert in dieser Fahrzeugklasse. Der Kofferraum des neuen VW Golf 7 Variant 2013 (Markteinführung: 24. August) hat gegenüber dem des Vorgängers um 100 Liter zugelegt und bietet nun 605 bis 1620 Liter. In diesem Punkt kommt sein Rivale, der Ford Focus Turnier, nur auf 490 bis 1516 Liter, was nüchtern betrachtet aber ebenfalls für die meisten Transportaufgaben ausreichen dürfte. Standard ist bei beiden die im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel klappbare Rücksitzlehne.

 

Der neue VW Golf 7 Variant trifft den Ford Focus Tournier

Fährt der Golf Variant in der Comfortline-Version vor, kann sogar die Beifahrersitzlehne komplett umgelegt werden. Dann wächst die Laderaumlänge auf bis zu 2,67 Meter. Praktisch im Golf: Die Rücksitzlehne lässt sich durch Zughebel in den Kofferraum-Seitenverkleidungen umklappen. Zudem drückt das Ladegut die Lehne tiefer in die Sitzfl äche und damit in eine fast waagerechte Position. So entsteht im VW eine nahezu ebene Transportfläche. Ist beim Ford die Lehne umgelegt, bleibt dagegen eine leicht ansteigende Ladefläche.

Der Unterbringung der Passagiere widmeten beide Hersteller erwartungsgemäß viel Aufmerksamkeit. Vorn sitzt man in den Kombis sehr bequem, im Fond des Turniers fallen die Polster allerdings etwas straffer aus als im Variant, und die Focus-Kopfstützen gerieten für großgewachsene Zeitgenossen zu kurz.

Deutliche Unterschiede offenbart die Bedienung der zwei kompakten Laster. Der Touchscreen (Serie) im Golf dient für die Einstellung diverser Fahrzeugfunktionen wie des adaptiven Fahrwerks DCC (990 Euro), für die Bedienung der Audioanlage, der Navigation oder des Telefons. Die Menüführung präsentiert sich dabei sehr übersichtlich. Im Ford fällt dagegen der konventionelle Navibildschirm zu klein aus, was dessen Ablesbarkeit erschwert. Zudem wird die Zuordnung der auf dem Bildschirm angezeigten Funktionen zu den entsprechen Tasten auf der Mittelkonsole nicht auf Anhieb ersichtlich. Hier ist ein wenig Training gefragt.

In Zeiten des Downsizings kommt an Turboladern und Benzin-Direkteinspritzung niemand vorbei. Wahrend VW im Variant auf einen aufgeladenen 1,4-Liter-Vierzylinder setzt, geht Ford einen für die Kompaktklasse ungewöhnlichen Weg und verwendet einen Dreizylinder der mit 125 PS geringfügig mehr leistet als der
VW (122 PS).

Demgegenüber stellt das Golf-Aggregat mit 200 Nm 30 Nm mehr Drehmoment zur Verfügung: Doch in der Praxis ist der Ford keineswegs untermotorisiert. Freudig kämpft sich das Maschinchen die Drehzahlleiter hinauf und beschleunigt den Turnier auf bis zu 193 km/h. Lediglich unter Last wird der charakteristische Dreizylinder-Sound hörbar. Störende Vibrationen treten dagegen kaum auf.

Der Golf-Motor geht noch kultivierter und etwas druckvoller zu Werk, was sich besonders beim Sprint bemerkbar macht. Laut VW ist der Wolfsburger mit 9,7 Sekunden von null auf 100 km/h 1,8 Sekunden schneller als der Ford, verbraucht aber laut EU-Norm mit 5,3 Liter Super auch 0,2 Liter mehr pro 100 km. Dafür ist er allerdings bis zu 204 km/h schnell. Soweit die Theorie, denn während der ersten Vergleichsfahrt signalisierten die Bordcomputer Werte um die sechs Liter.

In puncto Fahrkomfort gefällt der VW mit den besser gedämmten Abrollgeräuschen, aber auch der Federungskomfort des Focus wird höheren Ansprüchen gerecht. Auf Landstraßen zweiter Ordnung federt der Golf Variant allerdings etwas sensibler. Im Fahrverhalten hinterlässt dagegen der Kölner mit seinem zackigen Einlenkverhalten einen lebhafteren Eindruck. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch keineswegs, dass der Wolfsburger von der trägen Sorte wäre.

Unabhängig von den Eigenschaften lohnt ein Blick in die Preislisten. Hier ist der Ford in der Anschaffung satte 2305 Euro günstiger als der VW. Doch der Fairness halber sollte erwähnt werden, dass der VW in der Comfortline-Version (Basis-Ausstattung der 122-PS-Version) dem Focus in der Trend-Version bereits diverse Ausstattungsdetails voraus hat, zum Beispiel serienmäßig elektrische Fensterheber hinten, die vordere und hintere Einparkhilfe sowie eine Müdigkeitserkennung.

TECHNIK
   

VW Golf Variant 1.4 TSI BlueMotion Techn.
Ford Focus Tournier 1.0 EcoBoost
Motor 4-Zylinder,4-Ventiler,
Turbo,
Direkteinspritzung
3-Zylinder, 4-Ventiler,
Turbo, Direkteinspritzung
Hubraum 1395 cm³ 998 cm³
Leistung 90 kW / 122 PS bei 5000 /min 92 kW / 125 PS bei 6000 /min
Max. Drehmoment 200 Nm bei 1500 –
4000 /min
170 Nm bei 1500 – 4500 /min
Getriebe 6-Gang, manuell 6-Gang, manuell
Antrieb Vorderrad Vorderrad
L/B/H 4562/1799/1481 mm 4556/1823/1505 mm
Radstand 2635 mm 2650 mm
Leergewicht 1254 kg 1235 kg
Kofferraum 605 – 1620 l 490 – 1516 l
Tankinhalt
k.A. k.A.
MESSWERTE
   
0 - 100 km/h¹ 9,7 s 11,5 s
Höchstgeschwindigkeit¹ 204 km/h 193 km/h
EU-Verbrauch¹ 5,3 l S/100 km 5,1 l S/100 km
CO2-Ausstoß¹  124 g/km 117 g/km
KOSTEN    
Grundpreis 23.525 Euro 21.220 Euro
¹ Werksangaben
Unser Fazit

Der neue Golf Variant zieht mit Solidität, Komfort und viel Platz in den Konkurrenzkampf. Der Focus Turnier hält mit Agilität und den günstigeren Preisen dagegen.

Elmar Siepen

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