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Renault Kadjar vs. Nissan Qashqai im SUV-Vergleich Familienduell

Inhalt
  1. Renault Kadjar vs. Nissan Qashqai: KAROSSERIE
  2. Nissan Qashqai und Renault Kadjar: FAHRKOMFORT
  3. MOTOR/GERTRIEBE
  4. SUV-Vergleichstest: FAHRDYNAMIK
  5. UMWELT/KOSTEN
  6. FAZIT
  7. Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Der Renault Kadjar beerbt den hierzulande glücklosen Vorgänger Koleos. Im Vergleichstest trifft der Franzose auf den Nissan Qashqai, mit dem er sich die Plattform teilt

Kadjar und Qashqai: Die Namensgeber der beiden SUV zählen zweifellos zu den kreativsten ihrer Zunft. Die korrekte Aussprache und Schreibweise gelingt den wenigsten auf Anhieb, doch das soll uns hier nicht weiter stören. Weit wichtiger ist die Frage, ob Renault mit dem Nachfolger des Koleos in dieser Fahrzeugklasse endlich Fuß fassen kann. Wie dies geht, demonstriert der Qashqai vom Allianz-Partner Nissan auf eindrucksvolle Weise.

Auch die zweite Generation gehört zu den beliebtesten Kompakt-SUV in Deutschland. Obendrein ist der Soft-Offroader das mit Abstand meistverkaufte Modell der Japaner. Wie ähnlich sich die beiden sind – der Kadjar basiert auf der Qashqai-Plattform – und wo die Unterschiede stecken, zeigt der Vergleichstest der zwei Kompakt-SUV mit 130 PS starken Dieselmotoren und Allradantrieb.

 

Renault Kadjar vs. Nissan Qashqai: KAROSSERIE

Optisch gehören beide Bordstein-Kraxler zu den gelungsten ihrer Art. Der neue Kadjar wirkt dabei wie der große Bruder des Kleinwagens Captur. Doch nicht nur beim Karosseriekleid haben sich die Franzosen sichtbar Mühe gegeben, auch das Interieur kann überzeugen. Das aufgeräumte Cockpit sieht elegant aus, die verwendeten Materialien können sich sehen und fühlen lassen. Insgesamt wirkt der Franzose eine Ecke wertiger als der Japaner.

Ein Highlight ist ohne Zweifel das digitale Instrumenten-Display, das der Kadjar bereits in der Basisausstattung mitbringt. Das sieht wegen der hohen Auflösung nicht nur klasse aus, sondern lässt sich dank vier verschiedener Designs auch individuell an den Geschmack des Fahrers anpassen. Die Bedienung des Touchscreen-Infotainmentsystems gelingt weitgehend problemlos, leider fehlen im Gegensatz zum Qashqai aber die praktischen Direktwahltasten zum schnelleren Navigieren durch die Menüs.

In puncto Platzangebot verbucht der Renault Kadjar in beiden Reihen leichte Vorteile für sich. Dafür fällt die Übersichtlichkeit nach hinten aufgrund der feststehenden äußeren Fondkopfstützen etwas schlechter aus. Zudem lässt sich der Japaner gegen Aufpreis sogar mit einem Surround-View-System ausstaf eren. Bei der Bepunktung des Kofferraumvolumens kann der Renault (472 – 1478 Liter) mehr Zähler für sich verbuchen. Bei aufgestellten Rücksitzlehnen fällt sein Gepäckabteil größer aus, während der Nissan (430 – 1585 Liter) bei der Beladung bis unters Dach die Nase vorne hat. Was die Variabilität  betrifft, herrscht brüderliche Eintracht.

Beide Testkandidaten lassen es mit asymmetrisch klappbaren Rücksitzlehnen und einem ebenen Ladeboden beim klassenüblichen Standard bewenden. Eine Durchreiche, eine verschiebbare Rückbank oder gar eine umlegbare Beifahrersitzlehne sucht man in den Preislisten vergebens. Besser ist es um die Sicherheitsausstattung bestellt: Ein Tempolimit-, Fernlicht- oder Spurhalteassistent wird bei beiden serienmäßig mitgeliefert, was in dieser Klasse unüblich ist. Der Nissan schützt die Insassen zusätzlich mit einem Notbremsassistenten, der für den Kadjar optional angeboten wird.

 

Nissan Qashqai und Renault Kadjar: FAHRKOMFORT

Obwohl der Kadjar auf das Fahrwerk des Qashqai zurückgreift, sind die Unterschiede bereits nach wenigen Metern zu spüren. Im Vergleich zum staksigen Japaner sprechen die Feder-Dämpfer-Elemente im Renault sensibler an, der Aufbau ist deutlich weniger in Bewegung. Besonders auf der Autobahn kommt der Nissan selbst auf scheinbar glattem Asphalt kaum zur Ruhe und wirkt nervös. Auch akustisch ist das Fahrwerk besser entkoppelt, Poltergeräusche sind ihm im Gegensatz zum Nissan Qashqai weitgehend fremd.

Das beschert dem Renault in Kombination mit dem etwas wirkungsvoller gedämmten Motor den angenehmeren Geräuschkomfort. Weitere Punkte kann der Kadjar mit den straffen und gut konturierten Vordersitzen sammeln, die auf langen Strecken nicht nur bequemer sind als die Pendants im Nissan, sondern bei flotter Kurvenfahrt auch mit mehr Seitenhalt aufwarten.

 

MOTOR/GERTRIEBE

Als Antriebquelle dient in beiden Fällen ein 1,6-Liter-Turbodiesel. Den 130 PS und 320 Nm starken Vierzylinder steuert Renault bei. Obwohl beide nominell über die gleiche Leistung verfügen und es auch bei der Getriebeübersetzung sowie dem Leergewicht kaum Unterschiede gibt, macht der Nissan den spürbar kräftigeren Eindruck als der Renault Kadjar, der aufgrund der geringen Lau eistung von nur etwas über 1000 Kilometer noch etwas gehemmt wirkt. Das Ergebnis zeigt sich in den besseren Beschleunigungs- und Elastizitätswerten. Gleichstand herrscht hingegen bei der Höchstgeschwindigkeit (190 km/h), beim  Verbrauch (6,5 l/100 km) sowie der Reichweite von exakt 1000 Kilometern. Leicht im Vorteil ist der Renault Kadjar mit seinem  räziser geführten und angenehmer zu schaltenden Sechsganggetriebe.

 

SUV-Vergleichstest: FAHRDYNAMIK

Sowohl beim Slalom als auch beim Handling pfuscht dem Renault im Grenzbereich das deutlich früher und rigoros regelnde ESP dazwischen und verhindert somit schnellere Zeiten. Ansonsten sind die Unterschiede eher gering. Sportliche Gefühle kommen in keinem der beiden SUV auf, wobei sich der Nissan einen Tick agiler fährt. Der Renault punktet im Gegenzug mit dem angenehmeren Lenkgefühl und dem stabileren Geradeauslauf. Die Bremsleistung ist bei beiden ohne Fehl und Tadel.

 

UMWELT/KOSTEN

Preislich liegen die beiden gut ausgestatteten Allradler knapp unter der Grenze von 30.000 Euro. Dass der Renault Kadjar das Kapitel für sich entscheidet, liegt vorrangig an der unbegrenzten Mobilitätsgarantie (Nissan: drei Jahre). Die Wartungskosten sowie die Aufwendungen für die Versicherung fallen hier ebenfalls etwas günstiger aus. Zudem verspricht der Renault wertstabiler zu sein als der Nissan.

 

FAZIT

Obwohl der neue Renault Kadjar und der Nissan Qashqai technisch sehr eng verwandt sind, besitzen sie recht unterschiedliche Charaktere. Der Franzose ist das komfortablere und gelassenere SUV, das zudem mit einem edleren Finish und dem höherwertigen Innenraum überzeugen kann. Der Japaner wendet sich im Gegenzug eher an sportliche Naturen. Er fährt sich agiler und kann den Kadjar in puncto Fahrdynamik recht deutlich distanzieren. Zudem brilliert der Qashqai mit einer umfangreichen Sicherheitsausstattung. Unterm Strich sammelt der Renault Kadjar ein paar Punkte mehr und setzt sich somit knapp an die Spitze.

 

Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

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