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Geht auch ganz einfach:

Minivans: Meriva, Note und IX20 im Vergleichstest Opel Meriva, Nissan Note und Hyundai ix20

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Wenn das erste Kind kommt, ist Schluss mit Mini. Doch auch bei kleinen Familienvans muss der Fahrspaß nicht zu kurz kommen

Junge Familien, die ein praktisches und preiswertes Auto suchen, mit dem sich der Alltag mit Kind und Kegel problemlos und sicher bewältigen lässt, haben heutzutage die Qual der Wahl. Praktisch jeder Hersteller hat inzwischen einen modernen Minivan im Programm. Die neueste Alternative kommt aus Korea.

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Nach dem Kia Venga bringt die Muttermarke Hyundai jetzt den ix20, der auf der gleichen Plattform steht. Seine Qualitäten muss der Hyundai im Vergleich mit dem Newcomer des Jahres, dem Opel Meriva, und mit dem etablierten Nissan Note, den es bereits seit 2006 gibt, unter Beweis stellen.

 

Karosserie

Und die Koreaner haben ihre Hausaufgaben gemacht. Obwohl der ix20 fast 20 Zentimer kürzer ist als der Meriva, steht er ihm in puncto Platzangebot kaum nach, erfreut die Fondpassagiere sogar mit mehr Kopffreiheit und einstellbarer Lehnenneigung. Dafür bietet der Opel mit seinen gegenläufig öffnenden hinteren Portaltüren den bequemeren Ein- und Ausstieg. Darüber hinaus lassen sich beim Meriva, nach Wegklappen des Mittelsitzes, die beiden äußeren Sitze nach innen schieben. So entstehen auch hinten üppige Platzverhältnisse und viel Ellbogenfreiheit, wenn statt der Kinder mal Oma und Opa mitfahren.

Der kleine und vor allem flache Nissan fällt hier naturgemäß etwas ab, zudem lässt sich seine Rückbank im Gegensatz zu denen der Rivalen nur komplett längs verschieben. Auch beim maximalen Ladevolumen kann der Note (437 bis 1332 Liter) mit ix20 (440 bis 1486 Liter) und Opel Meriva (400 bis 1500 Liter) nicht mithalten. Immerhin gibt es bei ihm, wie auch beim Opel einen doppelten Ladeboden, der sich so in der Höhe einstellen lässt, dass eine ebene Ladefläche entsteht. Der Meriva hingegen sammelt weiter fleißig Punkte mit seiner Sicherheitsausstattung. Ob Reifen-Pannenanzeige, adaptives Bremslicht oder – gegen Aufpreis – Kurven- und Abbiegelicht, der Opel ist auf der Höhe der Zeit.

KarosserieMax. PunkteOpel Meriva 1.4 ecoFLEXHyundai ix20 blue 1.6Nissan Note 1.6
Raumangebot vorn100706867
Raumangebot hinten100636260
Übersichtlichkeit70444447
Bedienung/ Funktion100787977
Kofferraumvolumen100394341
Variabilität100504745
Zuladung/ Anhängelast80333026
Sicherheit150797262
Qualität/ Verarbeitung200141138135
Kapitelbewertung1000597583560
 

Fahrkomfort

Hier ist den koreanischen Entwicklern ein überzeugendes Paket gelungen. Das beginnt schon bei den komfortabel gepolsterten Vordersitzen, die so niedrig eingestellt werden können, dass man den Eindruck hat, in einer Limousine zu sitzen – im Gegensatz zu Opel und Nissan, die mit der typischen hohen Van-Fahrerposition aufwarten. Und aufgrund der neigungseinstellbaren hinteren Lehnen haben die Passagiere der zweiten Reihe selbst auf langen Strecken nie das Gefühl, in Kirchengestühl eingesperrt zu sein. Nicht unerheblich zu dieser Langstreckentauglichkeit trägt auch bei, dass der ix20 – trotz seiner relativ straffen Grundabstimmung – die meisten Straßen erstaunlich glattbügelt. Was er hingegen nicht sonderlich mag, sind Querfugen oder Kanaldeckel. Deren Querung quittiert er mit unüberhörbarem Poltern.

Das tritt beim Meriva zwar auch auf, doch in deutlich gedämpfter Form. Überhaupt legt der Opel in Sachen Federungskomfort in diesem Vergleich die größte Souveränität an den Tag. Zwar ist auch der Rüsselsheimer keine Sänfte, dennoch vermittelt er seinen Fahrgästen jederzeit das Gefühl, in einem kommoden, größeren Auto zu sitzen. Nicht zuletzt ein Verdienst der im Testwagen eingebauten aufpreispflichtigen Ergonomiesitze, die mit einstellbaren Lordosenstützen und ausziehbaren Oberschenkelauflagen nicht nur für Zeitgenossen mit Rückenproblemen eine wahre Wohltat sind. Da kann der schon etwas in die Jahre gekommene Nissan nicht mithalten. Zwar federt auch er so anständig, dass selbst lange Urlaubstouren problemlos gemeistert werden, doch wirkt sich bei ihm das ungünstigere Verhältnis von gefederten und ungefederten Massen in stärkeren Aufbaubewegungen aus. Zudem ist die Qualität seiner Sitze im Hinblick auf Polsterung und Seitenhalt nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Das gilt auch für seine Cockpitgestaltung mit einem nur höheneinstellbaren Lenkrad. Besser können das Hyundai und Opel, wobei in Letzterem die einfache Bedienbarkeit unter der überfrachteten Mittelkonsole leidet.

FahrkomfortMax. PunkteOpel Meriva 1.4 ecoFLEXHyundai ix20 blue 1.6Nissan Note 1.6
Sitzkomfort vorn150858381
Sitzkomfort hinten100586055
Ergonomie150115116111
Innengeräusche50302928
Geräuscheindruck100747371
Klimatisierung50333130
Federung leer200120115110
Federung beladen200118112110
Kapitelbewertung1000633619596
 

Motor und Getriebe

Während der Koreaner und der Japaner antriebsseitig auf 1,6-Liter- Saugmotoren setzen, tritt der Opel Meriva mit einem modernen, so genannten Downsizing-Triebwerk an, also verkleinertem Hubraum plus Turbo. Im Falle des Meriva bedeutet das: 1,4 Liter, 120 PS, 175 Newtonmeter Drehmoment. Gegen 125 PS und 156 Nm im ix20 oder gar nur 110 PS und 153 Nm beim Note klingt das nach einem Kantersieg des Opel. Doch weit gefehlt! Denn seinen an sich überzeugenden Leistungsdaten stehen massige 1408 Kilo auf den Rippen gegenüber. Dagegen sind die beiden Asiaten mit 1254 kg (Hyundai) und gar nur 1150 kg (Nissan) wahre Fliegengewichte. Und so müht sich der Meriva-Turbo zwar redlich, den beiden Saugmotoren aus ix20 und Note auf den Fersen zu bleiben. Doch vergebens, beim Beschleunigen muss er sich bei den geschlagen geben. Und auch beim Durchzug rettet ihm nur die Tatsache, dass der Hyundai – als einziger im Test mit einem Sechsganggetriebe – diese Prüfung im fünften und sechsten Gang absolvieren muss, den zweiten Platz.

Und seinem hohen Gewicht verdankt der Opel ebenfalls die rote Laterne beim Spritkonsum. Wobei in dieser Disziplin auch der ix20 Blue nicht überzeugen kann. Trotz seiner serienmäßen Start-Stopp-Automatik unterbietet er den Opel um gerade mal 0,2 Liter. Auch das Sechsgang-Getriebe mit seiner zu kurzen Übersetzung hilft nicht beim Knausern. So heftet ausgerechnet der Oldie im Trio, der vermeintlich schwachbrüstige Nissan Note, den Sieg in diesem Kapitel an seine Fahne. Denn er verbraucht nicht nur am wenigsten, sondern macht zugleich auch den lebendigsten Eindruck.

Motor und GetriebeMax. PunkteOpel Meriva 1.4 ecoFLEXHyundai ix20 blue 1.6Nissan Note 1.6
Beschleunigung150100109106
Elastizität100645668
Höchstgeschwindigkeit150444140
Getriebeabstufung100787776
Kraftentfaltung50283032
Laufkultur100757472
Verbrauch325234237241
Reichweite25121111
Kapitelbewertung1000635635646
 

Fahrdynamik

Diese Lebhaftigkeit zeichnet den Note allerdings auch aus, wenn es mal flott ums Eck gehen soll. Er lenkt spontan, aber nicht sonderlich exakt ein, wirkt im weiteren Kurvenverlauf unentschlossen und reagiert sehr sensibel auf Lastwechsel. Also einmal im Grenzbereich den Gasfuß gelupft, schon möchte das Heck auskeilen, wieder aufs Gas, und der Note schiebt tüchtig über die Vorderräder. Glücklicherweise wird dieses Benehmen vom – abschaltbaren – ESP letztendlich sauber gezähmt.

Deutlich gelungener ist die Abstimmung des Hyundai. Wenn der Nachwuchs in Kindergarten oder Schule abgeliefert ist, kann Papa im ix20 richtig Spaß haben. Der Koreaner ist Van-untypisch regelrecht kurvengierig, zeigt Lastwechselreaktionen nur in vergleichsweise moderater Form und hat natürlich für den Fall der Fälle ebenfalls ein ESP an Bord. Ebenso der Opel, der das aber in den seltensten Situationen braucht. Wie der Meriva schon beim Komfort überzeugend den großen, schweren Wagen gibt, so seriös ist er auch auf der Piste. Mit der präzisesten Lenkung und seiner klar definierten Fahrwerksauslegung zieht er stoisch seine Runden, folgt lammfromm den Absichten seines Fahrers. Ein Übriges zur Sicherheit tragen die – wie auch beim Hyundai – exzellenten Bremsen bei. Beim Nissan verhindern hier nicht zuletzt die schmaleren Reifen bessere Werte.

FahrdynamikMax. PunkteOpel Meriva 1.4 ecoFLEXHyundai ix20 blue 1.6Nissan Note 1.6
Handling150656562
Slalom100485854
Lenkung100615653
Geradeauslauf50303028
Bremsdosierung30201816
Bremsweg kalt15010410083
Bremsweg warm15010210384
Traktion100343331
Fahrsicherheit150120115108
Wendekreis20111213
Kapitelbewertung1000595590532
 

Umwelt und Kosten

Dafür schlägt dank straffer Kostendisziplin jetzt wieder die Stunde des kleinen Japaners. Schon mit seinem niedrigen Einstiegspreis von nur 17.090 Euro macht der Nissan Note Punkte gut, die er in den weiteren Disziplinen wacker verteidigt. Denn weder bei Wertverlust, Werkstattkosten, Versicherungen oder Garantien erlaubt sich der Note auch nur den kleinsten Patzer. Da können weder der Hyundai ix20 mit seiner lobenswerten Fünf-Jahres-Garantie noch der Opel Meriva mit der so genannten lebenslangen Garantie, bei der die Kunden – entsprechend der Laufleistung bis 160.000 km – durchaus ihren Materialkostenanteil bei Reparaturen zu zahlen haben, nennenswert Punkte gut machen.

Kosten/UmweltMax. PunkteOpel Meriva 1.4 ecoFLEXHyundai ix20 blue 1.6Nissan Note 1.6
Bewerteter Preis675286269291
Wertverlust50292728
Ausstattung256159
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung50283533
Werkstattkosten20141515
Steuer10999
Versicherung40333133
Kraftstoff55383940
Emissionswerte25868988
Kapitelbewertung1000529529546
 

Fazit

Mit dem neuen Hyundai ix20 ist die Welt der Minivans noch bunter geworden. Auch wenn der Koreaner hier im Vergleich nur Zweiter geworden ist, dürfte er doch für junge Familienväter, die noch Benzin im Blut haben, die erste Wahl sein. Sieger wird allerdings der ausgewogene, variable und geräumige Opel Meriva. Doch auch der Nissan Note schlägt sich, obwohl etwas in die Jahre gekommen, wacker und entscheidet immerhin zwei Kapitel für sich: Kosten und Motor/Getriebe.

Gesamtbewertung

Max. PunkteOpel Meriva 1.4 ecoFLEXHyundai ix20 blue 1.6Nissan Note 1.6
Summe5000298929562880
Platzierung123

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