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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum BMW 3er

Neuer BMW 3er GT im Vergleichstest der Mittelklasse Fließende Formen

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Autos mit Fließheck sollen die Vorzüge von Kombi und Limousine vereinen. Mit dem neuen BMW 3er GT und dem Audi A5 Sportback ist das Konzept gerade aktueller denn je. Ford hält mit dem um mehrere tausend Euro günstigeren Mondeo dagegen

Als einer der ersten Hersteller besetzte BMW mit dem 5er Gran Turismo schon 2009 die Nische für komfortable, variable Oberklasselimousinen mit Heckklappe. Nun soll das gleiche Rezept mit dem 3er GT auch in der Mittelklasse funktionieren. Im ersten Vergleichstest trifft der Münchener auf den dynamischen Audi A5 Sportback und den ausgereiften Ford Mondeo. Um ihre Langstreckentauglichkeit zu untermauern, treten sie mit kräftigen wie sparsamen Dieselmotoren an.

 

Karosserie

Der neue BMW 3er GT lädt ein, sich chauffieren zu lassen, zumal er 20 Zentimeter länger ist als eine 3er Limousine und einen um zehn Zentimeter größeren Radstand hat. Das merkt man vor allem im Fond, wo der GT Platz im Überfluss bietet. Auch bei komplett nach hinten geschobenen Vordersitzen bleiben den Passagieren im Heck 23 Zentimeter Kniefreiheit. Maximal sind es 48 Zentimeter und damit zehn Zentimeter mehr als im aktuellen 7er BMW. Allerdings fällt die Kopffreiheit im 3er GT nicht ganz so groß aus wie im Ford. Noch stärker schränkt aber der Audi Großgewachsene auf den hinteren Sitzen ein. Positiv fällt der Mondeo auf, dessen großzügig geschnittener Innenraum vorn am meisten Bewegungsfreiheit offeriert.

Zudem punktet er bei aufrechter Rückbank mit dem größten Ladevolumen (540 Liter). Klappen die Sitze um, sticht ihn jedoch der 3er GT mit bis zu 1600 Litern aus. Zudem besitzt der Münchener als Einziger ab Werk einen ebenen Ladeboden und eine dreiteilige Rückbank inklusive Durchreiche. Bei Audi kostet die Durchladeeinrichtung mit Skisack 200 Euro Aufpreis, Ford hat sie nicht in der Preisliste. Dafür sorgt der serienmäßige Tempomat im Mondeo auf langen Etappen für Entspannung. BMW verlangt dafür 310 Euro, Audi 270 Euro. Zusätzlich unterstützen die Ingolstädter den Fahrer mit einem kostenlosen Müdigkeitswarner, für den Ford im Technologie-Paket – unter anderem mit Spurhalte- sowie Spurwechselassistent – 820 Euro verlangt. BMW bietet zwar keinen Müdigkeitswarner für den 3er Gran Turismo an, lässt aber ansonsten in der Aufpreisliste mit Einparkassistent, Head-up-Display, Kamera-Rundumsicht, Präventiver Crashsensorik oder einer Lenkradheizung kaum einen Wunsch offen. Im Gegensatz zur 3er Limousine wirkt der GT hochwertiger. Vor allem das Interieur überzeugt mit guter Qualität. Im Detail wirkt der Audi allerdings noch einen Tick hochwertiger. Der Ford kann da nicht ganz mithalten, unter anderem wegen seines kratzempfindlichen Hartplastiks in den Türen.

KarosserieMax. PunkteBMW 320d GTAudi A5 Sportback 2.0 TDIFord Mondeo 2.2 TDCi
Raumangebot vorn100787882
Raumangebot hinten100827380
Übersichtlichkeit70363437
Bedienung/ Funktion100888683
Kofferraumvolumen100544554
Variabilität100362421
Zuladung/ Anhängelast80323543
Sicherheit150908773
Qualität/ Verarbeitung200180182177
Kapitelbewertung1000676644650
 

Fahrkomfort

Auch wenn der A5 Sportback nicht am meisten Platz bietet, präsentiert er sich mit seinem gut gedämmten Innenraum als angenehmer Reisebegleiter. Vor allem bei Tempo 50 ist er deutlich leiser als seine Mitstreiter, doch auch bei zügiger Autobahnfahrt schirmt er Wind- und Abrollgeräusche am besten ab. Dennoch ist der Audi keine Sänfte. Seine straffe Federung bringt auf welligen Pisten mehr Unruhe in die Karosserie als bei Ford oder BMW. Harmonischer wird der Audi bei zunehmender Beladung. Dank optionaler adaptiver Dämpfer im Mondeo (1630 Euro) und im 3er (1100 Euro) bügeln beide nahezu jede Unebenheit glatt. Besonders unbeladen spricht die Feder-Dämpfer-Einheit des 3er GT sehr feinfühlig an und lässt keine Stöße zu den Insassen durchdringen. Allein mit maximaler Zuladung kommt das Fahrwerk an seine Grenzen, und die Vorderachse poltert leicht auf groben Querfugen.

Der Ford federt leer wie beladen gleichermaßen souverän, obwohl er mit 533 Kilogramm mit Abstand die höchste Zuladung in diesem Vergleichstest erlaubt. Im Comfort-Modus agiert der Mondeo sanft und schwingt auf Bodenwellen leicht nach, wohingegen er sich im strafferen Sport-Modus merklich schneller beruhigt.

Zusätzlich unterstreicht der Kölner seine Langstreckenqualitäten durch die großzügig dimensionierten und vielfach einstellbaren Vordersitze. Hinten überzeugen die lange Beinauflage sowie die angenehmen Kniewinkel. Lediglich das edel vernähte BMW-Gestühl ist noch bequemer. Allerdings sind die Lederrücksitze des 3er härter und rutschiger als die Fondplätze im Mondeo. Zur sportlichen Natur des A5 passen auch seine – im Vergleich zu 3er und Mondeo – knapp bemessenen und tief montierten Sitze. Sie geben bei schneller Kurvenfahrt aber den meisten Halt.

In puncto Ergonomie liegen die Konkurrenten nahezu gleichauf, nur durch etwas mehr und größere Ablageflächen erarbeitet sich der BMW einen Vorteil, der zum Sieg vor dem Audi im Komfortkapitel beiträgt. Aber der Ford ist hier dicht an seinen Gegnern dran.

FahrkomfortMax. PunkteBMW 320d GTAudi A5 Sportback 2.0 TDIFord Mondeo 2.2 TDCi
Sitzkomfort vorn150112108110
Sitzkomfort hinten100676270
Ergonomie150118115115
Innengeräusche50364230
Geräuscheindruck100778078
Klimatisierung50404038
Federung leer200140134136
Federung beladen200135136136
Kapitelbewertung1000725717713
 

Motor und Getriebe

Egal, ob 318d, 320d oder 325d – bei BMW kommt im Grunde immer der gleiche Vierzylinder-Diesel mit zwei Liter Hubraum zum Einsatz. Einen Sechszylinder-Diesel wie in den stärkeren A5-TDI-Modellen gibt es im 3er GT noch nicht. Mit 184 PS ist der 320d aber durchaus sportlich angetrieben. Trotz seines sehr hohen Leergewichts von 1,7 Tonnen kann er die Konkurrenten in diesem Vergleichstest locker ausbeschleunigen. In 7,5 Sekunden ist Tempo 100 erreicht – eine Sekunde früher als im 177 PS starken Audi und im 200 PS starken Ford.

Seinen Leistungsvorteil kann der Mondeo hier nicht ausspielen. Auch wenn der 2,2-Liter-Turbodiesel mit viel Drehmoment besticht, bei höheren Drehzahlen geht ihm etwas die Puste aus. Auf der Autobahn ist er dafür der Schnellste und knackt ohne Probleme die 230er-Marke auf dem Tacho. Wie auch beim A5 gefällt hier das knackige Sechsganggetriebe. Im getesteten 320d GT arbeitet dagegen die perfekt funktionierende Achtstufenautomatik von ZF. Deren Auslegung lässt sich zudem über den Fahrerleb- nisschalter zwischen sportlich, komfortabel oder ökonomisch einstellen. Und weil der Eco-Pro-Modus samt Start-Stopp-Funktion sehr feinfühlig abgestimmt wurde, kann der große 3er mit einem Testverbrauch von 5,6 Litern auf 100 Kilometern glänzen. Gleiches Lob gilt dem drehfreudigen Audi A5, dessen Motor zudem etwas kultivierter und nicht ganz so brummig arbeitet. Das bärige Ford-Aggregat verlangt nach etwas mehr Dieselkraftstoff. Im Schnitt sind 6,8 Liter fällig. Ein Start-Stopp-System gibt es hier nicht

Motor und GetriebeMax. PunkteBMW 320d GTAudi A5 Sportback 2.0 TDIFord Mondeo 2.2 TDCi
Beschleunigung150116109108
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150727475
Getriebeabstufung100908280
Kraftentfaltung50403834
Laufkultur100636765
Verbrauch325275275253
Reichweite25202321
Kapitelbewertung1000676668636
 

Fahrdynamik

So gemütlich man es sich im Ford Mondeo auch machen kann, auf der Rennstrecke kann der Kölner richtig zügig sein. Dabei hilft ihm vor allem sein ausgewogenes Fahrwerk, das den Grenzbereich sehr sanft durch Schieben über die Vorderräder ankündigt. Durch gezielte Lastwechsel lässt sich dann auch das Heck ein wenig mobilisieren. Sicher könnten die Lenkradwinkel kleiner, die Aufbauneigung geringer und der Seitenhalt besser sein – doch immerhin kratzt der schwere Kölner an der Rundenzeit des deutlich sportlicher ausgelegten Ingolstädters.

Im Audi sitzt man tiefer, wird fester in die Zange genommen und darf sich über eine direktere, sehr gut dosierbare Lenkung freuen. Im Vergleich zur Konkurrenz wirkt der A5 am ehesten wie ein Sportwagen und lässt sich Runde für Runde reproduzierbar auf der Ideallinie um den Kurs jagen. Nur nach engen Kehren kämpfen seine Vorderräder wie auch die im Mondeo lautstark um Traktion.

Dieses Problem kennt der sehr harmonische BMW mit Heckantrieb nicht. Er wirkt leichtfüßiger, kommt schneller aus den Ecken und kann sich auf dem Handlingkurs wie im Slalom von den Verfolgern absetzen. Doch Vorsicht: Bei deaktiviertem ESP lässt er sich auch zu den intensivsten Lastwechselreaktionen und zum Übersteuern hinreißen. Die beste Leistung bei den Bremswerten liefert in diesem Trio der Audi ab. Im Schnitt stehen die drei bei einer Vollbremsung aus Tempo 100 trotz Sportbereifung nach 37 Metern. Das haben wir in der Mittelklasse schon besser gesehen.

FahrdynamikMax. PunkteBMW 320d GTAudi A5 Sportback 2.0 TDIFord Mondeo 2.2 TDCi
Handling150605957
Slalom100494852
Lenkung100838078
Geradeauslauf50424242
Bremsdosierung30212018
Bremsweg kalt150828378
Bremsweg warm150818580
Traktion100524239
Fahrsicherheit150128130130
Wendekreis201089
Kapitelbewertung1000608597583
 

Umwelt und Kosten

Selbstbewusst positioniert BMW den neuen 3er GT preislich klar oberhalb von Limousine und Kombi. Der 320d GT (ab 39.250 Euro) ist so fast 2000 Euro teurer als der Touring und 3600 Euro teurer als die Limousine mit gleichem Antrieb. Bei Audi liegen zwischem dem A4 Avant und dem 37.350 Euro teuren A5 Sportback 2.0 TDI immerhin 550 Euro. Traditionell kann in Ingolstadt wie in München reichlich Zusatzausstattung bestellt und der Preis des Autos nahezu verdoppelt werden. Absolut empfehlenswert im BMW ist dabei das große Navigationssystem samt iDrive-Bedienung für 2390 Euro. Es gehört ohne Zweifel zu den besten auf dem Markt. Bei Audi ist die MMI-Navigation Plus für 2810 Euro zu haben.

Gegen die beiden bayerischen Premium-Produkte wirkt der Ford wie ein Schnäppchen. Vom Basispreis des Audi trennen ihn 5800 Euro, vom BMW sogar 7700 Euro. Dafür kann der Mondeo ungehemmt zum luxuriösen Titanium-Modell (1950 Euro) aufgewertet werden – samt aller elektronischen Helfer (3200 Euro) und Touchscreen-Navi (1640 Euro). Und dabei ist der Kölner als Einziger serienmäßig mit Regen- und Lichtsensor sowie Tempomat bestückt. Auf einige Features wie Notbremsassistenten, Verkehrsschild-Scanner oder Online-Anbindung muss man allerdings verzichten können.

Kosten/UmweltMax. PunkteBMW 320d GTAudi A5 Sportback 2.0 TDIFord Mondeo 2.2 TDCi
Bewerteter Preis675142164181
Wertverlust50151817
Ausstattung25232323
Multimedia50242522
Garantie/Gewährleistung50202827
Werkstattkosten20151513
Steuer10999
Versicherung40333333
Kraftstoff55454542
Emissionswerte25232221
Kapitelbewertung1000349382388
 

Fazit

Wer noch am Sinn des neu­en BMW 3er GT gezweifelt hat, wird jetzt eines Besse­ren belehrt. Auch wenn er richtig teuer ist – der Mün­chener verbindet tatsäch­lich Platz und Komfort des Touring mit der Eleganz von Limousine oder Coupé. Weil auch seine fahrdynami­schen Qualitäten nicht auf der Strecke bleiben, kann der 320d GT seinen ärgs­ten Widersacher, den Audi A5 Sportback, am Ende in Schach halten.

Der bleibt dennoch stets auf Tuchfühlung, ist günsti­ger und muss vor allem bei Raumangebot und Komfort zurückstecken.

Als schicke, geräumige und preiswertere Alternative ist der Ford Mondeo nicht zu unterschätzen. Allerdings ge­hört der große Diesel nicht zu den besonders sparsamen.

Gesamtbewertung

Max. PunkteBMW 320d GTAudi A5 Sportback 2.0 TDIFord Mondeo 2.2 TDCi
Summe5000303430082970
Platzierung123

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