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Geht auch ganz einfach:

Mazda MX-5/Mini Cabrio: Vergleichstest Mazda MX-5 gegen Mini Cabrio

Beide sind neu und bleiben sich trotzdem treu – Mini Cabrio und Mazda MX-5 bieten viel Fahrspaß zu fairen Tarifen. Unser Vergleichstest deckt die Stärken und Schwächen der beiden Spaßmacher auf.

Kenner wissen genau, wie stimmungsaufhellend eine Frischluft-Dusche wirken kann. Und mit dem brandneuen Mini Cooper Cabrio sowie dem erst wenige Monate alten Mazda MX-5 gibt es reizvolle Möglichkeiten, dem tristen Alltagsgrau zu entfliehen. Und das serienmäßig mit einer Menge Kultpotenzial, ohne Haus und Hof verpfänden zu müssen. Worauf warten Sie noch? Verdeck runter, ab ans Meer! Schnell gibt das Mini Cabrio den Blick in den blauen Himmel frei: Fürs Öffnen des elektrisch betriebenen Verdecks vergehen beim Engländer rund 18 Sekunden, fürs Schließen etwa 16. Im Mazda MX-5 genügen jeweils drei Handgriffe. Nach wie vor geht es in dem japanischen Roadster recht eng zu. Da haben die Insassen im Mini etwas mehr Platz. Hinten fällt das neue Mini-Cabrio allerdings deutlich schmaler aus als sein Vorgänger. In puncto Übersichtlichkeit schneidet der Japaner besser ab – bei geöffnetem Dach stört bei ihm im Gegensatz zum Mini kein Verdeck den Blick in den Rückspiegel. Apropos: Auf schlechten Straßen verkneifen sich beide allzu große "Bildstörungen" durch zitternde Rückspiegel, was hier wie dort für eine ordentliche Verwindungssteifigkeit spricht.

 

 

Im Innenraum hat das Mini Cabrio mehr zu bieten

Mickrig fällt die Zuladung des Mazda aus: Gerade mal 190 Kilogramm dürfen eingepackt werden. Macht nichts, denn der Kofferraum fasst sowieso nur 130 Liter. Der Brite erlaubt 366 Kilogramm für Passagiere und Gepäck. Bei geöffnetem Verdeck sinkt das Kofferraumvolumen allerdings von 215 auf 160 Liter. Gut verarbeitet sind beide, der Mini gefällt aber insgesamt mit einer etwas höherwertigen Materialanmutung. In Sachen Sicherheitsausstattung versteht sich der puristische Japaner auf die Kunst des Weglassens: Für die getestete Version ist bei den Assistenten nur der Spurhalte-Helfer gegen Aufpreis erhältlich. Den Berganfahrassistenten gibt’s zumindest serienmäßig. Die schmal geschnittenen Sitze im Mazda MX-5 punkten mit langstreckentauglicher Polsterung, doch das Mini-Gestühl ist etwas besser konturiert. Im Fond des Engländers kann von Sitzkomfort dagegen kaum die Rede sein. Ellenbogenfreiheit ist nicht vorhanden, und die Knie durchschnittlich gewachsener Mitteleuropäer drücken in die Lehnen der Vordersitze. Aus ergonomischer Sicht fällt das spärliche Ablagenangebot im Mazda negativ auf. Und die Getränkehalter befinden sich fast auf Schulterhöhe zwischen den Sitzen. Im Mini wiederum führen der unten angeschlagene Kofferraumdeckel und der tiefe Ladeboden beim Einpacken einer Getränkekiste zu Bandscheibenproblemen, zumal der Kofferraumausschnitt recht schmal ist. Die Easy Load-Funktion, die den hinteren Verdeckabschluss etwas anhebt, schafft da kaum Besserung.

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Mini und Mazda setzen auf grundverschiedene Motoren

Unterwegs verlangt die Geräuschkulisse aus Motor, lauten Wind- und Abrollgeräuschen im japanischen Roadster bei höheren Tempi einige Nehmerqualitäten. Da reisen die Mini-Passagiere entspannter und auch bequemer, da der Brite zudem ein etwas harmonischeres Abrollverhalten an den Tag legt. Gut: Mit geöffneten Verdecken und montierten Windschotts muss man sich in keinem der beiden bei Landstraßentempo um die Frisur sorgen. Mazda setzt auf einen hochverdichtenden 1,5-Liter-Vierzylinder-Saugmotor mit 131 PS, Mini auf einen hubraumgleichen Dreizylinder-Turbo, der 136 PS leistet. Das japanische Aggregat erreicht sein Maximaldrehmoment von 150 Nm erst bei 4800 Touren (Mini: 230 Nm mit Overboost bei 1250) und lebt folglich von seiner Drehfreude. 7000 Umdrehungen pro Minute? Kein Problem. Auch die präzise, mit kurzen Wegen operierende Schaltung ist ein Quell der Freude. Der Mini-Motor läuft zwar etwas kultivierter, geht aber deutlich verhaltener zu Werk, was sich auch in den schlechteren Sprint- und Elastizitätswerten niederschlägt. Zugute halten muss man dem Engländer allerdings, dass er 279 Kilogramm mehr auf die Waage bringt als der Mazda. Dass man trotz des Verzichts auf Downsizing – also weniger Zylinder, dafür Turboaufladung – sparsame Motoren bauen kann, belegt der Japaner eindrucksvoll: Ein Testverbrauch von nur 6,4 Liter Super auf 100 Kilometern ist aller Ehren wert und in diesem Vergleich nicht zu schlagen (Mini: 7,4 Liter).

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Beim Handling zeigt der Mazda MX-5 seine Stärken

Auf dem Handling-Kurs zeigen beide, wofür sie gemacht sind – den unbeschwerten Fahrspaß. Hier dreht das frontgetriebene Mini Cabrio flink seine Runden und neigt im Grenzbereich erst spät zu leichtem Untersteuern. Sein beim Gaslupfen eindrehendes Heck fördert den Eindruck der Handlichkeit – bis der Hecktriebler MX-5 im Rückspiegel auftaucht. Dieser reagiert noch spontaner auf die von der rückmeldefreudigeren Lenkung ausgegebenen Befehle und biegt noch zackiger ab, tendiert aber in Wechselkurven zu teils heftigen Aufbaubewegungen. Überhaupt will er bei deaktiviertem DSC (ESP) mit kundiger sowie ruhiger Hand bewegt werden, denn eine Spur zu rasch eingelenkt, und schon setzt sein Heck zum unterhaltsamen Ausscheren an. Auch seine Lastwechselreaktionen fordern teils engagiertes Gegenlenken. Dennoch ist er unterm Strich im Handling das schnellere Auto. Dass der Mini im Slalom vorn liegt, verdankt er seiner spürbar besseren Traktion. Beim Bremsen wiederum braucht der MX-5 mit einem Warmbremswert von beachtlichen 32,3 Metern aus 100 km/h bis zum Stand immerhin 1,80 Meter weniger. Beide sind Spaßmobile mit Grundpreisen auf dem Niveau volkstümlicher Kompaktwagen. Der Mazda büßt wegen seines höher bewerteten Preises allerdings Punkte ein, was der unglücklichen Aufpreispolitik der Japaner zu verdanken ist. So gibt es die fahrdynamisch relevante Domstrebe nur in der Sports-Line-Ausstattung, die 4500 Euro extra kostet. Dafür punktet der MX-5 mit einem üppigen Garantiepaket und den niedrigeren Kraftstoffkosten. Überraschenderweise stufen die Versicherungen das Mini Cooper Cabrio etwas günstiger ein als den Mazda MX-5. Beim Wertverlust liegen die Rivalen dieses Vergleichs dagegen nahezu gleichauf.

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Technische DatenMazda MX-5 Skyactiv-G 131Mini Cooper Cabrio
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/43/4; Turbo
NockenwellenantriebKetteKette
Hubraum1496 cm³1499 cm³
Leistung
bei
96 kW/131 PS
7000 /min
100 kW/136 PS
4400 /min
Max. Drehmoment
bei
150 Nm
4800 /min
220 (230) Nm
1250 /min
Getriebe6-Gang, manuell6-Gang, manuell
AntriebHinterradVorderrad
0 - 100 km/h7,9 s8,8 s
Höchstgeschw.204 km/h208 km/h
Grundpreis22.990 Euro23.950 Euro
Platzierung21

 

 

Unser Fazit

Dass der Mazda MX-5 auch in der vierten Auflage ein federleichter, puristischer Roadster ist, der die Kunst des Weglassens bestens beherrscht, aber dennoch mit einem hohen Maß an Fahrdynamik überzeugt, verdient in einer Zeit der Hypertechnisierung von Automobilen Anerkennung. Der MX-5 verkörpert Autofahren ohne Filter. Allerdings kostete den Japaner genau diese Kunst des Weglassens, die im Alltag zahlreiche Kompromisse erfordert, bei nüchterner Betrachtung doch einige wichtige Punkte in diesem Vergleich. So ist das Mini Cabrio geräumiger, komfortabler und in der Summe alltagstauglicher und holt sich so den verdienten Testsieg. Eines eint aber beide: Sie bieten automobile Lebensfreude pur, mit der man dem grauen Alltag bestens entfliehen kann – und das zu durchaus bezahlbaren Tarifen.

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