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Geht auch ganz einfach:

Kombi oder SUV: BMW X1 sDrive18i gegen BMW 118i im Test BMW 118i | BMW X1 sDrive18i

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Wer auf den Preis des neuen 118i nur 850 Euro drauflegt, nimmt Patz im stattlicheren X1 sDrive18i. Sitzt er dann auch im besseren Auto?

Der Kunde ist untreu. Gestern noch sah man ihn im Cabrio, und heute kommt er in einem SUV um die Ecke. Je nach Lebenssituation, Lust und Laune wechseln immer mehr Autokäufer zwischen den Fahrzeugklassen. Da ist es fast schon konservativ, zwischen dem fünftürigen BMW 118i mit seinem steil abfallenden Heck à la Touring und dem heckgetriebenen BMW X1 sDrive18i zu schwanken.

850 Euro Unterschied – da kann man schon ins Grübeln kommen, ob das SUV nicht auf Dauer glücklicher macht als der kompakte 1er. Wir vergleichen daher die zwei Marken-Konkurrenten, an denen die Hubraumbezeichnung zwar so gar nicht stimmt, sonst aber eine ganze Menge.

 

Karosserie

Gegenüber dem Vorgänger wuchs der neue 1er zwar in Länge und Radstand um einige Zentimeter. Ihn Raumwunder zu nennen, wäre aber maßlos übertrieben. Die neue Größe führt immerhin dazu, dass mit ein wenig Entgegenkommen der Vorderleute nun auch Erwachsene hinten sitzen können, ohne dauerhafte blaue Flecken an den Kniescheiben zu riskieren.

Wer öfter zu viert fährt, ist mit dem X1 also erheblich besser bedient. Denn der bietet in der zweiten Reihe nicht nur mehr Innenbreite, sondern auch mehr Beinraum und Kopffreiheit. Vorn dagegen sind die Unterschiede im Platzangebot sehr gering: Auch der BMW 118i wirkt luftig geschnitten, zumal seine Cockpitarchitektur etwas weniger dick aufträgt und so den subjektiven Raumeindruck verbessert.

Mit 360 Liter Kofferraumvolumen, die serienmäßig durch asymmetrisch teilbare Rücksitzlehnen variabel sind, bietet der 118i einen für die Kompaktklasse üblichen Stauraum; nur die effektive Zuladung von lediglich 419 kg ist mager. 420 Liter Kofferraum und 473 Kilogramm Zuladung wie beim X1, dessen Rücksitzlehne serienmäßig in drei Teilen umklappbar ist, sind da schon eine Klasse besser.

Was Knarzen und Knistern anbelangt, werden beide Autos dem Anspruch von BMW gerecht. Was Passgenauigkeit und Materialqualität anbetrifft, macht der 1er den besseren Eindruck, Hartplastik findet sich aber auch bei ihm. Enttäuschend ist allerdings der neueste Spartrick von BMW, gesehen beim 1er: An der Vorderseite der vorderen Türausschnitte fehlt schlicht die schützende Schicht Klarlack. Da schaut zwar niemand hin, und ein funktionaler Mangel ist das auch nicht. Premium sieht aber anders aus.

KarosserieMax. PunkteBMW 118iBMW X1 sDrive18i
Raumangebot vorn1006163
Raumangebot hinten1004861
Übersichtlichkeit704247
Bedienung/ Funktion1009086
Kofferraumvolumen1003039
Variabilität1004540
Zuladung/ Anhängelast802736
Sicherheit1509894
Qualität/ Verarbeitung200175170
Kapitelbewertung1000616636
 

Fahrkomfort

Trotz der breiten Mischbereifung mit flachen Reifenflanken ist der 118i kein harter Hund, der einem die Bandscheiben losrüttelt. Hat der Fahrer am kleinen Wippschalter, den das BMW-Marketing „Fahrerlebnisschalter“ nennt, den Komfort-Modus angewählt, schluckt das Fahrwerk mit softer Dämpfung die meisten Unebenheiten so harmonisch, dass niemand ernstlich klagen kann.

Der X1 kann da nicht mithalten. Auf Kopfsteinpflaster macht er seine Sache zwar ähnlich gut mit geringeren Abrollgeräuschen. Doch derbere Wellen oder Schlaglöcher lassen ihn bockiger werden. Vor allem die Hinterachse gerät ins Wippen und teilt auch so manchen Stoß aus, den sich der 1er an gleicher Stelle verkneift.

Immerhin sitzen die Fondpassagiere im BMW X1 sDrive18i besser als im 1er, denn die Rückbank des SUV bietet mehr Schenkelauflage und erlaubt eine individuell einstellbare Neigung der Lehne. In der ersten Reihe – beide Testwagen waren mit aufpreispflichtigen Sportsitzen samt elektrischer Einstellung ausgerüstet – bietet hingegen der 1er den besseren Komfort.

Seine Sitze sind nicht so straff gepolstert wie die des X1, und er integriert den Fahrer durch die bessere, gefühlt niedrigere Sitzposition mehr ins Auto. Beim Geräuschkomfort hat keiner der zwei Bayern die Nase vorn: Zwar sprechen die Messwerte bei konstantem Tempo für den X1, und die Abrollgeräusche sind hier wie da gut gedämmt. Bei schneller Autobahnfahrt ist jedoch der 1er klar angenehmer, weil der Wind nicht so dominant rauscht wie im X1.

FahrkomfortMax. PunkteBMW 118iBMW X1 sDrive18i
Sitzkomfort vorn150134124
Sitzkomfort hinten1006268
Ergonomie150130130
Innengeräusche503237
Geräuscheindruck1006967
Klimatisierung503432
Federung leer200131127
Federung beladen200128123
Kapitelbewertung1000720708
 

Motor und Getriebe

Eine 18 kommt bei beiden im Modellnamen vor, doch 1,8 Liter Hubraum hat keiner. Im X1 sitzt ein gedrosselter Zweiliter, im BMW M135i Dreitürer ein 1,6-Liter-Turbo. Der spielt den größeren Saugmotor mit 170 statt 150 PS und 250 statt 200 Newtonmetern so überlegen schwindelig, als trete der FC Bayern gegen die Jugendmannschaft von 1860 München an.

Nicht nur, dass der auch im Mini eingesetzte Turbo mit Start-Stopp-System dem 1er auf der Verbrauchs-Teststrecke zu einem Vorteil von 0,8 Litern verhilft – nein, er ist auch in allen Disziplinen besser als der Zweiliter, der kultiviert, aber ohne erkennbare Freude an die Arbeit geht: Der Turbo tritt früher und energischer an, hängt wacher am Gas, dreht freudiger hoch und klingt gefälliger als der größere Sauger.

Mehr Höchstgeschwindigkeit (225 zu 202 km/h), die dramatisch bessere Beschleunigung auch und gerade jenseits der 120 km/h und vor allem die bessere Elastizität sowie der souveränere Antritt an Steigungen sprechen ebenfalls für den 118i. So sieht motorische Souveränität aus.

Motor und GetriebeMax. PunkteBMW 118iBMW X1 sDrive18i
Beschleunigung150119102
Elastizität1007766
Höchstgeschwindigkeit1507254
Getriebeabstufung1008683
Kraftentfaltung503832
Laufkultur1007167
Verbrauch325226211
Reichweite251113
Kapitelbewertung1000700628
 

Fahrdynamik

Das Fahrwerk des BMW 1er passt zu dem quirligen Motor perfekt. Zumindest wenn es – wie beim Testwagen – mit adaptiven Dämpfern (1.100 Euro) und 18-Zoll-Mischbereifung (2.300 Euro) nachgeschärft wurde. So gepimpt und mit auf Sport gestellten Dämpfern lässt sich der 1er sehr frech in Ecken werfen und so zielgenau durch Kurven lenken, dass es eine Freude ist.

Der schmaler bereifte X1 bietet längst nicht so viel Dynamik. Wegen seines höheren Schwerpunkts und der längeren Federwege wankt er stärker bei Richtungswechseln und reagiert zudem stärker auf Lastwechsel in Kurven.

Um nicht missverstanden zu werden: Für ein hoch bauendes Auto macht der heckgetriebene BMW X1 Facelift 2012 seine Sache mehr als gut; im Vergleich mit dem Kurvenversteher 1er, der zudem über die viel spontaner agierende und leichtgängigere Lenkung verfügt, ist er aber lediglich ein ambitionierter Arbeiter. Immerhin: Das Bremsen beherrscht der X1 mit Werten von 34,6 Metern aus 100 km/h bei warmer Bremse exzellent.

FahrdynamikMax. PunkteBMW 118iBMW X1 sDrive18i
Handling1509365
Slalom1007050
Lenkung1008882
Geradeauslauf504037
Bremsdosierung302118
Bremsweg kalt1509098
Bremsweg warm15088104
Traktion1004548
Fahrsicherheit150131128
Wendekreis20147
Kapitelbewertung1000680637
 

Umwelt und Kosten

Bei den Preisen ist BMW selbstbewusst: 26.750 Euro für den 118i lösen ebenso wenig Schnäppchenalarm aus wie die 27.600 Euro, die der Händler für den heckgetriebenen X1 sDrive18i berechnet. Noch nicht einmal Alu-Räder sind in diesen Summen enthalten. Immerhin fallen die Unterhaltskosten moderat aus.

Der BMW 1er Dreitürer fordert zwar einen kleinen Zuschlag bei der Versicherung, kompensiert den aber nahezu durch die geringere Steuer. Da sein Verbrauch niedriger ist und der Wertverlust ebenso, spricht in diesem Kapitel alles für den kleineren dieser BMW, der auch noch den Vorteil der saubereren Abgase mit sich bringt.

Kosten/UmweltMax. PunkteBMW 118iBMW X1 sDrive18i
Bewerteter Preis675206201
Wertverlust502121
Ausstattung251112
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502020
Werkstattkosten201616
Steuer1098
Versicherung403435
Kraftstoff553735
Emissionswerte258986
Kapitelbewertung1000443434
 

Fazit

Der relativ deutliche Sieg des 118i hat viele Gründe. Da ist zum einen der Preisvorteil, der kühle Rechner ebenso interessieren dürfte wie die niedrigeren Benzinrechnungen und die geringere Steuerbelastung. Zum anderen ist da aber auch der Vorteil des kräftigeren Motors, der im Paket mit dem agilen Fahrwerk schlicht Spaß macht. Für den X1 spricht im Grunde nur das bessere Platzangebot. Wer das braucht, kann den 1er allerdings nicht als Alternative betrachten.

Gesamtbewertung

Max. PunkteBMW 118iBMW X1 sDrive18i
Summe500031593043
Platzierung12

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