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Geht auch ganz einfach:

Kia ceed 1.6 GDI vs. Kia Sportage 1.6 GDI Klassensieger Limousine oder SUV Der Weg nach vorne

Inhalt
  1. PREISLICH LIEGEN BEIDE ENG BEIEINANDER
  2. PLUSPUNKTE AUCH BEIM KOMFORT DES NEUEN CEE'D
  3. IM SUV KLINGT DER MOTOR ETWAS ANGESTRENGTER
  4. FAZIT

Seit dem Klassensieg im Vergleichstest der Kompakten fährt der neue Kia cee’d auf der Überholspur. Kann er sogar an seinem großen SUV-Kollegen, dem Sportage, vorbeiziehen? Ein Kräftemessen innerhalb der Familie – beide mit dem 1,6 Liter großen Benzin-Direkteinspritzer

Solide und günstig war ein Kia schon immer. Aber schick? Erinnert man sich an die Verkaufsschlager Sephia oder die ersten Rio, ist die Antwort klar: Nein. Doch in gut einem Jahrzehnt haben die Koreaner Image, Qualität und Design auf ein völlig neues Niveau gehoben. Dass Verarbeitung, Materialauswahl und Design beim neuesten Modell Kia cee’d selbst in Deutschland Anerkennung ernten, zeigt die jüngste Auszeichnung des German Design Council.

Das Kia-Team um Ex-VW-Designchef Schreyer darf sich über den Designpreis des Automotive Brand Contest 2012 freuen, der im September auf dem Automobilsalon in Paris verliehen wird. Und so ist der 2012er-cee’d die derzeitige Speerspitze des Konzerns, gegen die selbst der nur zwei Jahre ältere Kia Sportage fast etwas betagt wirkt.

 

PREISLICH LIEGEN BEIDE ENG BEIEINANDER

Mit dem 1,6-Liter-Direkteinspritzer bestückt, bleibt gerade mal eine Differenz von 1760 Euro zwischen cee’d (18.190 Euro) und Sportage (19.950 Euro). Wozu also cee’d fahren? Schließlich gibt es für einen überschaubaren Aufpreis die imposantere Erscheinung sowie eine 13 Zentimeter längere und 18 Zentimeter höhere Karosserie.

Innen jedoch zeigt sich ein anderes Bild. Als erstes fallen die liebevollere Verarbeitung und die hochwertigeren Materialien im Kia cee’d auf. Vor allem die Klavierlackeinlagen (Spirit) lassen einen Hauch von Premiumatmosphäre durch den Innenraum wehen.

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Und während man den Kia Sportage zwar höher und bequemer entern kann, geht es hinter den vier Türen keinesfalls geräumiger zu. Die enger geschnittenen Sitze, die kleineren Einstellbereiche und vor allem die flache Dachlinie schränken den Platzkomfort im SUV ein. Das fällt in der zweiten Reihe noch deutlicher auf, wo die zu kurze Beinauflage sowie aufrechte Knie- und Rückenwinkel die Erwartungen an ein SUV nicht recht erfüllen.

So werden sich nicht nur Großgewachsene im cee’d besser aufgehoben fühlen, auch wenn die Sitzposition prinzipbedingt niedriger ist. Die gute Raumausnutzung des Golf-Gegners setzt sich im Kofferraum fort. 380 bis 1318 Liter stehen hier zur Verfügung, nur unwesentlich weniger als im Sportage (465 bis 1353 Liter). Zudem verträgt der cee’d ganze 80 kg mehr Ballast und versteckt mehrere einzeln zugängliche Fächer im doppelten Ladeboden.

 

PLUSPUNKTE AUCH BEIM KOMFORT DES NEUEN CEE'D

Wer vom größeren und schwereren SUV mehr Fahrkomfort erwartet, wird im direkten Vergleich etwas enttäuscht. Zwar lässt es sich im Sportage auch auf langen Strecken wunderbar aushalten, doch der Kia cee’d überzeugt mit einer überragenden Geräuschdämmung. Selbst bei hohem Autobahntempo bleiben Wind- und Abrollgeräusche weitestgehend draußen. Hier hat der hoch aufbauende Sportage klar das Nachsehen.

Zudem ist sein Fahrwerk unnötig straff ausgelegt, was vor allem im beladenen Zustand für manch bockige Reaktion von der Hinterachse sorgt. Dagegen gibt sich der fast 200 Kilogramm leichtere cee’d als wahre Sänfte. Er verwöhnt seine Mitfahrer mit weniger Aufbaubewegungen und geschmeidigerem Ein- sowie Ausfedern. Weil seine Lenkung dabei viel authentischer und gefühlvoller arbeitet, fühlt man sich dazu auch noch bei sportlicher Fahrweise wohler.

 

IM SUV KLINGT DER MOTOR ETWAS ANGESTRENGTER

Der 1,6-Liter-Benzin-Direkteinspritzer (GDI) mit 135 PS dient im Kia Sportage als Einstiegsmotor und wird hier ausschließlich mit Frontantrieb angeboten. Im Alltagsverkehr gefällt der Langhuber unterhalb von 3000 Umdrehungen mit akustischer Zurückhaltung, was das Einkuppeln im gut gedämmten cee’d anfangs schwierig macht – man hört den Vierzylinder einfach nicht. Dennoch entfaltet er bei entspannter Fahrt genügend Kraft, um im Verkehr mitzuschwimmen. Sportler dürfen und müssen ihn bis 7000 Touren treiben, wobei gerade im Kia cee’d die seidige Leistungsentfaltung ebenso begeistert wie der kernige Sound ab 4000 Umdrehungen.

Auch beim Verbrauch hat der Kompaktklässler die Nase vorn. Wegen des geringeren Gewichts und des viel länger übersetzten sechsten Gangs (EcoDynamics) begnügt sich der cee’d mit durchschnittlich sechs Litern auf 100 Kilometern (Sportage: 7,8 l).

 

FAZIT

Für weniger als 20.000 Euro bekommt man mit dem Kia Sportage ein imposantes SUV mit sehr fairem Preis-Leistungs-Verhältnis. Allerdings könnte die Raumausnutzung bei einem Auto dieser Größe besser ausfallen. Das wird besonders deutlich, wenn man in den cee’d umsteigt. Platzeinbußen muss man hier keineswegs in Kauf nehmen, über den Köpfen bleibt sogar mehr Luft.

Zudem überzeugt der Kompakte mit edleren Materialien, mühevollerer Verarbeitung und perfekter Ergonomie. Dass sich der neue Benziner hier sparsamer und sportlicher in Szene setzen kann, war zu erwarten. Dass der cee’d ausgewogener und komfortabler federt und wirkungsvoller gedämmt ist, hingegen nicht. In diesem Vergleich ist er klar das bessere Auto.
Markus Schönfeld

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die technischen Daten der Testfahrzeuge

TECHNIK
   

KIA cee'd 1.6 GDI ² KIA SPORTAGE 1.6 GDI ²
Motor V4-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung V4-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung
Hubraum 1591 cm³ 1591 cm³
Leistung
bei
99 kW / 135 PS
6300 /min
99 kW / 135 PS
6300 /min
Max. Drehmoment
bei
165 Nm
4850 /min
165 Nm
4850 /min
Getriebe 6-Gang, manuell 6-Gang, manuell
Antrieb Vorderrad Vorderrad
Fahrwerk vorn:
Mc-Pherson-Federbeine, Querlenker, Stabi.;
hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer, Stabilisator;
ESP
vorn:
Mc-Pherson-Federbeine, Querlenker, Stabi.;
hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer, Stabilisator;
ESP
Bremsen vorn:
innenbelüftete Scheiben; hinten:
Scheiben;
ABS, Bremsassistent
vorn:
innenbelüftete Scheiben; hinten:
Scheiben;
ABS, Bremsassistent
Bereifung Conti Premium Cintact 2;
rundum:
205/55 R 16 H
Dunlop SP Sport Maxx TT;
rundum:
225/60 R 17 V
L/B/H 4310/1780/1465 mm 4440/1855/1645 mm
Radstand 2650 mm 2604 mm
Leergewicht / Zuladung 1276 kg / 444 kg 1466 kg / 364 kg
Anhängelast:
gebremst/ungebremst
1400 kg / 600 kg 1200 kg / 750 kg
Kofferraumvolumen 380 – 1318 Liter 465 – 1353 Liter
Abgasnorm Euro 5 Euro 5
FAHRLEISTUNG /
VERBRAUCH
   
0-100 km/h 9,4 s 10,7 s
Höchstgeschwindigkeit ¹ 195 km/h 178 km/h
Bremsweg (100-0 km/h) kalt / warm 36,2 m / 36,6 m 35,8 m / 35,2 m
Test-Verbrauch 6,0 l S/100 km 7,8 l S/100 km
EU-Verbrauch ¹ 5,4 l S/100 km 6,4 l S/100 km
CO2-Ausstoß ¹ 124 g/km 149 g/km
KOSTEN    
Grundpreis 18.190 Euro 19.950 Euro
Typklassen 16 HP/19 VK/18 TK 18 HP/23 VK/20 TK
¹ Werksangaben; ² Variante mit Start-Stopp-System (EcoDynamics)

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