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Geht auch ganz einfach:

Vergleichstest Kompaktklasse-Kombis: Hyundai i30 cw, Renault Megane Grandtour, Skoda Octavia Combi Klassen-Kampf

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Vergleichstest Kompaktklasse-Kombis: Mit dem neuen i30cw präsentiert Hyundai einen echten Raumriesen. Maximal 1642 Liter Platz im Heck bietet nicht einmal der Klassenbeste Skoda Octavia. Aber wie sieht es in den anderen Disziplinen aus? Ebenfalls am Start: Renault Megane

 

Obwohl die zweite Generation des Skoda Octavia mittlerweile schon acht Jahre alt ist, gehört vor allem der Kombi immer noch zu den beliebtesten Autos in Deutschland. Doch bevor der Nachfolger im nächsten Jahr zum Dienst antritt, muss sich die aktuelle Baureihe Z noch mal richtig anstrengen. Denn völlig neu, zu gleichfalls fairen Konditionen und mit ebenso viel Platz gesegnet, wird jetzt der neue Hyundai i30 cw in die Kompaktklasse eingeschult.

Und auch der frisch überarbeitete Renault Mégane Grandtour könnte dem alten tschechischen Eisen einen glamourösen Abgang vermiesen. Zum Vergleichstest treten die drei Migrations-Kombis als besonders sparsame, aber ausreichend kräftige Dieselmodelle samt Handschaltung und Vorderradantrieb an – zu Preisen von ungefähr 22.000 Euro.

 

Karosserie

 

Wer einen Kombi kauft, braucht vor allem Platz im Heck. Und hier hat der neue Hyundai i30cw gegenüber dem Vorgänger deutlich zugelegt. Obwohl sich die Außenmaße kaum verändert haben, vergrößerte sich der Kofferraum von ehemals 415 auf 528 Liter und rangiert jetzt weit oben im Classement. Als Fünfsitzer bleibt dennoch der Octavia mit 580 Liter der Beste im Segment (Renault: 524 l). Klappt man die hinteren Sitze um, offenbart der i30cw dafür mit imposanten 1642 Litern den geräumigsten Frachtraum – und sechs versteckte Fächer im Ladeboden. Der lässt sich wie auch im Octavia komplett ebnen. Nur im Megane Grandtour bleibt nach der Faltprozedur der Rücksitze eine störende Stufe stehen. Dafür kontert der Franzose mit der niedrigsten Ladekante im Testfeld. Zu viel Last sollte man ihm aber nicht zumuten – er verträgt nur 387 Kilogramm und damit fast 200 Kilo weniger als der Skoda.

Der Tscheche ist als einziger mit einer Durchlademöglichkeit ausgerüstet. Zudem behält man durch die klassischen Kombi-Proportionen und die großen Seitenfenster leichter die Übersicht als in denKonkurrenten. Schnell aufgeholt haben die Koreaner auch bei der Verarbeitungsqualität. Das schick gestaltete Cockpit ist dem zeitlos schlichten Interieur des Octavia absolut ebenbürtig. Dabei gefällt vor allem das große Touchscreen-Navi mit seiner gut lesbaren Kartendarstellung. Im Detail offenbart nur der Franzose Schwächen in der Materialauswahl – hier sieht alles etwas mehr nach Plastik aus, und beim Schließen der Türen scheppert die Karosserie ein wenig.

Das Nachsehen hat der Renault auch bei der Sicherheitsausstattung. Zwar gibt es nur hier gegen Aufpreis nur einen Spur- und Fernlicht Assistenten. Einen automatisch abblendbaren Innenspiegel oder Abbiegelicht vermisst man jedoch. Letztes bekommt man im i30 serienmäßig, genau wie einen Knie-Airbag, ein Gepäcktrennnetz oder Nebelscheinwerfer.

 

KarosserieMax. PunkteSkoda Octavia Combi 2.0 TDIHyundai i30 cw 1.6 CRDiRenault Megane Grandtour dCi 110
Raumangebot vorn100707169
Raumangebot hinten100636661
Übersichtlichkeit70464544
Bedienung/ Funktion100908882
Kofferraumvolumen100615554
Variabilität100454030
Zuladung/ Anhängelast80413627
Sicherheit150878981
Qualität/ Verarbeitung200184184179
Kapitelbewertung1000687674627
 

Fahrkomfort

 

Überhaupt gefällt der Koreaner mit einem ausgesprochenen Wohlfühlambiente. Das liegt nicht nur an den großzügig bemessenen Sitzen und der angenehm aufrechten Sitzposition in der zweiten Reihe, sondern auch am ausgeglichenen Federungskomfort. Bodenwellen und Schlaglöcher dringen hier am wenigsten in den Innenraum vor. Da sind Skoda Octavia und Renault Mégane spürbar straffer abgestimmt, was bei bestimmten Geschwindigkeiten auf Betonautobahnen schon mal zu rhythmischem Kopfnicken führen kann. Bei Beladung bessert sich dieser Zustand. Allerdings wirkt der Mégane mit seinen 17-Zoll-Rädern auf schlechten Pisten etwas holprig. Zudem wird der eigentlich recht angenehme Motorsound bei Volllast ab 2500 Umdrehungen von einem kaum überhörbaren Rasseln begleitet.

Auch im Hyundai dürfte der Diesel etwas besser gekapselt sein, dröhnt er doch bei höheren Drehzahlen zunehmend. Vorbildlich zeigt sich der Skoda bei der Geräuschdämmung. Sogar bei hohen Geschwindigkeiten geht es hier noch ruhig zu, während bei den Konkurrenten der Wind und das Abrollen der Reifen deutlicher zu hören sind. Für den Nachfolger des Octavia könnte man sich aber noch einige zusätzliche Ablagen und tauglichere Getränkehalter wünschen. Im Vergleich zum spärlich bestückten Renault darf man sich aber nicht beschweren. Ein Blick in den Hyundai i30 cw zeigt, wie die Mittelkonsole optimal ausgenutzt werden kann. Hier lassen sich CDs, Portemonnaie, iPod, Telefon und zwei  Kaffeebecher unterbringen.

 

FahrkomfortMax. PunkteSkoda Octavia Combi 2.0 TDIHyundai i30 cw 1.6 CRDiRenault Megane Grandtour dCi 110
Sitzkomfort vorn150129127129
Sitzkomfort hinten100697167
Ergonomie150132135130
Innengeräusche50343732
Geräuscheindruck100646262
Klimatisierung50353128
Federung leer200135140132
Federung beladen200134134132
Kapitelbewertung1000732737712
 

Motor und Getriebe

 

Für 110 PS setzen die Hersteller auf ganz unterschiedliche Dieselmotoren. Der kleinste der drei Selbstzünder arbeitet im Renault. Nicht einmal 1,5 Liter reichen dem Franzosen für ein anständiges Drehmoment von 240 Newtonmeter. Das liegt schon bei 1750 Umdrehungen an und baut sich recht abrupt auf. Dies führt zum einen zu einer spürbaren Anfahrschwäche, zum anderen zu einer etwas unharmonischen Kraftentfaltung. Mit knapp 1,6 Liter Hubraum ist der Hyundai-Motor zwar nicht wesentlich größer, schüttelt seine Kraft aber gelassener aus dem Ärmel. Durch die extrem hohe Verdichtung von 17,3 : 1 kann der Koreaner obendrein mit einem Drehmoment von 260 Newtonmeter protzen. Mehr bietet nur der Skoda (280 Nm), der auf die Allzweckwaffe aus dem VW-Regal vertraut – den 2.0 TDI.

Zusammen mit der extrem langen Übersetzung des Sechsgang-Getriebes kann er sein breites Leistungsspektrum hervorragend in Szene setzen. Wer die extrem frühen Schaltempfehlungen im Display beachtet, kommt im Alltag trotz schneller Autobahnpassagen mit fünf Liter Diesel pro 100 Kilometer aus. Da kann der Hyundai wegen seiner kürzeren Übersetzung nicht mithalten. Er gönnte sich auf der Verbrauchsrunde der AUTO ZEITUNG einen halben Liter mehr. Schlusslicht in diesem Vergleich ist der Renault, der im Durchschnitt 5,9 Liter Sprit verlangt. Das verwundert; schließlich arbeitet im Franzosen nicht nur der Motor mit dem kleinsten Hubraum, sondern er hat auch als Einziger im Testfeld ein Start-Stopp-System. Das kostet allerdings 400 Euro Aufpreis. Das größte Tankvolumen (60 l) sichertihm aber dennoch Reichweiten von mehr als 1000 Kilometer.

 

Motor und GetriebeMax. PunkteSkoda Octavia Combi 2.0 TDIHyundai i30 cw 1.6 CRDiRenault Megane Grandtour dCi 110
Beschleunigung150939591
Elastizität100717562
Höchstgeschwindigkeit150494246
Getriebeabstufung100828078
Kraftentfaltung50333130
Laufkultur100545250
Verbrauch325287277270
Reichweite25231920
Kapitelbewertung1000692671647
 

Fahrdynamik

 

Dass der komfortabel gefederte Hyundai auf dem Handlingparcours gegen die strafferen Konkurrenten Federn lässt, war klar. Dennoch gibt sich der Korea-Kombi hier keine Blöße. Durch das komplett abschaltbare ESP kann man sein Heck wunderbar zum leichten Mitlenken in Kurven überreden. Die trotz Sport-Einstellungzu gefühllose Lenkung verhindert jedoch richtige Agilität. Der Skoda liegt im Vergleich satter auf der Straße.

Er lässt sich mit authentischem Lenkgefühl zielgenau und sicher um die Kurven zirkeln. Nach engen Kehren kann das entlastete Vorderrad die Kraft des Motors aber schwer auf die Straße bringen. Auch weil der Mégane mit besserer Traktion glänzt, umrundet er den Pylonen-Parcours eine Sekunde schneller. Zudem sorgen die Conti-Sportreifen für höhere Kurvengeschwindigkeiten und die spontanen Reaktionen für zackiges Einlenken. Auch beimBremsen hat der Renault die Nase vorn, was ihm den Kapitelsieg in der Fahrdynamik sichert.

 

FahrdynamikMax. PunkteSkoda Octavia Combi 2.0 TDIHyundai i30 cw 1.6 CRDiRenault Megane Grandtour dCi 110
Handling150595663
Slalom100625962
Lenkung100787577
Geradeauslauf50404040
Bremsdosierung30192017
Bremsweg kalt150768079
Bremsweg warm150837989
Traktion100364038
Fahrsicherheit150128124126
Wendekreis20151112
Kapitelbewertung1000596584603
 

Umwelt und Kosten

 

Auch wenn die Preisliste des Hyundai i30cw schon bei verlockenden 17.290 Euro beginnt – den 110 PS starken Diesel bekommt man erst ab 21.950 Euro. Damit liegt er immer noch 40 Euro unter dem Angebot von Renault und satte 1210 Euro günstiger als der Skoda. Der Hyundai ist allerdings in der besseren Trend-Ausstattung schon mit Alu-Felgen, Nebelscheinwerfern, Gepäcktrennnetz und Lichtsensor bestückt. Solche Extras treiben den Preis bei Mégane und Octavia noch in die Höhe. Für Sparfüchse bieten die Tschechen immerhin den 105 PS starken 1.6 TDI für 19.490 Euro an – allerdings in der abgespeckten Active-Ausstattung ohne Klimaanlage. Überdies halten die Koreaner eine mächtige Trumpfkarte in der Hand: Fünf Jahre Garantie dürften in dieser Fahrzeugklasse für viele Kunden das entscheidene Kaufargument sein.

 

Kosten/UmweltMax. PunkteSkoda Octavia Combi 2.0 TDIHyundai i30 cw 1.6 CRDiRenault Megane Grandtour dCi 110
Bewerteter Preis675231241241
Wertverlust50252524
Ausstattung2515205
Multimedia50   
Garantie/Gewährleistung50283528
Werkstattkosten20   
Steuer10888
Versicherung40363435
Kraftstoff55474544
Emissionswerte25868488
Kapitelbewertung1000476492473
 

Fazit

 

Nicht umsonst gehört der Octavia Combi zu den beliebtesten Importautos in Deutschland. Auch gegen den neuen Hyundai i30cw kann der Tschechenkombi bestehen. Dabei überzeugen nicht nur die solide Verarbeitung, die gute Raumausnutzung und die faire Preisgestaltung, sondern vor allem der Zweiliter-Diesel von VW. Mit 110 PS ist er ausreichend kräftig und überaus sparsam. Gerade beim Verbrauch hätten wir von der Konkurrenz mit weniger Hubraum deutlich mehr erwartet.

Bei ähnlichen Fahrleistungen gönnt sich der ansonsten rundum gelungene Koreaner einen halben Liter mehr. Dafür bietet er jetzt eine hochwertige Verarbeitung, den besten Federungskomfort und seinen Mitfahrern in der zweiten Reihe den meisten Platz. Der Megane Grandtour entpuppt sich in diesem Vergleich als unverhoffter Dynamiker. Mit dem GT-Line-Paket, Sportfahrwerk und Sportsitzen bestückt, macht er auf dem Handlingparcours eine ganze Menge Spaß.

Gesamtbewertung

 

 Max. PunkteSkoda Octavia Combi 2.0 TDIHyundai i30 cw 1.6 CRDiRenault Megane Grandtour dCi 110
Summe5000318331583062
Platzierung 123

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