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Geht auch ganz einfach:

Ford S-MAX/Mercedes GLC/VW Passat Variant: Test VW Passat trifft GLC und S-MAX

Ford S-MAX, Mercedes GLC und VW Passat Variant sind die attraktivsten Angebote ihrer Klassen. Van, SUV oder Kombi – welches Konzept erfüllt im Vergleichstest die Anforderungen an einen Familientransporter am besten?

Familien aufgehorcht! Ford S-MAX, Mercedes GLC und VW Passat Variant haben deutlich mehr zu bieten als nur schnöde Transportaufgaben zu erfüllen. Unsere Anforderungen an das Testtrio: Der Grundpreis darf 45.000 Euro nicht überschreiten, die Leistung muss zwischen 170 und 190 PS liegen und sich dazu noch über alle vier Räder verteilen. Ford, Mercedes oder VW: Wer macht im Vergleichstest die beste Figur? Bei maximal zwei Kindern pro Durchschnittsfamilie reichen die fünfsitzigen Modelle von Mercedes und VW vollkommen aus. Aber warum sollte man sich am Durchschnitt orientieren? Mit dem Ford muss man sich am wenigsten einschränken, denn der S-MAX ist am variabelsten nutzbar. Während die mittigen Insassen im Fond des GLC oder Passat eher wie auf einem Hocker kauern, bietet der schnittige Van aus Köln nicht nur bereits ab Werk drei gleichwertige Sitze in der zweiten Reihe an, sondern offeriert auf Wunsch noch ein Paar zusätzlich Sitze im Heck (ab 950 Euro). Eine gute Investition in die Zukunft – oder ein Angebot an Oma und Opa, die dann auch mal mitfahren können. Das SUV aus Stuttgart kontert im Fond mit viel Raum über dem Kopf und einer angenehm hohen Sitzbank.

VW Passat Variant auf Fahrt:

 
 

VW Passat im Vergleichstest mit Mercedes GLC, Ford S-MAX

Der hoch liegende Kofferraum ist allerdings mit 550 bis 1600 Litern deutlich knapper bemessen als der üppige Laderaum des Passat mit 650 bis 1780 Litern oder gar das Frachtabteil des Ford S-MAX mit 700 bis 2200 Litern. Dazu lassen sich alle Sitze flach umlegen, und die mittlere Reihe ist in der Längsrichtung verschiebbar. Doch nur der Passat punktet mit einer optional vorklappbaren Beifahrerlehne. Deutlich mehr Zähler verbucht Volkswagen bei der Sicherheitsausstattung: So ist zum Beispiel beim 190-PS-TDI-4Motion vom City-Notbremsassistenten bis zum Gepäckraumtrennnetz alles im Serienumfang enthalten. Mercedes bietet zwar auch nahezu alle Features an, strapaziert aber für den umfassenden Schutz der Insassen das Budget deutlich stärker als VW. Dem Ford S-MAX fehlt lediglich ein Unfallfrüherkennungssystem. Dass es zudem nur für den Passat eine Rücksitzbank mit integrierten Kindersitzen (520 Euro) gibt, verdeutlicht, dass man in Wolfsburg die familiären Interessen der Kundschaft immer im Fokus behält.

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Der VW Passat Variant gleitet ruhig dahin

Einen angenehm niedrigen Geräuschpegel im Innenraum und ein geschmeidig agierendes Fahrwerk, das die Familie auf langen Etappen schnell in den Schlaf wiegt, bietet vor allem der Mercedes GLC. Gerade bei voller Zuladung gleicht der GLC mit seiner Luftfederung (2261 Euro) sämtliche Bodenwellen und Kanten souverän aus. Völlig unaufgeregt scheint die Karosserie über schlechte Pisten zu schweben. Der mit adaptiven Dämpfern (1200 Euro) ausgestattete VW Passat Variant gleitet nur ohne viel Gewicht auf den Achsen ähnlich entspannt dahin. Je mehr Last er trägt, desto öfter dringt der eine oder andere Schlag nach innen. Das Fahrwerk des Ford überzeugt zwar mit gutem Ansprechverhalten, aber an die Nehmerqualitäten der Konkurrenz kommt es nicht heran. Dafür übt sich der Ford S-MAX akustisch in Zurückhaltung: Innen bleibt es selbst bei hohem Tempo ausgesprochen leise, Wind- oder Abrollgeräusche werden gekonnt absorbiert. Nur der GLC schirmt seine Insassen noch etwas besser von den äußeren Geräuschquellen ab.

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In S-MAX und GLC kostet kühle Luft extra

Laut ist zwar auch der Passat nicht, aber im direkten Vergleich spielt sich sein Turbodiesel stärker in den Vordergrund. Zudem sorgt die Bereifung auf wechselnden Belägen für stärkere Abrollgeräusche. Dafür verwöhnt der Niedersachse mit perfekt anliegenden Sitzen, die den verspannten Rücken mit einer Massagefunktion (1225 Euro) locken. Auch im Fond passt bis auf die deutlich stärker angewinkelten Knie gegenüber dem Mercedes GLC und dem Ford S-MAX alles. Dem Ford fehlt auf den beiden äußeren Sitzen die Distanz zu den Türen; da ist die Konkurrenz besser. Damit alle einen kühlen Kopf bewahren können, wenn es bei Familienausflügen heiß hergeht, temperieren Ford und Mercedes den Innenraum per Klimaautomatik. Nur der VW Passat Variant kämpft ab Werk mit einer manuellen Klimaanlage gegen erhitzte Gemüter. Für einen Obolus von 575 Euro ist dann aber gleich eine Drei-Zonen-Klimaautomatik an Bord. Der separat gekühlte Fond kostet für den GLC 702 und für den S-MAX 400 Euro extra. Ganz umsonst sind dafür die vielen großen Ablagen im Familien-Van von Ford. Es ist aber der insgesamt gelungene Komfort, der den Mercedes GLC in diesem zweiten Kapitel nach vorne bringt.

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Der Mercedes GLC fährt am sparsamsten

Die kräftigen Diesel des Testtrios sind mit Allradantrieb für alle Fälle gerüstet. Und weniger als die 180 oder 170 PS des Mercedes GLC sollten es dann auch nicht sein. Denn sowohl das SUV aus Stuttgart als auch der Van aus Köln schleppen fast zwei Tonnen mit sich herum. Für sich betrachtet hängt der Diesel des Ford S-MAX gut am Gas, übt sich in vorbildlicher Laufruhe und harmoniert bestens mit dem serienmäßigem Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe. Aber bis auf die Laufkultur legen sich die Konkurrenten deutlich engagierter ins Zeug. Selbst der zehn PS schwächere Vierzylinder des Mercedes geht engagierter ans Werk. Tempo 160 erreicht der Schwabe gut drei Sekunden eher als der Rheinländer. Leistung und Drehmoment ergänzen sich beim GLC exzellent. Die Neunstufen-Automatik findet immer den richtigen Takt, um den bulligen Schub perfekt auf die Straße zu bringen. Und ganz nebenbei sorgt die Abstimmung auch für den niedrigsten Verbrauch: 6,7 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Nur der Passat liegt mit 6,8 Litern auf einem ähnlich guten Niveau. Bei den Fahrleistungen hat der im Verhältnis sehr leichte Wolfsburger Tausendsassa allerdings klar die Nase vorn. Lediglich eine kleine Anfahrmüdigkeit stört den hervorragenden Eindruck.

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Der Passat Variant nimmt Kurven wie ein Sportler

Ausgesprochen viel Spaß dürfte das Familienoberhaupt am Steuer des Variant aus Niedersachsen haben, sobald er von der Autobahn abbiegt und kurvige Nebenstrecken unter die Räder nimmt. Der Passat ist so etwas wie der Sportwagen unter den Familienkutschen. Seine Lenkung findet genau das richtige Gleichgewicht zwischen gelungener Entkopplung der Krafteinflüsse und einem feinen Feedback von der Vorderachse. Wechselkurven nimmt er sportlich, stützt sich satt über die optionalen 18-Zöller ab und bleibt selbst bei forschem Tempo stets gelassen. Auch der Ford S-MAX bestätigt erneut sein gelungenes Setup. Obwohl bei ihm 1132 Kilo auf der Vorderachse lasten (Passat: 960 kg), werden die Lenkbefehle unmittelbar mit nur geringer Untersteuertendenz angenommen. Das hohe Gewicht setzt dem Ford jedoch früher Grenzen als dem flinken Volkswagen. Die ESP-Abstimmung sowohl im S-MAX als auch Passat überzeugt mit feinen Regelintervallen. Das Gleiche trifft auch auf den GLC zu.

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Extras kosten natürlich extra

Der ebenfalls fast 2000 Kilogramm schwere Schwabe zieht stoisch seine Bahn. Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Die etwas indirektere Lenkung im Vergleich zu der des VW Passats passt gut zum Charakter des GLC. Plötzliche Richtungswechsel nimmt er gelassen, und auch im Grenzbereich bleibt er stets gutmütig und neutral. Bei den Verzögerungswerten setzt der Ford SMAX erneut ein Ausrufezeichen: Mit sowohl kalten als auch warmen Bremsen kommt der große Van jeweils nach weniger als 34 Metern zum Stehen. Mercedes und VW verschenken hier wichtigen Raum. Und der Allradantrieb? Er passt perfekt zu den bullig anziehenden Dieselmotoren in allen drei Modellen und ist auf nassen und rutschigen Stecken ein deutlicher Sicherheitsgewinn. Der Basispreis für den GLC 220d überrascht: Mercedes verlangt für sein neues Mittelklasse-SUV nur 3713 Euro mehr als Volkswagen und Ford für die Testrivalen in der Grundausstattung. Dass Ford diesmal bis auf die 18-Zoll-Bereifung auf weitere testrelevante Extras verzichtet, bringt dem Kölner unterm Strich entscheidende Kostenvorteile. Beim Mercedes GLC kosten das Sitzkomfort-Paket, die Luftfederung und die großen Räder, 3570 Euro extra. Auch beim Volkswagen erhöhen die adaptiven Dämpfer, die optionale Bereifung und die exzellenten Sitze den bewerteten Preis um 2540 Euro. Doch dem Passat fehlen im Vergleich zur Konkurrenz ab Werk sowohl eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung als auch die Online-Anbindung per Smartphone. Insgesamt ist der Ford S-MAX damit wieder einmal das günstigste Angebot.

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Technsiche Daten Ford S-MAX Mercedes GLC VW Passat Variant
Version 2.0 TDCi ALLRAD 220d 4MATIC 2.0 TDI 4MOTION
Zylinder/Ventile p.Z. 4/4; Turbodiesel 4/4; Turbodiesel 4/4; Turbodiesel
Hubraum Zahnriemen Kette Zahnriemen
Leistung
bei
132 kW/180 PS
bei 3750 /min
125 kW/170 PS
bei 3000 – 4200 /min
140 kW/190 PS bei
3500 – 4000 /min
Hubraum
bei
400 Nm bei
2000 – 3250 /min
400 Nm bei 1400
– 2800 /min 
400 Nm bei
1750 – 3000 /min
Getriebe 6-Gang, Doppelkupplung 9-Stufen-Automatik 6-Gang, Doppelkupplung
Antrieb Allrad, permanent Allrad, permanent Allrad, permanent
0 - 100 km/h 10,1 s 8,4 s 7,7 s
Höchstgeschw. 206 km/h 210 km/h 228 km/h
Testverbrauch 7,2 l D / 100 km 6,7 l D / 100 km 6,8 l D / 100 km
EU-Verbrauch 5,8 l D / 100 km 5,0 l D / 100 km 5,1 l D / 100 km
Grundpreis 41.150 Euro 44.863 Euro  41.150 Euro
Platzierung 3 2 1

Unser Fazit

Der Volkswagen in diesem Test ist auch der perfekte Familienwagen: Der Passat Variant 2.0 TDI 4Motion zeigt keine Schwächen, überzeugt mit viel Sicherheit, gutem Komfort, kräftigem Antrieb, sicherem und agilem Handling sowie einer volksnahen Preispolitik. Ein Stück gelungene Familienförderung. Der Mercedes GLC 220d 4Matic fährt auf Platz zwei vor. Sein gediegener Federungskomfort, der sparsame Antriebsstrang und eine nicht abgehobene Preispolitik machen den Mercedes auch für deutsche Durchschnittsfamilien erreichbar. Lediglich beim Ladevolumen muss man Abstriche machen. Der Ford S-MAX ist vielleicht der beste Ford – und der perfekte Partner für alle, die mehr wollen als Durchschnitt. Mit etwas mehr Feinschliff bei Komfort und Verarbeitung könnte der S-MAX seine Konkurrenten aus Wolfsburg und Stuttgart in Zukunft auf die Plätze verweisen.

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