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Cabrios im Test: Audi A3 Cabriolet 2.0 TFSI und VW Golf GTI Cabriolet Audi A3 Cabriolet 2.0 TFSI | VW Golf GTI Cabriolet

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Zum ersten Mal spendiert VW dem Golf Cabrio das GTI-Emblem. Der dynamische Wolfsburger setzt vor allem das etablierte Audi A3 Cabriolet stark unter Druck

Endlich ist es passiert: Volkswagen bietet jetzt auch das Golf Cabriolet als GTI an. Beim offenen Modell des Wolfsburger Tausendsassas war bisher bei 160 PS Schluss. Wer mehr Dampf suchte, wurde von Konzernpartner Audi mit dem 200 PS starken Audi A3 Cabriolet bedient. Aber auch innerhalb des Volkswagenimperiums belebt die Konkurrenz anscheinend das Geschäft. Dem kräftigen A3 erwächst nun mit dem 210 PS starken, umfangreich ausgestatteten und dynamisch auftretenden GTI Cabrio der härteste Rivale im eigenen Haus.

 

Karosserie

Das neue VW Golf GTI Cabriolet im Fahrbericht und das A3 Cabriolet nutzen zwar grundsätzlich die gleichen Technikkomponenten, bilden aber dennoch eigenständige Charaktere aus. Während der Audi seinen Überrollschutz starr hinter den Fondsitzen zur Schau stellt und so Sicherheit demonstriert, bleiben sie beim Golf GTI unsichtbar. Erst im Fall eines Unfalls schnellen sie blitzschnell hervor.

In puncto Sicherheit hat der Golf aber noch mehr zu bieten. Er lässt sich gegen Aufpreis mit einem Aufmerksamkeitsassistenten und einer Rückfahrkamera aufwerten. Audi verzichtet bei der aktuellen A3 Cabrio-Baureihe auf solche zusätzlichen Features. Zudem ist der Golf serienmäßig mit einem Knieairbag für den Fahrer ausgerüstet. Auch eine Berganfahrhilfe ist beim GTI ab Werk dabei, während Audi diese Funktion auf Wunsch mit 80 Euro gesondert in Rechnung stellt.

Das Raumangebot der beiden offenen Kompakten ist nahezu identisch. Allerdings sorgt die etwas tiefere Sitzposition im Wolfsburger dafür, dass Fahrer und Beifahrer das Gefühl haben, besser im Fahrzeug integriert zu sein. Aber beide sind Cabrios. Und das Wichtigste ist, die beiden Stoffkapuzen so schnell wie möglich abzuwerfen.

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Lediglich neun Sekunden vergehen – dann liegt sowohl beim VW als auch beim Audi das Verdeck sauber gefaltet hinter den Fondsitzen. Ein Klappdach-Cabrio wie der VW Eos benötigt gut 25 Sekunden für die komplexe Falt-Arie. Zudem schränkt das Dachsystem der Klappdach-Modelle den Laderaum bei geöffnetem Dach stark ein.

Die Kofferräume von A3 und Golf müssen zwar über eine kleine Luke beladen werden, fassen aber immerhin 250 Liter (GTI Cabrio) beziehungsweise 260 Liter (A3). Der VW Eos bietet nur 205 Liter bei geöffnetem Dach. Bei der Qualität liegen Audi und VW ebenfalls auf gleich hohem Niveau – mit leichten Vorteilen bei den Materialien für den A3.

KarosserieMax. PunkteVW Golf GTI CabrioletAudi A3 Cabriolet 2.0 TFSI
Raumangebot vorn1007474
Raumangebot hinten1003535
Übersichtlichkeit704642
Bedienung/ Funktion1009088
Kofferraumvolumen1001213
Variabilität1001010
Zuladung/ Anhängelast803027
Sicherheit1508581
Qualität/ Verarbeitung200182184
Kapitelbewertung1000564554
 

Fahrkomfort

Auch wenn Golf und A3 dynamisch auftreten, eignen sie sich bestens für längere Etappen. Insbesondere die serienmäßigen Sportsitze des GTI verwöhnen mit Komfort und Seitenhalt gleichermaßen. Zwar gelingt dies auch den gut konturierten Sportsitzen des A3, aber diese kosten inklusive Alcantara-Leder-Bezügen 1.400 Euro Aufpreis.

Ohnehin verlangen die Ingolstädter viel Geld für Details, die beim VW ab Werk mit an Bord sind. So kostet eine Klimaanlage bei Audi 1.425 Euro zusätzlich – immerhin arbeitet sie dann automatisch. Beim GTI gehört die Automatik zum Serienumfang. Zudem bietet Audi für das A3 Cabriolet keine adaptiven Dämpfer an – VW für den GTI schon.

Und der Aufpreis von 965 Euro lohnt sich: Schlechte Pisten meistert der Niedersachse in der Comfort-Stellung mit feinem Ansprechverhalten und sanftem Abrollkomfort. Selbst im auf Dynamik getrimmten Sportmodus gefällt das Golf Cabrio. Im Gegensatz zur GTI-Limousine bleiben beim offenen VW unnötige Härten aus. Doch auch die konventionellen Dämpfer des Audi A3 Cabriolet überzeugen. Sie sind zwar straff abgestimmt, reagieren auf Unwegsamkeiten aber ausreichend feinfühlig.

FahrkomfortMax. PunkteVW Golf GTI CabrioletAudi A3 Cabriolet 2.0 TFSI
Sitzkomfort vorn150120118
Sitzkomfort hinten1004545
Ergonomie150122122
Innengeräusche503533
Geräuscheindruck1006363
Klimatisierung503924
Federung leer200128125
Federung beladen200125123
Kapitelbewertung1000677653
 

Motor und Getriebe

Was für die Karosserie der beiden Cabriolets gilt, trifft auch auf den Antriebsstrang zu. Prinzipiell nutzen beide die gleiche Basis, dennoch spürt man die Unterschiede sofort. Der Zweiliter-Turbo wirkt im Golf spürbar spritziger. Er hängt eine Spur williger am Gas und setzt sein Leistungsplus von zehn PS äußerst gewinnbringend ein. Schon beim Sprint von null auf Tempo 100 nimmt er dem Ingolstädter Cabrio eine halbe Sekunde ab.

Bis 180 km/h summiert sich der Vorsprung sogar über zwei Sekunden. Dabei erzeugt der Vierzylinder unter Last ein heiseres, leicht aggressives Ansauggeröchel, während sich der Audi der Marke entsprechend kultivierter präsentiert. Aber der schroffe, niemals aufdringliche Ton passt perfekt zum sportlichen VW Golf GTI Cabriolet. Exakt und gut abgestimmt sind hier wie dort die sauber geführten Sechsgang-Schaltungen aus dem Konzernregal. Dicht beisammen liegt das Duo auch beim Verbrauch. Nur 0,1 Liter mehr benötigt der A3 pro 100 Kilometer.

Motor und GetriebeMax. PunkteVW Golf GTI CabrioletAudi A3 Cabriolet 2.0 TFSI
Beschleunigung150124120
Elastizität1008580
Höchstgeschwindigkeit1508180
Getriebeabstufung1008686
Kraftentfaltung503937
Laufkultur1007072
Verbrauch325214213
Reichweite251110
Kapitelbewertung1000710698
 

Fahrdynamik

Wo GTI draufsteht, ist enorm viel Spaß drin. Das gilt ohne Einschränkung auch für das Cabrio. Sportliche Sitzposition, griffiges Lenkrad – hier passt alles. Und der heiße Golf setzt alles passgenau um, was man ihm über die direkte Lenkung diktiert. Bei forcierter Kurvenhatz kommt der gut arrangierte Sportmodus des Fahrwerks voll zur Geltung.

Der GTI durcheilt Wechselkurven mit stoischer Ruhe. Auch in engen Kehren vermittelt er eine präzise Rückmeldung, sodass der Pilot jederzeit Herr der Lage bleibt. Der kompakte Sportler lässt sich präzise einlenken, exakt über die Ideallinie durch die Kurve führen und anschließend kraftvoll herausbeschleunigen.

Auch das Audi A3 Cabriolet mag die sportliche Gangart. Aber im direkten Vergleich bleibt es eine Spur zurückhaltender. Seine Lenkung arbeitet zielgenau, aber nicht ganz so direkt wie die des Golf. Zudem beginnt der A3 früher über die Vorderachse nach außen zu drängen und verlangt beim Herausbeschleunigen aus Kurven wegen der etwas schlechteren Traktion mehr Geduld als der VW. Auch beim Bremsen hat der GTI alles fest im Griff. Er kommt deutlich früher zum Stehen als der Ingolstädter. Bremswege von knapp 37 (Golf)bis fast 39 Metern (A3) sind jedoch enttäuschend – hier müssen beide Hersteller unbedingt nachbessern.

FahrdynamikMax. PunkteVW Golf GTI CabrioletAudi A3 Cabriolet 2.0 TFSI
Handling1507366
Slalom1007162
Lenkung1008383
Geradeauslauf504040
Bremsdosierung301919
Bremsweg kalt1508170
Bremsweg warm1508064
Traktion1004038
Fahrsicherheit150130130
Wendekreis201616
Kapitelbewertung1000633588
 

Umwelt und Kosten

Auch wenn der offene Audi A3 und das VW Golf GTI Cabrio beim Grundpreis nicht weit auseinander liegen, sorgt die selbstbewusste Aufpreispolitik von Audi für einen klaren Kapitelsieg des Golf. Audi verlangt zum Beispiel 1.425 Euro für eine Klimaautomatik, und 17-Zoll-Räder kosten nochmal 920 Euro – Extras, die beim GTI-Cabrio zum Serienumfang zählen.

Kosten/UmweltMax. PunkteVW Golf GTI CabrioletAudi A3 Cabriolet 2.0 TFSI
Bewerteter Preis675180174
Wertverlust501818
Ausstattung25204
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502828
Werkstattkosten201616
Steuer1088
Versicherung403636
Kraftstoff553535
Emissionswerte258582
Kapitelbewertung1000426401
 

Fazit

Keine Frage, das neue VW Golf GTI Cabriolet ist das bessere Auto. Der offene Wolfsburger bietet die deutlich umfangreichere Ausstattung, einen dank adaptiver Dämpfer sehr angenehmen Komfort, den spritzigeren Antrieb, die bessere Fahrdynamik – und das alles zum günstigeren Preis. Dagegen hat es das im Detail sehr hochwertige, aber weniger sportive und teure Audi A3 Cabriolet schwer. Wer aber Understatement bevorzugt, ist mit dem Ingolstädter bestens angezogen.

Gesamtbewertung

Max. PunkteVW Golf GTI CabrioletAudi A3 Cabriolet 2.0 TFSI
Summe500030102894
Platzierung12

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