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Geht auch ganz einfach:

Audi RS 6 Avant gegen Mercedes E 63 AMG T-Modell 2013: Power-Kombis im Vergleich Wert-Transporter

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Fünf Personen und reichlich Gepäck lassen sich kaum teurer befördern als in den Highend-Kombis von Audi und Mercedes – dafür aber sehr unterhaltsam. Vergleichstest zwischen Audi RS6 Avant und Mercedes E 63 AMG T-Modell

Gut, es geht auch günstiger: Wenn Audi A6 Avant und Mercedes E-Klasse T-Modell etwa mit sparsamen Dieselmotoren bestückt werden, sind sie bereits bewährte Reisepartner und aus Kostengründen auch die Wahl der Vernunft. Doch wo die Vernunft waltet, ist die Langeweile mitunter nicht weit. Soll auch noch viel Fahrspaß ins Spiel kommen, muss man auf die Frachter von Audi und Mercedes zwar nicht verzichten, sollte allerdings auf die Topmodelle dieser Baureihen zurückgreifen – und muss dann tief in die Tasche greifen. Denn für den neuen Highend-Kombi in Gestalt des in Neckarsulm gefertigten, 560 PS starken RS 6 Avant ruft Audi 107.900 Euro auf, während Mercedes für den aus Affalterbach stammenden, 585 PS leistenden und ebenfalls neuen E 63 AMG T S 4Matic 121.023 Euro nennt – immerhin gibt es dafür den stärksten Serienkombi der Welt. Selbstredend, dass in dieser Liga vergnügungssteuerpflichtige Fahrerlebnisse zu erwarten sind.

 

Karosserie

Wenn die beiden Power-Kombis im Dienste eiliger Familien auf großer Fahrt sind, zählen die Alltagsqualitäten. Hier punktet vor allem der Mercedes mit mehr Kopfraum im Fond. Größere Fondtürausschnitte als im Audi erleichtern den Einstieg, und die topfebene Ladefläche nach Umlegen der Rücksitzlehne sowie maximal 1950 Liter Ladevolumen taugen bestens für Baumarktbesuche oder Urlaube.

Da kann der Audi mit maximal 1680 Litern nicht mithalten. Außerdem steigt seine Ladefläche bei umgeklappter Rückbank nach vorn leicht an. Immerhin verträgt er mit 520 Kilogramm 20 Kilogramm mehr Zuladung als sein Konkurrent.

Praktisch: In beiden Rivalen lassen sich die Rücksitzlehnen vom Kofferraum aus entriegeln. Weniger günstig: Im Audi fällt die Reichweite der Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung knapp aus. Der Mercedes wiederum erlaubt beim Navigieren die Maßstabsänderung der Landkarte erst nach dem Wechsel in den Vollbildmodus.

Pluspunkt für Ingolstatdt: Die Bedienung des elektronischen Wegweisers fällt etwas leichter, zumal die Buchstabeneingabe der Zieladresse auch mit dem Finger über das Touchpad erfolgen kann.

Wie es sich für derlei Kombi-Kaliber gehört, rangiert die Qualität der Materialien sowie deren Verarbeitung auf einem hohen Niveau. Selbst das Gepäck reist in hochwertig ausgekleideten Kofferräumen.

KarosserieMax. PunkteAudi RS6 Avant 2013Mercedes E 63 AMG T-Modell S 4MATIC
Raumangebot vorn1008888
Raumangebot hinten1008890
Übersichtlichkeit703435
Bedienung/ Funktion1008782
Kofferraumvolumen1006079
Variabilität1003135
Zuladung/ Anhängelast804342
Sicherheit150111115
Qualität/ Verarbeitung200188185
Kapitelbewertung1000730751
 

Fahrkomfort

Auf schnellen Autobahnetappen liegt der Mercedes E 63 AMG wie das sprichwörtliche Brett und bügelt Brückenfugen sowie Bodenwellen souveräner aus als der ab und an zu Nickschwingungen neigende Audi RS6 Avant. Kommen den Kandidaten aber drittklassige Landstraßen unter die Räder, ändert sich das Bild. Hier bleibt der Audi trotz seiner 21-Zoll-Bereifung von straßenbaulichen Nachlässigkeiten leer wie denwellen und Querkanten aber etwas nachgiebiger um.

Auf längeren Strecken können die Multikontursitze des Mercedes mit ihren individuell einstellbaren Sitzwangen den Sitzkomfort des serienmäßigen RS-Gestühls im Audi noch toppen. Auch leitet der maximal beladen relativ unbeeindruckt, was sich in sensiblem Anfedern und überraschendem Schluckvermögen äußert. Die Mercedes-Hinterachse dagegen teilt mitunter heftige Schläge aus. Mit voller Beladung geht der Schwabe mit Schlaglöchern, Bo-Stuttgarter weniger Abrollgeräusche an die Insassen-Ohren, was dem Reisekomfort sehr dienlich ist. Der Sound seines Biturbo-V8 erinnert eher an einen klassischen Achtender ohne Aufladung, wirkt nicht aufdringlich und massiert wohlig das Zwerchfell. Das Audi-Aggregat klingt dagegen trotz Sportauspuffanlage (1000 Euro) zurückhaltender als nötig.

Wer übrigens bei den Prachtmotoren unterwegs nach dem Rechten sehen möchte, muss sich beim Mercedes für die Ölstandskontrolle mit einem fummeligen Peilstab abmühen. Im Audi lässt sich der Schmierstoffstand bequem über den MMI-Bildschirm prüfen – in dieser Preisklasse eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

FahrkomfortMax. PunkteAudi RS6 Avant 2013Mercedes E 63 AMG T-Modell S 4MATIC
Sitzkomfort vorn150141143
Sitzkomfort hinten1008483
Ergonomie150128124
Innengeräusche503639
Geräuscheindruck1007678
Klimatisierung504544
Federung leer200139132
Federung beladen200139135
Kapitelbewertung1000788778
 

Motor und Getriebe

„V8 mit Biturbo und Direkteinspritzung“ lautet die Vorwärts-Formel für beide Boliden. 4,0 Liter Hubraum misst das 560 PS starke Audi-Aggregat. Mercedes setzt noch eins drauf und verbaut einen Motorblock mit 5,5 Liter messendem Hubraum. Liefert der „normale“ AMG 557 PS, kommt die S-Version – nur diese stand für den Vergleichstest zur Verfügung – auf 585 PS samt 800 Nm Drehmoment. Der Audi lässt es bei 700 Nm bewenden. In beiden Fällen mehr als genug für tiefenentspanntes Cruisen. Senkt sich allerdings der Gasfuß, heben sich die Mundwinkel. Der Begriff Leistungsentfaltung beschreibt das, was dann passiert, nur unzureichend. Wie von einer übermächtigen Druckwelle getrieben schiebt es die beiden Kombis voran. Der Audi reißt die 100-km/h-Marke nach 4,0 Sekunden, während der Mercedes mit 3,7 Sekunden sogar so manch engagiertem Motorradpiloten die Gesichtszüge entgleiten lässt. 200 km/h schaffen beide nach knapp 13 Sekunden. Das alles wird hier wie dort von einem herrlich bassigen V8-Stakkato untermalt, während die Achtstufen-Automatik im Audi und deren Siebenstufen-Pendant im Mercedes blitzschnell die Fahrstufen wechseln. Mit „AMG Driver’s Package“ (893 Euro) wird die elektronisch auf 250 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit auf 280 km/h angehoben.

Wer den Audi mit „Dynamikpaket plus“ ordert (12.900 Euro), ist bei Bedarf statt 250 km/h dann 305 km/h schnell. Erfreulich angesichts der Leistung: Auf der Verbrauchsrunde begnügt sich der RS 6 Avant mit 14,0 Liter Super Plus auf 100 km, das E-Klasse T-Modell im AMG-Trimm nimmt hier einen Liter mehr. Wer die Leistung auf der freien Autobahn jedoch öfter auskostet, muss bei beiden mit Verbräuchen von 18 bis 20 Litern kalkulieren.

Motor und GetriebeMax. PunkteAudi RS6 Avant 2013Mercedes E 63 AMG T-Modell S 4MATIC
Beschleunigung150143145
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150131113
Getriebeabstufung1009593
Kraftentfaltung504546
Laufkultur1008686
Verbrauch32511596
Reichweite2587
Kapitelbewertung1000623586
 

Fahrdynamik

Mit dem bereits erwähnten „Dynamikpaket plus“, das unter anderem eine Lenkung mit variabler Übersetzung, ein aktives Hinterachsdifferenzial und das RS-Sportfahrwerk sowie Karbon-Keramikbremsen enthält, zeigt sich der Audi auf dem Handlingkurs wie zu erwarten von der schnellen Sorte. Dabei vermittelt er dem Fahrer stets ein sicheres Gefühl. Seine optionalen 21-Zoll-Räder (2000 Euro) samt 285er-Bereifung sichern ihm ein extrem hohes Querbeschleunigungspotenzial. An der Haftgrenze neigt er jedoch spürbar zum Untersteuern. Dank der radselektiven Drehmomentverteilung an der Hinterachse kann er dafür aber mit brachialem Schub und nahezu ohne Traktionsverluste aus Kurven wieder herausbeschleunigen. Der Stuttgarter wirkt insgesamt etwas agiler und setzt Lenkbefehle spürbar spontaner um. Schließlich lasten auf seiner Vorderachse auch 36 kg weniger Gewicht als auf der des Audi. Die Mercedes-Lenkung wirkt zudem feinfühliger. Darüber hinaus zeigt der mit serienmäßigem „AMG Ride Control-Fahrwerk“ samt adaptiver Dämpfer bestückte Kombi im Gegensatz zum RS 6 Avant weniger Untersteuern im Grenzbereich. Leichte Lastwechselreaktionen sind bei ihm – anders als im Audi – allerdings spürbar. Das serienmäßige Sperrdifferenzial an der Hinterachse sorgt zusammen mit dem Allradantrieb 4Matic aber für die nötige Traktion und reduziert beim Herausbeschleunigen aus Kurven den Schlupf ähnlich effizient wie der Audi. Was die Fahrsicherheit angeht, liegen beide in der Summe auf einem gleich hohen Niveau. Das gilt auch für die Bremsleistung, wobei die Mercedes-Bremse das bessere Pedalgefühl vermittelt.

FahrdynamikMax. PunkteAudi RS6 Avant 2013Mercedes E 63 AMG T-Modell S 4MATIC
Handling150111113
Slalom1007374
Lenkung1008790
Geradeauslauf504445
Bremsdosierung302226
Bremsweg kalt150110105
Bremsweg warm150104105
Traktion1008684
Fahrsicherheit150138138
Wendekreis20610
Kapitelbewertung1000781790
 

Umwelt und Kosten

Eine gewisse Immunität gegenüber großen Summen sollten Interessenten für die beiden Boliden schon mitbringen. Schließlich ist es kein Problem, die Kaufpreise mit der gezielten Wahl von Extras gleich um mehrere zehntausend Euro weiter nach oben zu treiben. So repräsentiert der getestete Audi einen Gegenwert von satten 150.290 Euro, während der Mercedes auf immerhin 144.984 Euro kommt. Auch der Unterhalt erfordert finanzielle Schwindelfreiheit, besondere beim Mercedes. Mit höherem Wertverlust, teureren Versicherungsprämien und Werkstattkosten verliert er wichtige Punkte und damit auch dieses Kapitel.

Kosten/UmweltMax. PunkteAudi RS6 Avant 2013Mercedes E 63 AMG T-Modell S 4MATIC
Bewerteter Preis6753535
Wertverlust5032
Ausstattung252325
Multimedia503831
Garantie/Gewährleistung502827
Werkstattkosten201210
Steuer1076
Versicherung402212
Kraftstoff551815
Emissionswerte252121
Kapitelbewertung1000207184
 

Fazit

Beeindruckend, mit welcher Performance die beiden Superkombis aufwarten. Mit seiner exzellenten Fahrdynamik, dem charakterstarken V8 und dem riesigen Laderaum kann der Mercedes E 63 AMG T 4Matic als der beste Kombi aus Affalterbach gelten, den es je gab.

Doch der Audi RS 6 Avant hält dagegen und gewinnt dieses Duell – mit höherer Endgeschwindigkeit, niedrigerem Testverbrauch und mehr Komfort auf schlechten Straßen. Außerdem ist er günstiger im Unterhalt.

Gesamtbewertung

Max. PunkteAudi RS6 Avant 2013Mercedes E 63 AMG T-Modell S 4MATIC
Summe500031293089
Platzierung12

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